Schraubenverbindungen berechnen...
...das ist schon eine Wissenschaft für sich. Das Cosmetic Schraubenfeature in Pro/E hilft dabei mit Sicherheit jedoch nicht. Es gibt aber eine Menge Möglichkeiten, was man tun kann:
a) Man macht einen analytischen Ansatz nach einem bekannten Berechnungsstandard, z.B. der VDI 2230. Damit lassen sich übliche Standardgeometrien von hochbeanspruchten Schraubverbindungen recht brauchbar berechnen. Schwierig wird es jedoch bei unüblichen Verschraubungsgeometrien und Lasteinleitungen in den Schraubenkopf (nicht mehr in den Schraubenflansch). Die Fehler können dann beträchtlich sein.
b) Es gibt Schraubenberechnungsprogramme, die analytisch nach einem üblichen Berechnungsstandard (eben z.B. der VDI 2230) lösen (siehe Beitrag von giatsc). Geht halt schneller als wie von Hand, aber mit den gleichen Risiken.
c) Lösung mittels der Methode der Finiten Elemente, wie der genannte Link (siehe Beitrag von sadolf) http://213.70.138.145/Roland_Jackel.pdf
oder auch etwas aktualisiert unter http://www.denc.de/, dann durchklicken unter "Events", "Rückblick 2. Simulationtreffen" und Vortrag "DENC1" herunterladen.
Methode c) ist sicher die die aufwendigste, aber unumstritten auch die genauste. Nicht behandelt in dem Vortrag sind jedoch mögliche Idealisierungen von Verschraubungen, denn eine große Baugruppe kann man kaum so wie dort beschrieben rechnen, da dann der Rechner in die Knie geht. Es gibt aber Methoden, die eine nennenswerte Ersparnis an Rechenzeit ermöglichen, und die vor allem eine Lösung im integrierten Modus von Pro/MECHANICA erlauben. Man kann u.U. auch auf die Kontaktanalyse vollständig verzichten, je nach dem, an welchen Ergebnissen man interessiert ist.
Gruß,
Roland Jakel
------------------
Roland Jakel
DENC AG
www.denc.de
rjakel@denc.de
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP