Hallo Michael,
im NX Sheet Metal gibt es zwei Design Ansätze.
1. Vom Standard - Solid Part zum Sheet-Metal Part
2. Mittels Sheet-Metal Features zum Solid
Beim ersten Ansatz geht man so vor, wie Du es beschrieben hast. Man erstellt erst das fertige Design mittels normaler NX 3D Modelling - Features. Anschließend wandelt man das Solid zu einem Sheet-Metal Teil um. Hierbei werden, wenn alles sauber ist, die Blechbiegewinkel und Radien aus der 3D Solid Geometrie erkannt und als Blechbiegewerte übernommen.
Beim zweiten Ansatz baut man aus Sheet-Metal Featuren (Panel, etc.) sein 3D Modell Stück für Stück zusammen. Hierbei hat nun jedes Feature seine Blechbiegeparameter.
Zur Berechnung der Abwicklung kann die Nixe mit verschiedenen Methoden aufwarten So kann man zur Berechnung der Biegezonenlänge (Bend-Allowance) mit einem einfachen K-Faktor (Lage der neutralen Faser im Schnitt) arbeiten. Man kann aber auch etwas komplexere Formeln zur Berechnung des K-Faktors einsetzen. Zum Schluss kann man aber auch aus empirischen Versuchen Biegetabellen erstellen, die dann in Abhängigkeit vom Winkel, Radius, etc. jeweils einen bestimmten K-Faktor zurück liefern. Dieses setzen wir bei uns ein um möglichst nah an die Maschinen - spezifischen Bedarfslängen heran kommen zu können.
Bei Einsatz der Feature - Option "Globale Parameter" werden die jeweiligen Feature - Parameter für den K-Faktor aus den NX- Sheet-Metal Preferences übernommen. Somit kann man schnell Designversuche mit unterschiedlichen Blechdicken durchführen.
Lediglich der Einsatz von variablen Biegeradien, wie sie von der neuen Trumpf TruBend Software eingesetzt werden, lassen sich nur mit VB Code einbinden. Ist aber machbar.
Gruß
Matthias
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