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Autor Thema:  MIG/MAG Dünnblech - Impulsschweissen (9587 mal gelesen)
pepper4two
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erstellt am: 18. Jul. 2008 21:10    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo liebe Forums Mitglieder,
folgende Frage habe ich an euch:

Was wäre eure Empfehlung für das Schweißen von trommelförmigen Behältern aus Edelstahl mit einer Wandstärke von >=2 mm?

Der Hintergrund der Frage ist folgender; wir haben deshalb auf anraten unseres Schweisszubehörlieferanten ein neues MIG/MAG Impuls-Schweißgerät angeschafft (Elma Hybrid 4002).

Nach seinen Worten sei dieses Gerät geeignet um Bleche ab einer Stärke von 1,5 mm zu Schweißen. Allerdings weigern sich unsere drei Schweißer mehr oder weniger die beschriebenen Behälter damit zu Schweißen, sie benutzen lieber Ihre WIG Schweißgeräte. Die Weigerung wird jedes mal mit dem Hinweis verbunden das man solch dünne Bleche mit dem Gerät nicht Schweißen könne. Ich persönlich bin der Meinung das Sie sich einfach nur an Ihren lieb gewonnen Gewohnheiten festhalten und keine Lust haben die Arbeiten mit dem neuen Gerät auszuführen, davon abgesehen wären Sie sicherlich um den Faktor 3 schneller wenn Sie mit dem WIG Gerät und dessen Drahtvorschub arbeiten würden.

Geschweißt werden 2 stumpfe Nähte sowie einige Kehlnähte, es gibt eine Stelle an der mann das aus Platzgründen das WIG Gerät einsetzen muss, aber ansonsten würde aus Platzgründen nichts gegen das MIG/MAG Gerät sprechen. Das Gerät ist mit Drähten ab einer Stärke von 0,8 mm nutzbar, Drähte und passendes Gas sind vorhanden, an der technischen Seite scheitert es also sicher nicht.

Was ist eure Meinung, kann man das mit dem beschriebenen Gerät schweißen oder hat das Personal recht?

Fehlt eventuell einfach nur noch mal eine Schulung um Ihnen Sicherheit zu geben oder geht es generell bei diesen Blechstärken nicht mit MIG/MAG?

Vielen Dank für eure Antworten

Grüsse Matthias

------------------
Nihil Ex Nihilo

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adamsh
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Forschung und Entwicklung


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Halbwegs Systemadministration und -entwurf....

erstellt am: 19. Jul. 2008 13:13    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von pepper4two:
Hallo liebe Forums Mitglieder,
folgende Frage habe ich an euch:

Was wäre eure Empfehlung für das Schweißen von trommelförmigen Behältern aus Edelstahl mit einer Wandstärke von >=2 mm?


Welche rostfreien Edelstaehle?????
1.4301? 1.4401? 1.4404? 1.4571? 1.4841?

Ein bisschen genauer waere schon hilfreich!

Verwendungszweck wohl Druckbehaelter.....

Zitat:

Der Hintergrund der Frage ist folgender; wir haben deshalb auf anraten unseres Schweisszubehörlieferanten ein neues MIG/MAG Impuls-Schweißgerät angeschafft (Elma Hybrid 4002).


Ein erfolgreicher Verkaeufer.....

Zitat:

Nach seinen Worten sei dieses Gerät geeignet um Bleche ab einer Stärke von 1,5 mm zu Schweißen. Allerdings weigern sich unsere drei Schweißer mehr oder weniger die


Weshalbb glauben Sie einem Verkaeufer, und nicht Ihren Fachleuten?

Ein Blick in die EN 13455-5, Kap. 6.6.2 ff., haette Ihnene zu folgender Erkenntnis verholfen:

1) MAG (Prozes 135) ist kein Standardverfahren in der Fertigung von Druckbehaltern. Es bedarf daher einer entsprechenden weiteren Qualifizierung der Schweiszer, der Pruefverfahren (!!!!!) und der Schweiszaufsicht, falls MAG zum Fuegen von Druckbehaeltern eingesetzt wird.

2) MAG ist ausdruecklich als bindefehlerkritisches Verfahren aufgefuehrt, d.h. es werden an die Pruefung bzw. an Nachweis der Betriebssicherheit/ Tauglichkeit noch hoehere Anforderungen als in Punkt 1) eh schon gefordert.

Dafuer muessen Sie sich durch die Schweissnormen kaempfen, denn das ist alles nicht mehr Standard.

Zitat:

beschriebenen Behälter damit zu Schweißen, sie benutzen lieber Ihre WIG Schweißgeräte. Die Weigerung wird jedes mal mit dem Hinweis verbunden das man

Das einzig vernuenftige und erlaubte Verhalten Ihrer Mitarbeiter/Kollegen.

Sie sind fuer dieses Verfahren augenscheinlich nicht qualifiziert, Ihre Mitarbeiter duerfen die Druckbehaelter nicht mit MAG schweiszen!!!!

Zitat:

solch dünne Bleche mit dem Gerät nicht Schweißen könne. Ich persönlich bin der

Das ist ein sehr zweischneidiges Schwert, das MAG.... Sie muessen in der Stromstaerke so hoch gehen, dass sie die Nahtflanken sicher aufschmelzen und implizit die Oxidschichten in der Schmelze loesen.

Diese erfordert typischerweise hohe, spezifische Leistungen (bzw. Schweiszstroeme), und damit eine Schweiszgeschwindigkeit, die von Hand nicht immer zu erreichen ist....Das Pulsen des STromes hilft hier einiges, indem dass Sie mit (extrem) hoher Leistung, die aber nur einige Prozent der Zeit ansteht, sicher die Flanken aufschmelzen, und ansonsten mit niedriger Leistung vermeiden, das Bad zu ueberhizten bzw. die Naht dann durchfallen zu lassen....

Meist ist der Einstellbereich NICHT gross GENUG, als dass man sowohl Bindefehler sicher vermeidet, als auch Nahtdurchfall beim HAndschweiszen sicher vermieden werden. Das Problem ist, dass Sie beim MAG die Waermeuebertragung NICHT vom Materialuebergang funktional trennne koennen.

Diese Probleme sind bestens bekannt. Deshalb gibt es ja auch Plasmaschweiszverfahren mit (Kalt-)Drahtzufuhr GENAU fuer diese Aufgaben.

Ein hochangregtes Plasma uebertraegt sowohl Waerme als auch chemische Energie (Rekombiantionsenergie). Damit werden die Oberflaechenschichten sicher geknackt, und die Nahtflanken sicher aufgeschmolzen, so dass das Schweiszbad die Flanken sicher benetzt (fluessig in fluessig), statt nur kleben zu bleiben (fluessig auf fest), wie es bei MAG haeufig geschieht....

Der Kaltdraht kuehlt (!!!) beim Abschmelzen das Schweiszbad, traegt so also keine weitere Waerme ein! (Praktisch damit ein Nach-rechts-Schweiszen...)

Zitat:

Meinung das Sie sich einfach nur an Ihren lieb gewonnen Gewohnheiten festhalten und keine Lust haben die Arbeiten mit dem neuen Gerät auszuführen, davon abgesehen wären Sie sicherlich um den Faktor 3 schneller wenn Sie mit dem WIG Gerät und dessen Drahtvorschub arbeiten würden.

Die koennten noch viel schneller sein.... Das mach macht aber alles nur Sinn bei automatischem Vorschub von (teil)-mechanisiserten Verfahren....


Zitat:

Geschweißt werden 2 stumpfe Nähte sowie einige Kehlnähte, es gibt eine Stelle an der mann das aus Platzgründen das WIG Gerät einsetzen muss, aber ansonsten würde aus Platzgründen nichts gegen das MIG/MAG Gerät sprechen. Das Gerät ist mit


bis auf die fehlende Zulassung des Verfahrens, .....

Zitat:

Drähten ab einer Stärke von 0,8 mm nutzbar, Drähte und passendes Gas sind vorhanden, an der technischen Seite scheitert es also sicher nicht.

Nur an den Zulassungen, der Schweisztechnik, und der Prozesskinetik.....

Zitat:

Was ist eure Meinung, kann man das mit dem beschriebenen Gerät schweißen oder hat das Personal recht?


Siehe oben! Deutlicher musz ich ja nicht werden ....

Zitat:

Fehlt eventuell einfach nur noch mal eine Schulung um Ihnen Sicherheit zu geben oder geht es generell bei diesen Blechstärken nicht mit MIG/MAG?


Zulassungen, Qualifizierungen.....

Zitat:

Vielen Dank für eure Antworten

Grüsse Matthias



Immer noch danke? fragt sich HA

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pepper4two
Mitglied



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erstellt am: 19. Jul. 2008 16:22    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo Adamsh,
selbstverständlich vielen Dank für deine Antworten, wäre ja noch schöner wenn ich Fragen stelle und keine Kritik annehmen würde. Nachfolgend noch einige Antworten auf die von dir gestellten Fragen.

Material: 1.4301

Druckbehälter? : Nicht im Sinne der gesetzlichen Definitionen, allerdings soll die Fertigung in Anlehnung an die Vorschriften für Druckbehälter erfolgen.

MIG / MAG : Es soll mit Argon geschweißt werden, somit wäre es MIG-Schweißen zudem werden die Behälter ebenfalls inertisiert.

Prüfungen : Die Schweißer sind für die Verfahren 131 und 141 zertifiziert (Div. Durchmesser/Wandstärken/Materialien und Schweißpositionen)

Für weitere Anregungen und Meinungen bin ich nach wie vor dankbar.

Grüsse Matthias

------------------
Nihil Ex Nihilo

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Andreas Gawin
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erstellt am: 20. Jul. 2008 00:07    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Matthias,

wenn die Schweisser sich weigern, hat das seine Gründe. Die Gewichtung dieser Gründe zu beurteilen fällt einem Aussenstehenden besonders schwer, wenn er selbst keine langjährigen praktischen Erfahrungen mit beiden Schweißverfahren hat.

WIG Schweissen
Beim WIG Schweissen kann der Ausführende jederzeit durch Variation der Geschwindigkeit, der Menge des händisch zugeführten Stabdrahtes und (falls das Gerät das hergibt) durch einstufiges Erhöhen bzw. Absenken des Schweißstromes (Schaltung erfolgt durch den WIG Brenner) die entstehende Schweißnaht auf das Feinste und Präziseste gestalten. Bei nicht abnahmepflichtigen Bauteilen ist es einem guten WIG Schweisser kein Problem, Fehler in den vorbereiteten Rohlingen bis zu einem gewissen Grad auszubügeln.

Ein WIG Gerät funktioniert ohne wenn und aber, es gibt nur zwei Zustände die gegeben sein können: Entweder ist es technisch in Ordnung oder es ist kaputt.

Es ist völlig egal, ob wechselnde Schweisser das gleiche WIG Gerät nutzen, denn von den Wolframelektroden einmal abgesehen gibt es mechanisch nichts, was sich durch den Gebrauch irgendwie zum Nachteil entwickelt.


MIG/MAG Schweissen
Beim MIG/MAG Schweissen kann der Ausführende vor dem Beginn des Schweissvorganges die Stromstärke und das Tempo des automatischen Drahtvorschubes einstellen. Während des Schweissens ist nur noch die Variation der Bewegungsgeschwindigkeit des Brenners möglich, eine andere Möglichkeit die Gestaltung der entstehenden Naht zu beinflussen gibt es nur eingeschränkt:

Je nach Geräteausstattung ist möglicherweise eine kleine angekabelte Fernbedienung für Stromstärke und Geschwindigkeit des maschinellen Drahtvorschubes vorhanden. Allerdings muss zum Zwecke der Verstellung der Brenner kurzzeitig einhändig geführt werden, was nicht einfach ist und die Qualität der Naht nicht gerade steigert.

Ein MIG/MAG Gerät kann auf die Bediener wie eine DIVAScherzhafte Bezeichnung für Inventor IV wirken. Der typische Schwachpunkt solcher Geräte ist die gesamte mechanische Einheit, die den Spulendraht führt und antreibt. Das ist eine feine und empfindliche Mechanik, die sehr ungehalten auf nicht standesgemässe Behandlung reagiert.

Das Brennerpaket hat im Regelfalle eine Zuleitung von ca. 2 bis 2,5 Metern Länge. In dieser Zuleitung sitzt ein kleines, mässig flexibles Kunststoffrohr (die "Seele"), als Führung für den Schweissdraht.

Diese Führung darf nicht verdreht werden, ebenfalls darf sie keinesfalls in zu engem Radius aufgewickelt oder gar geknickt werden. Sonst ist vorbei, mit dem gleichmässigen Drahtvorschub. Ersatzhalber bekommt der Schweisser statt dessen einen stotternden Vorschub.

Es kann übrigens auch vorkommen, dass beim Zündvorgang der Schweißdraht mit der Kupferelektrode des Brenners verschmilzt. Das knallt einmal laut, dann wickelt der Vorschub munter Draht von der Spule ab und der Schweisser hat nach wenigen Sekunden ein wirres Knäuel im Gerät. Ein unschöner Nebenefekt: Es kann dazu kommen, dass die saubere Wicklung des Drahtes auf der Spule sich in den äusseren Lagen abwickelt. Natürlich läuft ein von Hand auf die Spule zurückgedrehter Draht nicht so schön "rund".

Es ist grundsätzlich problematisch, wenn mehrere Schweisser sich ein MIG/MAG Gerät teilen. Wenn jeder Mitarbeiter ein Gerät für sich hat, halten die angesprochenen Probleme sich in gut erträglichen Grenzen.


Anwendung der Verfahren bei geringen Materialstärken
WIG Schweisser neigen dazu, am liebsten alles mit ihrem Verfahren abarbeiten zu wollen. Selbst dann, wenn es an den sinnvollen Grenzen des WIG Verfahrens liegt, wird der eingefleischte WIG Schweisser selten freiwillig  zum MIG/MAG Gerät greifen (ausser, er hat ein persönliches Gerät).


Für den WIG Schweisser ist ein MIG/MAG Gerät die rechte Wahl, wenn 12er Kopfplatten an 200er Träger angesetzt werden müssen. Ein Gerät fürs Grobe, so würde er es einordnen. Freiwillig nimmt der das nicht in die Hand, wenn dünne Bleche zu Schweissen sind. Allein schon das spritzende, werkstückverunreinigende Schweissgut ist ihm zuwieder. Ein relativ schmutziges, lautes und unpräzises Schweissverfahren ist das.

In den vergangenen Jahren habe ich zunehmend mehr MAG geschweisste Rohre aus 1.4301 t 1,5mm bis 2mm gesehen. Es handelte sich um Serienfertigungen. Die Anfänge und Enden sahen immer grässlich schlecht aus. Die Längsnähte (I-Nähte) hatten einen Querschnitt, wie man ihn bei 5mm Wandstärke vermuten würde. Also ausgereift war das nicht, was mir da unters Blickfeld kam.


unglücklich gelaufen

Zum Schluss noch ein Hinweis auf den menschlichen Faktor. Es ist höchst bedenklich, wie in dem von Dir beschriebnen Fall vorgegangen worden ist.
Die Entscheidung über den Einsatz einer neuen Technik soll natürlich nicht der Werker treffen, aber er muss sie mittragen! Tut er das nicht, habt Ihr ein ganz grosses Problem:

Die Schweisser fühlen sich nicht nur übergangen, sondern richtiggehend verarxxt, weil irgend ein Büromensch, der nicht im Entferntesten die Möglichkeit zur Beurteilung des tatsächlichen Nutzens eines solchen Gerätes hatte, sich was hat aufschwatzen lassen. Den Ärger hat hinterher ja nicht der Büromensch....

Demonstrationen von Schweissgeräten sind Vorführungen von CAD Software gar nicht so unähnlich.
Sie haben mit der Praxis selten etwas zu tun und sind auf die Erzielung  visuell optimaler Demonstrationsergebnisse abgestimmt.

Also an Deiner Stelle würde ich versuchen einen der Schweisser dafür zu gewinnen, dass er erst einmal als Einzigster mit dem Gerät arbeitet und später seine Kollegen einweist.
Natürlich erfordert das drölftausendfünfzehn unproduktive Versuchsaufbauten, aber anders geht es nicht.
Wenn der Mann es dann kann würde es nicht schaden, ihn kurz mit ins Boot zu nehmen, wenn die Entscheidung über das anzuwendende Verfahren für die nächsten Behälter ansteht. Alte Werkerweisheit: Versuch macht kluch.

Gruss Andreas


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adamsh
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Halbwegs Systemadministration und -entwurf....

erstellt am: 20. Jul. 2008 00:47    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von Andreas Gawin:
Hallo Matthias,

Es kann übrigens auch vorkommen, dass beim Zündvorgang der Schweißdraht mit der Kupferelektrode des Brenners verschmilzt. Das knallt einmal laut, dann wickelt der


Das ist richtig. Die schlecht elektrische LEitfaehigkeit und die schlechte thermische Leitfaehigkeit machen hoeherlegierte Staehle zu einem denkbar ungeeigneten Werkstoff fuer das MAG/MIG-Schweiszen. Der Draht wird einfach durch den Schweiszstrom zu schnell zu hoch aufgeheizt.

Zitat:

Vorschub munter Draht von der Spule ab und der Schweisser hat nach wenigen Sekunden ein wirres Knäuel im Gerät. Ein unschöner Nebenefekt: Es kann dazu kommen, dass die saubere Wicklung des Drahtes auf der Spule sich in den äusseren Lagen abwickelt. Natürlich läuft ein von Hand auf die Spule zurückgedrehter Draht nicht so schön "rund".

....

Anwendung der Verfahren bei geringen Materialstärken
....

Für den WIG Schweisser ist ein MIG/MAG Gerät die rechte Wahl, wenn 12er Kopfplatten an 200er Träger angesetzt werden müssen. Ein Gerät fürs Grobe, so würde er es einordnen. Freiwillig nimmt der das nicht in die Hand, wenn dünne Bleche zu Schweissen sind. Allein schon das spritzende, werkstückverunreinigende Schweissgut ist ihm zuwieder. Ein relativ schmutziges, lautes und unpräzises Schweissverfahren ist das.

In den vergangenen Jahren habe ich zunehmend mehr MAG geschweisste Rohre aus 1.4301 t 1,5mm bis 2mm gesehen. Es handelte sich um Serienfertigungen. Die Anfänge und Enden sahen immer grässlich schlecht aus. Die Längsnähte (I-Nähte) hatten einen Querschnitt, wie man ihn bei 5mm Wandstärke vermuten würde. Also ausgereift war das nicht, was mir da unters Blickfeld kam.


Das "geilste", das uns geliefert worden war, waren Rund- und Laengsnahete an (Reserve-)Druckluftbehaeltern mit Nahtueberhoehungen von ca 300% (!), Wandstaerke 2mm, Nahtueberhoehung ca. 6mm.... alles MIG/MAG-geschweiszt...


Zitat:

Die Schweisser fühlen sich nicht nur übergangen, sondern richtiggehend verarxxt, weil irgend ein Büromensch, der nicht im Entferntesten die Möglichkeit zur Beurteilung des tatsächlichen Nutzens eines solchen Gerätes hatte, sich was hat aufschwatzen lassen. Den Ärger hat hinterher ja nicht der Büromensch....


JA. Dumm und verarscht, entgegen allen bekannten Regeln der Technik und landlaeufiger Erfahrung.....


Zitat:

Gruss Andreas


Dito, Gruss HA

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pepper4two
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erstellt am: 20. Jul. 2008 00:52    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Zitat:
Original erstellt von Andreas Gawin:


unglücklich gelaufen

Zum Schluss noch ein Hinweis auf den menschlichen Faktor. Es ist höchst bedenklich, wie in dem von Dir beschriebnen Fall vorgegangen worden ist.
Die Entscheidung über den Einsatz einer neuen Technik soll natürlich nicht der Werker treffen, aber er muss sie mittragen! Tut er das nicht, habt Ihr ein ganz grosses Problem:

@ Andreas: Die Entscheidung wurde ja nicht wirklich über deren Köpfe hinweg gefällt, angeschafft wurde das Gerät ursprünglich für die dicken Bleche, die die Jungs damit ja auch Schweißen, allerdings muss ich zugeben das ich die "dünnen" Bleche bei der Entscheidung schon im Hinterkopf hatte (ohne die Werker zu befragen).

Die Schweisser fühlen sich nicht nur übergangen, sondern richtiggehend verarxxt, weil irgend ein Büromensch, der nicht im Entferntesten die Möglichkeit zur Beurteilung des tatsächlichen Nutzens eines solchen Gerätes hatte, sich was hat aufschwatzen lassen. Den Ärger hat hinterher ja nicht der Büromensch....

@ Andreas: In unserem Fall ist der "Büromensch" schon auch zu einigen Prozent ein Werker (vielleicht 15%). Im Ernst, der Laden ist nicht so groß als das man Probleme oder besser "Problemchen" dieser Art nicht mitbekommen würde. ;)

Demonstrationen von Schweissgeräten sind Vorführungen von CAD Software gar nicht so unähnlich.
Sie haben mit der Praxis selten etwas zu tun und sind auf die Erzielung  visuell optimaler Demonstrationsergebnisse abgestimmt.

@ Andreas: Zustimmung auf ganzer Linie !!!!!

Also an Deiner Stelle würde ich versuchen einen der Schweisser dafür zu gewinnen, dass er erst einmal als Einzigster mit dem Gerät arbeitet und später seine Kollegen einweist.
Natürlich erfordert das drölftausendfünfzehn unproduktive Versuchsaufbauten, aber anders geht es nicht.
Wenn der Mann es dann kann würde es nicht schaden, ihn kurz mit ins Boot zu nehmen, wenn die Entscheidung über das anzuwendende Verfahren für die nächsten Behälter ansteht. Alte Werkerweisheit: Versuch macht kluch.

@ Andreas: Ich könnte somit den Rückschluss ziehen das es doch auch möglich sein sollte mit dem Beschriebenen gerät auch in diesem Bereich Produktiv zu Arbeiten(den guten Willen beider Seiten vorausgesetzt), oder habe ich das missverstanden? Übrigens hat der Kasten eine Vollausstattung, mit Drahtvorschubsteuerung am Griff, Vorschubeinheit vom Gerät abgesetzt (keine Kosten gescheut, weil ich der Meinung bin das man mit einem "billigen" Werkzeug keine vernünftige Arbeit abliefern kann)

Gruss Andreas

[/i]


BTWBy the way (So nebenbei bemerkt) Danke für die konstruktiven und aufmunternden Worte 

------------------
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Andreas Gawin
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erstellt am: 20. Jul. 2008 10:01    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

Guten Morgen!

Die Situation hatte ich mir anders vorgestellt: Ein wutschnaubender Chef, der mit den Hufen scharrend gereizt duch die Weltgeschichte stiefelt, weil das teure Hightecgerät Spinnweben ansetzt.

Wenn aber das Gerät nicht hauptsächlich zum vermeintlich wirtschaftlicheren Schweissen dünner Bleche angeschafft wurde, sondern nur als Option, gibt es doch kein wirkliches Problem.

Es ist weder ausgeschlossen noch unmöglich das Gerät zum Dünnblechschweissen zu verwenden. Problematisch ist aber dabei, dass der Schweisser sich bei der Ausführung permanent in einem sehr engen Bereich zwischen zwei unerwünschten Zuständen befindet:

---> dem von Herrn Adams zuvor beschriebenen "Benetzen" des Werkstückes durch die Naht (das notwendige Aufschmelzen der Flanken findet nicht statt), daher keine echte Verbindung

---> dem unerwünschten Durchbrennen des Werkstückes (z.B. bei einer Kehlnaht)


Ich bleibe bei dem zuvor empfohlenen Vorgehen: Gebe den Schweissern die Möglichkeit, darüber mitzuentscheiden. Wer eine Entscheidung mitgetragen hat, wirft bei Problemen nicht gleich die Flinte ins Korn. Er legt sich statt dessen ins Zeug um die Probleme zu lösen und freut sich dann am Gelingen.

Nimm den Druck aus der Sache, lasse Probenstücke vom Schweisser fertigen, unternimm keine Versuche an Verkaufteilen.

Gutes Gelingen!

Andreas

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adamsh
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erstellt am: 20. Jul. 2008 13:41    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

 
Zitat:
Original erstellt von Andreas Gawin:
Guten Morgen!
.....

---> dem von Herrn Adams zuvor beschriebenen "Benetzen" des Werkstückes durch die Naht (das notwendige Aufschmelzen der Flanken findet nicht statt), daher keine echte Verbindung


Das Problem ist eigentlich bei allen Schweiszverfahren, bei denen ein Lichtbogen zwischen dem Schweiszusatzwerkstoff und dem Werkstuck brennt, gleich:

1) Der SZW wird sehr hoch erhitzt, und trifft (irgendwie, meist als Troepfchen) auf das Werkstueck. Der geschmolzene SZW hat eine bestimmte Oberflaechenspannung und eine bestimmte Viskositaet, damit eine natuerliche Neigung, ersteinmal Kuegelchen zu bilden.

Ist der Auftreffpunkt des geschmolzenen SZW auf das Werkstueck zu kalt, wird das Kuegelchen stark abgekuehlt, und es passiert zweierlei:

1a) Im Auftreffpunkt steigen Viskositaet und Oberflaechenspannung => die Kugelform des "Kuegelchens" wird stabilisiert, es wird NIE mehr auseinanderflieszen.... (zwar plakativ stark uebertrieben, es gibt aber davon sogar Fotos), es sei denn, es wird nochmals auf- und umgeschmolzen...

1b) Da das Kuegelchen auf der anderen Seite keinen schmelzfluessigen Partner findet/erzeugen kann, kommt es nur zu einer oberflaechlichen, adhasiven Bindung. Sicher schwaecher als eine gute Loetverbindung, denn es wurden ja nicht einmal die Oberflaechenschichten entfernt.....

... und zu 1a) und 1b) kommt jetzt die Bedeutung der Schlacke...

Die Schlacke loest/entfernt (basische Schlacken "beizen" echt, die sind chemisch HOCHAKTIV!!!) die Oberflaechenschichten, und erniedrigt die Grenzflaechenspannung zwischen Schmelze und Grundwerkstoff, das Kuegelchen zerfleiszt wesentlich leichter und erzeugt sicher eine metallische (ja chemisch!) Bindung.

Die Schlacke schirmt  thermisch (und chemisch) das Schweiszbad gegen die Umgebung ab => Der Grundwerkstoff wird bei niedrigerer Lichtbogenleistung / Streckenenergie schon an der Oberflaeche auf Schmelztemperatur gebracht....Das Kuegelchen wird nicht mehr abgeschreckt, sondern zerflieszt, trozt niedrigererem (!) Waermeeintrag.

MAG/MIG werden aber ueblicherweise ohne Fuelldraht geschweiszt .....

2) Bei MAG/MIG musz in der ersten Phase (beim Schweiszen mit gepulstem Schweiszstrom) die Leistung (Impulsleistung) so hoch sein, dass
2a) der SZW (Draht) aufgeschmolzen wird,
2b) der Lichtbogen zwischen SZW und Werkstueck die Flanken sicher aufschmilzt...
2c) das Schmelzbad fluessig gehalten wird ....

Inder zweiten Phase (Dauerleistung) muessen nur 
2d) das Schmelzbad fluessig gehalten und *)
2e) weiterer SZW abgeschmolzen werden....

Die an den beiden Seiten eines Lichtbogens umgesetzte Leistung ist aber festgelegt. Damit ist nicht immer sichergestellt, dass die Bdg. der zweiten Phase eingehalten werden koennen. Es kann nicht immer sichergestellt werden, zwar weiterer SZW abgeschmolzen wird, das Schweizsbad aber nicht weiter aufgeheizt wird. ;->

Die erforderliche, sehr starke Absenkung der Dauerleistung erzeugt bei MIG/MAG Stabilitaetsprobleme des Lichtbogens :->

Es ist also keinesfalls sichergestellt, dass die Dauerleistung tief genug abgesenkt werden kann, um Nahtdurchfall/Durchbrennen zu vermeiden. Dann kann man geneigt sein, die Impulsleistung abzusenken, und musz zwingend Bindefehler in den Flanken riskieren.....

Dehalb ist es fuer viele Arbieten extrem sinnvoll, den Waermeeintrag vom Eintrag vom SZW funktionell zu entkoppeln. Dies ist bei WIG und Plasma(Wolfram) gegeben.....


 

Zitat:

---> dem unerwünschten Durchbrennen des Werkstückes (z.B. bei einer Kehlnaht)


Ist nicht auf eine Kehlnaht beschraenkt, schafft man auch auf einer I-Naht....


mfg HA

*) Nachtrag: Dies ist eine implizite Gleichgewichtsbdg. Sie besagt, dass nur soviel Waerme eingebracht werden darf, wie auch abgefuehrt werden kann, aus dem Schweiszbad im wesentlichen durch Waermeleitung.

Dies macht auch klar, warum MIG/MAG bei Wandstaerken ueber 6mm weniger Probleme hat: Die "dickeren" Platten koennen einmal mehr Waerme aufgrund ihrer groeszeren MAsse aufnehmen, und sie koennen diese Waerme auch schneller verteilen, einfach aufgrund ihrer groszeren Querschnittsflaechen....

[Diese Nachricht wurde von adamsh am 20. Jul. 2008 editiert.]

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adamsh
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Halbwegs Systemadministration und -entwurf....

erstellt am: 20. Jul. 2008 17:56    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von pepper4two:
Hallo Adamsh,
selbstverständlich vielen Dank für deine Antworten, wäre ja noch schöner wenn ich Fragen stelle und keine Kritik annehmen würde. Nachfolgend noch einige Antworten auf die von dir gestellten Fragen.


Deshalb mache ich sarkastisch und konstruktiv weiter ;->

Zitat:

Material: 1.4301


sagt noch nicht allzuviel ueber den zu verwendenden Schweiszusatzwerkstoff aus:

1a) Welchen Ferritgehalt muessen Sie einstellen? Kann es sein, dass Sie in der Schweisznaht einen erhoehten Ferritgehalt benoetigen????

1b) Muessen Sie die Naht nicht ggf. etwas ueberlegieren, um einen (flaechigen) Korrosionsangriff des Grundwerkstoffs statt Korrosion auf der Schweisznaht zu erreichen?

1c) 1.4301 ist nicht bestaendig gegen interkristalline Korrosion! Welche Eigenschaften musz Ihre Naht haben???

Zitat:

Druckbehälter? : Nicht im Sinne der gesetzlichen Definitionen, allerdings soll die Fertigung in Anlehnung an die Vorschriften für Druckbehälter erfolgen.


Entweder ist es ein Druckbehaleter, dann unterliegt er (praktisch) ueberall gesetzlichen Regelungen, in EU-Land eben der Druckgeraeterichtlinie, in USA dem ASME-Code, .....

oder es ist kein Druckbehaelter .....

Was soll es denn sein?


Zitat:

MIG / MAG : Es soll mit Argon geschweißt werden, somit wäre es MIG-Schweißen zudem werden die Behälter ebenfalls inertisiert.


Inertisiert? Das Stammt aus dem Brand- und Explosionsschutz, Sie meinen wahrscheinlich "formieren". Und ein Formiergas hat ggf. noch ganz andere Aufgaben, als nur die Bildung von Anlauffarben zu unterbinden...

(BTWBy the way (So nebenbei bemerkt): Inertisieren koennten Sie mit CO2. Koennten Sie mit CO2 auch formieren? Bitte nachdenken!)

Zitat:

Für weitere Anregungen und Meinungen bin ich nach wie vor dankbar.

Grüsse Matthias


Vielleicht einfach mal die DSV fragen bzw. deren Literatur lesen, wie z.B. "Schwieszen im Apparate- und Anlagenbau", "Schwieszen von Rostfreien Edelstaehlen" usw. usw....


mfg HA

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gb.planung
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erstellt am: 22. Jul. 2008 22:49    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für pepper4two 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von pepper4two:

Was ist eure Meinung, kann man das mit dem beschriebenen Gerät schweißen oder hat das Personal recht?

Fehlt eventuell einfach nur noch mal eine Schulung um Ihnen Sicherheit zu geben oder geht es generell bei diesen Blechstärken nicht mit MIG/MAG?

Vielen Dank für eure Antworten

Grüsse Matthias


Servus Matthias

wenn ich´s beim Querlesen der Beiträge richtig mitbekommem habe, ist euer Betrieb als Schweißfachbetrieb einzustufen.
Das heißt ihr solltet einen SFI oder eine vergleichbare Fachkraft haben.
Wenn ja, was sagt der denn dazu? wenn nein, warum nicht?
Die Teile, die ihr herstellt werden sicherlich irgendwohin verkauft, und eure Lieferung muß mit den Anforderungen des Bestellers konform sein. Gesetzt den Fall die Teile werden erst verkauft und dann gebaut, da könnte schon der eine oder andere auf die Idee kommen, einen Versuch zu starten, die Teile "billiger" zu produzieren ohne sich über die Tragweite seines Vorhabens im Klaren zu sein.
Nicht unterbewertet werden darf in dem Zusammenhang das Thema Produkthaftung.
Der "worst case" wäre dann, dass der Kunde die Ware zurückschickt, weil sie nicht die zugesagten Eigenschaften aufweist.

Ansonsten habe ich den Ausführungen von HA nichts hinzuzufügen.

Gruß Gerhard

------------------
wir fangen immer in der Mitte an, weil wir uns hinten und vorne nicht auskennen

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