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Thema: Kontaktproblem, Elastomerberechnung (13195 mal gelesen)
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sofia1327 Mitglied Studentin Maschinenbau
Beiträge: 5 Registriert: 17.08.2009
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erstellt am: 18. Dez. 2009 12:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, ich hab eine frage: wenn ich eine kraft auf einen körper gebe, und zwar so viel, dass dieser körper auf einen anderen körper stößt, wie kann ich verhindern, dass beide körper sich durchdringen? der eine teil ist aus elastomer, er soll sich verformen, wenn er auf den anderen teil (alu) trifft. stattdessen durchdringen beide körper einander. ich bin anfänger bei der FEM berechnung, rechne mit ANSYS Workbench. hat vielleicht jemand einen tipp, wie ich den kontakt modellieren kann, um ein durchdringen zu verhindern? beim elastomer rechne ich mit neo-hook. vielen dank im voraus für die antworten [Diese Nachricht wurde von sofia1327 am 18. Dez. 2009 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgebhardt Moderator Maschinenbauingenieur
Beiträge: 1449 Registriert: 20.11.2000
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erstellt am: 21. Dez. 2009 15:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für sofia1327
Hallo, da gibts verschiedene Wege, alle mit eigenen Vor- und Nachteilen. 1. Kontakt "auf Berühren anpassen" stellen 2. Statt Kraft eine Verschiebung aufgeben, Reaktionskraft prüfen und anpassen (verschiebungsgesteuerte Last)oder im 2. Lastschritt (nachdem Kontakt da ist) auf kraftgesteuerte Last umschalten. 3. Pinball-Radius erhöhen 4. Last langsam steigern (Lastschritte, Substeps). Hinweise: 1. Schnell definiert, funktioniert nicht immer, Effekt des Spaltes weg 2. Funktioniert fast immer, etwas Vorbereitungsaufwand erforderlich 3. Schnell definiert, funktioniert nur, wenn Verschiebungen nicht allzu gross 4. Schnell definiert, kostet oft ernsthaft Rechenzeit Gruss C. Gebhardt ------------------ Christof Gebhardt CAD-FEM GmbH Marktplatz 2 85567 Grafing Tel. +49 (0) 8092 7005 65 cgebhardt(at)cadfem.de www.cadfem.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
wosch Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Elektrotechniker im Ruhestand
Beiträge: 2607 Registriert: 16.12.2004 Rechne zuerst ein Problem nach, für das Du eine analytische Lösung kennst.
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erstellt am: 21. Dez. 2009 16:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für sofia1327
Ist das überhaupt sinnvoll, eine Kraft auf einen frei im Raum befindlichen Körper aufzubringen? Wäre es nicht viel sinnvoller, dem Körper eine Geschwindigkeit vorzugeben, die er beim Auftreffen hat? ------------------ Viel Erfolg wünscht Wolfgang Schätzing Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ocelot Mitglied Dipl-Ing. (BA) Maschinenbau
Beiträge: 171 Registriert: 29.04.2006 SolidWorks 2017 SP 5.0 ANSYS Workbench 2020R1
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erstellt am: 21. Dez. 2009 19:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für sofia1327
Hallo, was mir gerade noch einfällt, hast du bei den Kontakteinstellungen die Aktualisierung der Kontaktsteifigkeit aktiviert, d.h. auf "Bei jedem Iterationsschritt" gesetzt? Nur so kann ein sich änderndendes Kontaktverhalten (Berühren, Spaltbildung,..) überhaupt richtig detektiert werden. Falls die Option schon aktiviert ist, hätte für hartnäckige Kontaktprobleme noch einen Tipp, der bei mir bisher immer gut funktioniert hat:
Zu der Zeit, als wir "nur" eine DesignSpace-Lizenz zur Verfügung hatten, die eine Anpassung des Pinball-Radius nicht ermöglichte, hatte ich sporadisch das Problem, dass manuell definierte Kontaktflächen aus unerfindlichen Gründen keine Berücksichtigung fanden, also bei der Berechnung schlichtweg ignoriert wurden. Die Lösung bestand nun darin, den Toleranzwert der automatischen Kontaktsuche soweit zu erhöhen, dass alle relevanten Flächen bei einer automatischen Suche gefunden werden. Das Entfernen von Flächen aus dieser Auswahl war dabei im Gegensatz zum Hinzufügen problemlos möglich und die Rechnungen liefen wie erwartet durch. Möglicherweise handelte es sich um spezielles, geometrieabhängiges Problem, aber vielleicht hilft es dir trotzdem irgendwie weiter... Viele Grüße Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wildcards Mitglied Konstrukteur WZM
Beiträge: 55 Registriert: 25.08.2008 FH München<P>benutzt Simulation: ANSYS WB CAD: SolidWorks
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erstellt am: 22. Dez. 2009 07:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für sofia1327
Ich nehme zwar an, dass es eh klar ist, aber große Verschiebungen müssen angeschaltet sein. Ich glaube bei Neo-Hook, ist das ja nicht zwingend, aber damit der Kontakt seinen Status ändern kann. Bitte korrigiert mich in dem Punkt, falls ich falsch liege. Schöne Grüße Stefan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
sofia1327 Mitglied Studentin Maschinenbau
Beiträge: 5 Registriert: 17.08.2009
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erstellt am: 22. Dez. 2009 14:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
vielen dank für die antworten, klappt leider alles nicht. hab ein paar bilder von meinem modell eingefügt, diesmal mit verschiebung statt ner kraft. grau ist alu, grün ist elastomer (neo-hooke). es ist ein viertel einer drehmomentstütze, ich rechne in 2D, braucht weniger rechenzeit. verschiebung ist -20 mm. Verschiebung: x-komponente: 0 mm (steigt linear an) y-komponente. tabellarische daten (0, -5, -10, -15, -20) Kontakt 1: typ: reibungsfrei kontaktfindung: manuell verhalten: autom. asymmetrisch unterdrückt: nein algorithmus: pure-penalty-verfahren kontaktbehandlung: auf berührung anpassen kontaktsteifigkeit: manuell kontaktsteifigkeitsfaktor: 10 kontaktsteifigkeit aktualisieren: bei jedem iterationsschritt pinball bereich: radius pinball radius: 18 zeitschrittsteuerungen: keine angabe Kontakt 2: typ: reibungsfrei kontaktfindung: manuell verhalten: autom. asymmetrisch unterdrückt: nein algorithmus: pure-penalty-verfahren kontaktbehandlung: auf berührung anpassen kontaktsteifigkeit: manuell kontaktsteifigkeitsfaktor: 2 kontaktsteifigkeit aktualisieren: bei jedem iterationsschritt pinball bereich: radius pinball radius: 11 zeitschrittsteuerungen: keine angabe Analyseeinstellungen: anzahl lastschritte: 4 aktuelle schrittnummer: 1 zeit nach schritt: 1 automatische zeitschrittsteuerung: ein definiert durch: substeps anfängliche substeps: 5 min. substeps: 1 max. substeps: 10 solver typ: iterativ schwache federn: programmgesteuert große verformung: ein trägheitsausgleich: aus rest: programmgesteuert an symmetriestellen: reibungsfreie lagerung ganz unten die alukante: fixierte lagerung ich hab alles ausprobiert, was ihr mir geraten habt, funktioniert aber trotzdem nicht. so, wie ich es jetzt dargestellt hab, gibt er mir auch keine lösung aus (roter blitz), sodass ich die kraftreaktionen gar nicht ablesen kann. wo liegt das problem, ich komm einfach nicht weiter?
[Diese Nachricht wurde von sofia1327 am 22. Dez. 2009 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ocelot Mitglied Dipl-Ing. (BA) Maschinenbau
Beiträge: 171 Registriert: 29.04.2006 SolidWorks 2017 SP 5.0 ANSYS Workbench 2020R1
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erstellt am: 22. Dez. 2009 21:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für sofia1327
@ Wildcards: Ja, da hast du recht, ohne aktivierte große Verformungen startet eine Rechnung mit einem hyperelastischen Materialmodell erst gar nicht. @ Sofia: Bitte poste doch mal die Solverausgabe (siehe Lösungsinformationen), denn dort sollte der eigentliche Grund für den Abbruch vermerkt sein. Zu deiner Kontaktdefinition: Wenn du erwartest, dass sich durch die Last Spalte schließen und Berührungen stattfinden, darf die Kontaktbehandlung nicht "auf Berührung anpassen" gesetzt werden, da dadurch etwaige Spalten und Durchdringungen ignoriert und die beteiligten Flächen als "bündig" angenommen werden. In der Hilfe gibt es dazu ein paar Grafiken, dann ist vielleicht verständlicher... Viele Grüße Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
sofia1327 Mitglied Studentin Maschinenbau
Beiträge: 5 Registriert: 17.08.2009
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erstellt am: 23. Dez. 2009 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Ocelot Mitglied Dipl-Ing. (BA) Maschinenbau
Beiträge: 171 Registriert: 29.04.2006 SolidWorks 2017 SP 5.0 ANSYS Workbench 2020R1
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erstellt am: 23. Dez. 2009 19:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für sofia1327
Hallo, eine 100%-Lösung ist aus der Ferne auch mit dem Solverprotokoll nicht so einfach möglich, trotzdem ein paar weitere Gedanken, wie du weiterkommen könntest. 1.) Sowohl die unkonvergente Lösung als auch die drei konvergierten Substeps (0,1; 0,2; 0,3) auf Singularitäten und Fehler im Netz prüfen. Hier sollte schon grafisch sichtbar sein, wo die problematische Geometrie liegt. 2.) In der Solverausgabe heißt es, dass anfängliche Spalten geschlossen werden, d.h. die Kontakbehandlung "auf Berührung anpassen" steht. Hast du es schon einmal mit der Opteion "Versatz hinzufügen" probiert, die diese Spalte eben nicht automatisch schließt? 3.) Was bei nichtlinearen Materialmodellen generell empfehlenswert ist: Die Rechnung zunächst mit einem linear-elastischen Modell durchlaufen lassen. So können "grobe Schnitzer" sehr schnell erkannt werden, da Instabilitäten durch das Materialmodell ausgeschlossen werden können. Im Fall des Elastomers einfach einen entsprechenden Sekantenmodul für den zu erwartenden Dehnungsbereich definieren. 4.) Bei Konvergenzproblemen zu Beginn des Solverlaufs habe ich schon sehr gute Erfahrungen mit einem progressiven Lastverlauf gemacht, so dass der erste Substep im Hunderstel-mm bzw. mN-Bereich angesetzt wird. Sobald das System nach den ersten Steps stabilisiert ist, kann die Last stärker erhöht werden. 5.) Wenn eine größtenteils unbestimmte Problemstellung gelöst werden soll, bei dem der PCG-Solver viele Iterationen zum Erreichen des Konvergenzkriteriums benötigt, würde ich stattdessen den direkten Sparse-Solver verwenden, welcher ohne einen initalen, "erratenen" Startwert auskommt, sondern das Gleichungssystem direkt löst. Der direkte Solver benötigt allerdings wesentlich mehr Speicher, was bei der Größe deines Berechnungsfalles aber keine bedeutende Rolle spielen sollte. Viel Erfolg, Johannes Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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