Hallo Wolfgang,
Herzlich Willkommen auf CAD.de und in der AUGCE!
Das würde ich auf jeden Fall mit Mastermodelling machen. D.h. Du machst als erstes ein ipt und skizzierst darin die klassischen 3 Ansichten auf den Ursprungsflächen. Wähle einen gescheiten Bezug zu dem Ursprung-Mittelpunkt (z.B. Mitte Aufstandfläche, y = senkrecht nach oben) und bemaße die Skizzen zu dem projizierten (!) Mittelpunkt.
So hast Du erst mal einen Entwurf und kannst auch mithilfe dieser Skizzen schon mal Fußplatten und achsparallele Hauptrohre als Extrusionen in diesem ipt erzeugen.
Für die schrägen Rohre errichtest Du auf den skizzierten Mittellinien in den 3 Ansichten orthogonale Ebenen und aus jeweils zwei Ebenen erzeugst Du Arbeitsachsen für die Mittellinien der Rohre, und je ein Punkt und eine dieser Arbeitsachsen ergeben dann schräg im Raum definierte Skizzierebene für die Querschnitte der Strebenrohre. [Eventuell musst Du dabei noch etwas tricksen, z.B. eine weitere parallele Fläche dazu machen, denn das skizzierte Profil muss vollständig zwischen den beiden Flächen liegen, an denen das neue Rohr jeweils enden soll.] Extrudiere diese Skizze dann nach beiden Seiten (das dritte gelbe icon) und wähle [Korrektur:] "von -bis" und wähle die betreffenden Flächen [\Korrektur] z.B. am Hauptrohr und der Fußplatte und Deine gesuchte Mantelfläche und Deine gesuchten Schnittkante stehen schon vor Dir auf dem Monitor.
Der Trick ist, dass in der ipt sich durchdringende Volumen und
Flächen automatisch bereinigt und gekappt werden und auch die
räumlich gewundenen Kanten dabei berechnet werden.
Dieses Mastermodell zeigt die ganze Schweißbaugruppe als ein ipt in vereinfachter Form aber mit allen wesentlichen Maßen. Das ist z.B. für die Anlagenplanung vorteilhaft, da es schnell geht und wenig Datenvolumen hat.
Für jedes Einzelteil machst Du dann SPÄTER eine abgeleitete Komponente und schneidest dir daraus jeweils eins der Rohre oder flachen Einzelteile heraus. Wichtige Details, Bohrungen und Anschlussmaße hast Du im Mastermodell modellierst, die sind jetzt automatisch auch schon in den Einzelteilen. Weniger wichtige Details (Fasen, Rundungen usw.) modellierst Du erst in der abgeleiteten Komponente, so bleibt das Mastermodell "schlank".
Diese Einzelteile setzt Du dann (nur bei Bedarf) zu einer Baugruppe zusammen; das geht leicht, und ist sicher und datentechnisch stabil, denn sie haben alle ein und denselben Ursprung und müssen nur auf Null fixiert werden, schon passen sie. Dann modellierst Du daran die Schweißnähte und machst davon die Fertigungszeichnung.
Diese vollständige Baugruppe kommt aber NIE! in den
Anlagenzusammenbau, dort ist nur das Mastermodell!
Wenn Du aber Änderungen hast, änderst Du nur das Mastermodell, und ALLE Einzelteile und die daraus bestehende Baugruppe und die davon angelegten Zeichnungen werden automatisch passend aktualisiert, weil sie ja davon abstammen. Du kannst Dir vorstellen, was für ein Aufwand das wäre, die Winkel der Rohre und die Durchdringungen und Abwicklungen alle einzeln ändern zu müssen.
Wichtigster Vorteil: man kann verbindlich planen und die Maße aus der Planung nutzen, ohne direkt am Anfang schon viele Einzelteile machen zu müssen.
Ich frage mich, warum man nicht nur so arbeitet und warum in den Schulungen immer so getan wird, als müsste man zuerst alle Einzelteile erzeugen ehe man überhaupt etwas zu sehen bekommt. Die klassische und bewährte Methode ist, zuerst eine grobe Gesamtvorstellung zu skizzieren, dieser dann schrittweise Gestalt zu geben und später davon abgeleitet die Einzelteile zu erzeugen, und mit modernen CAD-Systemen kann und sollte man auch exakt so arbeiten.
Gruß
Roland
[P.S.: Du kannst hier gezippte ipt-Dateien posten, schon gesehen? Am konkreten Beispiel können wir besser helfen. Vieles ist leichter vorgemacht als erklärt.]
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