Hallo,
mein Kollege Dr. Donner hat mir diese Zeilen zur Verfügung gestellt:
Die monotone Zugversuchskurve kann man bei Polymeren in der Regel mit vielen Stoffgesetzen abbilden (Hyperelasitizät, Viskoelastizität, Plastizität). Welches Materialmodell realisitisch ist, zeigen aber erst andere Aspekte: z.B. Entlastung, Lastumkehr, zyklische Versuche, unterschiedliche Dehnraten. Die Versuche sollten natürlich an die interessierenden Bauteileigenschaften angelehnt sein.
Die Entlastung kann bei großen Deformationen als Entscheidungshilfe dienen.
1) Hat man große bleibende Verformungen und kleine elastische Deformationen, ist ein plastisches Materialmodell sinnvoll.
2) Hat man große reversible Verformungen und kleine plastische Deformationen, ist ein hyperelastisches Materialmodell sinnvoll.
3) Sind beide Deformationsanteile in gleicher Größenordnung, ist beispielsweise das Bergström-Boyce-Modell oder das Drei-Netzwerkmodell (Three-Network model, kurz TNM, seit 21R2) notwendig.
Wichtig ist, dass Polymere generell ziemlich geschwindigkeitsabhängig sind. Während das Bergström-Boyce Modell oder das Drei-Netzwerkmodell das bereits automatisch drin haben, sollte man bei Hyperelastizät eine Erweiterung um Viskoelastizität und bei Plastizität um Viskoplastizität oder Kriechmodell in Betracht ziehen.
Viele Grüße
------------------
**********************************************
CADFEM GmbH
Christian Jensch
Berechnungsingenieur
Tel: +49 (0)371-334262-22
E-Mail: cjensch@cadfem.de
**********************************************
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP