Hallo Snowman,
da gibt es unzählige Möglichkeiten, aber am besten ist mit abgeleiteter Komponente, denn
1. hat man dann immer und ohne Zweifel für beide Zustände ein zutreffendes Modell, zu dem man auch jeweils eine bleibende idw machen kann,
2. sind die beiden Modelle miteinander verknüpft, d.h. Änderungen greifen sauber durch (wenn man es richtig macht), und
3. kannst Du so prima die Schrumpfung bzw. das Gußaufmaß als Faktor angeben (aber da haben die Guss-Modellbauer so Ihre Tricks, vielleicht wollen die ja lieber die endgültigen Maße haben).
Jetzt kommt es drauf an, wie Du modelliert hast oder modellieren willst, subtraktiv oder additiv. Man könnte ja tatsächlich die gegossene Form modellieren, diese dann als abgeleitete Komponente erstarren und abkühlen lassen (verkleinern mit Faktor <1, wenn erwünscht) und weiter bearbeiten. Das wäre subtraktiv und sehr an der Wirklichkeit orientiert. Ich glaube aber, dass man, vor allem bei Neukonstruktionen, zuerst das fertige Teil modelliert, dann dessen Gestalt gussgerecht macht, also sozusagen rückwärts das Gussmodell entwickelt; zuerst die bleibenden Schrägen und Radien anbringt, dann den Schritt mit der abgeleiteten Komponente macht (diesmal Faktor >1, wenn erwünscht) und dann auf die bearbeiteten Flächen entsprechend Material aufträgt.
Wenn Du das aber jetzt schon alles in einem Modell gemacht hast, ist es Essig mit der schönen Systematik. Zumindest ich wüsste nicht, wie man die einzelnen Gestaltungselemente aus der schon bestehenden Datei in die abgeleitete Komponente bringen kann. Auch ist es meines Wissens nicht möglich, einzelne Bearbeitungsschritte nur in der idw zu unterdrücken, selbst wenn sie sauber am Ende stehen und im ipt per Bauteilende unterdrückt werden können.
Wenn das so ist, gibt es aber zwei schnell-und-schmutzig-Lösungen:
1. ipt kopieren und da die Bearbeitung löschen, bzw, das Bauteilende, hochschieben (das mit dem Faktor geht dann nicht oder nur mit Aufwand) Dann hast Du zwei unabhängige ipt und kannst jeweils eine idw dazu machen.
Unabhängige Kopien finde ich aber immer gefährlich! Da würde ich lieber
2. das Bauteilenede hochschieben bis zum Gusszustand, die idw dazu machen und drucken (und/oder als pdf sichern), und dann das Bauteilende wieder ganz runterziehen, die idw entsprechend anpassen (weitere Maße, teilweise alte Maße weg), und wieder drucken (bzw. wieder als pdf sichern).
Und dann gibts da noch die ganz stumpfe 2D-Methode:
idw zu dem Fertigteil-ipt machen und für den Gusszustand in der idw-Ansicht gewisse Linien unterdrücken, andere per Skizze hinzufügen und bemaßen. (So mach ich das zuweilen auch mit alternativen Fertigungsvorschlägen bei Frästeilen. Das ist zwar wie Tipp-Ex auf dem Bildschirm, aber wenn es reicht, warum nicht? Und wenn man es richtig macht, ist es ist sogar adaptiv. Und man hat beide Zustände dauerhaft als idw.)
Gruß
Roland
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