Hallo,
es gibt 2 Lösungsansätze.
1. man arbeitet im Frequenzbereich
2. man arbeitet im Zeitbereich (transient)
Zu 1.:
Hier muss das Modell für die Schwingungsanalyse linearisiert sein.
d. h. man macht eine nichtlineare Statik, linearisiert diesen Punkt und kann darauf aufbauend eine Modalanalyse durchführen. Die Technik die man dazu braucht heisst Linear Perturbation. Vorteil: Sehr schnell, einfache Durchführung. Nachteil: man braucht ein linearisiertes System.
2. Hier kann man alle Nichtlinearitäten mitnehmen. Aber man arbeitet im Zeitbereich. d. h. die höchste mitzunehmende Schwingung muss man mit mindestens 10, besser 20 Zeitschritten auflösen, man muss den Einschwingzustand natürlich mit betrachten. Wenn man z. B. 5 Perioden zur zum Einschwingen braucht, gehen dafür schon 5x20 Zeitschritte drauf. Nichtlineare wohlgemerkt. Bei Verwendung eines impliziten Solvers (Transient Structural im Projektmanager) wird jeder dieser Zeitschritte iterativ gelöst. Nehmen wir mal an, im Schnitt sind 10 Gleichgewichtsiterationen erforderlich, wird das Gleichungssystem 5x20x10=1000 mal gelöst. Nach dem Einschwingen kommt dann der eigentlich interessante Teil, auch dafür braucht man ein paar Perioden. Implizit kann es also viel Rechenzeit erfordern, weil ich in jedme Zeitschritt das Gleichungssystem mehrfach löse. Dafür kann ich ohne ernsthafte "Zusatzkosten" (Rechenzeit) lokale Netzverdichtungen z. B. für Spannungsspitzen realisieren.
Statt dem impliziten Solver kann man für sowas auch die explizite Dynamik verwenden. Dort sind die Zeitschritte von Haus aus so klein, dass die hohe Frequenzen auflösen und es braucht keine Gleichgewichtsiterationen. Beides ist also gut für schnell ablaufende Phänomene mit Nichtlinearitäten (Crash, Durchschlag, Ansprenung, Aufprall). Allerdings bestimmt die kleinste Elementkante (je nach Material) den Zeitschritt.
Mann kann eine Static-structural vor eine Explicit dynamics vorschalten (erst das System für static-structural erzeugen, dann explicit dynamics auf Zelle 6 Solution dieser Static-structural ziehen), dann muss man die statische Vorspannung nicht als langsame Dynamik rechnen (würde zuviel Rechenzeit kosten).
Ebenfalls wichtig: die Materialeigenschaften richtig zu definieren um die auftretenden Effekte überhaupt zu sehen. Es gibt beispielsweise viskoelastisches Verhalten (frequenzabh. Dämpfung), die ich nur bei einem entsprechenden Materialmodell in der Simulation sehen werden.
Deshalb zurück zum Ausgangspunkt: Was ist das Ziel der Analyse ("Dämpfung des Gummis ermitteln")? Wodurch wird dieses Ergebnis bestimmt und steckt dies im Simulationsmodell drin? Kann die Simulation diese Aussage mit den ihr zugrunde liegenden Informationen abbilden?
Tip: Mehr Infos einholen als über Foren, das kann man nicht über einige Posts erledigen.
Gruss + viel Erfolg
CG
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Christof Gebhardt
CAD-FEM GmbH
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