| |
 | Uversa präsentiert: EVO-MV und ELO-MH: Neue Lösungen für effiziente Montage und Befestigung, eine Pressemitteilung
|
Autor
|
Thema: Extrusion Dämmstoff (1104 mal gelesen)
|
simsalabim Mitglied Fensterbauer
 
 Beiträge: 119 Registriert: 08.10.2004 Windows 7 Solid Edge V106.00.09.03x64 Windows 7 Professional SP1, 64 Bit MS Excel 2010 Dell Precision T3400 (4 GB) Quadro FX 3800, Treiber: 9.18.13.4066
|
erstellt am: 31. Jul. 2007 12:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo allerseits! Es ist nicht zufällig irgend wem von euch schon begegnet, dass man Dämmstoffe wie z.B. Styropor o.ä. in Profilgeometrien extrudieren kann? Ich begegne immer nur Formteilen, die dann mit 1 1/2 m nicht eben sehr lang sind... Vielleicht kann man sogar eine Alufolie beim Ziehen draufkaschieren? Wie werden denn Rohrleitungen isoliert? Bin neugierig! Grüße, Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
  
 Beiträge: 824 Registriert: 15.02.2007
|
erstellt am: 31. Jul. 2007 12:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für simsalabim
Hallo Thomas, wenn ich mich recht erinnere, entsteht Styropor durch das Aufschäumen während einer chem.Reaktion. Dieses Material in dieser Phase zu extrudieren stelle ich mir daher doch etwas schwierig vor. Ähnliche Herausforderungen könnte ich mir auch für andere Schaumstoffe vorstellen. Isolierung von Rohren: Für den Hausgebrauch gibt es geschlitzte Schaumstoffrohre, die man einfach über die Leitungsrohre zieht und fixiert. (In jedem Baumarkt zu finden) Diese sind jedoch in der Länge auch nicht unendlich, sondern in 1- bis 2- oder 3-Meterstücken erhältlich. Im Industrie- und Anlagenbau verwendet man je nach Anwendungsfall, z.B. Mineralwolle, die man in der erforderlichen Stärke (100, 200, 300mm oder mehr) um die Rohre schägt. Diese wird dann mit einem Blechmantel fixiert. Neugier wenigstens ein wenig befriedigt? Gruss Ingo ------------------ Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum!  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
     
 Beiträge: 5215 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 31. Jul. 2007 13:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für simsalabim
Hallo Thomas, Du mußt hier ein paar Sachen auseinanderhalten. Bei den Dämmstoffen gibt es im wesentlichen 2 Materialen. 1. EPS ( expandiertes Polystyrol oder einfach Styropor ) Da gibt es Formteile wie Du schon festgetellt hast aber auch extrudierte Teile. EPS ist von Natur aus meißt weiß und wird gelblich wenn die Sonne drauf scheint. Die Formteile dienen meistens der Verpackung von Elektogeräten. Die Formteile zerbröseln gern in Kügelchen wenn man sie zerbricht. Aus denen wurden sie auch hergestellt. EPS kann man genausogut extrudieren, zu erkennen an der Schaumstruktur der Bruchstelle. Das sind die meiß grünlichen Dämmplatten im Bauwesen. Ich nehme an das die Farbe vom Flammschutzmittel herrührt. Beide Verfahren sind thermoplastische Umformungen. 2. PU oder PUR ( Polyurethan ) Das ist von Natur aus beige bis bräunlich und zerbröselt ziemlich schnell wenn die Sonne drauf scheint. Außerdem klebt es gut vor allem an den Händen. Damit werden die meisten Rohre isoliert und auch Dachpaneele hergestellt. Bei den Paneelen wir das PU zwischen die Alu-bleche eingespritzt. Daß man das PU extrudieren kann ist mir nicht bekannt. Wenn PU in eine Form gegossen wird wie z.B. bei Autositzen, braucht man viel Trennmittel damit es wieder aus der Form herausgeht. Bei PU werden 2 Komponenten vermischt ( Polyol und Isocyanat ) die dann ausreagieren. ------------------ Klaus Solid Edge V 18 SP6 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
simsalabim Mitglied Fensterbauer
 
 Beiträge: 119 Registriert: 08.10.2004
|
erstellt am: 02. Aug. 2007 14:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
|
walterbjoern Mitglied
 Beiträge: 1 Registriert: 13.08.2007
|
erstellt am: 13. Aug. 2007 19:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für simsalabim
Hallo zusammen, noch einige Anmerkungen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen XPS und EPS. XPS: Extrudierter Polystyrolschaum Wird direkt als Block extrudiert, dazu wird Polystyrol mit Additiven aufgeschmolzen mit Treibmittel (Pentan oder CO2) versetzt und anschliessend unter Druck durch eine Düse gepresst(Pentan). Beim Austritt schäumt das PS direkt auf, wird kalibriert und kontinuierlich abgezogen. Es entsteht also ein Endlosblock oder eine dünne Platte der/die dann am Ende der Anlage abgelängt wird. Man kann damit also nur Platten herstellen. Die werden dann entweder im Baubereich direkt oder für dünne Verpackungen (wer erinnert sich noch wie Burger früher verpackt wurden) anschliessend tiefgezogen. EPS: Expandierfähiges Polystyrol Das ist das Verfahren für Formteile (Verpackungen, Stoßfängerfüllungen, sonstige Bauteile) Dabei wird zunächst ein glasklares Mikrogranulat hergestellt. Entweder in der Polymerisation oder ebenfalls im Extrusionsverfahren. Wobei deutlich mehr polymerisiert als extrudiert wird. Die Polymerisation ist das verfahren in dem das Polystyrol hergestellt wird. Extrudiert man so werden zunächst PS und Additive in einem Doppelwellenextruder aufgeschmolzen und mit Pentan versetzt. Diese Mischung wird dann unter Druck unterwassergranuliert so dass keine Aufschäumung stattfindet. Man erhält ein treibmittelhaltiges, aber kompaktes Granulat. Dieses wird dann anschliessend mit heißem Wasserdampf in einem zweiteiligen Prozess zum Formteil ausgeschäumt. Die grüne farbe die man EPS manchmal hat hat eher was mit der Umweltbeständigkeit zu tun, insbesondere wenn im Erdreich verlegt wird. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
simsalabim Mitglied Fensterbauer
 
 Beiträge: 119 Registriert: 08.10.2004 Windows 7 Solid Edge V106.00.09.03x64 Windows 7 Professional SP1, 64 Bit MS Excel 2010 Dell Precision T3400 (4 GB) Quadro FX 3800, Treiber: 9.18.13.4066
|
erstellt am: 27. Aug. 2007 14:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Zitat: Original erstellt von walterbjoern: Beim Austritt schäumt das PS direkt auf, wird kalibriert und kontinuierlich abgezogen. Es entsteht also ein Endlosblock oder eine dünne Platte der/die dann am Ende der Anlage abgelängt wird. Man kann damit also nur Platten herstellen.
Hallo, danke für Info (war jetzt im Urlaub, daher keine frühere Rückmeldung)... was mir noch nicht ganz klar ist: wenn ich einen Endlosblock herstellen kann, warum könnte dieser dann nicht auch eine gewisse Profilierung gleich mitbekommen, warum nur rechtwinklige Plattenquerschnitte? Ist es wg. der Gleichmäßigkeit des Aufquellens? Wär neugierig! Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
N.Lesch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Ing.
     
 Beiträge: 5215 Registriert: 05.12.2005 WF 4
|
erstellt am: 27. Aug. 2007 19:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für simsalabim
Hallo Simsalibim, jetzt erzähl mal was Du genau vorhast. PUR kann man schon in vorhandene offnene Profile schäumen. Ich denke das wird bei Fenstern auch so gemacht. Das es verdammmt gut klebt könnte man es auch in ein Profil schäumen z. B. aus Alu Folie. Da must du nur einen Hersteller finden der es versucht. XPS oder EPS kann man sicher als Profil extrudieren, die Frage ist nur wie filligran das sein kann. Mossgummi gibt es auch in allen Formen als extrudierte Dichtung. Warum sollte das bei Thermoplasten nicht gehen. In jedem Baumarkt gibt es extrudierte Isolierungen für Heizungsrohre, die sollten aus PP sein. ( fühlt sich etwas gummiartig an ) Schau Dich halt mal dort um was noch alles gibt. ------------------ Klaus Solid Edge V 18 SP6 Acad LT 2000 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |