Hallo Rudi,
ein weiterer Erklärungsversuch.
Warum leite ich manchmal vorhandene Baugruppen (nachfolgend Quellbaugruppen genannt)zweifach nacheinander ab?
Weil ein Anbauteil, das aus einer Baugruppe bestehen kann, manchmal als Basis oder auch als Störkontur zum Herum- oder Anmodellieren weiterer Bauteile gebraucht werden kann und um die Einschränkung bei Baugruppenableitungen auszuhebeln.
Warum sollte man eine vorhandene Baugruppe mit allen Einzelteilen neu modellieren, wenn sie doch schon vorhanden ist?
Ihr fehlen lediglich 3 Eigenschaften:
---> sie ist nicht unsichtbar zu schalten, wenn man sie als AK in eine IPT hereinholt
---> sie ist nicht mit dem Masterskelett verbunden, ein Mitlaufen bei Maßänderungen wäre also nicht gegeben
---> sie befindet sich als abgeleitete Komponente nicht da, wo man sie haben möchte und auch die Ausrichtung stimmt nicht
Daraus ergeben sich folgende Forderungen:
Die vorhandene Quellbaugruppe soll als abgeleitete Komponente (AK) in eine neue IPT Datei hereinholbar sein, dabei aber die Eigenschaften eines Bauteils aufweisen, sie muss unbedingt unsichtbar geschaltet werden können. Und ganz wichtig: Sie soll nicht irgendwo erscheinen, sondern exakt an dem Platz, an dem es gewünscht wird.
Nicht zu vergessen: Bei Änderungen des Masterskelettes soll sie mitwandern.
Was bestimmt bei einer Masterkonstruktion die Ausrichtung und den Nullpunkt der an/um das Skelett modellierten Bauteile?
---> das Skelett
Wie erhalten die Bauteile in einer IPT die Information, an welcher Stelle im Raum sie sich befinden und wie sie ausgerichtet sind?
---> im Normalfall durch das Erzeugen der Skizze auf der gewünschten Ebene und die Projektion des Mittelpunktes sowie das Constrainen der Grundskizzen an ihm.
Ausnahme: Master- oder Skelettechnik! Der Masterkörper / das Masterskelett werden als AK in die neue IPT Datei geholt. Jetzt ist nicht mehr der Mittelpunkt der IPT wichtig, sondern die AK. Alle neuen Skizzen werden am Skelett ausgerichtet, nicht am Mittelpunkt der IPT! Dieses Skelett ist der Schlüssel zu Allem. Das in der IPT modellierte Bauteil "merkt sich" zwei Dinge: Seine Ausrichtung im Koordinatensystem und seine genaue Lage im bzw. am Skelett. Wenn beim Zusammenbau in der IAM das Bauteil auf 0,0,0 fixiert wird, dann sitzt es exakt in Lage und Ausrichtung, so wie zum Zeitpunkt seiner Erschaffung.
Kann man die räumliche Ausrichtung und Koordinatenposition eines als AK in die IPT hereingeholten Bauteils ändern, wenn es an falscher Stelle und in unerwüschter Ausrichtung erscheint?
---> soweit mir bekannt ist das (ohne diesen WA) nicht möglich
Wie kann man eine vorhandene, in einem anderen Projekt erzeugte Baugruppe in Lage und Ausrichtung manipulieren?
---> indem man sie als Unterbaugruppe in eine neue IAM einfügt.
Und wonach richtet man sie aus, wie wird die intelligente Verbindung zum Masterskelett des neuen Projektes geschaffen?
---> als erste Komponente wird die Masterskizze des neuen Projektes in die IAM eingefügt, danach dann die Quellbaugruppe aus dem alten Projekt. Das Ausrichten der alten Quellbaugruppe erfolgt am Masterskelett über Abhängigkeiten, ganz normal. Nachfolgend wird das Masterskelett unsichtbar geschaltet.
Was hat man jetzt geschaffen?
---> Die "Positionierungs.IAM" Sie ermöglicht die intelligente Verbindung der alten Quellbaugruppe mit der neuen Masterskizze sowie die gewünschte räumliche Ausrichtung. Wird diese Baugruppe jetzt als AK in eine neue IPT geladen, dann stimmen Position und Lage perfekt!
War es das jetzt?
---> Nein, einen Pferdefuss gibt es noch: Lädt man per AK diese "Positionierungs.IAM" als Modellierungshilfe oder Störkontur in eine neue IPT, kann man sie später nicht unsichtbar schalten. Das ist eine Funktionseinschränkung, die mit List und Tücke umgangen werden muss.
Wie wird das letzte Problem gelöst?
---> durch das zweifach nachgeschaltete Ableiten der Baugruppe. Neue IPT Datei erzeugen "Positionierung_AK_Start.IPT" und die Baugruppe "Positionierungs.IAM" als abgeleitete Komponente hereinholen. Abspeichern.
Neue IPT Datei erzeugen "Positionierung_AK_Final.IPT" und die Bauteildatei "Positionierung_AK_Start.IPT" als AK hereinholen. Speichern.
Was ist das Ergebnis?
---> die eierlegende Wollmilchsau: Wird die Datei "Positionierung_AK_Final.IPT" als AK (Option: Körper als Arbeitsfläche) in eine neue IPT geholt zeigt sich:
sie hat die richtige Lage, die Ausrichtung ist exakt und die Ak ist per Mausklick unsichtbar zu schalten!
Natürlich funktioniert das Verfahren auch mit einzelnen Bauteilen aus alten Projekten. Je nach Arbeitsweise können ja auch die ganz schön aufwendig gestaltet sein.
Fröhliches Schrauben noch!
Andreas
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