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Thema: Kann UG Pro/E das Wassen reichen? (7504 mal gelesen)
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Micha369 Mitglied Konstrukteur

 Beiträge: 75 Registriert: 19.07.2002
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erstellt am: 29. Aug. 2002 21:20 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Leute, heute mal eine etwas aus dem Rahmen fallende Frage: Wer hat von Euch gute Erfahrungen in Pro/E UND UG ? Wie stark ist UG im Vergleich zu Pro/E? Wer ist stärker: Flächenbereich: Solidbereich: Assemblies: technische Zeichnungen: Bitte nur antworten, wenn Ihr wirklich auch eine Weile mit UG und Pro/E gearbeitet habt, also beide Programme gut kennt.
Hintergrund: Ich muß evtl. von pro/E (wo ich recht gut bin und was mir gut gefällt) auf UG umsteigen. Vielen Dank für Eure Hinweise. mit freundlichem Gruß Micha369 ------------------ mit freundlichem Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Micha369 Mitglied Konstrukteur

 Beiträge: 75 Registriert: 19.07.2002
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erstellt am: 29. Aug. 2002 21:29 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Und noch eine Frage zu diesem thema: Kennt jemand die aktuellen Marktanteile der wichtigsten CAD-Programme in Deutschland? Ich rede hier von Pro/E, Catia (V4 + V5), UG. Mir ist nicht bekannt, ob Solidworks und -Edge, Think3 und Varimetrix eine große Marktbedeutung haben. Was ist mit dem Gerücht, daß Pro/E Marktanteile verliert? Vielen Dank!
Micha369
------------------ mit freundlichem Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
muh Mitglied Maschinenbautechniker
 
 Beiträge: 219 Registriert: 11.08.2001 Inventor 2022 NVIDIA Qadro K3100M, Intel Core i7-4710MQ 2,5GHz, 24GB RAM, WIN10pro 64bit
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erstellt am: 29. Aug. 2002 23:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
hallo micha369, ich weiß nicht, ob ich dir wirklich weiterhelfen kann, aber ich probiers..:-) normalerweise arbeite ich mit ug, bin aber zur zeit auf einer technikerschule, wo u.a. proe im einsatz ist, bzw. war. eine kollegin von mir (catia-userin) und ich haben versucht, uns im selbststudium, bzw. mit hilfe des buches "pro/engineer-praktikum" aus dem vieweg -verlag in proe einzuarbeiten, weil autocad nicht wirklich eine bereicherung war...;-) allerdings sind wir, bei 4 wochenstunden kein wunder, nicht sehr weit gekommen. wir waren aber beide der meinung, dass proe in bezug auf bedienungsfreundlichkeit zu wünschen übrig läßt. diese aussage ist aber mit großer vorsicht zu genießen, da das ganze, wie bereits erwähnt, im selbststudium erfolgte. d.h. natürlich auch, dass ich zu den von dir angesprochenen bereichen keine deteilierte aussage treffen. aber vielleicht hilft es dir trotzdem. gruß matthias p.s.: nur zu info. proe ist mittlerweile zu gunsten von solid edge abgeschafft worden. und dies hatte nicht nur finanzielle gründe.. ------------------ matthias Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
rene23 Mitglied Sysadmin

 Beiträge: 50 Registriert: 18.02.2002
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erstellt am: 30. Aug. 2002 08:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
hallo, also wir setzten Pro/E und UG ein. Der Unterschied zwischen Pro/E und UG wird dabei immer kleiner. Ich habe eine Vorschau auf Pro/E-Wildfire und eine fuer UG-NX gesehen und die sehen fast komplett glech aus. Das Userinterface wurde von Pro/E so angepasst wie es UG schon hat (keine Menues an den Seiten, sonderen jetzt auch ueber Icons). Die Arbeitsweise ist natuerlich noch uterschiedlich, hat sich bei den letzten Versionen aber auch schon etwas angenaehert. Ich arbeite lieber mit UG, da wir auch CAM-Programme machen und dieses Tool in UG um Welten besser ist. Dort ist diese Zwangsparametriesierung von Pro/E ein zum vergessen! Bei den gefragten Teilbereichen ist zu sagen, dass im reinen Solidbereich Pro/E die Nase geringfuegig vorne haben duerfte. Drafting ist in UG staerker (wesentlich). Bei Assys sind beide etwa gleich und bei Freiflaechen kann ich keine angaben machen, da ich auf Pro/E keine Freiflaechen mache. Das mit den Marktanteilen stimmt. Es schaut so aus, dass PTC das Wasser bis zum Hals steht. Die Aktienkurse sind im Keller und unser PTC-Mann jammert auch die ganze Zeit, dass so viele Leute entlassen werden. MFG Rene Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rupert Mitglied
 
 Beiträge: 339 Registriert: 23.01.2001
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erstellt am: 30. Aug. 2002 11:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
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konradw Mitglied CAD Key User
  
 Beiträge: 981 Registriert: 07.03.2000 NX12
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erstellt am: 30. Aug. 2002 11:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Hi Micha!  Zum Thema Marktanteile ergibt sich folgendes Bild... 1. Dassault Systemes 2. EDS (Unigraphics + SDRC) 3. PTC 4. Autodesk 5. MSC Software 6. CoCreate Software 7. Ansys 8. Hitachi Zosen 9. Cadceus Genauere Zahlen kann ich hier posten wenn ich wieder auf der Arbeit bin...
------------------ Gruss, Konrad Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Micha369 Mitglied Konstrukteur

 Beiträge: 75 Registriert: 19.07.2002
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erstellt am: 30. Aug. 2002 13:05 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Hallo Leute, Vielen Dank für die Infos. Das Problem ist nur, wenn man diese Frage in das Pro/E-Forum stellt, bekommt man zur Antwort, daß Pro/E viel leistungsstärker ist. Und bei den Marktanteilen wird natürlich jeder seine Zahlen schönen. @Konrad: Wär nett, wenn Du da genaue Zahlen hast, diese mal zu posten.
Gruß, Michael ------------------ mit freundlichem Gruß Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rupert Mitglied
 
 Beiträge: 339 Registriert: 23.01.2001
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erstellt am: 30. Aug. 2002 14:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Zitat: Original erstellt von Micha369:
Und bei den Marktanteilen wird natürlich jeder seine Zahlen schönen.
Micha, exakt. Bei den wenigsten Zahlen ist erkennbar, was da reingerechnet wird. Zuerst gibt's ja mal das Problem was gezählt wird: Insgesamt installierte Arbeitsplätze verkaufte Lizenzen/Jahr Insgesamt-Umsatz des Herstellers Umsatz nur mit MCAD-Software Fast alle "Big-Players" haben ja auch noch TDM-/PDM-Systeme, die sie verkaufen, laufen die da mit rein? Was ist mit den Services die ums CAD/PDM herum erlöst werden? Ausserdem wo wird gezählt: Global, in Europa, in Deutschland? Über alle Industriezweige hinweg? In speziellen Branchen? Welche Unternehmensgröße wird berücksichtigt? Etc., etc., je nach Kombination dieser Parameter lassen sich also die unterschiedlichsten Ergebnisse erzielen. Ein schönes Wochenende Rupert [Diese Nachricht wurde von Rupert am 30. August 2002 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Rupert Mitglied
 
 Beiträge: 339 Registriert: 23.01.2001
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erstellt am: 30. Aug. 2002 14:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
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zwatz Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur, cadadmin
     
 Beiträge: 2116 Registriert: 19.05.2000
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erstellt am: 31. Aug. 2002 23:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Zitat: Original erstellt von Micha369: ..... Wer hat von Euch gute Erfahrungen in Pro/E UND UG ?Wie stark ist UG im Vergleich zu Pro/E? Wer ist stärker: Flächenbereich: Solidbereich: Assemblies: technische Zeichnungen: Bitte nur antworten, wenn Ihr wirklich auch eine Weile mit UG und Pro/E gearbeitet habt, also beide Programme gut kennt. ...
Also, UG und Pro/E bieten doch beide so ziemlich alles an Funktionalität, was man braucht (inkl. der Zusatzprodukte zum "reinen" CAD) und welches der beiden besser ist, kann ich nicht sagen, da ich nur in Teilbereichen dieser Produkte Erfahrung habe; ebenso kommt es natürlich auch sehr darauf an, was man mit der Software genau machen will/muß. Ich habe ca.1,5 Jahre mit Pro/E (1999-2001, R20 und 2000i mit Pro/PDM 3.5) gearbeitet; seit April 2001 mit UG (V15+iMAN V5, mittlerweile V17+iMAN V7). Von den Anforderungen an das CAD System her in etwa denselben Bereichen: - (Sonder-)Maschinenbau - Große Baugruppen mit Komponenten die Drehen, Schwenken udgl. bestehend aus: - Schweißkonstruktionen, viel Blech - Guß- und Schmiedeteile nur "funktional" modelliert (Fertigung extern) - mit Flächen praktisch gar nichts zu tun gehabt, dazu kann ich also gar nichts sagen. Mir ist bisher so gut wie nichts an UG aufgefallen, das mir besser gefällt als bei Pro/E - aber da habe ich auch schon gegenteilige Statements gehört (ich vermute, das hängt auch damit zusammen, was man vorher kennen-(und lieben?)gelernt hat).
Das Modelling gefällt mir in Pro/E wesentlich besser, ebenso die Funktionalität des UI. Die Aussage von Rene, UG sei im Drafting besser kann ich nicht bestätigen, das Gegenteil ist der Fall. Auch bei den Assemblies hat mir Pro/E besser gefallen. Im Blechbereich kann man die beiden eigentlich gar nicht vergleichen, während Pro/E in der ersten Liga spielt, ist Blechteile mit UG zu konstruieren die reinste Strafarbeit. Die Qualität der Software scheint mir bei Pro/E auch höher zu sein (wobei mir vorkommt, UG V17 ist so eine Art Zwischenrelease um das sich keiner so recht kümmert, es ist gespickt mit nicht reproduzierbaren Bugs ) Und zum Stichwort "Zwangsparametrik": Dieser Begriff entstammt eindeutig dem Vokabular von PTC-Wettbewerbs-Vertrieblern, aber auch UG bietet volle Zwangsparametrik: Einen BLOCK muß man auch mit Breite, Länge, Höhe definieren. Und zu den Marktanteilen: Verkaufszahlen stehen in überhaupt keinem Zusammenhang zu Brauchbarkeit, Qualität oder Funktionalität einer Software. IMHO hat sich PTC mit dem eigenem arroganten Verkaufsauftreten in der Vergangenheit sehr unbeliebt gemacht und das rächt sich natürlich umso mehr, je dünner die Luft wird ... Bei weiteren Fragen - nur zu Gruß Thomas PS: Hätte ich UG schon vorher gekannt, dann hätte ich mich bei meinem jetzigen Arbeitgeber erst gar nicht beworben. PS1: Ich werde von PTC für diesen Beitrag nicht bezahlt - EDIT - PS2: Hätte mir jemand im Jahr 2000 erzählt, daß ich einmal Pro/E in den Himmel loben würde, dann hätte ich ihn/sie für verrückt erklärt ... [Diese Nachricht wurde von zwatz am 31. August 2002 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
FreeForm Mitglied
 Beiträge: 4 Registriert: 19.11.2001
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erstellt am: 03. Sep. 2002 21:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Hallo Micha, ich denke es kommt darauf an, was Du machen willst/musst. Hier mal meine Situation/Abwägung: Ich habe 4 Jahre mit UG im einem Formenbau gearbeitet (2/3 mit Flächenfunktionen), davor 6 Jahre mit STRIM100 (reiner Flächenmodeller mit höllisch vielen Möglichkeiten - kennt heute eh keiner mehr). Dabei kam es darauf an, gut mit Fremddaten arbeiten zu können (und die waren bei Einführung von UG im Jahr 1998 haupsächlich in Form von Flächen-Daten vorhanden) - und da ist UG m.E. unschlagbar. Auch bei der Bearbeitung von "toten" Solids, z.B. entfernen von Verrundungen, Deckflächen verschieben ... (welches andere System kann das ohne die Definitionsparameter) ist UG meiner Meinung konkurrenzlos. Das hat sich mit der "serienmässigen" STEP-Schnittstelle ab v16 als hilfreich erwiesen, weil wir ab da dann STEP-Daten von unseren Kunden einlesen konnten (Solids - allerdings ohne Parameter, trotzdem relativ wenig Probleme bei der Bearbeitung). Bei bei der Auswahl des Nachfolge-Systems von STRIM habe ich ausser UG noch Catia V4, Euclid Quantum (war damals noch nicht ganz fertig - und heute gibt es das gar nicht mehr) und Pro/E angeschaut. Das Ergebnis kennst Du ja schon. Zum direkten Vergleich kann ich Dir aus eigener Erfahrung bei der tägl. Arbeit leider nichts sagen (ich bin auf SolidWorks um-/abgestiegen). Aber ein Ex-Kollege von mir, der auch die Arbeitsstelle gewechselt hat, und jetzt mit Pro/E arbeitet und vorher auch 4 Jahre mit UG gearbeitet hat, würde Pro/E am liebsten gegen UG eintauschen. Im Formenbau ist z.B. die Vollparametrik, die sich nicht abhängen lässt einfach hinderlich (die gleiche Erfahrung habe ich auch mit SolidWorks gemacht). Wo sich UG von "MidRange"-Produkten wie SolidWorks eine Scheibe abschneiden kann, ist die Bedienbarkeit. Das war nun in aller Kürze meine Einschätzung. Man könnte ohne Probleme mehrere Seiten mehr dazu füllen. Ich hoffe Du kannst etwas davon gebrauchen. Grüsse von Martin @zwatz "Zwangsparametrik" heisst doch nicht, das sich ein Teil selbst definiert, oder ? Vielmehr ist doch gemeint, das die Definitionsparameter nicht über Bord geworfen werden können, so das das Teil nur noch so "da ist". Diese Möglichkeit von UG lernst Du spätestens dann zu schätzen, wenn du mal ausgehend von Fremdaten (Step,Vda,Iges - egal) eines Kunden z.B. die Trennung einer Spritzgiessform aufgebaut hast, und es dann gilt, bei einer Änderung das neue Kundenteil einzubauen (sämtliche Referenzen auf Flächen, Kanten am alten Teil gehen verloren und müssen ohne diese Möglichkeit neu gesetzt werden - viel Spaß dabei. Ich habe diesen Spass im Moment mit SolidWorks) [Diese Nachricht wurde von FreeForm am 03. September 2002 editiert.] [Diese Nachricht wurde von FreeForm am 08. September 2002 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Martin Sigloch Mitglied Ingenieur
 
 Beiträge: 259 Registriert: 07.11.2000
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erstellt am: 06. Sep. 2002 10:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Zitat: Original erstellt von zwatz: Und zum Stichwort "Zwangsparametrik": Dieser Begriff entstammt eindeutig dem Vokabular von PTC-Wettbewerbs-Vertrieblern, aber auch UG bietet volle Zwangsparametrik: Einen BLOCK muß man auch mit Breite, Länge, Höhe definieren.
Die Vergabe von definierten Dimensionen bedeutet doch noch lange nicht Parametrik - oder? Dann wäre ja AutoCAD schon parametrisch. Die Frage ist doch, ob man mit Pro/E auch unparamtrisch arbeiten kann. Das heißt: Kann ich ein komplexes Teil ändern ohne den Modellaufbau zu kennen, oder muß ich alle Beziehungen durchchecken um zu wissen was passiert wenn ich irgendwo ein Maß ändere? Gruß Martin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Joachim Mack Mitglied
 
 Beiträge: 149 Registriert: 16.02.2002 Zeichnen Sie noch oder konstruieren Sie schon? ===> SOLID EDGE
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erstellt am: 07. Sep. 2002 14:16 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Hallo Micha369, es wir hier sehr viel geschrieben über UG und PRO/E. Ich kann nur den diversen Beiträgen und Aussagen Recht geben die sagen dass man die Auswahl eines Systems an den Anforderungen seiner Anwendung festmachen sollte. Ich habe hier noch nicht gelesen, welche Anforderungen Du hast (Maschinenbau, Formenbau etc. pp. Oder hab ich da was überlesen? Vielleicht könntest Du mal was preisgeben. ------------------ Joachim Mack T-S-MACK Solid System Team Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
deepblue Mitglied Simulationsingenieur
  
 Beiträge: 912 Registriert: 17.04.2003
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erstellt am: 17. Apr. 2003 14:47 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Hallo Zusammen, aufmerksam habe ich die hier geposteten Beiträge gelesen und denke das ich auch etwas dazu sagen kann, auch wenn das Thema schon etwas älter ist. Zunächst vorweg: Ich habe langjährige Erfahrung mit ProE und arbeite jetzt mit UG-NX. Benutzerfreundlichkeit: Hier hat aus meiner Sicht ProE klar die Nase vorn. Gerade mit der neuen Version Wildfire. In UG gehen einfach für jede Aktion zu viele Fenster auf in denen man dann wählen kann, was man ändern möchte (um dann ein weiteres Fenster zu öffnen...). Z.B. das einfache Ändern der Parameter eines einfachen Würfels. In ProE wählt man Ändern und bekommt die Parameter direkt/sofort am Modell - in UG muss man erst zwei Fenster öffnen. Das setzt sich fort und auch das Verwalten von Folien ist in ProE einfach besser. Die Aussage das UG und ProE fast identisch sind kann ich nicht nachvollziehen. In ProE geht man den Weg weg von den Menü's das ist richtig. Auch gibt es mehr Icons, ABER bei ProE modelliert man direkt am Modell, d.h. ohne Icons und ohne Fenster. Einfach anklicken und ziehen mit direkter Vorschau (einfach mal ansehen). Vieles geht über die rechte Maustaste usw. Ich denke aber, dass diese Entwicklung alle Systeme machen werden, auch UG und wichtiger ist sicher die Funktionalität! Funktionalität: Im Bereich der Solidmodellierung ist ProE dort auch klar besser. Es gibt einfach mehr möglichkeiten ein Volumen zu erzeugen. Ausformschrägen und Verundungen bieten auch mehr möglichkeiten. Und was ich ganz wichtig finde, Tiefenoptionen sind in ProE ein deutlicher Vorteil. Z.B. eine Bohrung kann "Durch alles" "Bis nächstes" gehen und nicht nur mit einem Wert oder bis zu einer Fläche. Das hat den Vorteil das man solche Definitionen viel seltener umdefinieren muss. Auch bei extrudierten Körper ist es in UG nicht möglich von einer Tiefenoption "Werteingabe" auf "Bis Fläche" (geschweige den "Bis nächste") umzudefinieren! Flächenfunktionen: Hier hat UG zweifellos stärken. Aber seit der adaption der ICEM-Surf Funktionaltät in ProE hat sich dort einiges getan (heisst glaube ich ISDX). Daher hat ProE auf diesem Gebiet enorm aufgeholt und wird von mir gleich stark eingeschätzt. Importdaten: Hier sehe ich UG stärker bei der Änderung der Daten. Bei den Reperaturmöglichkeiten und den Schnittstellen ProE. Es stellt sich so die Frage, ob man viele Importdaten ändern muss, oder nur reparieren. Oder ob man sogar auf importdaten vollkommen verzichten kann da man nur Datenformate aus dem eigenen CAD-System hat. Zeichnungserstellung: Finde ich und auch andere (nicht ProEler) Anwender in ProE besser. Auch von den Funktionen her. Zwangsparametrik: Das Thema ist mehrfach angesprochen worden und glaube ich, nicht ganz verstanden worden. Zwangsparametrik heisst: Alles was man macht ist immer voll Parametrisiert (Bemaßt, wenn man so will). Ich gebe zu das erfordert viel überlegungen wie man Bemaßt, denn das hat später auch Einfluss darauf wie man das Modell ändern kann. In UG ist es möglich ein Modell aufzubauen ohne zu Bemaßen (z.B. in der Skizze) und es ist möglich die Parameter die noch vorhanden sind (z.B. Tiefenwert) zu entfernen. In ProE ist das so nicht direkt möglich. Im Grunde verhalten sich die Geometrien in UG nach dem entfernen der Parameter so, als ob es Importgeometrien wären. Das ist natürlich auch in ProE möglich - einfach exportieren (z.B. Neutral) und wieder importieren. Oder wenn man z.B. Trennflächen konstruiert ist man nicht gezwungen auf bestehende Geometrie zu referenzieren. Ich kann auch die Kanten der Teilung im Sketch kopieren, dann die gesamte Ausrichtung löschen (zum Teil) und meine Skizze ist automatisch Vermaßt (zum CS-Ursprung) ohne das eine Abhängigkeit zum Teil existiert. Es ist also einiges möglich und man kann sicher lange darüber streiten. Ich gebe aber zu, dass es Vorteile haben kann, auf Parametrik zu verzichten. Z.B. wenn es sich um eine Neuentwicklung handelt bei der noch nicht klar ist wie die eigentliche Funtkion des Teiles ist! Dann weiß man nämlich auch nicht, wie man parametrisieren soll. Und bei häufigen Änderungen geht dann schnell die übersicht verloren. Gerade wenn man Modelle von anderen Konstrukteuren bekommt, die keine Ahnung davon haben was richtig parametrisieren eigentlich heisst. Voll parametrisch zu arbeiten ist eben deutlich anspruchsvoller. Aber bei richtig aufgebauten Modellen auch sehr schnell bei Änderungen. Es ist abzuwägen welchen Einsatzbereich man hat und im Formenbau hat UG zweifellos seine stärken gerade auch durch das nicht parametrische Arbeiten. Im Bereich der NC-Bearbeitung bietet PTC auch ein gutes Tool (das ich auch gut kenne). Ich habe aber noch nicht die UG Lösung gesehen. Aber auch im NC-Bereich kommt es eben auf den Einsatzfall an, habe ich viele Importdaten? Wie sehen die Konturen aus? Welche Bearbeitungsstrategien sollen eingesetzt werden? So das soll erst mal reichen, obwohl mir noch eine ganze Menge mehr einfällt, was ich hier noch anführen könnte. Schöne Ostern an alle! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Blendy Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 397 Registriert: 15.10.2002 UG NX12 #64 Dell precision 5820 Windos 10 #64
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erstellt am: 17. Apr. 2003 21:09 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Micha369
Hallo Deepblue, Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag! Im großen und Ganzen decken sich Deine Aussagen mit meinen. Was mir in UG ganz gut gefällt: (Ich habe ca. 4 Jahre mit Pro/E gearbeitet und nun die letzten 4 Monate mit UG) die Hohlkörperfunktion ist sehr sicher und beliebig oft anwendbar (im Gegensatz zu Pro/E, wo sie nur 1x funktioniert, und auch oft nur nach etlichen Zicken) Die Formelemente, z.B. Tasche (pocket) und Polster (pad) - die sind schnell, ohne erst großartig skizzieren zu müssen, und wenn nötig, können sofort Schrägen mit angebracht werden. Am meisten habe ich mit der Layertechnik meine Sorgen in UG. Besonders im Baugruppenmodus. Äußerst umständlich, wenn man mal schnell Bezugebene 1 von Komponente 8 auf Bezugsebene 1 von Komponente 7 platzieren möchte. Wenn viele Ebenen nebeneinander liegen, dann kann man schier verzweifeln, will man eine bestimmte haben zum Platzieren oder als Skizzierebene. Die Auswahlmöglichkeit von Pro/E "Nach Menü" gibt es in UG (wohl) nicht. Und es werden keine Namen bei der Auswahl im Vorauswahlfenster, sondern NUR "Bezugsebene" angezeigt oder "Linie" Du weißt echt nicht, was Du jetzt gerade wählen würdest. Na, wir hatten jetzt gerade Flächenschulung. Da ist UG recht gut, wie mir scheint, aber auch in Pro/E kann man alles an Flächen erzeugen, was es so gibt. Auch ohne dem von Dir erwähnten "Style"-Feature. Was echt stark ist in UG ist, daß UG Dir nicht gleich die ganze Baugruppe um die Ohren haut, nur weil mal eine Referenz weg ist (z.B. hat jemand eine Fläche abgeschrägt, auf die eine Platzierungsreferenz gelegt wurde) UG gibt zwar eine Meldung heraus, daß die Bedingung jetzt nicht mehr da ist, das war's aber auch schon - Die Baugruppe bleibt bestehen. In Pro/E finde ich die Möglichkeiten der Umreferenzierung VIEL besser! Z.B., wenn ich eine Skizze auf eine andere Ebene legen will. In UG kann man da nur probieren, bis die Skizze so liegt, wie man sie haben will. Da gibt es viele Möglichkeiten und die richtige erwischt man IMMER zum Schluß :-) Der Skizzierer ist in Pro/E immer noch viel besser - auch jetzt noch, da in UG NX die Intuitivität stark verbessert wurde. So, es gibt noch viel mehr zu vergleichen, aber man muß halt die Systeme nehmen, wie sie sind. Man kann nur hoffen, daß die Firmen nach und nach die guten Sachen von den anderen Systemen übernehmen.
------------------ mit freundlichem Gruß Blendy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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