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Thema: Minimaler Biegeradius, K-Faktor, Blech (44230 mal gelesen)
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TitusTiger Mitglied Modell- u. Formenbau
Beiträge: 58 Registriert: 08.12.2007 aktuelle HW werden in Kürze ergänzt
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erstellt am: 15. Dez. 2007 12:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen, über min. Biegeradius und K-Faktor habe ich hier schon eine Menge gelesen, jedoch praxisbezogene Info´s offenbar übersehen. Ein Beispiel aus der Praxis .... Material: 1.4301 III D foliert (V2A) in 2mm Blechdicke ... wir bauen eine Kiste in SWX .... und geben, weil es konturenbetonter aussieht Biegeradien mit 0,5mm, K-Faktor mit 0,5 an. Nach erfolgter Eckenbearbeitung .... fertig! Der Blechbieger versucht die Daten (DXF) zu übernehmen und müht sich ab, heraus kommt ... nun ja, ich will es niemandem zeigen ... Auf Nachfrage, wo das Problem liegt ... die Eckenbearbeitung! Der Blechner gibt sein Bestes und ändert die DXF Daten nach seinen "Praxiserfahrungen", Ergebnis ist dann schon besser. Ich stelle mir die Frage: warum kaufen wir ein nicht gerade preiswertes Konstruktionsprogramm, um die Schnittstelle zur Fertigung zu vereinfachen, wenn der Blechner dann in der Datei doch wieder ändern muß? Die Antwort habe ich "mangels Wissen!" hier teilweise lesen dürfen und von einer anderen Blechnerei auf Anfrage mitgeteil bekommen: Min. Biegeradius theoretisch = gleich Blechstärke in der Praxis eher größer, im o.g. Fall 2,5mm ... und K-Faktor 0,4! Gebe ich diese Werte in SWX ein, offenbart sich ein ganz anderes Bild ... eben auch in der Praxis ... die Abwicklung stimmt nämlich tatsächlich auf 0,1mm bei der Gesammtlänge von einem knappen halben Meter. Nun meine eigentliche Frage, die mir bis jetzt niemend beantworten konnte ... Warum läßt SWX geringere Biegeradien zu, wenn sie denn praktisch gar nicht mehr umsetzbar sind? Gibt es verfügbare Normtabellen über das Verhältnis Biegeradius-K-Faktor-Material? Ich habe gelesen man kann Biegetabellen einbinden und aufrufen, aber woher bekomme ich diese? Für Eure Infos bedanke ich mich bereits im voraus und freue mich über jede Rückmeldung. Herzliche Grüße ------------------ Ingo Kintzel Entwicklung u. Fertigung elektroakustischer Übertragungsanlagen / mech. Musterbau Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
Beiträge: 3814 Registriert: 29.09.2004 SOLIDWORKS 2024 SP1.0 SOLIDWORKS 2023 SP5.0 SOLIDWORKS 2022 SP5.0 SOLIDWORKS 2021 SP5.1 SOLIDWORKS 2020 SP5 SOLIDWORKS 2019 SP5 (VM)
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erstellt am: 15. Dez. 2007 15:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für TitusTiger
Zitat: Original erstellt von TitusTiger: Min. Biegeradius theoretisch = gleich Blechstärke in der Praxis eher größer, im o.g. Fall 2,5mm ........Warum läßt SWX geringere Biegeradien zu, wenn sie denn praktisch gar nicht mehr umsetzbar sind?
Wieso sollen kleinere Biegeradien denn nicht möglich sein. Bin Im Jahre 1995 mit meiner Lehre als Maschinenmech. fertig geworden, und damals haben wir Bleche schon nahezu scharfkantig abgebogen (Schwenkbiegemaschine). Wieso die Radien normalerweise grösser sind beim Blechbiegen hat zwei Hintergründe. 1. Biegeverfahren (z.B. beim Dreipunktbiegeverfahren kann es das Blech verklemmen) 2. Bei zu kleinem Radius hat man einen enormen Festigkeitsverlust, je nach Metall zerreisst es schon beim Biegen Der K-Faktor dient für das Biegen nach Norm, was aber nicht auf alle Werkstoffe und alle Biegeverfahren anwendbar ist. Somit kann man Biegetabellen hinterlegen. Die Werte dafür stammen aus Praxisversuchen von den Biegemaschinenhersteller, es sei denn es ist eine Biegetabelle welche nach Norm gerechnet wurde. Im SolidWorks ist in der Grundinstallation alles offen, Radius zu Blechstärke und der K-Faktor kann selber eingegeben werden. Man kann aber Tabellen hinterlegen, wo man nur bestimmte Blechsträken auswählen kann, und zu jeder Blechstärke nur bestimmte Biegeradien. Natürlich kann man für jedes Material eine eigene Tabelle hinterlegen, muss dann nur die richtige auswählen. SWX Hilfe "blechdickentabelle" Ich würde mir eine Option wünschen, wo der K-Faktor nach Norm aus Belchdicke und Biegeradius gerechnet wird, und automatisch eingesetzt wird. Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TitusTiger Mitglied Modell- u. Formenbau
Beiträge: 58 Registriert: 08.12.2007 aktuelle HW werden in Kürze ergänzt
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erstellt am: 15. Dez. 2007 16:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Vielen Dank, Mike da ich nur über sehr geringe praktische Erfahrung an der Kantbank verfüge, schätze ich die der anderen um so mehr. Es gibt sicher Metalle die ich mit geringsten Biegeradien biegen kann, ich habe als Ausgangspunkt obiges Material gewählt. Die Oberfläche foliert, damit sie nicht beschädigt wird. Mein Wunsch ist die Schnittstellen zu ergründen und für künftige Projekte die passende Lösung parat zu haben und nicht immer immens Zeit für deren Anpassung zu investieren. Es nervt und bezahlt bekommt man das ohnehin nicht, der Kunde zahlt nur für das fertige Produkt. Wie man dorthingekommen ist ... nein, ich habe kein Grund zum Jammern....ich bin für meine Begriffe schon einen großen Schritt weitergekommen. Herzliche Grüße ------------------ Ingo Kintzel Entwicklung u. Fertigung elektroakustischer Übertragungsanlagen / mech. Musterbau Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Oberli Mike Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl. Maschinen Ing.
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erstellt am: 15. Dez. 2007 16:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für TitusTiger
Hallo Ingo, Hab da noch was vergessen in Bezug auf den K-Faktor. Ev. hast du es aber auch schon gelesen oder selber gemerkt. Es gibt 2 verschiedene K-Faktoren. DIN und ANSI. Bei SWX musst du den ANSI K-Faktor eingeben. BTW: DIN und ANSI K-Faktoren unterscheiden sich um Faktor 2, in der Abwicklung ist es weniger. Bei grossen Winkeln kann es aber schon was ausmachen. Gruss Mike ------------------ The Power Of Dreams Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rüben-Rudi Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Landwirt, Konstrukteur
Beiträge: 3002 Registriert: 06.12.2002 SE ST7 SWX2022 SP5
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erstellt am: 16. Dez. 2007 21:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für TitusTiger
Guten Abend, wir stoßen im Landmaschinenbau auch immer auf diese Probleme. Solnage unsere eigene Fertigung dahinter steht, gehts pragmatisch zu, bzw. wir erfahren gar nicht das irgendetwas nicht passt. Nur wenn wir selber dann mal dabei sind, sieht man die abgeänderten Maße. Schwieriger wird es bei Zulieferern, dort gebe ich als Prüfmaße die Fertigmaße an und als Hinweis die Biegelinien. Evtl als Texthinweis noch den K-Faktor. Nach Angabe der Fertigung nehmen wir als K-Faktor 0,5 und als min. Biegeradius die Blechstärke Gruß Bernd ------------------ Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht! Würde der Städter wissen was er frisst, er würde Bauer werden! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 5258 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 17. Dez. 2007 05:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für TitusTiger
Hallo und ein Willkommen hier am Brett Titus. Wenn du mal im Blechmodul von SWX nachschaust, wirst du auch Biegetabellen finden. In wie weit die zutreffend sind kann ich aber nicht sagen. Dies wirst du schon selbst ermittel müssen. Wir schreiben auf unsere Zeichnungen der Blechteile immer: Achtung k-Faktor 0,5. Ermittlung der Biegelängen obliegt den Hersteller. Gruß ThoMay ------------------ Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
TitusTiger Mitglied Modell- u. Formenbau
Beiträge: 58 Registriert: 08.12.2007 aktuelle HW werden in Kürze ergänzt
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erstellt am: 18. Dez. 2007 09:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen, herzlichen Dank für die wertvollen Infos, Mike. Ich werde auf die Suche gehen. @ Bernd, die Angabe von Prüfmaßen sowie Toleranzen ist sinnvoll. Für letzteres gibt es meines Wissens auch eine DIN, hat die jemand? @ ThoMay, vielen Dank, genau darüber bin ich schon etliche Male gestolpert und habe dies auch im Handbuch nachgelesen.....lesen kann ich es, aber die Felder sind nicht aktiv, ich kann also nicht auf die Funktion zugreifen. Ich verwende immer noch die Basic Version, Upgrade auf Professional kommt in Kürze, vielleicht hängt das damit zusammen. Nochmals vielen Dank ------------------ Ingo Kintzel Entwicklung u. Fertigung elektroakustischer Übertragungsanlagen / mech. Musterbau Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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