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Autor
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Thema: Vermassung/Tolerierung (1036 mal gelesen)
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please_help Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 11.03.2005
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 07:55 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Wir haben bei uns in der Abteilung intensive Diskussionen wegen der Vermassung/Tolerierung. Was sind eure Erfahrungen in Sachen "Konstruieren mit symetrischen Toleranzen ohne Rücksicht auf Lesbarkeit der Nennmasse"? Überwiegen die Vorteile (Weiterverarbeitung) oder die Nachteile (Lesbarkeit)? Wir Arbeiten mit dem Inventor 8. Gibt es zu diesem Thema allgemein gültige Normen? Tausend Dank für eure Hilfe!
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murphy Mitglied
Beiträge: 1146 Registriert: 09.07.2002 Dell Precision Dual XEON 64 GB RAM SSD Quadro (19 jahre alt)
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 10:28 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Klasse Thema! Eine gültige Norm kenn ich nicht, aber es gibt wohl schon so eine Art ungeschriebenes Gesetz. Der CAM-Anwender, der auf die 3d-Datei aufsetzen will, wird sich über eine Bamaßung 30 +0.2 +0.5 oder 50r6 ziemlich ärgern, weil er dann nicht mehr auf die Geometrie programmieren kann und bei Unachtsamkeit auf die Geometrie bearbeitet und sein Teil vergessen kann. Hier wünscht man sich ein Modell auf "Mitte Toleranz". Anders gesagt, wer ständig weitab von der Mittentoleranz modelliert, braucht sein Modell dem CAM-Programmierer gar nicht zu geben, wenn der dann doch wieder jede Bearbeitung korrigieren muß. Das kann je nach Problemfall sehr zeitraubend sein. Mach ich dann eine Zeichnung und schreib die Mittentoleranz hin, dann ist die natürlich nicht 50r6, sondern 50.042 +-0.008 und damit etwa bei i6 angesiedelt. Da gibt's dann von der Kontrolle die Freudenschreie, weil man zwar einen Grenzlehrdorn für 50r6 hat, aber der bleibt jetzt natürlich in der Schublade liegen, weil der Konstrukteur sich 50.042 einbildet und ein extra Dorn geschliffen werden muß, vielleicht merkt's der Schleifer noch. Hausintern kann man sowas dann durchaus mit Absprachen hinbekommen, aber externe Lieferanten kommen damit nicht klar, vor allem, wenn die dann auch noch öfter wechseln und nur den Einkauf als Ansprechpartner haben. Eine Rückrechnung aufs runde Maß macht ja kaum einer. Ich selbst handhabe es so, daß ich auf Nennmaß modelliere, wenn es nur in Richtung Zeichnung geht, dann steht die Passung dort, die Abmaße, aber auf Nennmaß bezogen. Muß ich Teile liefern oder Entwicklungsaufgaben machen, dann wird auf Mitte Toleranz gearbeitet, wobei dann sehr häufig auf die Zeichnung inzwischen fast vollständig verzichtet wird. Geht nur hausintern. Anders gesagt: An der konventionellen Maschine ist mir die konventionelle Bemaßung mit Nenn- und Abmaßen lieber, an der CNC mit CAM die Arbeitsweise auf Mitte Toleranz. Bei engen Toleranzen (z. B. H7, H6 usw) muß ich dann ohnehin aufpassen und die Aufmaße berücksichtigen, damit die folgenden Prozeßschritte sicher ablaufen können. Mit Ihrer Diskussion und Problemstellung sind Sie also zunächst mal nicht ganz allein auf der Welt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Husky Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 5720 Registriert: 10.07.2002 No Sysinfo
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 11:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Hallo, ich halte von der symmetrischen konstruiererei nichts ... für mich stellt das Modell das Endprodukt dar, da ich aber bisher noch keinen gangbaren Weg gefunden habe die Modellbemaßungen in der Ableitung zu verwenden, deshalb auch dort keine Toleranzen anwende, stehen diese erst in der Zeichnung zur Verfügung. Es ist dann wesentlich einfacher eine Toleranzänderung durchzuführen. In diesem Fall muß sich die Fertigung der Konstruktion unterordnen ... Ich überdenke meine Arbeitsweise sofort wenn es im IV möglich ist (ohne Aufwand und einer vielzahl von Dateien, Stichwort abgeleitete Komponente ) einzelne Fertigungsschritte dar zu stellen. Grüße Stefan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Meinolf Droste Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.Ing
Beiträge: 5175 Registriert: 14.12.2000
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 12:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Wir modellieren grundsätzlich auf das Nennmaß. IMHO gibt es keine pauschal gültige Regel, dazu sind die Anforderungen zu unterschiedlich: - z.B. bei Kunststoff- und Gußteilen gehen die Werkzeug- und Formen oft genug her und näheren sich von der "sicheren" Seite an das gewünschte Maß an, um Abweichungen beim Schrumpf bzw. der Schwindung ausgleichen zu können. Dort wird also ganz bewußt sowohl das Nennmaß als auch das theoretische mittlere Maß ignoriert. - Oder die auf 3D Daten basierende Meßmaschinenprogrammierung: hier wird wohl eher das Nennmaß benötigt. - Was passiert bei der Zeichungserstellung, wenn jemand anderes als der Ersteller des 3D-Modelles die Zeichnung erstellt und nicht die Bemassung des 3D Modelles benutzt? Grüße ------------------ Grüße Meinolf Ist es zu laut bist du zu alt Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomas109 Moderator Dompteur
Beiträge: 9357 Registriert: 19.03.2002 Dell620s i5 Geforce GT 620 6GB;Lenovo X240; Citrix Desktop; Lenovo S30; IV 4 - 2019 RIP, aktiv 2020 und 2023 produktiv AIS2023.5 +PartSolutions / ECTR AICE .
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 12:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
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murphy2 Ehrenmitglied -
Beiträge: 1726 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert Z80 unter CP/M 2.2
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 14:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Das würde ja bedeuten, daß ich die Subskription doch nochmal verlängern muß, meine läuft in Kürze ab. Oben ging's mir auch mehr um die "Blindflug"-Toleranzen, weniger um die präzisen Sachen (also unterhalb Toleranzgruppe 8), wo ich also zuverlässig ohne Korrektureingriffe reintreffen kann. Es ist wirklich nicht ganz so easy, weil beispielsweise Fräser auch nicht auf Nennmaß gefertigt werden, sondern häufig nach e8 geschliffen sind, also Untermaß, das sich durch den unvermeidlichen Rundlauffehler wieder etwas ausgleicht. Dann stellt sich durchaus die Frage, ob man beispielsweise jede Minifase anmodelliert oder nicht und statt dessen in der Zeichnungsableitung den Hinweis anbringt. Nicht lachen, ich ärger mich hier zum Teil grün und blau über solche Sachen, wenn ständig der Objektfang danebenlangt. ------------------ Wenn man auf die Frage "Wie soll das noch weitergehen" keine Antwort findet, kann es helfen, das erste Wort wegzulassen. Murphy, 9.2.05 Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomas109 Moderator Dompteur
Beiträge: 9357 Registriert: 19.03.2002
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erstellt am: 14. Mrz. 2005 14:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
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please_help Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 11.03.2005
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erstellt am: 15. Mrz. 2005 08:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Vielen Dank für euren Input!!! Wir werden künftig alles auf Mitte Toleranz zeichnen. Bei "bekannten" Passungen werden wir den Zeichnungskommentar ergänzen. Beispiel: ø20.0105 +/-0.0105 (ø20H7) Da wir nicht oft mit standard Passungen arbeiten ist der Mehraufwand vertretbar. Was haltet Ihr von dieser Lösung? Gruss Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Charly Setter Moderator
Beiträge: 11980 Registriert: 28.05.2002 Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen.<P>Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw)
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erstellt am: 15. Mrz. 2005 08:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Zitat: Original erstellt von please_help:
Bei "bekannten" Passungen werden wir den Zeichnungskommentar ergänzen. Beispiel: ø20.0105 +/-0.0105 (ø20H7) Da wir nicht oft mit standard Passungen arbeiten ist der Mehraufwand vertretbar.
Mache ich schon, seitdem ich die Diva kenne. Macht Sie allerdings von selber, wenn Du´s ihr sagst. Von der Mittenbemaßung halte ich äußerst wenig, da mir dann alle Fertiger auf´s Dach steigen, weil Sie das nicht kenen (Auch die, die mit CNC arbeiten). Außerdem: Weißt Du beim modellieren schon jede Toleranz ? Das würde doch heißen, das Du beim modellieren jedes Maß gleich auf Toleranzmitte setzen mußt und dann am Modell rumfrickeln mußt. Außerdem rennst Du in Probleme wenn Du die Teile in der iam auf den Funktionsflächen Constrainst. Und wenn Du unbedingt ein Modell auf Toleranzmitte benötigst, dann kannst Du ja mal das Tool vom Paul testen. Das sollte Dir Dein Modell entsprechend umbauen. Gruß Mathias
------------------ Der vernünftige Mensch paßt sich der Welt an; der unvernünftige besteht auf dem Versuch, die Welt sich anzupassen. Deshalb hängt aller Fortschritt vom unvernünftigen Menschen ab. (George Bernard Shaw) Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Husky Ehrenmitglied V.I.P. h.c.
Beiträge: 5720 Registriert: 10.07.2002 No Sysinfo
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erstellt am: 15. Mrz. 2005 14:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Hallo, Zitat: Original erstellt von please_help: HalloVielen Dank für euren Input!!! Wir werden künftig alles auf Mitte Toleranz zeichnen. Bei "bekannten" Passungen werden wir den Zeichnungskommentar ergänzen. Beispiel: ø20.0105 +/-0.0105 (ø20H7) Da wir nicht oft mit standard Passungen arbeiten ist der Mehraufwand vertretbar. Was haltet Ihr von dieser Lösung? Gruss
wenn Ihr eh wenig mit Passungssystemen fertigt ist das ein brauchbarer Weg ! Ansonsten schließe ich mich Charlies Meinung an. Grüße Stefan Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
cadmast Mitglied selbstständiger Konstrukteur
Beiträge: 523 Registriert: 14.02.2002 IV5 / IV9 mit Win2K SP4/3,Intel 2,4Ghz, 1GB RAM und AMD 1GHZ, 0,5GB RAM
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erstellt am: 15. Mrz. 2005 16:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für please_help
Hallo, wir halten es hier auch mit dem Nennmass. Da wir auch öfter die Lieferanten wechseln und u.a. auch die Fertigungsmethode, macht das auch Sinn, nicht jedem das Leben leicht zu machen. Das Ziel lautet, "das muß alles ineinander passen", es wurde so berechnet und abgesegnet und der Lieferant fertigt nach Zeichnung. Das Mal so oder mal so bringt zu viel Unruhe. Ob das Ganze passt rechne ich lieber im Zweifel nochmal nach..... Grüße Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |