Guten Tag,
im Rahmen einer Mastervorlesung arbeite ich an einem kleinen Projekt, dabei wird ein Bauteil über zwei Verfahrensschritte Massivumgeformt. Beim ersten Schritt handelt es sich um ein Napf-Rückwärts-Fließpressen und beim zweiten um ein Abstreckgleitziehen. Bisher wurden bei diesem Bauteil beide Schritte kalt ausgeführt. Meine Aufgabe besteht darin, das NRFP warm und das Abstrecken kalt zu simulieren. Leider habe ich da so meine Schwierigkeiten.
Um Rechenzeit zu sparen, arbeite ich vorerst mit einem 2-stufigen Zylinderstauchversuch. Das simulieren ist soweit kein Problem, aber das Ergebnis kann nicht stimmen. Das Problem ist das Materialverhalten nach dem warmen Schritt. So wird anhand der Stempelkraft in der Auswertung deutlich, dass das Programm nach dem Warmumformen für den kalten Prozess, die falsche Verfestigung annimmt. Der Übergang ist durch einen sehr starken abrupten Sprung gekennzeichnet. Daraus folgt, dass er für den zweiten Schritt immer die gleiche Kraft benötigt, egal ob die erste Stufe warm oder kalt gefahren wurde. (Die angehängten Bilder zeigen die Stempelkraft einmal für einen rein kalten Prozess und einmal für einen warm-kalt Prozess.)
Das kann doch nicht sein. Natürlich muss zu Beginn der zweiten Stufe die Stempelkraft, infolge der etwas höheren Fließspannung, für den kalten Prozess über dem des warmen Prozesses liegen, aber ein solch extremer Sprung kann das nicht sein. Es wäre dann ja auch völlig sinnlos die erste Stufe warm zu fahren, wenn ich für die zweite Stufe sowieso die gleiche Kraft benötige und am Ende die gleiche Materialverfestigung erhalte. Mir scheint, dass das Programm dabei für die Fließspannung lediglich nach der Formänderung geht und dadurch einfach für die Fließspannung in der Fließkurve springt.
Hat jemand eine Idee, wie ich es schaffe, dass er nach dem warmen Schritt die richtige Fließspannung nimmt?
Bin für jede Hilfe dankbar.
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