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Thema: Rechtwinkligkeitstoleranz (7085 mal gelesen)
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A.Schneider Mitglied Konstrukteur Automobilrelais
 Beiträge: 6 Registriert: 13.02.2007
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erstellt am: 02. Jul. 2007 16:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hi, ich hab' immer wieder Probleme mit dem Verständniss der Rechtwinkligkeitstoleranz und im speziellen mit der Rechtwinkligkeitstoleranz einer Fläche zu einer Bezugsebene. Nehmen wir z.B. ein U-förmiges Gebilde mit dem Abstand 10+/-0,1mm zwischen den senkrechten Schenkeln und der Rechtwinkligkeitstoleranz von 0,1mm pro Schenkel und setzen das Unabhängigkeitsprinzip voraus. Ist das Maximummaß an den Schenkelenden dann 10,2mm oder 10,3mm ? Bezieht sich die Rechtwinkligkeit also auf das Istmaß oder auf das Nennmaß? Gruß, Axel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dän Mitglied Konstrukteur - Maschinenbau
 
 Beiträge: 265 Registriert: 16.02.2007 CATIA V5 R17 SP4 Deutsche Umgebung
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erstellt am: 02. Jul. 2007 17:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für A.Schneider
Hallo Axel Alle Toleranzen, also auch Form und Lage, beziehen sich auf das Nennmaß. Wenn du allerdings den Abstand tolerieren möchtest, empfehle ich nur einen Schenkel Rechtwinklich auf die untere Fläche zu bemaßen und den zweiten mit einer Parallelität auf den ersten Schenkel. Damit addieren sich die Toleranzen nicht so stark und du kannst eine größere Toleranzzohne vorgeben. EDIT: Ich habe mir dein Beispiel nochmal durchgelesen und verstehe nicht ganz wie du auf deine Abweichungen kommst. Wenn du eine Tol von 10+/-0,1mm vorgiebst, muss an jeder Stelle diese Toleranz eingehalten werden. Das heiße, dass an allen gemessenen Stellen die Maße zwischen 10,1mm und 9,9mm liegen müssen. Eine zusätzliche Form- oder Lagetoleranz ist nur notwendig, wenn du eine engere Toleranz vorgeben willst. Z.B.: Wenn die Schenkel eine Parallelität von 0,05mm micht überschreiten dürfen. Hoffe geholfen zu haben. ------------------ MfG Daniel  [Diese Nachricht wurde von Dän am 02. Jul. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
carsten-3m Mitglied Dipl.-Ing. Mbau (Produktmanagement, Patent- und Normwesen)
  
 Beiträge: 950 Registriert: 08.05.2007 Pro/E Wildfire 4 PDMLink
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erstellt am: 02. Jul. 2007 17:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für A.Schneider
Zitat aus DIN ISO 1101 "Form- und Lagetolerierung" in bezug zur Rechtwinkligkeitstoleranz: "Die Toleranzzone wird begrenzt durch zwei parallele und zur Bezugsfläche senkrechte Ebenen im Abstand von t" (Anmerkung: t ist die Toleranz). Eigentlich selbsterklärend möchte man meinen. Die Bezugsfläche wird als ideal eben angenommen, die beiden Schenkel des oben dargestellten "U-Gebildes" erhalten jeweils eine Rechtwinkligkeitstoleranz bezogen auf die Bezugsfläche (bzw. je nach funktionaler Anforderung erhält ein Schenkel eine Rechtwinkligkeitstoleranz, der andere eine Parallelitätstoleranz bezogen auf den ersten). Beide Schenkelflächen müssen nun jeweils innerhalb zweier gedachter Ebenen mit dem Abstand t liegen, um als fehlerfrei zu gelten. Das ist vom tatsächlichen Abstandsmaß der Schenkel völlig unabhängig, es geht ja um Rechtwinkligkeit (bzw. Parallelität) und nicht um Maße. Die Frage nach dem "Maximummaß" kann allein aus der Maßtoleranz beantwortet werden: 10,1 mm ist das Maximum. Form- und Lagetoleranzen sind unabhängig von Maßtoleranzen mit der Einschränkung, dass man tunlichst vermeiden sollte, sich gegenseitig ausschließende Bedingungen zu formulieren. Also bezüglich des obigen Beispiels wäre eine Rechtwinkligkeitstoleranz von 0,3 mm bei einer Maßtoleranz von 0,1 mm unlogisch. Die Fertigung könnte diese Rechtwinkligkeitstoleranz nie ausnutzen, ohne die Maßtoleranz zu überschreiten. ------------------ Seit Pro/E Version 1 dabei, auwei... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
A.Schneider Mitglied Konstrukteur Automobilrelais
 Beiträge: 6 Registriert: 13.02.2007
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erstellt am: 03. Jul. 2007 07:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Ok, vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt. Wenn ich nach ISO 8015 bemasse (Unabhängigkeitsprinzip) , und das ist eigentlich heute der Standard, dann müssen Maß-, Form- und Lagetoleranzen unabhängig voneinander eingehalten werden, das is klar. Gut, gehen wir bei dem genannten U einmal davon aus, daß das Maß 10+/-0,1 nur für die Biegewurzel gilt, und die Rechtwingligkeiten von je 0,1 hinzukommen, dann würde sich also das Maxmaß an den Schenkelspitzen zu 10,3mm ergeben. Habe ich das so richtig verstanden? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Dän Mitglied Konstrukteur - Maschinenbau
 
 Beiträge: 265 Registriert: 16.02.2007 CATIA V5 R17 SP4 Deutsche Umgebung
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erstellt am: 03. Jul. 2007 07:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für A.Schneider
Ja, das sehe ich auch so. Ich würde das aber anders bemaßen. Ich würde das Innenmaß der Schenkel zusätzlich zur Biegewurzel bemaßen (eventuell als Prüfmaß mit Tol) und die Rechtwinklichkeit weglassen. Damit hast du das selbe ergebnis und eine etwas weniger komplexe bemaßung gewählt, die auch in der Produktion für weniger Verwirrung sorgt. ------------------ MfG Daniel  Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Bertermann Mitglied Leiter Solid Edge Technik
  
 Beiträge: 558 Registriert: 12.11.2004
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erstellt am: 03. Jul. 2007 08:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für A.Schneider
Hallo A.Schneider, Wenn Du das Innenmaß der Schenkel angibst und hinter der Maßzehl den Buchstaben "E" mit einem Kreis drumherum angibst, dann gilt für dieses Maß die Hüllbedingung. BTW : Die DIN ISO 8015 ist in Deutschland noch kein Standard. In D gilt eine stillschweigende Vereinbarung, die besagt das für Zeichungen ohne Angabe des Tolerierungsgrundsatzes die DIN 7167 (Hüllbedingung)gilt. Für das Ausland gilt: Keine Angabe des Tolerierungsgrundsatzes, dann gilt die DIN ISO 8015. ------------------ Gruß Jörg  "Erkenne die leichteste Veränderung und den kleinsten Versuch - häufig versuchen wir, zu früh, zu viel zu erreichen." Zitat von Ray Hunt In der Ruhe liegt die Kraft Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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