Hallo zusammen,
Zitat:
Original erstellt von Ernst Kaufmann:
Ist mir eigentlich auch wurscht, weil ich noch mit SWX2001 arbeite ...! Eigentlich möchte ich Euch alle nur beruhigen, denn es wahr schon mal besser. Seht nur in meine System-Infos, oder Anhang.
@Ernst: was ist das? Nicht mal ausgehalten bis zum Schluß? Für die SolidWorks 2001 ging es bis SP14
Zitat:
Original erstellt von Wolff:
wie lange brauchen denn die Jungs und Mädels von SWX um ein SP (Hotfix) heraus zubringen um solche Fehler wie ihr sie beschreibt zu beheben?Wie lange muss sich der User mit einer falschen Ausgabe der PDF Daten, oder Probleme beim erstellen von Stücklisten den rumärgern?
Das sind zwei getrennte Fragen, deswegen auch keine einheitlicha Antwort.
Zur ersten: mittlerweile kommen die Servicepacks, also die mit der Nummer X.0, so im Abstand von ca. 8-10 Wochen (siehe z.B. http://solidworks.cad.de/faq/faq-sw14-001.htm für die 2006, früher (also zu 2001 Zeiten, wie Ernst beschrieben hat) wesentlich schneller, manchmal nur 4, meist 6 Wochen.
Die Servicepacks gehen nach intensiver (ehrlich) interner Testphase in eine sogenannte EV-Phase (Early Visibility-Programm, für das sich alle Wartungskunden eintragen können und das so etwas wie Mini-Beta für Servicepacks ist), die dauert ca. 3-5 Tage, da wird dann von Kunden, die das ernst nehmen, getestet, ob etwas Offensichtliches im produktiven Umfeld auftaucht. Das klappt normalerweise sehr gut, weil genügend viele Leute mitmachen und nur noch die rummosern, die sich dafür nicht hergeben.
Sollte ein kritischer Fehler in einem Servicepack erst nach der Freigabe gefunden werden kann es passieren, dass sogenannte Hotfixes, also die Servicepacks mit den Zahlen größer Null hinterm Punkt, ausgegeben werden; diese beheben praktisch nur diesen einen (oder zwei oder drei ...) Fehler, die durch ein Servicepack eingeschleppt wurden.
Auch das passiert glücklicherweise eher selten; wobei natürlich allein schon die Definition von kritischer Fehler sehr subjektiv ist ... ich hätte z.B. den Fehler mit den Stücklisten wie oben beschrieben nicht mal bemerkt, auch die PDF Bugs gehen mir knapp am Allerwertesten vorbei, da ich dann eben einfach über pdfFactory Pro drucke, um meine PDFs zu bekommen.
Das ist also ziemlich subjektiv, was denn nun kritisch ist und was nicht.
Damit kommen wir zum zweiten Teil deiner Frage: es kommt drauf an, was SolidWorks als kritisch bewertet, wie lange es dauert, etwas einzupflegen und in welcher Reihenfolge es getan wird. Hinzu kommt so weit ich weiß eine Zweiteilung zwischen Entwicklung (neue Versionen, Produktdefinition, Alphas und Betas) und Pflege (Fehlerbereinigung, Servicepacks) des Codes . Ob beim 2.1 ein Mix zwischen Entwicklungscode (fürs PDF) und Pflegecode (für das 3.0) stattgefunden hat weiß ich nicht, ich kenn es aber aus allen Betaprogrammen bisher: die schlimmsten Servicepacks für eine laufende Release und die dazu zeitlich passende Betaversion ist immer der Merge, wenn also die Fehlerbereinigungen die in Beta und Normalversion gefunden und gefixt wurden in den jeweils anderen Codestamm portiert werden, dann rappelt es im Karton ... nur so kann ich mir das als Hobbyprogrammierer erklären.
Was jetzt als kritisch eingestuft wird hängt von mehreren Faktoren ab: es gibt sogenannte X, R, A und B Bugs, die entsprechend hoch priorisiert werden. X-Bugs sind Abstürze oder Datenverlust, R sogenannte Regressions, also Dinge, die früher mal funktioniert haben und es jetzt nicht mehr tun. Dann kommen A und B, reproduzierbare Fehler oder ungewöhnliche Verhalten, die mehr oder weniger schwierig zu umgehen sind.
Je nachdem, wie oft diese Dinge bei SolidWorks gemeldet werden kommen diese Fehler oder Verbesserungsvorschläge eben weiter nach oben in der Priorisierungsliste: deswegen ist es wichtig, Fehler und Verbesserungsvorschläge selbst zu melden und sich nicht darauf zu verlassen, das es andere ja schon tun oder wenn man es hier gelesen hat schon getan hat. Meldet nur einer einen Bug und alle anderen finden den wichtig, denken aber der ist ja so offensichtlich, dass der schon bekannt ist, kann der Schuß nach hinten losgehen.
So kann es eben auch passieren, das Dinge, die im eigenen Betrieb unabdingbar erscheinen von SolidWorks seit Jahren nicht gefixt werden, wogegen andere Dinge, zu denen man selbst sagt "Pille-Palle" schon im nächsten Servicepack erledigt sind. X- und R-Bugs werden so schnell wie möglich ausgemerzt, vor allem, wenn sie beliebig mit neuen Dokumenten reproduzierbar sind.
Also kann man schlecht sagen, wie lange was zum fixen oder Einbauen an Vorschlägen dauert. Manchmal nur Tage, manchmal Jahre. Ist etwas für eine Großzahl an Kunden (wohlgemerkt: weltweit betrachtet!) interessant ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es maximal bis zur nächsten Hauptversion dauert; so werden z.B. regelmäßig auf den großen Userkonferenzen Top-10-Listen mit den meist genannten Wünschen aufgestellt, von denen typischerweise 5-8 im nächsten Release erledigt sind. Was auffällig ist, dass man selbst manchmal nur den Kopf darüber schütteln kann, was der Mehrzahl der anderen Kunden wichtig ist
Um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen: ich habe keine Informationen aus erster Hand, ob das alles so richtig ist, wie ich das jetzt beschrieben habe, SolidWorks lässt sich nicht gerne in die Karten schauen, was das angeht. Aber durch viele Gspräche und offene Ohren z.B. auf den Userkonferenzen hat sich dieses Bild zusammengesetzt und viele "erfahrene" Leute haben ein ähnliches Bild
Zitat:
Original erstellt von Michael Taffertshofer:
Mich würden die internen Hintergründe für das Chaos (Chaos bedeutet Verlust der Vorhersagbarkeit! (Oder weiß jemand wann der nächste SP kommt?)) interessieren.Hat SWX personelle Probleme, usw. ...?
Nein, das glaube ich nicht. Chaos würde ich das auch nicht nennen, ich hab's oben zwar Desaster genannt, aber mehr im mitleidigen Sinne. SolidWorks wollte uns Kunden etwas Gutes tun und endlich weg von dem Bluebeam-Ding hin zum Adobe PDF. Der Vorsatz war gut und die Umsetzung lange überfällig. Vielleicht auch durch öffentliches Rumgemecker wie meinen Kommentar vom 30.10.2005 auf meiner Newsseite sollte das ganze dann möglichst rasch umgesetzt werden.
Dafür wurde dann ein Punkt-Servicepack (also eigentlich für Hotfixe vorbehalten) eingesetzt, dass nicht durch die Kunden gegengecheckt wurde. Damit nahm es dann seinen Lauf, wie oben beschrieben.
Dumm an der Sache ist eben, dass sich so ein Fehler, der halt vorkommen kann, schnell ausbreitet. Letztlich ist unterm Strich ja nix passiert, was sich nicht relativ leicht umgehen lässt, also könnten wir eigentlich alle ruhig Blut bewahren. Wichtig ist nur, dass SolidWorks merkt, dass diese Ruhe dann nicht etwas mit Akzeptanz oder Ignoranz zu tun hat, sondern mit Erfahrung und Gelassenheit und dem Verständnis, dass es nächstes Mal wieder besser wird.
Ciao,
Stefan
------------------
Inoffizielle deutsche SolidWorks Hilfeseite http://solidworks.cad.de
Member of CAD.de BOINC Team - | Seti@Home | CPDN | Einstein@Home
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP