Hallo liebe Ansys Community!
Ich bin Student und habe bisher kaum Erfahrung mit Ansys oder anderen kommerziellen FE-Programmen.
Meine Aufgabe ist es ein Kriechmodell für einen Läuferkeil eines Generators aufzusetzen. Ich verwende dafür Ansys 16.2 Workbench. Das Material ist eine CuNi-Legierung. Es handelt sich dabei um einen Schädigungsmechanismus, der erst nach 80.000-120.000 Betriebsstunden auftreten soll. Zu den Parametern, die für das Kriechen eine Rolle spielen lässt sich sagen, dass ich zunächst vereinfacht von einer konstanten Temperatur, sowie einer konstanten Belastung ausgehen soll.
Bisher habe ich herausgefunden, dass ich ein implizites Kriechmodell wählen sollte, da dies laut der Ansys Hilfe empfohlen wird und da ich hier die Möglichkeit zu temperaturabhängigen Konstanten habe. Des Weiteren meine ich, dass es sich um einen „strain hardening“ oder „modified strain hardening“ Kriechprozess handelt (Kriechmodell 1 oder 7), also werde ich eines dieser Modelle verwenden. Die Werkstoffparameter für die Kriechkonstanten kann ich je nach Bedarf von der Werkstoffabteilung einholen.
Um nun erst einmal das Aufsetzen eines Kriechmodells kennen zu lernen, habe ich einen Würfel als Geometrie im „Design Modeler“ erzeugt und als Analyse System eine „Static Structural“ eingefügt. Ich habe in der Ansys Hilfe gelesen, dass man für eine implizite Kriechrechnung entweder „Static Structural“ oder „Transient Structural“ verwenden kann.
Es treten nun einige Fragen für mich auf:
-Ich habe gesehen, dass man unter „Engineering Data“ ein Kriechmodell einfügen kann und dann dort auch die Kriechkonstanten definieren kann. Ist es für eine reale Berechnung ratsam, das hier zu tun, oder sollte man dies ehr im Command machen?
-Die Konstanten haben die „Reference Unit“ m, s, K, N; beim ersten Berechnungsversuch bekam ich die Fehlermeldung, dass die Einheiten nicht zusammenpassen würden. Deswegen habe ich im „Analyse Setting“ die Einheiten manuell auf „mks“ gestellt. Außerdem habe ich im „Creep Controls“ „Creep Effects“ auf „On“ gestellt. Damit ist es mir wenigstens gelungen mal eine Berechnung durchzuführen, bei der die Dehnung durch Kriecheffekte größer wurde, als bei der vorherigen Referenzberechnung ohne Kriechen, aber gleichen Randbedingungen. Wie kann ich nun eine Dehnungsgeschichte ausgeben lassen, da ich bisher nur absolute Endwerte für die Dehnung erhalten habe?
-Wie kann ich dafür sorgen, dass die Berechnungszeit länger als eine Sekunde ist (, also nur die Zeit, bis die Belastung von 0 auf 1 aufgebracht wird)? Ist es dafür notwendig eine „Transient Structural“ Berechnung zu verwenden?
Ich hoffe es ist einigermaßen klar geworden, wie meine Aufgabenstellung aussieht und wo ich noch Probleme habe. Bei Unklarheiten oder weiteren Details bitte einfach nachfragen. Ansonsten wäre ich für jede Hilfe von Euch echt dankbar.
Beste Grüße
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