Hallo!
Dein geschildertes Problem ist auch mir bestens bekannt.
Also hier mal meine Ratschläge:
Eure Konstrukteure sollten in Mitte Toleranz konstruieren. Das ist das einzige was wirklich hilft. Außerdem sollte ein Volumenmodell ohnehin die Wirklichkeit so gut wie möglich darstellen und dann ist Mitte Toleranz sowieso angesagt. (ok - über H7-Bohrungen etc. muß man nicht diskutieren...) Weiterer Pluspunkt: Man muß nicht alles zweimal modellieren. -> Leider ist das bei vielen Konstrukteuren noch nicht angekommen - besonders ärgerlich bei externen Konstruktionen die man dann als step oder so erhält...
Falls das nicht geht habt Ihr folgende Möglichkeiten:
a) Wenn es sich um kein Original-Catia-File handelt ist entweder mühseliger Nachbau oder Anruf beim Ersteller/Kunden von nöten. Dann den Prozess darauf aufbauen. Bei Änderungen geht die Geschichte wieder von vorne los. (keine Assoziativität)
b) Wenn es sich um ein Catia Part handelt kann man:
- die Datei kopieren (nicht mit "Neu-aus", da sonst später das Teil nicht mehr ohne Verlust der NC-Verknüpfungen ausgetauscht werden kann)
und darauf dann den NC-Prozess aufbauen.
Wenn das originale Konstruktionsteil geändert wird dann einfach das entsprechende Part wieder kopieren und mit dem gleichen Namen wie das NC-Part abspeichern. (Altes NC-CatPart am besten erst in den Papierkorb schieben - dann kann man es falls was schiefgeht immer noch wiederherstellen.) Beim nächsten Öffnen des Prozesses wird dann (wenn das neue CatPart den gleichen Namen und die gleiche UUID wie das alte hat) automatisch das neue CatPart "angezogen" und falls die Änderungen nicht zu groß waren sollte der Prozess nur noch aktualisiert werden müssen.
Nachteile:
* Richtig "Durchgängig" ist das System damit nicht mehr.
* Der Programmierer muß schon wissen was er macht - nicht das "alt" und "neu" verwechselt wird...
- Das CatPart mit "Neu aus" erstellen.
Nachteile:
* Die Durchgängigkeit ist für immer "tot".
(Bei einer nochmaligen Korrektur und erneutem Einfügen des neuen "Neu aus"-CatParts müssen alle NC-Flächen, Körper, Aufspannung, sonstige Elemente nochmal neu angeklickt und berechnet werden...)
- Das CatPart mit "Einfügen (ohne Verknüpfung)" erstellen.
Nachteile:
* Die Durchgängigkeit ist wieder "tot".
* Ein Ändern auf "Toleranz Mitte" ist bei komplexeren Teilen meist nicht möglich.
- Das CatPart mit "Einfügen mit Verknüpfung" erstellen.
Nachteile:
* Du hast in einem CatPart zwei Volumenmodelle - das verwirrt. (oder falls ein zweites CatPart angelegt wird: Fraglich ob nach gewissen Änderungen am Konstruktionsteil Deine NC-Modifikationen noch zu Aktualisieren sind.)
* Ein Ändern auf "Toleranz Mitte" ist bei komplexeren Teilen meist nicht möglich.
Fazit: Liebe Konstrukteure - erstellt Eure Teile bitte immer in Toleranz Mitte - die Programmierer werden es Euch sehr danken
P.S. @Sebastian Vogt
"kann der Programmierer der zu bearbeitenden Fläche oder Kontur nicht ein Aufmass in + oder - geben?
Muss doch möglich sein!"
-> Das geht nur bis zu einem bestimmten Grad.
Beispiel: Stell Dir eine Pyramide vor. Der Spitzenwinkel
sei 90°+0°/-10° (Tolaranzmitte: 85°)
Wie soll man da ohne Erzeugung von Hilfsgeometrie fräsen?
(Noch schlimmer wird's wenn noch mehr Flächen zusammentreffen, die dann noch mit einseitig tolerierten Verrundungen etc. ausgestattet sind.)
Grüße
Martin!
[Diese Nachricht wurde von martin2 am 27. Feb. 2008 editiert.]
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