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Thema: Blechteil keine richtige Ecke, aber ich will eine runde Ecke? (5903 mal gelesen)
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freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker
Beiträge: 11547 Registriert: 30.04.2004 WIN10 64bit, 32GB RAM IV bis 2022
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erstellt am: 01. Okt. 2007 22:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Na Abend zusammen, ich habe da mal so einen Spezialanbindung gemacht. Meine Frage ist kann man die Ecke der Lasche4 denn irgendwie rund bekommen? Eine Idee ist es von der Fläche1 ein bisschen wegnehmen, damit noch eine kleine parallele Kante da ist und anschliessend wieder dran bauen. Aber das gefällt mir nicht. Geht das wirklich nicht anders? Achso ich habe auch in Lasche4 die Ecke mal umgestellt, umgestellt und umgestellt. Blieb immer beim selben Ergebniss. Achso ob es kantbar ist habe ich noch nicht nachgefragt. Laut meiner Thoerie schon, nur weiss ich nicht die kleinste U-Schenkel bei 6mm Stärke. Was meint ihr ist das kantbar? Ich glaube ich brauch bald Modelle der Matrizen und Schwerter. Meine Überlegung waren folgende. - Lasche4 kanten - Lasche3 kanten - Lasche5 kanten - hier kann das Schwert an Lasche3 anstehen, da das Verhältnis 80mm zu 60 ein bisschen eng scheint. Aber das weiss ich leider nicht mehr. - Nun Lasche6 kanten – hier gehe ich davon aus das der 70mm Stummel neben der Matrize noch Platz findet. Herzlichen Dank Sascha Fleischer
EDIT: Stummel kann man auch kürzer machen. sah eben besser aus. ------------------ Bin dabei, beim Inventor Forum 2007 [Diese Nachricht wurde von freierfall am 01. Okt. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Christian01 Mitglied Technischer Zeichner
Beiträge: 281 Registriert: 17.04.2007
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erstellt am: 02. Okt. 2007 07:48 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für freierfall
Hallo Sascha! Was meinst du mit rund bei Lasche 4? Kannst einen Screenshot machen und es anzeichnen? Bin überfragt! Kantbar währe es. Schwert (Fachsprache: Stempel) und Matritzen sollten doch die Richtigen sein, dann Funktionierts: Stempel: Refußstempel (Was das ist: sieh dazu hier) Dann so vorgehen, wie du gesagt hast: 1) Lasche 4 Kanten 2) Lasche 3 Kanten 3) Lasche 5 Kanten ( Durch den Rehfußstempel stehst du nicht an Lasche 3 an) 4) Lasche 6 Kanten zu Punkt 4) Die Matritze müsste eine Mindesthöhe von 6 cm haben dann steht auch die Lasche (Breite: 38mm) die über die Lasche4 hinausgeht nicht an. Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
------------------ Grüße Christian Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker
Beiträge: 11547 Registriert: 30.04.2004 WIN10 64bit, 32GB RAM IV bis 2022
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erstellt am: 02. Okt. 2007 08:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3616 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 02. Okt. 2007 08:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für freierfall
Guten Morgen Sascha, das mit der Rundung habe ich nicht verstanden, den Rest schon. Nach einer leichten Modifikation der Kontur ist das Teil fertigbar. Es gibt mehrere Maschinentypen zur Blechumformung, da Du "Matrizen" geschrieben hast denke ich daß bei Euch in der Fertigung eine Gesenkbiegepresse vorhanden ist. Auf einer solchen Maschine ist das Teil gerade noch hinzukriegen. Ein Anfänger als Maschinenbediener schafft es nicht, ein erfahrener Arbeiter schon. Eines solltest Du ändern um rechtwinklige Biegungen zu ermöglichen: Du musst die nötigen Freiräume für den Umformvorgang schaffen, denn die Maschine verformt das Blech bei einer 90 Grad Einstellung um ca zwei bis drei Grad über den Punkt hinaus. Dieses findet statt um die Rückfederung des Bleches auszugleichen. Es muss also zwingend der Freiraum für dieses "Überwegdrücken" vorhanden sein, sonst kann keine rechtwinklige Abkantung erfolgen. Beachte noch folgendes für kalkulative Zwecke: Durch das Umformen "quillt" das gestauchte Material seitlich an der Biegezone hinaus. Soll diese seitliche Kante als Anlagekante am Maschinenanschlag dienen, muß sie abgeschliffen werden. Bei 6er Blech tippe ich auf ca 2mm Auswölbung.
------------------ Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker
Beiträge: 11547 Registriert: 30.04.2004 WIN10 64bit, 32GB RAM IV bis 2022
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erstellt am: 02. Okt. 2007 10:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen Andreas, Danke für deine schöne Antwort. hier die Ecken-Frage. So wie es jetzt aussieht muss der Schweisser noch ein grösseres Loch zuschweissen. Eben jene runde Ecke wollte ich ohne Tricks machen. Das mit dem gequilten Material habe ich wirklich nicht mit bedacht und kann nach N3 ein Problem sein. Schön. Mir gefällt das mit dem Blech immer mehr. Dies nur kurz. herzlichen Dank bisher Sascha Fleischer ------------------ Bin dabei, beim Inventor Forum 2007 [Diese Nachricht wurde von freierfall am 02. Okt. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Peterpaul Mitglied Mb Ing.
Beiträge: 386 Registriert: 09.09.2003 Inventor 9; Inventor 11; SWX 2007
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erstellt am: 02. Okt. 2007 10:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für freierfall
Wie hast Du Deine Rndung denn jetzt eingebracht? n bisschen "gemogelt"? Ohne es jetzt auszuprobieren- gehts evtl. über "Freie Lasche"? Ecke in der Abwicklung so modellieren und anschliessend biegen? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3616 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 02. Okt. 2007 11:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für freierfall
@Sascha Du meintest mit "Rundung" die Biegungsfreistellung, die in der Abwicklung quadratisch dargestellt ist? Eine runde Form erzeugt der Inventor nur wenn der Lochdurchmesser ausreichend gross ist um den gesamten Verformungsbereich freizustellen. Ist der Lochdurchmesser nicht gross genug, dann wir automatisch eine Freistellung in quadratischer Form erzeugt (auch wenn die runde Form in den Optionen gewählt war). Aber: Du musst unbedingt den Biegebereich freistellen, denn sonst wirst Du Merkwürdiges erleben: Dein Teil wir einseitig beim Umformvorgang "wegziehen". Das heißt es wird schief. Insofern ist bei einer solchen Kontur zur fachgerechten Fertigung eine ausreichend große Biegefreistellung (egal ob rund oder eckig) zwingend notwendig. ------------------ Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker
Beiträge: 11547 Registriert: 30.04.2004 WIN10 64bit, 32GB RAM IV bis 2022
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erstellt am: 02. Okt. 2007 13:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, Zitat: Original erstellt von Peterpaul: Wie hast Du Deine Rndung denn jetzt eingebracht? n bisschen "gemogelt"? Ohne es jetzt auszuprobieren- gehts evtl. über "Freie Lasche"? Ecke in der Abwicklung so modellieren und anschliessend biegen?
Naja die linke Rundung ist beim "Stummel(Fläche mit drei Bohrungen)" verschwunden, diese Kante habe ich einfach 5mm schmaler gemacht und damit gab es zwei parallele Kanten für die Eckenfunktion. Bei der Funktion freie Lasche habe ich auch im Ordner versucht Ecke, versucht gleich die Rundung zu aktivieren, aber da tat sich nichts. Nun müsste ich noch die abgetragenen 5mm wieder dazu addieren. Eigentlich will ich die freie Lasche machen und gleich die Eck definieren. Fertig. @Andreas, ja ich meine die Freistellung der Ecke. Jetzt im Ernst wenn ich diese Freistellung zu klein wähle dann kann es sich verziehen und der Bearbeiter hat eigentlich keine Chanc gegen zu steuern? Danke für diesen Hinweis. Hier im Büro wollen sie die Eckenfreistellung immer so klein machen. Warum gibt es eigentlich so viele Freistellungsarten? Welche ist denn für das Biegen und anschliessende Schweissen am günstigsten? herzlichen Dank Sascha Fleischer ------------------ Bin dabei, beim Inventor Forum 2007 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas Gawin Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Blechschlosser Metallbauermeister
Beiträge: 3616 Registriert: 24.02.2006
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erstellt am: 02. Okt. 2007 15:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für freierfall
Zitat: Original erstellt von freierfall:
@....Jetzt im Ernst wenn ich diese Freistellung zu klein wähle dann kann es sich verziehen und der Bearbeiter hat eigentlich keine Chanc gegen zu steuern?......
Er hat absolut keine Einflußmöglichkeit auf das Ergebnis. Das hat übrigens nichts damit zu tun, ob das Biegeteil sauber am Maschinenanschlag anliegt oder nicht. Der Verzug ist das Ergebnis des Umformvorganges und kann nicht beeinflußt werden, man kann ihn aber durch eine ausreichend große Freistellung des kritischen Bereiches umgehen. Zitat: Original erstellt von freierfall:
....Hier im Büro wollen sie die Eckenfreistellung immer so klein machen....
Hier auch! So klein wie möglich aber so groß wie nötig.
Zitat: Original erstellt von freierfall:
Warum gibt es eigentlich so viele Freistellungsarten?
Um das gewünschte Endergebnis erzielen zu können. Beispiel: ---> die runde Eckfreistellung lässt sich recht simpel produzieren (man braucht nur eine einfache Stanze) ---> die eckige Freistellung hat gegenüber der Runden den Vorteil, daß sie wegen ihrer idealeren Form im gekanteten Zustand weniger auffälig hervortritt; sie kann kleiner als die runde Ausführung gefertigt werden und hat trotzdem einen gleichguten Freistellungseffekt (für rechtwinklige Geometrien) ---> die "lineare Schweißnahtform Eckfreistellung" sorgt für den geringstmöglichen Spalt der Ecke, dies ist vorteilhaft für das Schweißen dünner Bleche
Zitat: Original erstellt von freierfall:
Welche ist denn für das Biegen und anschliessende Schweissen am günstigsten?
Du musst einen Kompromiss finden, abhängig von der biege- und schweißtechnischen Anforderung. Bei dünnem Blech mit dekorativer Oberfläche möchte man nicht gerne große Löcher zuschweißen. Andererseits nützt mir ein feiner, kleiner Schweißpunkt nichts, wenn dafür die Fertigungsgeometrie verzogen ist. Für meine Fertigung habe ich folgenden Kompromiss herausgefunden: -da kein Laser vorhanden ist, wird nur die Runde Freistellung verwendet - Faustformel (ohne Gewähr!) minimale Rundlochfreistellungsgrösse = 2x Blechstärke Damit bin ich recht gut gefahren. Allerdings akzetiert Inventor 11 dies nicht, meine Freistellungen werden immer auf quadratisch geändert. Das ist bei dem 2008er dann Geschichte. Hipphipp Hurra, Schluß mit der Nachfummelei der Abwicklung durch AutoCad. Anbei noch mal 2 kleine 2mm Ecken, diese sind an 2 Seiten gekantet. Siehst Du wie schief das Blech ohne Freistellung gezogen ist? Also vor dem Schneiden von zighundert oder -tausend Rohlingen würde ich lieber mal einen zur Probe fertigen. Das kann so manch böse Überraschung vermeiden.
------------------ Gruss Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker
Beiträge: 11547 Registriert: 30.04.2004 WIN10 64bit, 32GB RAM IV bis 2022
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erstellt am: 03. Okt. 2007 08:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Guten Morgen Andreas, ich habe es mit Freude gelesen und verstanden, nun stimmt es das IV11 nur bis Sträkex4 oder vielleicht Sträkex3,5 als Freistellung akzeptiert. Aber damit müssen wir erst einmal leben. Jetzt habe ich das auch mit dem Laser verstanden, ihr bohrt in die Ecken mit einem Bohrer . herzlichen Dank für deine Antwort. Nun gehen will mal zu deinem Anbauteil rüber denn mehr als 10Ues sind ja nicht drin. Sascha Fleischer ------------------ Bin dabei, beim Inventor Forum 2007 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
freierfall Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Techniker
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erstellt am: 13. Okt. 2007 10:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, diese Idee gab es hier im Forum schon mal, aber da hatte ich es noch nicht verstanden und nun ist mir diese Funktion in einem anderem Zusammenhang erklärt worden. Sie liess sich auch sehr gut für dieses Problem nutzen. So meine ich das, mit der einfachen Eckenfreistellung. Ohne irgendwelche Sachen schon vorher festlegen zu müssen. Ist noch nicht optimal aber schon fast gut. IV2008 ist wieder eine andere Geschichte. herzlichen Dank Sascha Fleischer ------------------ Bin dabei, beim Inventor Forum 2007 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |