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Gut zu wissen: Hilfreiche Tipps und Tricks aus der Praxis prägnant, und auf den Punkt gebracht für Autodesk Produkte
Autor Thema:  Randnotizen für den Umstieg vom AutoCad zum Inventor (15623 mal gelesen)
Andreas Gawin
Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Blechschlosser Metallbauermeister



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Beiträge: 3616
Registriert: 24.02.2006

erstellt am: 28. Jun. 2008 21:27    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Wer eine sehr gute Schulung erhalten hat, sich mit Kollegen austauschen kann und vielleicht auch mit einem PDM System arbeitet, kann getrost aufhören zu lesen.

Dies hier ist mehr für Umsteiger und Anfänger gedacht, die sich das Programm selbst beibringen wollen (oder müssen).

Diese Zielgruppe möchte ich auf einige Kleinigkeiten hinweisen, die so in den mir bekannten Büchern nicht hinreichend deutlich hervorgehoben werden.


Ein grundsätzlicher Unterschied:
Mit AutoCad wird gezeichnet, es werden fertige Zeichnungen erstellt
Mit Inventor wird modelliert, es werden Modelle erstellt, von denen eine Zeichnung abgeleitet wird.

Eine Inventor Zeichnungsableitung (IDW) stellt den Ist-Zustand eines Modelles (IPT) bzw. einer Baugruppe (IAM) dar, d.h. dass Änderungen an Modell oder Baugruppe sich sofort auf die Zeichnungsableitung auswirken.


Die Arbeitsbereiche
Im AutoCad gibt es Papier- und Modellbereich, aber nur eine Dateisorte: Die DWG.
Im Inventor gibt es Einzelteildateien (IPT), Baugruppendateien (IAM) und Zeichnungsableitungsdateien (IDW)

Bei der Bearbeitung der Einzelteildatei (IPT) ist es möglich, uneingeschränkt zu modellieren. Alle Programmfunktionen zur Erzeugung einzelner Bauteile und Blechbauteile sind verfügbar. Jedoch ist es ohne tiefergehende Kenntnis nicht möglich, mehrere Bauteile in einer Datei zu erstellen (dazu später mehr).

In der Baugruppendatei (IAM) ist nur eine sehr eingeschränkte Verarbeitung der vorhandenen Einzelteildateien möglich. Diese Umgebung ist nicht wirklich gut für die Erstellung mehrerer, sich aufeinander beziehender (miteinander interagierender) Einzelteile (IPT) geeignet.

-->Das liegt daran, dass die Baugruppenumgebung (IAM) nicht zur Teilemodellierung vorgesehen ist<---

In der Baugruppenumgebung (IAM) sollten nur die Änderungen vorgenommen werden, die auch in der Realität erst an den fertigen Einzelteilen erfolgen würden: Das gemeinsame Verbohren mehrerer Bauteil sowie das Verschweissen.


Bauteilübergreifend arbeiten - ganze Baugruppen manipulieren
Im AutoCad können ganze Baugruppen (sinnvolle Layerstrukturen vorausgesetzt) leicht durch Verwendung des Befehls "Strecken" manipuliert werden. Einschränkung: Nur im Auswahlfenster des Streckbefehls erfasste Geometrie kann geändert werden.

Im Inventor können eine Baugruppe, deren Unterbaugruppen und Einzelteile sowie alle Zeichnungsableitungen auf einen Schlag geändert werden (sinnvolle Modell- und Baugruppenstruktur vorausgesetzt).

Mit AutoCad problemlos möglich: Etwas konstruieren. Konstruieren in dem Sinne, dass nur die Hauptmaße und -achsen der Bauteile sowie die Störkonturen vorliegen und die Bauteilekonturen gemeinsam, miteinander interagierend erstellt werden.

Die vorweg erforderliche Berechnung von Bauteilen ist meist nicht notwendig. Änderungen sind gut durchführbar und ihre Auswirkungen auf die einzelnen Bauteile recht übersichtlich nachvollziehbar.

Mit Inventor ebenfalls problemlos möglich: Die Erstellung von Baugruppen nach der TopDown, Master- oder Skelettmethode. Hier liegt einer der grossen Vorteile vom Inventor: Es kann nicht vergessen werden, irgendwelche Ansichten auf Zeichnungen zu ändern, da alle Änderungen sich sofort auf die abgeleiteten Zeichnungsansichten auswirken.

Für den Anfang muss man nicht unbedingt mit den ganz komplexen Methoden arbeiten, aber Eines sollte unbedingt erlernt werden:  Die sinnvolle Verwendung von abgeleiteten Komponenten.

Diese ungeheuer wichtige Funktion zur Erstellung bauteileübergreifender Konstruktionen ist der Dreh- und Angelpunkt für alle intelligenten Modelle und Baugruppen.

Hier im ersten Beitrag ganz unten den beiden Links der Rubrik "die Vorstufe des Mastermodelling: Durchgängig mit mit abgeleiteten Komponenten arbeiten" folgen.
Dort werden die abgeleiteten Komponenten erklärt, bzw. eine eine kleine Beispielbaugruppe als animated GIF aufgezeigt.


Wiederverwendung bestehender Dateien oder Bauteile und -gruppen
AutoCad Zeichnungen können kopiert, umbenannt und geändert werden
Inventor Zeichnungsableitungen können nicht einfach kopiert werden

Wenn mit AutoCad zwei Zeichnungen erstellt werden müssen, die zwei sich nur minimal unterscheidende Bauteile betreffen, wird bekanntlich nur eine Zeichnung erstellt und nachfolgend kopiert und geändert. Das flotte "Zusammenschustern" von neuen Zeichnungen durch Kopieren von Teilen aus anderen Zeichnungen ist ein grosser Vorteil des AutoCad.

Das geht mit Inventor so nicht, da die Zeichnungsableitung nur einen Ist-Zustand des Modelles darstellt. Würde man eim Windows Explorer eine Kopie von Modell und Zeichnung erzeugen, hätte man in kürzester Zeit unglaublich grossen Ärger. Nach dem Vornehmen von Änderungen an der Kopie würde (ohne dass man es bemerkt) das Original ebenfalls geändert.
Die Ursache dafür sind interne Dateireferenzen: Eine Inventordatei weiss, woher sie entstammt und wozu sie gehört.

Das kann Unwissende in die Katastrophe führen, da die enstehenden Beschädigungen unter Umständen erst nach Wochen oder Monaten zu Tage treten und kolossalen wirtschaftlichen Schaden bedeuten.

Natürlich kann man auch Inventordateien kopieren, egal ob Eizelteil, Baugruppe oder Zeichnung. Es geht nur nicht so schnell und bedarf der Verwendung der mitgelieferten Werkzeuge: "Designassistent" oder "Vault".

Beide können zur Erzeugung unabhängiger Baugruppenkopien und Zeichnungsableitungskopien eingesetzt werden. Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung einer unabhängigen Kopie gibt es definitiv nicht.

Es reicht auch nicht aus, einfache Dateikopien in ein anderes Verzeichnis zu verlegen, Inventor wird sie finden und dann geht der Ärger los.

Interessant ist das deshalb, weil die Änderung des kleinen Details aus Datei "X" kollossale Folgen für die Datei "Y" haben kann, wenn beide miteinander Verknüpft sind. Die Verwendung vom Designassistenten oder Vault schliesst diesen Katastrophalen Ärger aus.

Schlusswort
Jeder muss für sich selbst die beste Arbeitsweise herausfinden. Es gibt keine perfekte, für alle Problemstellungen optimale Vorgehensweise. Aber es ist von Vorteil, wenn man die Möglichkeit hat, auch komplexe Probleme durch Kombination verschiedener Modellierungsmethoden zu lösen, weil man diese Methoden kennt und einsetzen kann.


Gruss Andreas


EDIT: Formatierung & Satzstellung korrigiert

[Diese Nachricht wurde von Andreas Gawin am 13. Jul. 2008 editiert.]

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ingoneur
Mitglied
Maschbauing


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4GB, FX1600
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erstellt am: 28. Jun. 2008 23:15    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Andreas,
sehr guter Beitrag!!
Zitat:
Das flotte "Zusammenschustern" von neuen Zeichnungen durch Kopieren von Teilen aus anderen Zeichnungen ist ein grosser Vorteil des AutoCad.
,auch in MDTMechanical Desktop.
Dieser Unterschied ist ,glaub ich, das A und O, disziplinierte Arbeitsweise, die sich letztendlich auszahlt!!

Gruß
Stephan

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W. Holzwarth
Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Dipl.-Ing. Maschinenbau



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Beiträge: 9326
Registriert: 13.10.2000

Inventor bis 2024, Rhino 7, Mainboard ASUS ROG STRIX X570F-Gaming, CPU Ryzen 9 5900X, 64 GB RAM, 4 TB SSD, Radeon RX 6900 XT, Dual Monitor 24", Spacemouse Enterprise, Win 10 22H2

erstellt am: 28. Jun. 2008 23:34    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Naja.
Kommt immer auf den Kunden an.

Wenn ich mal an meine Klapptreppe für die Zulieferer in der Luxusauto-Fabrik denke ..

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Leo Laimer
Moderator
CAD-Dienstleister




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Beiträge: 26104
Registriert: 24.11.2002

IV bis 2019

erstellt am: 29. Jun. 2008 15:43    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Andreas,

An sich ein guter und gehaltvoller Text, lediglich der allerwichtigste Unterschied zwischen AutoCAD bzw. Mechanical, und Inventor ist IMHOIn my humble oppinion (Meiner Meinung nach) zuwenig herausgestrichen:

AutoCAD/Mechanical sind gedacht als reine 2D-Programme, mit denen man nur zur Not auch was in 3D machen kann.
Während das Modellieren, sogar Zusammenbauen, von 3D-Sachen noch einigermassen geht, ist das Abbilden derselben auf 2D dann wirklich sehr schwierig und mangelhaft. Also, wer AutoCAD/Mechanical sagt, meint zurecht: 2D.

Inventor ist ein reines 3D-Programm, mit dem man im 2D seine liebe Not hat.
Beim Modellieren, Zusammenbauen und Simulieren im 3D ist IV wirklich gut, auch das Ableiten dieser Arbeiten auf Zeichnungen geht ganz gut.
Aber sobald man versucht, Inventor wie ein 2D-Programm zu verwenden landet man umgehend in out, sowohl von den Features als auch von der Performance.
"Ein bisserl skizzieren" klappt grad noch, sobald es ein richtiger Entwurf werden soll, sollte man schnellstens 2D verlassen und im 3D weiterarbeiten.

Seit ein paar Releases lernt Inventor successive sich der 2D-Fähigkeiten des AutoCAD/Mechanical positiv zu bedienen, womit langsam eine ideale Symbiose entstehen könnte.
Es ist schliesslich eine Tatsache, dass das wirkliche Arbeitsleben sowohl 2D als auch 3D erfordert. Jede noch so perfekt in 3D konstruierte Maschine braucht z.B. Entwürfe, Schaltpläne, Fliesschemata, Aufstellungspläne, Dokumentationen.

Allerdings, ob's je soweit kommen wird, dass man innerhalb Inventor so flüssig 2D arbeiten können wird wie im AutoCAD/Mechanical wage ich zu bezweifeln. Da steht schon das ausschliesslich auf 3D ausgerichtete Grafiksubsystem dagegen.
Eher wird das gegenseitige Hand-in-Hand-Arbeiten zwischen AuotCAD/Mechanical und Inventor verbessert.

Also könnte es durchaus sein, dass gestandene 2D-ler die alten AutoCAD/Mechanical-Kenntnisse noch gut gebrauchen können, parallel zu den neu erworbenen 3D-Kenntnissen.

------------------
mfg - Leo

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murphy2
Ehrenmitglied
-


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Beiträge: 1726
Registriert: 30.07.2002

C 64
Amiga 1000 mit
8.5 MB RAM und
Seagate ST225
RLL formatiert
Z80 unter CP/M 2.2

erstellt am: 29. Jun. 2008 18:28    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Auch bei mir hat ACAD nicht ausgedient und manchmal erwische ich mich dabei, wie ich damit sogar Leiterplatten layoute, also mit den Polylinien die Leiterbahnen an den Griffen "route", weil ich die Umrisse nachher wieder für die Mechanik brauche.

Ja, ich finde es gut, was Hr. Gawin macht und auch die Kommentare der anderen Fachkollegen, herrlich der unübertroffene Stil von Hr. Holzwarth ("Gallery of no-cash-flow").

Der Inventoranwender wird sich mit der Zeit die Möglichkeiten und Strategieen erarbeiten, nicht aber der von den Anforderungen genervte Systemadmin und auch nicht die Programmierer externer Verwaltungssysteme, wie ich selbst jeden Tag merken muß. Diese Leute können oder wollen auch nicht verstehen, daß man evtl. für ein Einzelteil mal zwei oder mehr Blätter braucht.

Gerade die nicht-aktiven Leute, die aber durch die Organisation (u. a. Zeichnungsnummernsysteme, Dateiorga) das Fundament der täglichen Arbeit bereitstellen, müssen erreicht werden, ihnen müssen die Möglichkeiten und auch Auswirkungen der Arbeitsweisen nähergebracht werden. Das wird kaum direkt gehen, sondern nur, indem man ihnen ein Wurstrad vor die Nase hält und wenn sie danach schnappen, das Brot drunter mit ins Maul schiebt.

 

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Andreas Gawin
Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Blechschlosser Metallbauermeister



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Beiträge: 3616
Registriert: 24.02.2006

erstellt am: 29. Jun. 2008 19:38    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo Leo,

wie anfags beschrieben sollten die besonderen Fallgruben aufgezeigt werden, die in den Büchern spärlich oder gar nicht beschrieben werden. Solche, in die die Leute reihenweise reintapsen ("...in der Baugruppe modelliert, wie kann ich jetzt das Einzelteil in der IPT bearbeiten....").

Etwas so Grundlegendes zu wissen wie die Tatsache, dass Inventor im Gegensatz zu AutoCad eine parametrische 3D Software ist, setze ich nicht nur voraus, das ist eine der wenigen Tatsachen, die in den Fachbüchern zum IV wirklich gut beschrieben worden ist (zumindest in den vier Verschiedenen, die ich bisher gesichtet habe).

Die Aussage betreffend der Einschränkung vom AutoCad auf 2D ist mit Vorsicht zu geniessen. Es ist sehr, sehr schwierig, eine allgemeingültige, kurze Aussage zum Systemvergleich zu machen.
Denn es gibt zu viele verschiedene Anwendungsfälle,Sichtweisen und Anforderungen, die jeweils ihre ganz eigenen Probleme mit der jeweiligen Software aufwerfen.

Einer meiner Kunden (Architekturbranche, ca. 15 Architekten und Zeichner) erstellt regelmässig sehr grosse freitragende Gebäudedächer. Diese enthalten enorme Blechkonstruktionen im Unterbau und werden erstellt mit nacktem AutoCad in 3D. Man glaubt es nicht, was da rausgeholt werden kann, wenn die User das wirklich in der Tiefe beherrschen.

Vor einem Jahr habe ich mal nachgefragt, warum die nicht mit einer parametrischen Software arbeiten. Antwort: Schon diverse Systeme getestet, taugt für unsere Zwecke nichts, da es dem AutoCad in zuvielen Belangen unterlegen ist. Soviel dazu.

Dass beim Inventor immer noch AutoCad in der Schachtel liegt, hat schon seine Gründe.  Ein nicht geringer Teil Zeichnungen kommt im DWG Format herein und ganz ehrlich: Um das vernünftig zu bearbeiten ist die passende Software unverzichtbar.

Auf Autocad würde ich persönlich schon deswegen nicht verzichten wollen, weil es mir in vielen Fällen enorm viel Zeit erspart.

Es fällt mir allerdings zunehmend schwerer, die AutoCadversionen von der Leistungsfähigkeit einzuordnen. Dieser Jahresturnus ist für meinen Geschmack einfach zu kurzlebig, eine halbwegs brauchbare Beschreibung von neuen Funktionen scheint es auch nicht zu geben.

Bis auf wenige Ausnahmen gefällt mir das Nebeneinander vom AutoCad und Inventor recht gut. Es ist meiner Meinung nach auch nicht möglich, in einem Programm die Goodies aus beiden unterzubringen. Da käme ein hochgradiger Murx bei heraus.

@Murphy
Erwischt, aber wir werden Sie nicht verraten 

Gruss Andreas

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Leo Laimer
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CAD-Dienstleister




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Registriert: 24.11.2002

IV bis 2019

erstellt am: 30. Jun. 2008 06:35    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Andreas,

Da sind wir ja fast wortgleich derselben Meinung.
Die wirklich engen Einschränkungen von 3D im ACAD entstehen beim Ableiten von Zeichnungen aus den 3D-Arbeiten, da haperts hint' und vorne.
Und es gab mal ein CAD-System, das in idealer Weise vereinte:
- Die weltbeste, äusserst performante 2D-Umgebung von ACAD
- Die super-performante nicht-parametrische 3D-Umgebung von ACAD
- Eine voll parametrische, featurebasierte 3D-Umgebung
- Perfekte Normteile
- Perfekte Zeichnungsableitung
- Und das Alles in einem einzigen Programm vereint.
Namen verrate ich nicht, gibts ja auch nicht mehr zu kaufen.

------------------
mfg - Leo

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MABI
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Leuchtenbauer


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Beiträge: 1978
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erstellt am: 18. Jul. 2008 14:18    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Leo,

bin zufällig auf Abwege.
Mit meinem Programm geht das: 3D-Konstruieren - 2D Ableitung - Papierlayout - 3D+2D Parametrik - Änderungen im 3D werden im 2D automatisch übernommen - Voll funktionsfähiges 3D + 2D in einem Programm und wahlweise auch auf rein 2D umschaltbar.
Ich will nicht behaupten, dass es perfekt ist, aber sehr gut schon! 

------------------
Gruß Matthias

bald bin ich groß

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nightsta1k3r
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plaudern



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Hier könnte ihre Werbung stehen!

erstellt am: 18. Jul. 2008 19:49    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Mathias!
Zitat:
Original erstellt von MABI:
Ich will nicht behaupten, dass es perfekt ist, aber sehr gut schon!  

Ich hege starke Zweifel, daß es an das von Leo angesprochene CAD heranreicht    .
Zitat:
Original erstellt von Leo Laimer:
Namen verrate ich nicht, gibts ja auch nicht mehr zu kaufen.

Ich sage den Namen schon  , denn immerhin habe auch ich damit vor Jahren produktiv gearbeitet: MDT .
Und man kann es immer noch kaufen!
Man bekommt sogar ein weiteres 3D-CAD gratis dazu    .

------------------

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Leo Laimer
Moderator
CAD-Dienstleister




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IV bis 2019

erstellt am: 20. Jul. 2008 10:15    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

@Mathias:
MegaCAD kenne ich leider nur dem Namen nach. Allerdings, wenn ich mir die mögliche Entstehungegeschichte (ursprünglich als direkte Konkurrenz von AutoCAD entstanden, ungefähr denselben Weg nach 3D wie AutoCAD mit MDTMechanical Desktop) vor Augen führe, dürften Deine Aussagen logisch und stimmig sein.
Es ist halt schade, dass die Verbreitung eines CAD's recht wenig mit den inneren Qualitäten des Produktes zu tun hat, sondern mehr von der Marktmacht des Anbieters bestimmt wird.

@Tom:
Jaja, gibts schon noch, aber wir sind bei MDT2004 "steckengeblieben", das scheint uns eine tragbare Balance zwischen "schon alle Features vorhanden" und "noch nicht zu Tode nicht-gewartet" zu sein.
Und wenn ich mal wieder was im MDTMechanical Desktop machen muss, ist das wie ein kleiner Urlaub für mich <G>
Obwohl, die neueren Releases von IV beinhalten schon wohltuend viele vom-MDTMechanical Desktop-abgeguckte Dinge.
Und von der Performance des IV bin ich sowieso total begeistert!

------------------
mfg - Leo

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Andreas Gawin
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erstellt am: 20. Jul. 2008 12:13    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Ich danke für die Wortmeldungen, bitte aber jetzt darum, zurück zum Hauptthema zu kommen und nicht zu sehr abzuschweifen.
Denn nach wie vor geht es um den Umstieg vom AutoCad auf den Inventor.

Andreas

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Leo Laimer
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IV bis 2019

erstellt am: 20. Jul. 2008 20:24    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für Andreas Gawin 10 Unities + Antwort hilfreich

Um noch etwas im Sinne des Thread-Erstellers hinzuzufügen:

Häufig stellt sich grad beim Umstieg von 2D nach 3D die Frage:
Wie bringt man 2D-DWG-Geometrie nach IV?

Grundsätzlich sollte man sich reiflichst überlegen, dies überhaupt zu tun.
Folgende Überlegungen sprechen dagegen:
- IV ist keineswegs ein 2D-Programm, und hat Mühe mit 2D-Geometrie performant unzugehen.
- 2D-DWG-Geometrien sind häufig alles andere als perfekt, oft findet man nicht geschlossene oder überlappende Linienzüge und nicht-masstäbliche Geometrien.
- Besonders schlimm ist es, wenn die DWG ursprünglich aus einem Drittsystem stammt, z.B. von einem 3D-CAD. Da sind oft, wenn man genau in's Detail geht, mehr Fehler und Unstimmigkeiten als stimmige Geometrien.
- Oft sind die verfügbaren 2D-Geometrien überladen mit Details, die man im IV so nicht brauchen würde.
- Ausdrückliche Warnung vor 2D-Geometrien die Splines enthalten, was in einer DWG ein elegant-schlanker Spline mit wenigen Stützpunkten ist, wird im IV meist ein nicht mehr händelbares Datenmonster.

Also, aus diesen Gründen ist es oft sinnvoller, die Modelle im IV von null weg neu zu erstellen.

Aber es gibt auch gute Gründe, 2D-Geometrien aus einer DWG in den IV zu bringen:
- Visuelle Überprüfung von Zuständen, Einbauverhältnissen und quasi-Kollisionskontrollen.
- Einbringen von Fremddaten wie Layout-Plänen oder Zukaufteilen in den eigenen Zusammenbau, wenn auch oft nur temporär.
- Einbringen von 2D-Geometrien in den IV, die nur schwer masslich korrekt nachmodelliert werden können ("Kunstwerke").

Welche Möglichkeiten gibts dazu?
- Allseits bekannt dürfte das Importieren einer DWG in eine Skizze innerhalb einer IPT sein. Weitgehend identisch damit ist das Öffnen einer DWG mit der Option "Importieren".
Das Schöne an dieser Methode ist, dass der Nullpunkt der DWG gleich korrekt auf den Nullpunkt der Skizze gelegt wird.
Wahlweise kann man einstellen, ob die Endpunkte mit Skizzenabhängigkeiten versehen werden oder nicht (JA für wenig umfangreiche Geometrien empfehlenswert, NEIN für umfangreiche Geometrien).
Eine intensive Vorbereitung der DWG innerhalb von AutoCAD ist äusserst empfehlenswert, insbesondere soll Alles raus, was nicht wirklich gebraucht wird, und die Geometrie korrekt zum Usprung verschoben werden.
Für Manche störend, für Andere positiv, ist die Farbgestaltung der so entstandenen Skizze, die der DWG entspricht.
- Ebenfalls bekannt sein dürfte die Möglichkeit, per Zwischenablage 2D-Geometrien aus einer DWG in eine IPT-Skizze zu bringen.
Diese Möglichkeit fasziniert durch ihre sehr unkomplizierte Vorgangsweise.
Nachteilig ist, dass der Einfügepunkt in der Skizze die links-untere Ecke des die Geometrie umschliessenden Rechteckes ist. Ein gezieltes Positionieren in der Skizze ist damit unmöglich.
Um nun trotzdem der Grossen Heiligen Regel für IV-Skizzen (Modellieren um den Ursprung) entsprechen zu können, sollte man so eine Einfüge-Operation vorzugsweise nur in eine leere Skizze machen, und die frisch eingefügte Geometrie mit dem "Verschieben"-Befehl an die gewünschte Stelle schieben.
Wenn man keine weiteren Arbeiten mit dieser Geometrie vorhat, sollte man diese unbedingt noch "Fixieren".

Bitte unbedingt nochmals bedenken, bevor man eine 2D-Geometrie nach IV importiert, auf welchen Weg auch immer:
- IV ist kein 2D-CAD, sondern auf 3D optimiert.
- Die Grafikperformance ist bei umfangreichen 2d-Geometrien im Modell denkbar schlecht.
- IV-Dateien, die umfangreiche importierte 2D-Geometrien enthalten werden sehr gross (Faktor 10 ist üblich) und treiben auch Ladezeit und RAM-Verbrauch solcher Modelle stark nach oben.

------------------
mfg - Leo

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