Dann ein wenig Historie.
AutoCAD konnte schon lange in 3d modellieren, aber das war eben recht umständlich.
Einfaches Beispiel: Sie haben einen Klotz, wollen ihn länger machen, also Material modellieren und vereinigen. Mist, das war zuviel, also wieder Material modellieren und Differenz bilden.
Man konnte auch Teile zusammenbauen, aber eben alles nur fix.
Dann kam etwa mit AutoCAD14 das Mechanical-Desktop, das AutoCAD als Unterbau benutzt. Hier gab es dann bereits die Parametrik (Maße über Glechungen zusammenhängen) und die richtige Zeichnungsableitung, ich bin damals mit der Version 2 eingestrigen, das war also ein Aufsatz aufs AutoCAD. Desktop verwaltet - normalerweise - alles in einer Datei, also Einzelteile, Zusammenbau und Zeichnungsableitung, für die Teile konnte man auch externe Referenzen verwenden. Wenn aber - wie mir ein paarmal passiert - die große Datei abschmiert, ist alles hin, also fleissig abspeichern. Die Unzuverlässigkeit steigerte sich nach meinem subjektiven Empfinden, bei der Version 4 war dann für mich Schluß, ich bin auf den Inventor umgestiegen.
Autodesk war wohl klar, daß man mit Desktop gegen SWX und ProE nicht würde bestehen können, Inventor ist meines Wissens auch zunächst mal zugekauft worden.
Inventor hat eine ganz andere Strategie, vor allem im Datenmanagement, hier ist jedes Teil eine Datei, jeder Zusammenbau und jede Zeichnungsableitung, wegen dieser Querreferenzierungen darf man da also nicht einfach die Dateien umbenennen, Inventor findet sie sonst nicht. Die Grafikleistung stieg enorm, Teile konnten mit der Maus anhand von Abhängigkeiten gezogen werden. Mit normgerechten Zeichnungen konnte IV nicht glänzen, auch die Importschnittstellen waren nicht gerade supertoll, mir haben sie gereicht.
Da es noch viele Desktop-User gab und die auch nicht einfach auf IV umsteigen konnten oder wollten, wurde Desktop weiterentwickelt und wird heute als AIS bzw. AIP mit IV ausgeliefert.
Inventor ist jünger, aber man merkt seine US-Herkunft.
AutoDesk hat noch ein weiteres 3d-Programm im Vertrieb, das ist 3d-Studio-MAX, das jedoch nicht den Konstrukteur anspricht.
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Ein Gipfel ist der Punkt, der am weitesten vom Boden der Tatsachen entfernt ist. Murphy, 15.3.05
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