Hi MisterF,
mir stellt sich die Frage ob du wirklich die Dämpfungsmaße je Material kennst?!? Ich habe Dämpfung nur global vergeben. An Materialwerte heranzukommen wird sicher anspruchsvoll.
Meines Erachtens muss man erst einmal verstehen welchen Einfluss die Dämpfung eigentlich hat. Häufig kann man sich dann die ganze Dämpfungsbetrachtung schenken.
Modal:
Die Dämpfung hat auf die Lage der Eigenfrequenzen (nachfolgend EFs) häufig nur einen sehr geringen Einfluss. Mehr bekommst du bei der Modalanalyse ja eh nicht geliefert. Der Einfluss der Einspannung ist häufig viel schwerer zu erfassen und hat einen signifikanten Einfluss auf die EFs. Also ist die "genaue" Betrachtung der Dämpfung häufig nur von akademischem Wert.
Harmonisch:
Die Dämpfung hat einen sehr großen Einfluss auf die Amplituden nahe der EFs. Jeder vernünftige Ing. wird eine Anregung nah der EFs vermeiden.
Ergo: Auch hier hat die Dämpfung zwar rechnerisch einen riesigen Einfluss. Wenn ich aber Wurzel (2) von der EF weg bin, was ich in Realität immer versuchen sollte hat die Dämpfung nur noch einen geringen Einfluss.
Siehe auch hier:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Mplwp_resonance_D_envelope.svg/400px-Mplwp_resonance_D_envelope.svg.png
Nach diesem ganzen Zeilen bleibt mir zusammenzufassen:
Dämpfung zu bestimmen ist extrem schwierig, je material noch schwieriger
Die richtige Abbildung der Einspannung ist ebenfalls schwierig und hat einen enormen Einfluss
Eine Anregung im Resonanzfall ist unbedingt zu vermeiden. Ob du dann dort mehr oder weniger Dämpfung hast ist schon fast irrelevant.....
Das ist zumindest die Praxis. Akademisch bringt nur eine Scheingenauigkeit. Dies ist alles meine Erfahrung, andere mögen andere Erfahrungen gemacht haben
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Gruß
Jens
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