Hallo,
tja, dann wird es schwierig.
Um eine Schnittstelle zu schreiben, sollte man die Möglichkeiten, Daten zu lesen und zu verarbeiten von beiden Partnern im Groben verstehen. Umeine Einarbeitung in Matlab und ANSYS werden sie nicht herumkommen.
Dieses Thema der Kopplung von 3D-Feldsimulation und Systemsimulation ist spannend aber vielschichtig. Man kann
1. Eine Cosimulation vom Systemsimulator mit dem 3D-Feldlöser ANSYS machen: Zu jedem Zeitschritt wird die Feldlösung neu angeworfen. Die Beschreibung lt. Post könnte das meinen. Dieser Weg ist aber oft sehr zeitaufwändig in der Analyse, weil bei 100 Zeitschritten in der Systemsimulation auch 100 Zeitschritte als Feldlösung berechnet werden. Bei vielen/kleinen Zeitschritten (instabiles Regelverhalten...) macht das dann nicht mehr viel Spass
2. Man macht eine oder mehrere Feldlösungen mit ANSYS und leitet daraus ein Verhaltensmodell ab (Modal, Krylov-Subspace, LTI, ECE). Man spricht dann auch von Modellordnungsreduktion MOR und reduzierten Modellen (reduced order models, ROM). Vorteil: Verbindet die Genauigkeit der 3d-Feldlösung mit hoher Geschwindigkeit (typisch: einige Größenordnungen schneller als Cosimulation). Allerdings muss man die Verfahren der Modellordnungsreduktion kennen und richtig anwenden.
Aufgrund dieses Satzes "Dieser veränderte Wert soll dann wieder an Ansys übergeben werden und wieder durch das Rohr "fließen"." vermute ich, es handelt sich um eine Cosimulation.
Die Cosimulation von ANSYS mit Matlab kann realisiert werden über
a) ein eigenes Scripting, das ANSYS aufruft, Parameter an ANSYS übergibt und nach der Lösung wieder einliest. Die Frage ist dabei: Was ist "ansys"? ANSYS APDL, ANSYS CFX, ANSYS Fluent, ANSYS Mechanical, ANSYS Workbench? Wie sieht das existierende Modell aus? Wie ist der Workflow? Wie ist er parametrisiert? Wenn es über die Workbench läuft, sieht es anders aus, als wenn ein Input-File einfach an den Solver übergeben wird.
b) die bereits existierende Matlab-ANSYS Schnittstelle über Simplorer. Das ist der Systemsimulator von ANSYS. Macht z. B. Sinn, wenn die physikalische Systemsimualtion mit Cosimulation zu den Feldern (oder basierend auf reduzierten Modellen) in Simplorer läuft (ggf. auch die Leistungselektronik) und die Reglersimulation in Matlab.
Ich vermute a) ist die gesuchte Option. Dazu wäre es nicht schlecht, mit dem Menschen zu reden, der das ANSYS Modell aufgebaut hat, und zu klären, welche Möglichkeiten er sieht, das Modell als parametrischen Sub-Prozess zu nutzen. Er hat das Modell aufgebaut, kennt die Werkzeuge und Arbeitsschritte und kann dort am besten die Antworten geben. Über dieses Forum weiterzukommen wird schwierig werden. Wenn, dann bei konkreten Fragen. "Könnt ihr mir bei diesem Problem helfen?" ist sehr weit gefasst. Ehrliche Antwort: Nein, wenn die Frage nicht konkretisiert wird.
Mit Suche nach "matlab ansys cosimulation" findet man einiges dazu, aber da werden sehr viele Wege skizziert werden und alleine eine Literaturrecherche kann schon Wochen in Anspruch nehmen. Obige Einordnung kann helfen zu filtern.
Ich würde versuchen, den Modell-Ersteller der Ansys Analyse einzubinden.
Viel Erfolg und viele Grüße
CG
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Christof Gebhardt
CADFEM GmbH
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