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Autor
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Thema: transient und stationär (15426 mal gelesen)
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EsCos Mitglied Student

 Beiträge: 11 Registriert: 19.03.2010 Ansys Workbench 12.1 Windows XP Rechner
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erstellt am: 28. Apr. 2010 07:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo, mich beschäftigt momentan ein fundamentales Problem. Was ist der Unterschied zwischen einer transienten und einer statioären Rechnung im Ansys-Workbench. Also mir geht es hier jetzt nicht um die theoretische Definition mit zeitveränderlicher Last und konstanter Last. Was mir zu schaffen macht ist, dass ich auch, z.B. bei einer stationären mechanischen Analyse, die Möglichkeit habe verschiedene Zeitschritte mit geänderten Randbedingungen zu definieren. Das macht die Rechnung für mich eigentlich zu einer transienten Rechnung. Schon einmal Danke Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Cpt.Klotz Mitglied
 
 Beiträge: 346 Registriert: 19.04.2005
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erstellt am: 28. Apr. 2010 09:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Vielleicht hierzu eine recht kurze Antwort. Wenn man Zeitschritte bei einer statischen Analyse definiert handelt es sich um eine quasi-statische Analyse, also wenn man so will eine transiente Berechnung ohne Massenträgheiten und mit unendlich großen Zeitintervallen zwischen den Lastschritten. Das verwendet man z.B. bei nichtlinearen Materialberechnungen oder wenn eine Belastung wirklich extrem langsam wirkt. Weitere Anwendungen können auch Kontaktberechnungen sein, wo man das Vorgehen aus Konvergenzgründen einsetzt. Wenn man eine komplett lineare Berechnung durchführt kann man die LS als eine Art Lastfall betrachten, ansonsten werden die Auswirkungen des LS zuvor halt mit berücksichtigt wie bei plastischen Verformungen oder Vorspannungen etc. Eine transiente Berechnung berücksichtigt halt wie gesagt noch die Massenträgheiten, so dass man Flugbahnen oder Impulse berücksichtigen kann. Gruß Cpt.Klotz ------------------ FE make a good engineer great and a bad one dangerous! Daniel-Jan Schendel, TU-Dresden, Fakultät Maschinenbau Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Achim007 Mitglied Dipl. Ing. (FH)
  
 Beiträge: 734 Registriert: 23.09.2008 Workbench 2.0 ANSYS15.0 Mechanical DesignModeler
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erstellt am: 28. Apr. 2010 12:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Hallo, Die Einheit s kann oder müss bei der stationären Berechnung ignoriert werden. Diese hat nichts zu bedeuten. Standartmäßig enden die Lastschritte nach 1 s, was bedeutet am Ende ist 100% der Belastung aufgebracht. Wird in z. B. in 3 Schritten (Substep) gelöst (nichtlineares Problem) ist nach dem 1. Substep = 0.33 s = 33% der Belatung aufgebracht. Auch bei einer zeitabhängigen Berechnung kann die Belastung konstant sein (Kriechen) ------------------ Viele Grüße  Achim PS: Als Anerkennung für einen Beitrag freu' nicht nur ich mich über Unities Was ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts funktioniert Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum (Autor nicht bekannt)
[Diese Nachricht wurde von Achim007 am 28. Apr. 2010 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
osiegemund Mitglied Berechnungsingenieur
 Beiträge: 4 Registriert: 10.12.2009
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erstellt am: 28. Apr. 2010 19:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Hallo zusammen, ich würde sagen der Unterschied liegt auch in den zu lösenden Gleichungen. In einer stationären Berechnung benötigen wir nur die örtliche Diskretisierung. In einer transienten Berechnung kommt zusätzlich noch die zeitliche Diskretisierung hinzu. Man benötigt also ein Integrationsverfahren über die Zeit (entweder implizit oder explizit) 1. stationär > K*u=F (linear) oder K(u)*u=Fext-Fint (nichtlinear) [Trägheiten und Dämpfungsterme werden nicht berücksichtigt] 2. transient > M*u''(t)+C*u'(t)+K*u(t)=p(t) [Trägheiten und Dämpfungsterme werden berücksichtigt] Den Begriff "quasi-statisch" würde ich eher einer transienten Berechnung zuweisen in der die Lasten so langsam aufgebracht werden, so dass Trägheitseffekte sehr klein werden (berechnet werden sie immer). Um Pfadabhängige Größen berechnen zu können (z.B. Plastizität) benötigt man inkrementelle Verfahren (entweder statisch nichtlinear mit mehreren Substeps oder transient). In den statischen Berechnungen (linear oder nichtlinear) ist die Zeit nur eine "Dummy Variable" die letztendlich das Lastniveau wiederspiegelt. Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
EsCos Mitglied Student

 Beiträge: 11 Registriert: 19.03.2010 Ansys Workbench 12.1 Windows XP Rechner
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erstellt am: 29. Apr. 2010 22:32 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
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Cpt.Klotz Mitglied
 
 Beiträge: 346 Registriert: 19.04.2005
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erstellt am: 30. Apr. 2010 10:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Zitat: Original erstellt von osiegemund: Hallo zusammen,Den Begriff "quasi-statisch" würde ich eher einer transienten Berechnung zuweisen in der die Lasten so langsam aufgebracht werden, so dass Trägheitseffekte sehr klein werden (berechnet werden sie immer). Gruß
Sorry, dass ich das korrigieren muss, aber das ist so quatsch. Quasi-statische Berechnungen werden nicht nur in meiner Diss, sondern auch von Firmen wie Liebherr, Komatsu und anderen "kleinen" Buden mit antype, static berechnet. Und Trägheitskräfte ohne eine Zeitkomponente zu berechnen fällt schwer. Ohne Beschleunigung keine Massenträgheit. Mag damit falsch liegen, aber dann würden wie gesagt auch diverse Leute der Entwicklungsabteilung von Liebherr/Colmar und diverse Profs falsch liegen, was ich ungern in Frage stellen möchte. In der Realität sind diese Effekte wohl auch noch bei quasi-statischen Vorgängen minimal vohanden, als Ingenieur sollte man dies aber wohl wissend streichen. Sonst müsste man bei Materialumformungen ja auch noch die Atomgitter berücksichtigen.
------------------ FE make a good engineer great and a bad one dangerous! Daniel-Jan Schendel, TU-Dresden, Fakultät Maschinenbau Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Meijer Mitglied
 
 Beiträge: 237 Registriert: 02.12.2004 -
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erstellt am: 30. Apr. 2010 16:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Manchmal habe ich komplizierte Kontaktberechnungen, die einfach nicht konvergieren wollen. Selbst wenn ich die ganzen Tips in FEM für Praktiker durch habe, es geht einfach nicht, hehe. Dann überlege ich, ob ich das Problem quasi-statisch betrachten kann und nicht besser einen robusten expliziten Code zur Lösung hernehmen sollte. Der "Trick" ist, wie ist denn bloß der kleinste Zeitschritt, bei dem Trägheitskräfte unbedeutend bleiben... Hm, was ist das nun, Herr Dr. in spe, eine quasi-dynamische Analyse, oder? Viele freundliche Grüße, Meijer PS: Wo warst'n eigentlich so lange, Cpt.Klotz?
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smittytomcat Mitglied Naval Architect / Dipl.-Ing. Schiffbau
   
 Beiträge: 1325 Registriert: 23.08.2005 ANSYS Bricscad Windows XP Prof 32 bit SP 3 Windoof 7 Prof 64 bit Dell Precision's Bleistift Radiergummi Dreieck Papier Dubbel etc. Taschenrechner den eigenen Kopf ...
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erstellt am: 01. Mai. 2010 12:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Moin, den Begriff quasi-statische Rechnung kenne ich als Rechenverfahren, bei dem die dynamsche Antwort (z.B. abgebremste Last) und die Systemreaktion (entsprechenden Eigenformen und -frequenzen) über eine analytische Abschätung (z.B. Antwort auf Stoß, Dynamics of Structures von Ray Clough) als Vielfaches einer statischen Antwort abgeschätzt werden kann. Klar wird es mit einer expliziten transienten Rechnung genauer, nur wenn mann in der Entwurfsphase schnell Ergebnissse braucht, dann kommt man so ganz schnell zu einem brauchbaren Ergebnis. Da ist das Beispiel des Krans ganz gut, denn die Entwicklungszeit für Einzelstücke ist begrenzt und es kommt auch nicht auf jedes kg Gewicht so an. Gruß Gerd Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Cpt.Klotz Mitglied
 
 Beiträge: 346 Registriert: 19.04.2005
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erstellt am: 01. Mai. 2010 20:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für EsCos
Um mich kurz zu fassen: Beim Durchlesen meines letzen Beitrages muss ich sagen, dass der Beitrag doch arg spitz formuliert war, insofern möchte ich mich für die Art und Weise entschudigen. Sorry, wollt´ weder jemanden angreifen noch sonst irgendwie pampig sein. @Meijer: Ich hatte meine persönlichen trifftigen Gründe für meine Abstinenz. Ich denke nicht, dass ich das hier erläutern werde. P.S.: Sorry für diesen inhaltlosen Beitrag. Ist mir nur wichtig, dass das nicht so unkommentiert hier stehen bleibt. ------------------ FE make a good engineer great and a bad one dangerous! Daniel-Jan Schendel, TU-Dresden, Fakultät Maschinenbau Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |