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Thema: Dokumentation zu Blechteilen (3571 mal gelesen)
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ThomasZwatz Ehrenmitglied V.I.P. h.c. cadadmin
Beiträge: 5400 Registriert: 19.05.2000
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erstellt am: 03. Apr. 2008 12:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Mich würde interessieren, wie bei euch die Dokumentation (+Datenaustausch mit Lieferanten) zu Blechteilen gehandhabt wird. Bei uns ist es derzeit so: - Teil wird in der Entwicklung festgelegt (CAD Modell: Solid + Abwicklungsdaten ) - von den Abwicklungsdaten wird bei Freigabe ein DXF exportiert, es wird an Lieferanten weitergegeben oder intern zum Schneiden verwendet. - Auf der Zeichnung wird der gekantete (fertige Teil) mit allen erforderlichen Maßen, Toleranzen usw. dargestellt. - Auch die Abwicklung wird auf der Zeichnung dargestellt und bis ins letzte Detail bemaßt Jetzt frage ich mich wozu der Zuschnitt auf der Zeichnung bis ins letzte Detail bemaßt sein soll wenn der Lieferant nach DXF schneidet ... Argument ist da von unserem Wareneingang / QS : Wir wissen ja dann nicht, ob das Teil richtig ist .... als ob das Teil bis zur letzten Rundung nachgemessen würde ...
Daher würde mich interessieren wie das andere machen. Thanx Thomas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Bastler mit Diplom
Beiträge: 6338 Registriert: 14.12.2004 Zahnräder sind doof
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erstellt am: 03. Apr. 2008 12:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Zum Lieferanten schicken wir manchmal auch noch ein STEP dabei. Aber sonst machen wir das genauso, nur daß der Zuschnitt grundsätzlich nicht bemaßt ist. Die QS hat ja die Zeichnung von dem fertigen Bauteil, da sind ja alle Maße dran ! Sonst mußt du ja alles zwei mal bemaßen Manchmal schreiben wir an die Abwicklung Gesamtlänge und -breite dran, aber in Klammern.
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Allenbach Rolf Mitglied Techniker HF Maschinenbau
Beiträge: 817 Registriert: 15.09.2004 OSDM 14.50 OSDD 14.50 MM 14.50 WinXPro bubbles.pps
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erstellt am: 03. Apr. 2008 12:56 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Hallo Thomas, wir schneiden bei uns alles intern, aber die Frage hat sich auch gestellt. Wir machen die Abwicklung auch auf die Zeichnung, bemassen aber nur die Gesamtlänge und die Gesamtbreite. Alles andere ist "überflüssige" Arbeit, die wir uns gerne ersparen Die Eckmasse machen wir rein, damit die Teile nicht um den Zeichnungsfaktor zu klein oder zu gross kommen. Ist leider vorher auch schon vorgekommen Weiter werden Partien vermasst, die nachträglich bearbeitet werden. Als Beispiel seien hier Gewindebohrungen, genaue Passungen und auch Senkungen genannt. Ansonsten: Wenn die Hauptmasse in einem Zehntel Millimeter drin sind, wirst du (in aller Regel) auch die anderen Masse in dieser Toleranz haben. Edith meint noch: wir haben für uns gültige Allgemeintoleranzen für das Laserschneiden definiert, die die Abweichung pro Meter Schneidelänge, die Lochdurchmesser-Toleranz und den Schnittwinkelfehler umfassen. ------------------ Rolf "Gilde der Erfinnder". [Diese Nachricht wurde von Allenbach Rolf am 03. Apr. 2008 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
migue Mitglied
Beiträge: 84 Registriert: 22.11.2002
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erstellt am: 04. Apr. 2008 15:57 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Hallo Ihr, genau dies Frage hätte ich hier auch bald gestellt. Wir haben keine eigene Fertigung sondern lassen bei verschiedensten Lieferanten unsere Blechteile schneiden, kanten und schweißen. Denen geben wir folgende Daten: 1x PDF-Zeichnung als "Vertragsgrundlage", d.h. der Endzustand wird bemaßt und beschriftet. dazu optional: 1x 3-D-STEP des Bauteils 1x die o.g. Zeichnung als 2-D-dxf Also überlassen wir dem jeweiligen Hersteller selbst, Biegeproben zu machen, seine Abwicklung zu erstellen, und das Teil zu fertigen. Was meint Ihr zu diesem Vorgehen? Gruß Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
highway45 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Bastler mit Diplom
Beiträge: 6338 Registriert: 14.12.2004 Zahnräder sind doof
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erstellt am: 04. Apr. 2008 18:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
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ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 5242 Registriert: 15.04.2007 SWX 2019 Windows 10 x64
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erstellt am: 04. Apr. 2008 20:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Hallo und Tag an Alle. Da die korrekten Maße einer Abwicklung von verschiedenen Biegefaktoren abhängig ist, wir zwar ein Bild der Abwicklung mit auf die Zeichnung gepackt und in den Hauptmassen angegeben aber: Abwicklung Zugrundegelegt Biegefaktor k=0,5 Machinenfaktoren und sonstige Einflussgrößen obliegen dem Hersteller. Das steht bei uns über der Abwicklung. Hieraus soll folgen. Wenn der Hersteller mit den Maßen der Abwicklung und seinen Biegemaschinen nicht auf die gewünschten Fertigmaße kommt, so ist er verpflichtet die Maße und Biegekanten zu korriegieren. Wir wollen als Kunde das fertige Teil. Wie der Hersteller dahin kommt interessiert uns nicht. Natürlich sind wir bereit Informationen zu Verfügung zu stellen, allerdings haben wir nicht die Erfahrung eines "Blechbiegers". Gruß ThoMay
------------------ Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Moderator Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3576 Registriert: 24.02.2006 Inventor 2021/2022/2023 AutoCad Mechanical 2021 WIN10-64 32 GB WIN11-64 16GB Spacemouse Enterprise
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erstellt am: 04. Apr. 2008 22:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Ahoi! @Thomas Für mich gibt es nur zwei denkbare Gründe des Beharrens der QS auf die totale Bemaßung aller Details: -- vermutete Konturenfehler durch händisch vorgenommene Programmerstellung -- bei Fertigung am Stanznibbelzentrum oder an der Stanzlaserkombi könnten falsche Stanzwerkzeuge eingesetzt werden, so dass die Lochdurchmesser nicht stimmen Die QS kann sich nur dann sicher sein dass alles korrekt erstellt ist, wenn an der Abwicklung nur die Hauptmaße in X und Y Richtung angezogen sind und der Fertiger dadurch gezwungen ist, die beigestellte DXF Datei zu nutzen. Wurde so verfahren, reichen der QS zwei Kontrollmaße pro Werkstück. @Matthias So ganz ohne Vorschrift und Anpassklausel ist aber ganz schön riskant. Oder arbeitest Du immer mit einem Stammlieferanten, dessen Werkzeuge und Arbeitsweise bekannt sind?
@Rolf 100% Zustimmung!
@Michael Für meine Begriffe ein klares, für alle Seiten sicheres (weil unmissverständliches) und sehr komfortables Verfahren. Durch die Gestellung des STEP Modells kannst Du von Preisvorteilen ausgehen, da eine Anpassung der Abwicklung schnell und fehlerfrei erfolgen kann.
@ThoMay Finde ich ebenfalls klar und unmissverständlich.
@all Es wird meiner Meinung nach allgemein unterschätzt, wie vorteilhaft ein beigestelltes STEP des zu fertigen Kantteiles ist.
Das genaue Gegenteil habe ich auch schon erlebt: Da sollte ein kleiner, primitiver Blechwinkel mit zwei Löchern sowie zwei aufgeschweissten Augen gefertigt werden, und der Kunde verteilte das auf fünf DIN A4 Zeichnungen. Allerdings war dabei das Biegeteil nicht vollständig bemaßt, dafür aber die Blechabwicklung. Der Haken: Bei 5mm Blechstärke keine Angabe des Abzugwertes bzw. K-Faktors. Die Bemaßung der Abwicklung und das gleichzeitige Unterschlagen wichtiger Maße in der Teilezeichnung ist eine sich schleichend ausbreitende Unsitte. Gruss Andreas
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highway45 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Bastler mit Diplom
Beiträge: 6338 Registriert: 14.12.2004 Zahnräder sind doof
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erstellt am: 04. Apr. 2008 22:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Wir haben in der Tat Haus- und Hoflieferanten, mit denen gewisse Regeln abgestimmt sind. Nichtsdestotrotz muß die Zeichnung rechtlich einwandfrei sein. Und dazu gehört, daß z.B. keine Biegefaktoren angegeben werden und alle Maße am fertigen Bauteil hängen. Genauso wie ThoMay es beschrieben hat, wird es bei uns auch gehandhabt. Die (unbemaßte) Abwicklung und das STEP-Modell sind nur eine Zugabe, um den Fertigungsprozeß zu unterstützen. Aber die 2D-Zeichnung ist der Vertrag. ------------------ CoCreate: Hilfeseite I FAQ I Hilfreiche Links Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
am Mitglied Ingenieur FH / Manager Development Tools
Beiträge: 245 Registriert: 01.02.2003
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erstellt am: 04. Aug. 2015 13:52 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für ThomasZwatz
Hallo Thomas etwas länger her aber ein immer wieder interessantes Thema. Wir sind zurzeit auch dabei Geld in der Blechteil-Konstruktion einzusparen. - Dies vorerst mit der Vereinheitlichung des Biegeverfahrens. - Abwicklung weg. (Lieferant bekommt pdf, dxf und step Datei) - Bemassung auf ein Minimum beschränken. (hier wird es rechtlich wohl ein Problem) Besten Dank für Deinen damaligen, interessanten Input. Gruss am ------------------ am Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |