| |
| Gut zu wissen: Hilfreiche Tipps und Tricks aus der Praxis prägnant, und auf den Punkt gebracht für Ansys |
Autor
|
Thema: Starrkörperbewegung / Anheben über Lastösen (5285 mal gelesen)
|
fly-away Mitglied
Beiträge: 145 Registriert: 06.03.2009
|
erstellt am: 15. Nov. 2011 12:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo zusammen! Ich habe folgende Problemstellung: Ich möchte den Anhebevorgang eines Gestells aus Standard-Stahlprofile simulieren. Dabei wird das Gestell mit Ketten / Stahlseile über 4 Lastösen angehoben. In der Realität würde ich folgende Effekte erwarten: Aufgrund der Einbauten im Gestell liegt der Schwerpunkt der Baugruppe außerhalb des Schnittpunktes der Stahlseile. Deshalb wird sich das Gestell im ersten Moment des Anhebens in irgendeiner Art verdrehen / verkippen bis der Schwerpunkt und Schnittpunkt deckungsgleich sind. Die Stahlseile werden in dieser Konfiguration dann unterschiedlich stark belastet sein. Modelliert habe ich den Aufbau wie folgt: Im Mittelpunkt der Ösen habe ich ein Koordinatensystem erstellt, dessen y-Achse in Richtung der Seils ausgerichtet ist. Ich habe zwei Bilder angehängt, die diese Randbedingung zeigen. In der Auswertung habe ich nun folgendes Problem: Ich erhalte verhältnismäßig "große" Verformungen, das Verformungsbild selbst sieht plausibel aus, da genau das Verkippen / Verdrehen der Baugruppe zu sehen ist. Für die Auswertung ist dieses Bild jedoch nicht gut geeignet, da in diesem Verfomungsplot der Anteil der Verschiebung aus der Starrkörperbewegung und der Anteil aufgrund der Steifigkeit der Profile überlagert ist. Anders formuliert: Egal, welchen Querschnitt ich für die Gestellstreben verwenden würde (Hohlprofil, Doppel-T, etc.), die Starrkörperbewegung wird vermutlich immer (annähernd) gleich sein. Die eigentliche Durchbiegung der einzelnen Profile hängt meiner Meinung nach jedoch sehr stark vom Profilquerschnitt ab. Ein Kollege von mir hat sich überlegt, dass man evtl. in einer ersten Simulation sämtliche Profile als Starrkörper modellieren könnte und sich mittels APDL-Commands die Verschiebungsinformation an jedem Knoten abspeichern könnte. Anschließend könnte man dann die Simulation mit den "richtigen" Profilquerschnitten durchführen und am Ende dann den Verformungsanteil aus der ersten Simulation abziehen. Was haltet ihr davon? Ist so etwas möglich (und wenn ja, wie)? Gibt es evtl. eine bessere Vorgehensweise? Ich freue mich auf eure Antworten! Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
deepblue Mitglied Simulationsingenieur
Beiträge: 912 Registriert: 17.04.2003 ANSYS v19.1, Mechanical, Fluent, ICEM CFD NX 12.0.1 TC 10, TCeasy Win7 64bit HP Z400; 3,3GHz; 12GB RAM NVIDIA Quadro FX2000
|
erstellt am: 15. Nov. 2011 13:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fly-away
|
fly-away Mitglied
Beiträge: 145 Registriert: 06.03.2009
|
erstellt am: 15. Nov. 2011 16:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Deepblue, ich bin gerade unschlüssig, ob die Submodelltechnik hier zielführend ist, denn: Ich möchte nicht jede Strebe für sich auswerten, da ungefähr 50 Streben in der Baugruppe verbaut sind und ich ja außerdem an einem globalen Verformungsbild interessiert bin. Ich bräuchte also ein Submodell, das gar kein Submodell ist (oder besser gesagt 1:1 dem Originalmodell entspricht). Weißt du wie man so etwas aufbauen kann? Trotzdem vielen Dank für deine Rückmeldung Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
deepblue Mitglied Simulationsingenieur
Beiträge: 912 Registriert: 17.04.2003 ANSYS v19.1, Mechanical, Fluent, ICEM CFD NX 12.0.1 TC 10, TCeasy Win7 64bit HP Z400; 3,3GHz; 12GB RAM NVIDIA Quadro FX2000
|
erstellt am: 15. Nov. 2011 16:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fly-away
Hmmm, Dein Submodell muß ja nicht nur ein Profil groß sein - es kann auch alle Profile enthalten. Entscheidend ist, dass Du Schnittflächen hast, auf denen Du dann die Verschiebungen interpolieren kannst. Allerdings weiß ich nicht, wie Dein Modell genau aussieht. Deshalb kann ich Dir zum Modellaufbau nicht mehr sagen. ------------------ Gruss Deepblue Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fly-away Mitglied
Beiträge: 145 Registriert: 06.03.2009
|
erstellt am: 16. Nov. 2011 10:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi deepblue, ich habe eine vereinfachte Skizze hochgeladen. Das Gestell besteht in meinem Fall aus 4 Vertikalstreben. Im oberen und unterem Bereich gibt es jeweils eine Ebene aus 4 Horizontalstreben. Ich hab in die untere Gestellebene mal eine Masse eingebracht, die stellvertretend für den extentrischen Schwerpunkt stehen soll. Die Seile habe ich auch vereinfacht dargestellt, in der Realität gehen die Seile nämlich nicht direkt an die Ecken des Gestells, sondern in den Ecken sind Knotenbleche eingebracht in denen wiederum die Ösen eingebracht sind (siehe Bilder erster Beitrag). Ich hoffe das damit einiges verständlicher wird. Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
deepblue Mitglied Simulationsingenieur
Beiträge: 912 Registriert: 17.04.2003 ANSYS v19.1, Mechanical, Fluent, ICEM CFD NX 12.0.1 TC 10, TCeasy Win7 64bit HP Z400; 3,3GHz; 12GB RAM NVIDIA Quadro FX2000
|
erstellt am: 16. Nov. 2011 11:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fly-away
Und was ist jetzt Dein Ziel? ... Die Profile optimieren? Im Bezug auf Gewicht, Durchbiegung, Spannungen??? Welche Analyse hast Du bis jetzt durchgeführt (Static Structural?) Und hast Du auch eine Konvergenz erreicht (mit mehreren Loadsteps gerechnet?) ------------------ Gruss Deepblue Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mustaine Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 3554 Registriert: 04.08.2005 Abaqus
|
erstellt am: 16. Nov. 2011 12:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fly-away
Zitat: Original erstellt von fly-away:
In der Auswertung habe ich nun folgendes Problem: Ich erhalte verhältnismäßig "große" Verformungen, das Verformungsbild selbst sieht plausibel aus, da genau das Verkippen / Verdrehen der Baugruppe zu sehen ist. Für die Auswertung ist dieses Bild jedoch nicht gut geeignet, da in diesem Verfomungsplot der Anteil der Verschiebung aus der Starrkörperbewegung und der Anteil aufgrund der Steifigkeit der Profile überlagert ist.
Gibt es in Ansys in der Auswertung keine Option um die Starrkörperbewegungen herausrechnen zu lassen? In Abaqus gibt es hierfür z.B. die Option "Rigid Body Transformation". Vielleicht gibt es ja in Ansys etwas ähnliches. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
fly-away Mitglied
Beiträge: 145 Registriert: 06.03.2009
|
erstellt am: 16. Nov. 2011 13:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
|
fly-away Mitglied
Beiträge: 145 Registriert: 06.03.2009
|
erstellt am: 17. Nov. 2011 06:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen, wie versprochen hab ich jetzt mal den skizzierten Aufbau in Workbench simuliert (Bilder siehe Anhang). Es sind keine großen Verformungen aktiviert, da die großen Verformungen meiner Meinung ja "nur" aus der Starrkörperbewegung kommenen. Diese würde ich nun gerne eliminieren (also für die Ergebnissauswertung). Ansonsten sind alle Körper über Verbundkontakten miteinander verbunden, wenn weitere Fragen zum Modellaufbau bestehen bitte einfach fragen, ich weiß nicht was ihr wissen möchtet.
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Tschenzi Mitglied
Beiträge: 81 Registriert: 20.01.2009 Ansys Classic 11.0
|
erstellt am: 18. Nov. 2011 13:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für fly-away
Hallo, wie wäre es, wenn man das angehängte System einfach schon vor der Berechnung um den entsprechenden Winkel dreht und dann das schon gedrehte Ausgangssystem "anhängt"? Tschenzi ------------------ Liebe Grüße, Tschenzi Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |