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Thema: lange Rechenzeiten für Blechteile reduzieren (1245 mal gelesen)
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26136 Registriert: 24.11.2002
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erstellt am: 29. Mrz. 2006 11:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Freunde, Ich hab' da eine Konstruktion nachzurechnen, die teilweise aus grossflächigen Blechelementen besteht, und da sind dann unsinnig viele Elemente beim Vernetzen entstanden (trotz ganz runtergedrehter Relevanz), die die Rechenzeit hochgehen lassen, aber keinen besseren Informationsgehalt im Ergebnis bringen. Nun gibt es ja eine Möglichkeit das mit Schalenelementen zu machen, wenn auch eine erweiterte Lizenz dazu nötig wäre, bleiben ein paar Fragen: 1.) kann man Schalen und solide Modelle in einer Simulation gemischt haben und rechnen lassen? 2.) wenn man den Weg über (ganz oder teilweise) Schalen geht, kann man trotzdem realistische Eigenformen erhalten? 3.) oder gibt's einen anderen Trick, wie man die "uninteressanten" grossen Blech-Bereiche rechenzeitmässig niedrig halten kann? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgebhardt Mitglied Maschinenbauingenieur
   
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erstellt am: 30. Mrz. 2006 10:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, 1.) Im Prinzip ja. Allerdings ist der gemischte Import nicht von allen CAD-Systemen möglich. I. d. R. läuft das darau hinaus, die Mittelflächen im DesignModeler zu erzeugen, von da können gemischte Modelle importiert werden. Darüber hinaus ist erst im DM die Verbindung von Flächen möglich, damit gemeinsame Knoten (z. B. an T-Stössen wie an einem Knotenblech) entstehen. 2.)Ja, Eigenformen basieren ja "nur" auf den globalen Verformungen, die werden über Schalen korrekt abgebildet. 3.) Bei Volumenvernetzung versuchen Hexaeder zu erzeugen statt Tets. Die sind vom Seitenverhältnis nicht so kritisch und können besser gestreckt werden. Hexaedervernetzung ist möglich, solange Volumen prismatisch sind. 3b) Mehr Rechenpower. Mehr Hauptspeicher, Opteronprozessoren, 64 bit falls die 2GB Grenze angeknabbert wird. Gruss Christof
------------------ Christof Gebhardt CAD-FEM GmbH Marktplatz 2 85567 Grafing Tel. +49 (0) 8092 7005 65 cgebhardt@cadfem.de www.cadfem.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26136 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 30. Mrz. 2006 14:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Christof, Danke für die Antwort, das ermutigt ja. Das Modell ist eine dünnwandige Trommel mit ein paar Einbauten, die an einer Seite fest gelagert ist, und an der anderen Seite offen und "fliegend" ist. Bitte lach Dich jetzt nicht weg: Wie komm ich in den DesigModeler? Hab' ich den automatisch mit DesignSpace oder ist das ein extra Programm? Ich habe jetzt von dem Modell nach recht langer Rechenzeit (ca. 1,5 Stunde) Eigenformen erhalten, aber irgendwie fehlt mir die Schwingung in Form von Torsion, es sind nur die Schwingungen um X/Y/Z-Achse und eine "Ausbauchung" und zwei weitere, die irgendwie "axial" ausschauen, aber keine "Torsion". Kann ich die Eigenform für Torsionsschwingungen gezielt erzwingen? Oder muss ich nur die Anzahl der Eigenformen raufdrehen? ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgebhardt Mitglied Maschinenbauingenieur
   
 Beiträge: 1449 Registriert: 20.11.2000
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erstellt am: 31. Mrz. 2006 09:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Leo Laimer
Hallo, nein, ich lach nicht, das war nicht klar formuliert, ja der DM ist ein separater Modul, entweder optional oder über eCADFEM stundenweise dazumieten. Wenn die Torionsschwingung fehlt, dann mehr Eigenfrequenzen dazunehmen. Nur eine bestimmte Schwingungsform kann man nicht vorgeben (es sei denn man modifiziet die Randbedingungen, was meistens aber die Steifigkeit nicht nur in eine, sondern insgesamt ändert und dadurch der verfälschende Einfluss zu gross wird). Kann schon sein dass die Torsion deutlich höhere Frequenzen hat als die Biegeschwingungen sogar einzelner Teilbereiche (Bleche). Interessant was "relativ lange" Rechenzeiten sind (für jeden unterschiedlich). 1.5 h würde ich für mein Schmerzempfinden noch nicht dazu zählen. Durch Mittelflächenmodelle kann man die Rechenzeit natürlich runterbringen. Aber meistens muss man für die Erzeugung eines Mittelflächenmodells ja auch ein bisschen Zeit mitbringen, in 2 min ist das i. d. R. auch nicht erledigt. Und wenn ich eine halbe Stunde Arbeitszeit investieren muss um 1 h Rechenzeit zu sparen, würde ich in dieser Zeit lieber spazierengehen und die Frische Luft im Hirn in die Auswertung stecken. Das bringt wahrscheinlich mehr. Oder einen 2. Rechenknecht kaufen, der dann - vielleicht nicht superschnell, nur mit 3.0 statt 3.5 GHz - nebenher rechnet. Gruss Christof ------------------ Christof Gebhardt CAD-FEM GmbH Marktplatz 2 85567 Grafing Tel. +49 (0) 8092 7005 65 cgebhardt@cadfem.de www.cadfem.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 26136 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 31. Mrz. 2006 11:37 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Christof, Danke sehr, das beruhigt mich denn dann bin ich schon in der richtigen Richtung unterwegs. Das mit dem 2. Rechenknecht mach ich, dank Netzlizenz funktioniert das ja problemlos. Jetzt habe ich noch eine Frage, es sind bei dem gegenständlichen Modell einige Bereiche dieses dünnwandigen Trommelmantels gelocht (wie Lochblech, aber nur partiell). Natürlich macht es keinen Sinn diese Löcher alle reinzumodellieren, da würde schon das CAD kaum mitspielen. Aber die Löcher vermindern natürlich die Steifigkeit des Modells. Kann ich das so berücksichtigen, dass ich diese Bereiche aus dünnerem Blech modelliere? z.B. der gesamte Mantel ist aus 4mm Blech, und ich modelliere die gelochten Bereiche aus 1mm Blech um die verminderte Steifigkeit nachzuempfinden. Danke für Deine Hilfe! ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgebhardt Mitglied Maschinenbauingenieur
   
 Beiträge: 1449 Registriert: 20.11.2000
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erstellt am: 03. Apr. 2006 08:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Leo Laimer
Hallo Leo, ja, im Prinzip kann man diesen Teilbereich - wie bei den Lagern - als Blackbox betrachten und durch einen Dummy ersetzen, dessen Makroverhalten ähnlich dem detaillierten Modell ist. Also Ersatzmodell kann z. B. ein Blech gleicher (oder anderer Dicke) sein (ich würde gleiche Dicke wählen, nicht dünner, die Vernetzung wird dadurch nicht einfacher. Also gleich dickes Blech ungelocht. Kleinen Teilbereich herausschneiden. Diesen Teilbereich lochen. Rechnung machen unter dominanten Lastfall (am besten mal für Normalkräfte und Biegung), dann Steifigkeit von gelochtem und ungelochtem Teilbereich vergleichen und Material des ungelochten Modells so anpassen, dass es sich ähnlich verhält wie das gelochte. Wahrsch. sind Normalkraft und Biegung unterschiedlich, also erst mal Spannungen im Belastungsfall/Schwingungsform anschauen, welche dominanter sind (Biegespannungen oder Normalspannungen). Nachdem es ja eine Modalanalyse ist, die erst mal keine Spannungen enthält folgendes tun: 1. Interessante Eigenfrequenz anklicken 2. Rechte Maus, einfügen, Spannungen, Vergleichs/Haupt/Normal usw. 3. SpannungsVERTEILUNG anschauen und bewerten, welche Spannungart für DIESE Eigenform für die interessante Stelle die dominante ist 4. Legende am besten ausblenden, dass niemand in die Versuchung kommt, die Spannungswerte als MPA zu interpretieren. Es geht nur um die Verteilung und der Vergleich der Spannungsarten untereinander. Die Modalanalyse liefert keine Amplituden, da wir nicht mit einer definierten Energie anregen. 5. Wenn man das für 5-10 eigenfrequenzen gemacht hat und 2-3 Stellen beobachtet, wird man vielleicht zu dem Schluss kommen, dass es eine eindeutige Dominanz nicht gibt. Naja, im Zweifel mitteln, mit etwas stärkerer Gewichtung der Biegung, oder konservativ den kleineren Wert nehmen (dann variieren, um zu sehen, wie gross der Einfluss auf die Eigenfrequenz ist, um eine Fehlerabschätzung machen zu können). Guten Start in die Woche. Gruss Christof ------------------ Christof Gebhardt CAD-FEM GmbH Marktplatz 2 85567 Grafing Tel. +49 (0) 8092 7005 65 cgebhardt@cadfem.de www.cadfem.de
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

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erstellt am: 03. Apr. 2006 16:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Herzlichen Dank, Christof. Schade dass man hier nur Unities vergeben kann. So eine kompetente Hilfe wäre wohl auch etliche Bierchen wert <G> Jedenfalls fällt's mir dadurch auch deutlich leichter den Scheck für die anstehende Subscription auszustellen... ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cgebhardt Mitglied Maschinenbauingenieur
   
 Beiträge: 1449 Registriert: 20.11.2000
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erstellt am: 04. Apr. 2006 07:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Leo Laimer
Danke für die Blumen. Vielleicht lernen wir uns ja mal auf (einem Messestand?) persönlich kennen, dann können wir das Bier zumindest in Kaffee oder Cola transformieren. Christof ------------------ Christof Gebhardt CAD-FEM GmbH Marktplatz 2 85567 Grafing Tel. +49 (0) 8092 7005 65 cgebhardt@cadfem.de www.cadfem.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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