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Thema: Kantungsproblem (2230 mal gelesen)
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HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001
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erstellt am: 24. Apr. 2008 08:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen Fachleute. mit welchen Mitteln u. Einrichtungen kann man eine solche Kantung wie auf dem Bild ersichtlich herstellen? Dabei ist natürlich nicht Hammer und Schraubstock gemeint, sondern eine passende maschinelle Einrichtung mit der das Teil in der Serienproduktion gefertigt werden kann. Das Zusammenlaufen der zwei Kantungen sollte in der "Natur" auch möglichst so aussehen, wie im CAD-Modell. Es handelt sich um AluBlech von 3mm Dicke. Der Abstand der Kantungen an der unteren Stelle beträgt etwa 20mm. Die Gesamthöhe etwa 200mm. Danke für Hinweise und Tipps. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hofe Mitglied Werkzeugmacher
Beiträge: 439 Registriert: 12.01.2008 Computer: Aldi Schreibtisch: Ikea Werkbank: Baumarkt Software: 1967-2021, viele Updates und SP's, aber sicher nicht alle, deswegen immer wieder Sicherheitslücken
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erstellt am: 24. Apr. 2008 09:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für HBo
Hallo HBo, hier ein Beispiel, was auf jeden Fall machbar ist, sonst wär's da nicht abgebildet. Das Teil muss auf einer Gesenkbiegepresse entstanden sein, man sieht deutlich die Abdrücke der Matrizenkanten. Für Fälle mit extrem kurzen Schenkeln, Löchern nahe der Kantung etc. gibt es ein so genanntes Wingbend, ich weiß aber nicht, ob dein Sonderfall "sich schneidende Kantungen" damit geht. Vermuten würde ich, dass, wie von A. Gawin beschrieben, sowas dabei rauskommt. Wenn ich heute etwas Zeit finde versuch' ich's mal, interessiert mich selbst. Vielleicht hat's hier aber schonmal jemand gemacht und weiß genaueres. Grüße
------------------ So ungenau wie möglich und so genau wie nötig Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001
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erstellt am: 24. Apr. 2008 09:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Danke an Hofe für die Informationen. Die Wingbend-Methode könnte ein Ansatz sein, auch wenn man evtl. dafür die beiden Kanten an der oberen Ecke eine Kleinigkeit auseinanderziehen müsste. Ganz ohne Zugeständnisse an DesignÄnderungen wird es vielleicht nicht gehen. Anderenfalls stehen sicher Werkzeugkosten an, die man nur bei einer Großserie akzeptieren könnte. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hofe Mitglied Werkzeugmacher
Beiträge: 439 Registriert: 12.01.2008 Computer: Aldi Schreibtisch: Ikea Werkbank: Baumarkt Software: 1967-2021, viele Updates und SP's, aber sicher nicht alle, deswegen immer wieder Sicherheitslücken
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erstellt am: 24. Apr. 2008 18:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für HBo
Hallo Hans, es geht ohne Probleme, mit herkömmlichen Standardwerkzeugen, ohne Quetschungen, ohne tricksen. Du darfst wild drauflos konstruieren Ich stell heut Abend noch ein Bild rein. [Edit/] Wie man sieht, völlig abdruck- und kratzfrei Die hellen Verfärbungen entlang der Kantungen stammen nicht etwa von manueller Nacharbeit, sondern von den Eigenschaften des Materials. Das ist eloxiertes Alu, der Rücken der Kantung wurde extrem gedehnt, weil ich es in einer für diese Materialstärke zu kleinen Matrize abgekantet habe. Aber nicht etwa, weil es mit der passenden Matrize nicht ginge, sondern weil ich zu faul war, umzubauen [/Edit] ------------------ So ungenau wie möglich und so genau wie nötig [Diese Nachricht wurde von Hofe am 24. Apr. 2008 editiert.] [Diese Nachricht wurde von Hofe am 24. Apr. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001
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erstellt am: 24. Apr. 2008 21:25 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Hofe: Hallo Hans,es geht ohne Probleme, mit herkömmlichen Standardwerkzeugen, ohne Quetschungen, ohne tricksen. Du darfst wild drauflos konstruieren :) Ich stell heut Abend noch ein Bild rein.
na ja, das war keineswegs wild drauflos konstruiert. Die Fachleute vom Fertigungsbetrieb waren auch zunächst hoffnungvoll. Haben es auf 2 verschiedenen Maschinen probiert und zweimal eine Bauchlandung gemacht. Den Prototyp haben sie jetzt hingedengelt, aber für die Serie brauchen wir natürlich eine Lösung. Das Problem ist, dass ich zunächst mal glauben muss, wenn die mir sagen, dass es so nicht ohne Hand-Nacharbeit geht. Danke für deine Informationen. Bin gespannt wie es weitergeht.
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HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001 z.Zt. keine CAD-Software
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erstellt am: 24. Apr. 2008 21:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Hofe: Hallo Hans,es geht ohne Probleme, mit herkömmlichen Standardwerkzeugen, ohne Quetschungen, ohne tricksen. Du darfst wild drauflos konstruieren :) Ich stell heut Abend noch ein Bild rein. [Edit/] Wie man sieht, völlig abdruck- und kratzfrei ;) [/Edit]
da haben wir ja wohl gleichzeitig getippt ;-) Die Probleme, die unser Fertiger hatte, sind eigentlich einfach erklärt. Soweit ich weiß, hat er es mit Kanten und (Schwenk-)Biegen probiert. Ich habe da nur schwer einen Einblick weil wir räumlich weit getrennt sind. Das Problem ist jeweils die 2. Kante, da sich das Blech im oberen Bereich ohne weitere Hilfsmittel auf der Seite der ersten Biegung nicht abstützen kann. Eigentlich verständlich, wenn man keine Tricks im Ärmel hat. Aber Du schreibst ja, es geht auch ohne Tricks. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Hofe Mitglied Werkzeugmacher
Beiträge: 439 Registriert: 12.01.2008
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erstellt am: 24. Apr. 2008 21:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für HBo
Ja, ich war selbst überascht. Ich hätte erwartet, dass es mir das Ding völlig verwurstelt. Ich hab gleich mehrere gekantet, die Presse auf ultralangsam gestellt und bin beinahe hineingekrochen, um den Ablauf genau zu sehen. Ist 'ne wertvolle Erfahrung. Das Teil meine ich, nicht, in die Presse zu kriechen. Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001 z.Zt. keine CAD-Software
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erstellt am: 24. Apr. 2008 22:01 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Hofe: Ja, ich war selbst überascht. Ich hätte erwartet, dass es mir das Ding völlig verwurstelt. Ich hab gleich mehrere gekantet, die Presse auf ultralangsam gestellt und bin beinahe hineingekrochen, um den Ablauf genau zu sehen.Ist 'ne wertvolle Erfahrung. Das Teil meine ich, nicht, in die Presse zu kriechen. Gruß
Na ich hoffe, Deine Extremitäten haben nicht gelitten und sind noch alle dran! Ich habe Dir eine PM geschickt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3576 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 24. Apr. 2008 22:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für HBo
Guten Abend, hier ein Beispielbild mit einem sehr ähnlichen Anwendungsfall. Interessant wäre die ganze Aussenkontur des Teiles zu sehen, nur so lässt sich abschätzen, inwiefern der Maschinenanschlag der Gesenkbiegepresse überhaupt genutzt werden kann. In welchen Losgrössen würde das Teil hergestellt? Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001
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erstellt am: 25. Apr. 2008 07:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Andreas Gawin: Guten Abend,hier ein Beispielbild mit einem sehr ähnlichen Anwendungsfall. Interessant wäre die ganze Aussenkontur des Teiles zu sehen, nur so lässt sich abschätzen, inwiefern der Maschinenanschlag der Gesenkbiegepresse überhaupt genutzt werden kann. In welchen Losgrössen würde das Teil hergestellt? Gruss Andreas
danke für das BeweisBild, an sowas dachte ich auch daher bin ich von den FertigungsProblemen überrascht. Im Augenblick denkt man an Losgrößen von 50 Stück. In welchen Zeitabständen ist noch nicht klar. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3576 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 25. Apr. 2008 08:45 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für HBo
Guten Morgen! @Hans 50 Stück ist eine Kleinserie. Da ist es halb so schlimm mit dem Kostendruck, denn eine vollautomatisierte Fertigumng käme aus Kostengründen kaum in Frage. Dass dieses Teil sich auf einer Schwenkbiegemaschine nicht ohne sehr viel Bastelei herstellen lässt, ist nachvollziehbar. Wie Hofe schrieb, geht es auf einer Gesenkbiegepresse recht gut, insofern man sich folgender Einschränkung bewusst ist: Die erreichbare Genauigkeit steht und fällt mit der Nutzbarkeit des Maschinenanschlags. Wenn dieser nutzbar ist, kannst Du von Maßabweichungen +/- 0,6mm ausgehen, abhängig von Erfahrung und Qualitätsbewußtsein des Fertigers. Keinesfalls ist das "Auseinanderziehen" der beiden Abkantungen am Schnittpunkt zu empfehlen, dieses würde unnötige Probleme schaffen. @Hofe Klasse Einsatz! Gruss Andreas
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HBo Ehrenmitglied Maschinenbaukonstrukteur
Beiträge: 1563 Registriert: 31.12.2001
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erstellt am: 25. Apr. 2008 09:24 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Zitat: Original erstellt von Andreas Gawin: Guten Morgen!@Hans 50 Stück ist eine Kleinserie. Da ist es halb so schlimm mit dem Kostendruck, denn eine vollautomatisierte Fertigumng käme aus Kostengründen kaum in Frage. Dass dieses Teil sich auf einer Schwenkbiegemaschine nicht ohne sehr viel Bastelei herstellen lässt ist nachvollziehbar. Wie Hofe schrieb, geht es auf einer Gesenkbiegepresse recht gut, insofern man sich folgender Einschränkung bewusst ist: Die erreichbare Genauigkeit steht und fällt mit der [i]Nutzbarkeit des Maschinenanschlags. Wenn dieser nutzbar ist, kannst Du von Maßabweichungen +/- 0,6mm ausgehen, abhängig von Erfahrung und Qualitätsbewußtsein des Fertigers. Keinesfalls ist das "Auseinanderziehen" der beiden Abkantungen am Schnittpunkt zu empfehlen, dieses würde unnötige Probleme schaffen. @Hofe Klasse Einsatz! Gruss Andreas[/i]
in den nächsten Tagen werde ich die ersten misslungenen Biege-Versuche bekommen. Dann werde ich auch mal ein Bild hier vorzeigen und wenn notwendig können wir eine Folgediskussion daran festmachen. Zitat: "@Hofe Klasse Einsatz!" das kann ich nur unterstreichen, gaaaaanz dick!
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Peterpaul Mitglied Mb Ing.
Beiträge: 386 Registriert: 09.09.2003 Inventor 9 SP4; Inventor 11; Solid Works Office Premium 2007
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erstellt am: 29. Apr. 2008 13:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für HBo
Zitat: Original erstellt von Andreas Gawin: Guten Abend,hier ein Beispielbild mit einem sehr ähnlichen Anwendungsfall. Interessant wäre die ganze Aussenkontur des Teiles zu sehen, nur so lässt sich abschätzen, inwiefern der Maschinenanschlag der Gesenkbiegepresse überhaupt genutzt werden kann. In welchen Losgrössen würde das Teil hergestellt? Gruss Andreas
Dieses Beispielbild hab ich früher öfter gekantet. Bisschen fummelig, aber es geht. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |