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 | Regionalmesse Schraubtec hält in Landshut, eine Pressemitteilung
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Autor
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Thema: Leichtbauweise (1598 mal gelesen)
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ledock Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
  
 Beiträge: 509 Registriert: 12.11.2004 Win 10 64bit Core I7 9700K 16HBRAM Intel UHD Graphics 630 Direct Modelling Express
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erstellt am: 23. Apr. 2007 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Ihr, ich soll einen Linearroboter für Spritzgussentnahme modifizieren. Ziel soll eine höhere Dynmamik des Systems sein. Da eine Massenreduzierung wohl der naheliegendste Weg ist, denke ich über alternative leichtere Werkstoffe nach (momentan wird Stahl und Alu verwendet). Hat vielleicht irgend jemand Erfahrung damit? Ab welcher Stückzahl ist es z.B. sinnvoll ein Teil aus Carbon oder Magnesium zu fertigen? Wie verhalten sich diese Materialien bezüglich Schwingungen? Es macht denke ich keinen Sinn wenn man z.B. durch höhere Beschleunigungen 0,3s Zeit einspart und anschließend wieder die gleiche Zeit warten muss, bis der Greifer wieder in Ruhe ist. Vielen Dank schonmal Matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)

 Beiträge: 2668 Registriert: 29.07.2003
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erstellt am: 23. Apr. 2007 15:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ledock
Hallo Matthias, hier ist auch schon der erste Aluguß mit positiver Erfahrung durch einen Magnesiumguß ersetzt worden. Die Oberflächenbehandlung (Lackierung) ist schwieriger. Aber evtl. kannst du gleich auf Kunststoff (Grivory 60%GF Dichte 1,78g/ccm) ausweichen. Das ist ein extrem steifer Werkstoff, der kurzfristig 300ºC mitmacht. Carbon ist schon extrem aufwändig. HTH Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing. / Supporter

 Beiträge: 3921 Registriert: 29.09.2004 Allgemeiner Maschinenbau
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erstellt am: 23. Apr. 2007 15:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ledock
Reduktion von Masse, ist doch das gleich wie die Reduktion von Kosten. Jene Teile welche gespart werden können bringen den grössten Vorteil. Der Umstellen von Teilen welche jetzt bewegt werden zu Teilen welche anschliessend nicht mehr bewegt werden dürfte bei dir schwierig werden. Ich denke da z.B. an die Upside-down Gabel bei Motorrädern, womit die ungedämpfte Masse reduziert wurde. Gruss Mike ------------------
The Power Of Dreams Schreib mal wieder Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ledock Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
  
 Beiträge: 509 Registriert: 12.11.2004
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erstellt am: 23. Apr. 2007 16:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hey das geht ja wie der Blitz bei euch, danke schonmal. @Jonischkeit was ist das genau für ein Kunststoff? Kann man den als Platten kaufen oder nur als Spritzugssteil. Wie ist es da mit der Festigkeit? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jonischkeit Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Freiberuflicher Ingenieurdienstleister (CSWP)

 Beiträge: 2668 Registriert: 29.07.2003 CSWP Solidworks verschiedene Rechner
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erstellt am: 24. Apr. 2007 10:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ledock
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26136 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 24. Apr. 2007 10:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ledock
Hallo Matthias, So eine Optimierung ist ein sehr interessantes, aber heikles Thema. IMHO sollte man dabei so vorgehen: - Konstruktion auf offensichtliche "Blödheiten" untersuchen (Uns ist es mal gelungen, alleine durch günstigere Position der Linearführungen die Gesamt-Performance zu verdoppeln, wegen der kürzeren Einschwingzeiten) - Konstruktion auf Möglichkeiten zum Weglassen von Teilen untersuchen, oder auch Zusammenfassen von mehreren Teilen zu einem Gemeinsamen - alle Teile mittels FEA gewichtmässig optimieren (der Reihe nach vom Schwersten zum Leichtesten hin) - die relevantesten Teile auf Ausführung in besseren Werkstoffen untersuchen (wie schon erwähnt, hochfeste Legierungen, Magnesium, Spezialkunststoffe). Dabei sollte man stets vor Setzen einer Massnahme auch die Kosten/Nutzen-Relation im Auge behalten. Einfach ein einzelnes BT aus einem Wunder-Material herstellen bringt wahrscheinlich hohe Kosten bei wenig sprübarem Effekt. ------------------ mfg - Leo [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 24. Apr. 2007 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Leo Laimer am 24. Apr. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ledock Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
  
 Beiträge: 509 Registriert: 12.11.2004
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erstellt am: 24. Apr. 2007 15:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Ihr, zuerst mal wieder danke für eure schnelle und zuverlässiger Hilfe. Wenn der Kunststoff nur als Spritzteil erhältlich ist, wird sich die Herstellung wegen der geringen Stückzahl (hohen Werkzeugkosten) leider sicher nicht rentieren. Ich bin gerade dabei die Konstruktion als Ganzes zu überdenken. Da sind auf jeden Fall auch noch einige Verbesserungen möglich. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26136 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 24. Apr. 2007 15:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für ledock
Es gibt etliche Kunststoffe, die wirklich Wunderbares leisten können. Mir ist z.B. mal Einer untergekommen, der in etwa den gleiche E-Modul hatte wie Alu, bei nur ca. 50% des spezifischen Gewichtes. Daraus haben wir dann Greiferfinger und Ähnliches herstellen lassen (mit ziemlich denselben Hintergedanken wie in Deinem Fall). Der Kilopreis dieses Kunststoffes war sagenhaft, sicherheitshalber haben wir die Teile gleich fertig bearbeitet vom Kunstofflieferanten bezogen. Das war gut so: Der hat's nämlich 3x machen müssen, bis es 1x gepasst hat (so heikel war die Verarbeitungen, vor Allem wegen der Eigenspannungen die beim mechanisch Bearbeiten frei wurden). Hier noch weitere Infos: http://www.ensinger-online.com/pdfs/TIneu/ENSINGER_Konstruktions_und_Standard_Kunststoffe.pdf
------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |