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Thema: Alu in der Spülmaschine (15054 mal gelesen)
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Megaron Mitglied Ingenieur
 
 Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 15. Nov. 2006 09:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Leute, vor einiger Zeit habe ich eine von diesen Multiknickspant-Espressomaschinen aus Aluguss in der Spülmaschine gereinigt - mit dem Ergebnis, dass hinterher die Oberfläche (war das Eloxal? Sah dafür eigentlich zu glatt aus...) völlig zerstört war, im Material tiefe Löcher waren und das ganze Bauteil schwarz angelaufen war. Kann mir jemand erklären, was hierbei für Effekte auftreten? Nur die thermische und mechnische Belastung kann es wohl nicht sein, oder? Vermutlich also irgendeine chemische Reaktion. Was passiert da? ------------------ hdE, Ronald  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13564 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor (3D-CAD)
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erstellt am: 15. Nov. 2006 09:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Megaron
Diese einfachen kleinen Espressokannen (ich liebe sie!) sind nicht eloxiert, sondern nur poliert. Das Aluminium liegt also frei. Aluminium ist aber ein relativ unedles Metall, d.h. im Kontakt mit edleren Metallen (Kupfer, Silber usw.) und Anwesenheit von Sauerstoff (Luft) und Elektrolyt (Spülwasser mit dem aggressiven Maschinenspülmittel) löst es sich elektrokorrosiv auf. ------------------ Roland jetzt auch mit Bildern: www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Megaron Mitglied Ingenieur
 
 Beiträge: 302 Registriert: 07.03.2002 Papier Bleistift
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erstellt am: 15. Nov. 2006 12:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Roland, vielen Dank für die Antwort. Das edlere Metall dürfte dann der rostfreie Stahl in der Spülmaschine sein. Allerdings habe ich diese Materialpaarung ja auch, wenn ich von Hand im Spülbecken abwasche, wo dieser Effekt nicht auftritt. Der Unterschied liegt also vermutlich entweder bei der hohen Temperatur über einen langen Zeitraum und/oder, wie du geschrieben hast, im aggressiven Maschinenspülmittel. Was macht das Spülmittel aggressiv gegenüber Al? Sind es wirklich nur die Eigenschaften als Elektrolyt oder laufen da noch andere Reaktionen ab? Wenn es nur die elektrolytischen Eigenschaften wären, würde das ja bedeuten, dass ich durch Spülen von Silberbesteck die Spülmaschine zerstöre. (Auch wenn die Potenzialdifferenz nicht ganz so hoch ist) ------------------ hdE, Ronald  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen

 Beiträge: 13564 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor (3D-CAD)
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erstellt am: 15. Nov. 2006 13:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Megaron
Rostfreier Stahl hat die Eigenschaft, eine elektrochemische Grenzschicht (von bedingter Haltbarheit!) zu bilden, die ihn sozusagen abkapselt, Ionen gibt er daher normalerweise keine ab. Ich denke, dass in der Spülmaschinen andere Teile waren, die diesen Effekt herbeigeführt haben, z.B. ein Silberlöffel. Bei Silber ist der Effekt nämlich umgekehrt, da es in der elektrochemischen Spannungsreihe viel weiter oben steht. Es gibt den altbewährten Trick, oxydiertes Siberbesteck mit Alufolie zusammen in Salzwasser zu legen. Das Alu sieht dann nach kurzer Zeit so aus wie von Dir beschrieben, und das Silber wie frisch gegossen. Es gibt oder gab daher auch spezielle Besteckkörbe aus Alu, um das Silberbesteck beim Spülen "hübsch" zu machen. ------------------ Roland jetzt auch mit Bildern: www.Das-Entwicklungsbuero.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Gerhard Deeg Ehrenmitglied V.I.P. h.c. i.R. Konstrukteur aus Leidenschaft

 Beiträge: 2643 Registriert: 17.12.2000
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erstellt am: 15. Nov. 2006 13:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Megaron
Hallo Roland, mir ist folgendes passiert: wir haben uns eine neue Spülmaschine gekauft, meine Frau sagte da muß jetzt aber mal Salz rein. Ich freudig in den Keller, denn ich wußte da ist noch ein ganzer Kübel mit Salz für die Spülmaschine. Schaue nicht weiter auf die Beschreibung außen drauf und mach die Maschine mit dem sogenannten Salz voll. Was soll ich sagen, das Geschirr war toll blank und sauber aber nur eine Woche, nachdem wir jeden Tag abgewaschen hatten. Nun blieb die Maschine aber mal ein paar Tage stehen und nichts ging mehr. Was war geschehen: ich hatte aus versehen statt Salz Reiniger in den Salzbehälter gefüllt und die gesamte Wasseraufbereitungsanlage innerhalb der Maschine war total verklummt. Am Ende musste ein Monteur kommen, der hatte die Maschine auseinander genommen und nicht nur die Aufbereitungsanlage sondern auch der Salzbehälter und die Hochdruckpumpe mit allen Schläuchen und was dazu gehörte musste ausgetauscht werden. Ein Glück, dass wir uns vorher ein Angebot geben liesen und das viel noch sehr gnädig zu einer Neuen Maschine aus. Nur dazu wie aggressiv Reiniger von einer Geschirrspülmaschine ist. Das war mir jedoch eine Lehre: erst lesen und dann handeln. Gruß aus Berlin Gerhard ------------------ Das Rentnerleben hat auch so seine Tücken! Hund Gassi führen, danach ist der Haushalt dran. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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