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Thema: Wechsel von Konzern zu 2 Mann Ingenieurbüro (10331 mal gelesen)
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hgr Mitglied Konstrukteur
 
 Beiträge: 138 Registriert: 21.10.2004
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erstellt am: 03. Mai. 2012 09:25 <-- editieren / zitieren -->
Hallo, Ich war über 15Jahre in einem größeren Betrieb beschäftigt, sicherer Arbeitsplatz,geregelte Arbeitszeit, Altersvorsorge etc. Die Arbeit(Automobil-Kunststoff) auf die Produkte der Fa. ausgelegt, immer wieder neues Design unterm Strich aber ähnlich. Irgendwann kam ich an den Punkt, ähnlich wie du, an dem ich mir die Frage gestellt hab ob ich das noch 25Jahre machen will oder ob ich noch was dazu lerne... Ich hab mich mit 40Jahren (Haus,2 Kinder) dazu entschlossen doch zu wechseln, ist zwar kein 2 Mann Betrieb aber doch überschaubar. Ich schätze sehr, dass meine Meinung aufgrund meiner Erfahrung hier sehr gefragt ist und ich bei der einen oder anderen wichtigen Entscheidungen hinzugezogen werde. Ich denke das passiert die in einem Konzern nicht. So wie ich das sehe, hast du schon abgeschlossen, aber warum nicht die Fühler anderweitig ausstrecken muss es unbedingt der 2 Mann Betrieb sein?, die Zeit ist gut und du kannst fast frei wählen.....(wir suchen seit letztem Jahr Konstrukteure und finden keine.....) Wichtig für mich ist, dass ich morgens gerne in die Arbeit gehe und die Arbeit spass macht, das merkt auch die Familie.... Gruß Harald Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AnneLore Mitglied Konstrukteur

 Beiträge: 12 Registriert: 11.04.2012 Windows 7 Office Outlook 2007 Autodesk Inventor 2012
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erstellt am: 03. Mai. 2012 08:05 <-- editieren / zitieren -->
Morje CAD-Mechaniker, aaalso...dass mein Account hier nach "Kücken" aussieht täuscht. Ich bin fast genauso jung wie Du und hab schon 20 Jahre Arbeitsleben auf dem Buckel und in den 20 Jahren war so ziemlich jede Unternehmensgröße dabei. Ich denke, innerlich hast Du Dich längst von Deinem jetzigen Arbeitsplatz verabschiedet, hast aber arge Bedenken wegen der Zukunftsaussichten in einem so kleinem Team... Nur Mut! Meiner Erfahrung nach, ist die Arbeit in einer kleinen Firma viel abwechslungsreicher - Betonung liegt auf VIEL! Je weniger Leute umso mehr muss man tun - logisch - aber es macht auch viel mehr Spaß! Voraussetzung die "Chemie" unter den Wenigen muss(!) stimmen, sonst endet es mit einem Magengeschwür oder einem erneuten Arbeitsplatzwechsel... aber auch Letzteres ist in unserem Alter kein Problem mehr, denn Gott sei Dank wissen die meisten Arbeitgeber inzwischen Berufserfahrung usw. zu schätzen!!! Also wie gesagt: Nur Mut! ...und toi toi toi... Gruß Annette Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Doc Snyder Moderator Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
 
 Beiträge: 356 Registriert: 02.04.2004 Inventor 3D-CAD
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erstellt am: 02. Mai. 2012 22:45 <-- editieren / zitieren -->
Moin! Mir persönlich (und Dir scheint es ähnlich zu gehen) kam es beim Arbeiten schon immer sehr auf das persönliche Verhältnis zu den Vorgesetzten und Kollegen an, auch in der großen Firma (die war allerdings eher klein), in der ich war. In einer so winzigen Firma wie hier avisiert, ist dieses persönliche Verhältnis allesentscheidend! Das Maß von Chaos und Projektspringerei hängt überall von der Vernunft der Geschäftsführung und der Projektplanung ab. Das kann man auch in kleinen Firmen richtig machen, eher sogar als in großen, weil man in kleinen schneller umsteuern kann. Je sortierter dies funktioniert und je besser man sich darauf verlassen kann, desto glatter läuft alles und desto eher werden eine solche Planung und die damit ggf. verbundenen Wartezeiten von seriöser (!) Kundschaft auch respektiert. Wenn ihr persönlich gut harmoniert und auch Eure Gegensätzlichkeiten geregelt bekommt - und das hast Du ja bereits zur Genüge geprüft, dass das zu erwarten ist! Oder? - , wirst Du dort als erfahrener Profi auch bezüglich der Organisation z.B. der Zeitplanung intensiv mitwirken, und dann werdet Ihr zusammen mit richtig viel Spaß richtig gutes Geld verdienen! Auch für die nötige Einarbeitung in die Arbeitsweise in 3D (Das ist nur wenig vergleichbar mit 2D; rechne mit viel Umstellungsmühe!) wirst Du so den denkbar besten Lehrer haben und die denkbar beste Übung, nämlich die konkreten Projekte. Der zusätzliche (!) Zeitaufwand dafür wird vor allem am Anfang nicht gering sein, aber wenn die Arbeit Spaß macht (und auch Deine Familie das versteht und mitträgt), kommst Du vielleicht nicht eher, aber wohlgelaunter nach Haus, und das macht Welten aus! Die teilweise hier geäußerten Versorgungssicherheitsgedanken kann ich nicht unkommentiert lassen, denn diese Betrachtung finde ich unerträglich einseitig. In keiner Firma wächst das Geld im Keller an der Wand! Der avisierte neue Chef macht sich vermutlich viel mehr Gedanken und Sorgen als die bisher hier genannten! Mit den meisten geschäftlichen Anschaffungen kann man nämlich warten, bis die Kasse das hergibt, mit Gehältern aber nicht. Die müssen immer pünktlich gezahlt werden, egal was kommt, und das Geld dafür muss erst mal eingespielt werden - und das jeden Monat neu! Das bitte nie vergessen! ------------------ Roli www.Das-Entwicklungsbuero.de [Diese Nachricht wurde höchstwahrscheinlich nach ihrer Erstellung von Doc Snyder noch ein Mal editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 02. Mai. 2012 13:37 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Original erstellt von metz: ...Du hast eingangs geschrieben, dass du statt der Fahrzeit lieber mit deinen Kindern spielen willst. ...
Auch wenn dies durch längere Arbeitzeit nicht möglich sein sollte, ist die Zeit auf der Bahen definitiv verschwendetes Leben. Ich persönlich stand schon hin und wieder vor der Entscheidung Konzern oder nicht. Mir war immer wichtig möglichst viel Verantwortung für das Gesamtergebnis zu haben. Daher habe ich mich für überschaubare Unternehmen entschieden. Frei nach dem Motto: no risk, no fun Nach 15 Jahren in anderen Strukturen ist das allerdings ein Kulturschock. Dir sollte vor diesem Hintergrund klar sein, dass Du unter Umständen einen langen Atem brauchst um durch das Tal der Tränen zu kommen. ------------------ Jetzt wieder im Norden |
metz Quasselprofi V.I.P. h.c. Techniker Maschinenbau

 Beiträge: 12873 Registriert: 16.02.2009 Hier steht keine Werbung! Könnte aber!
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erstellt am: 02. Mai. 2012 13:15 <-- editieren / zitieren -->
Will meinen Senf hier jetzt auch mal dazugeben! Du hast eingangs geschrieben, dass du statt der Fahrzeit lieber mit deinen Kindern spielen willst. Ich denke, dass in einem zwei Mann Betrieb die Zeit, die du jetzt fährst noch weiter arbeiten wirst. Da ich in der Arbeitnehmerüberlassung tätig bin, hab ich auch schon mit Freelancern zu tun gehabt. Bei dem kleinen Büro ist die Frage: Arbeitest du im Büro oder vor Ort beim Kunden.(wieder lange Fahrwege) Wer ist die Kundschaft und wie weit ist sie gefächert. Reicht die Arbeit auch für Krisenzeiten? (o.k.; o.k. ist im großen Unternehmen auch nicht sicher. Aber der erste der geht ist der Freelancer!) Ich habe in der Krise Glück gehabt, aber auch in unserem Unternehmen mussten Stellen abgebaut werden. Vielleicht bist du im Mittelstand auch ganz gut aufgehoben um dem Großkonzern zu entkommen. Gehe aber erstmal nicht davon aus, dass du mehr Zeit für deine Kinder hast. Wie sieht es bei dir persönlich aus mit der Umstellung von 2D auf 3D? Bist du wirklich fitt in dem geforderten Programm oder hast du nur Grundkenntnisse? Auch da steht man schnell im Abseitz und kann während der Probezeit gehen und man steht ohne Arbeit da. Einer meiner Vorredner(schreiber) hat schon gesagt, dass du mal ein paar Tage da unentgeldlich Probearbeiten solltest, wenn es möglich ist. ------------------ Gruß Harald ____________________ Ama et fac quod vis! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Andreas 253 Mitglied
  
 Beiträge: 816 Registriert: 01.03.2002
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erstellt am: 02. Mai. 2012 11:53 <-- editieren / zitieren -->
Auch wenn ich ein wenig in einem anderen Bereich unterwegs bin, hab ich beides erfahren dürfen... Nach dem Studium war ich zuerst in einem kleinen Unternehmen (ca. 10 Leute vor Ort, insgesamt 30 mit einem anderen Standort dabei) Das Klima untereinander war nett und persönlich, keine Frage. Mit den Kollegen von "ausserhalb" sah das schon anders aus, aber das tut hier nichts zur Sache. Arbeitszeiten: wenn ich im Unternehmen selber war, 8 Studen Tage (40 Stunden-Woche) mit 0-2 Überstunden, früher gehen war möglich, wenn die Arbeit es zuließ. 50% der Zeit war ich aber unterwegs bei Kunden, das sah dann so aus: Ein 10-Stunden-Tag war da schon fast Freizeit, 12 Stunden und mehr die Regel, in (zugegebenermaßen seltenen) Einzelfällen auch mal 16 - 20 Stunden. Überstundenvergütung gab es Anfangs keine, später ab der 10. Stunde (also im Schnitt nach der ersten Woche) im Monat, aber nur Anteilig zum eher mageren Grundgehalt, ohne Prämien oder Prozente. Vieles lief Augenscheinlich chaotisch, dafür aber unbürokratisch. Es fehlt z.B. ein Kabel für einen Rechner: Heute (großes Unternehmen): zu 80% ist das Kabel in der EDV-Abteilung zu bekommen (wo ich heute auch selber sitze), ansonsten kann es innerhalb weniger Wochen mit nur ein bis 2 Unterschriften auf diversen Formularen besorgt werden. Vorher (Kleinunternehmen): zu 80% ist das Kabel nicht vorrätig, man selber oder ein Kollege fährt im Anschluss an die Pause mal eben beim nächsten Elektrofachhandel vorbei und kauft das Teil. Stimmung im Unternehmen insgesamt: In dem kleinen Betrieb: immer einen Schritt vorm Abgrund, Erpressung vom Kunden an der Tagesordnung, in einer Woche ist unter Umständen 3 mal ein anderer Kunde plötzlich wichtiger, als der, an dessen Auftrag man gerade arbeitet, es wird teilweise chaotisch hin und hergewechselt um alle mit kleinen Häppchen ruhigzustellen, ist aber insgesamt ineffizienter, als wenn man alles der Reihe nach machen könnte Im großen Betrieb: Allgemein gelassener (vielleicht nicht so sehr in Deiner beschriebenen Situation, aber das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren als recht stabil erwiesen), Ich fühle mich hier wesentlich sicherer. Das Chaos ist hier im Grunde gar nicht so viel weniger, aber anders. Dadurch das es sich auf mehr Leute verteilt, kann der einzelne doch eher mal in Ruhe was fertigbekommen. Mein Fazit:
Ich bin lieber in dem größeren Unternehmen (ca. 700 Leute am Standort, ca. 10000 insgesamt), es ist sicherer, etwas geordneter, bessere Arbeitszeiten und bezahlte Überstunden bzw. Freizeitausgleich und wenn man mal mit einem Kollegen Streit hat, sitzt man ihm wenigstens nicht den ganzen Tag lang direkt gegenüber und ist auch nicht mehr oder weniger direkt von ihm abhängig. Wenn Du aber sowieso um Deinen Arbeitsplatz fürchten mußt, kann das natürlich, gerade in Deinem Alter, wo es langsam schwieriger wird, eine neue Stelle zu finden, die rettende Chance sein. Ich kenne Leute, die in so einem kleinen Unternehmen hochzufrieden sind, ich kenne aber auch das Gegenteil.
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Fyodor Mitglied Dipl.-Ing.(FH) Maschinenbau
   
 Beiträge: 1321 Registriert: 15.03.2005 Lenovo ThinkPad P15v Intel Core i7-12800H @2,4GHz 32 GB RAM NVISIA RTX A2000 Laptop GPU Windows 11 Enterprise Siemens NX 2007
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erstellt am: 30. Apr. 2012 08:11 <-- editieren / zitieren -->
Ich habe nach dem Studium in einem Kleinbetrieb angefangen (30 Mitarbeiter, davon zwei Konstrukteure), und bin mittlerweile in einem Konzern (5000 Mitarbeiter in unserer Sparte, 80 Entwickler an unserem Standort). Die Atmosphäere in einem kleinen Betrieb ist sehr viel familiärer und freundlicher. Die Entscheidungswege sind kurz, daher auch schnell, Investitionen werden bei Bedarf zeitnah getätigt, und man hat deutlichen Einfluß auf die Entwicklung der Firma. Beachte: Das obige ist alles KANN. Muß nicht sein, aber in einem Großkonzern ist es im allgemeinen eher nicht der Fall. Wenn im kleinen Betrieb alles stimmt, und es läuft gut, macht man viele Überstunden, das aber gern. Allerdings: Geht es der Firma schlecht, steht man schnell auf der Straße. Ein großer Konzern hat da deutlich mehr Reserven. In der Krise 2009 dachten wir Ende Februar noch alles wird gut, und Ostern waren mehr als ein Drittel der Belegschaft entlassen. Die Sicherheit in einem Großkonzern soll man nicht überschätzen, aber in einem kleinen Betrieb ist sie faktisch nicht vorhanden. Nach meiner Erfahrung sind die Verdienstmöglichkeiten in einem Konzern besser, auch ist ein Konzern offener, was Gehaltserhöhungen angeht. ------------------ Cheers, Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
reflow Mitglied Dipl. Ing. Maschinenbau
 
 Beiträge: 186 Registriert: 27.10.2005 SWX 2015 SP 2.1 mit SolidWorks Flow Simulation, TopsWorks, SPI SheetmetalWorks, Vista 64 Bit Intel Q9400, 64GB RAM
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erstellt am: 29. Apr. 2012 22:22 <-- editieren / zitieren -->
Ich würde die "Sicherheit des Großkonzenerns" nicht überbewerten, sie kann auf vielerlei Weise trügen. Ich war 10 Jahre in einem solchen (10000 MA) beschäftigt, aber eh ich mich versah, war ich zusammen mit dem ganzen Produktbereich ausgegeliedert und verkauft. Alles, was den "Großkonzern" ausmacht, war für uns alle, die wir davon betroffen waren, mit einem Mal Makulatur. Der neue Eigentümer hatte dann auch nichts eiligeres zu tun, als den Laden gegen die Wand zu fahren. Alle großen Firmen, die ich kenne, kaufen und verkaufen ständig Unternehmensbereiche. Gruß
Ron
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Dig15 Plauderprofi V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. für Markscheidewesen und Geodäsie

 Beiträge: 6253 Registriert: 27.02.2003 DWG TrueView 2014
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erstellt am: 29. Apr. 2012 20:42 <-- editieren / zitieren -->
@Mechaniker: Zur Absicherung, soziale Leistungen, etc. wurde hier viel geschrieben. In einem Kleinstbüro hast Du zwar kürzere Fahrwege (Zeit, Geld,...), aber die Arbeitszeiten sind ungeregelter. Überstunden, ob nun bezahlt oder nicht, werden an der Tagesordnung sein. Ich wollte aber noch was anderes ansprechen: in einem Kleinstbüro bist Du meist auf Dich gestellt. Das kann sehr interessant und lehrreich sein. Wenn aber wirklich mal Probleme auftreten, dann kann man schon mal stark "ins rudern kommen". In einem Kleinstbüro ist alles sehr familiärer, persönlicher. Auch ein interessanter Aspekt. ------------------ Viele Grüße Lutz Glück Auf! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
gerocadplan Mitglied

 Beiträge: 96 Registriert: 16.11.2005
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erstellt am: 29. Apr. 2012 20:33 <-- editieren / zitieren -->
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jpsonics Quasselprofi V.I.P. h.c. Auftragsabwicklung und Konstruktion

 Beiträge: 11684 Registriert: 04.01.2006 Master of the Unicorns
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erstellt am: 29. Apr. 2012 19:38 <-- editieren / zitieren -->
Hallo CAD-Mechaniker (du hast sicher auch nen normalen Namen mit dem man dich ansprechen darf?) Nach meiner Lehre und dem Zivi war ich zwar nich in einem Kleinstunternehmen aber mit knapp unter 100 Leuten ging es doch sehr familiär zu. In der Konstruktion wir eben mal zu viert. Überstunden waren an der Tagesordnung. Dazu Druck vom Chef und ständig die Drohung den Job zu verlieren. Und obwohl ich wusste, dass ich für die Firma durch meine Kenntnisse unersetzbar bin (O-Ton: meuines Abteilungsleiters) hat mich der Job meine Familie, meine Gesundheit und einiges an psychischer Stabilität gekostet.Und zu guter Letzt auch meinen Arbeitsplatz. Es war ein gutes Gefühl zu Wissen, dass bei jeder Maschine die zum Tor raus geht irgendwo mein Name mit drauf steht. Aber im Nachhinein war es den Preis nciht wert. Ich denke in einem Zwei-Mann/Frau-Büro dürfte der Druck noch extremer sein. Inzwischen bin ich in einem großem Konzern tätig- Ich bin halt nur eine Nummer von vielen, aber durch diverse Zusatzleistungen und andere Vergünstigungen bin nicht nur ich sondern auch meine Kinder abgesichert. Ich bekomme (sofern ich es erlebe) eine Betriebsrente, im Todesfall bekommen meine Kinder bzw. Erben nen Zuschuss zur Beerdigung und nicht zuletzt steht der Konzern immer hinter uns. Quasi ein krisensicherer Job. Obwohl es unserem Standort vor ein paar Jahren nicht gut ging, hat die Konzernmutter uns finanziell unterstützt und uns am Leben gehalten. Heute bekommen wir die Maschinen gar nicht so schnell raus wie sie bestellt werden. Mein Ex-Brötchengeber hat die Krise nur knapp überstanden und hat nicht nur Federn sondern auch Arbeiter gelassen. Müsste ich mich heute nochmal entscheiden, ich würde nen Großkonzern den Vorrang geben. Alleine die zusätzlichen Sozialleistungen kann kein Kleinunternehmer leisten.
Im allgemeinen bin ich mit meiner "Nummer" ganz zufrieden. Ich muss nur Dienst nach Plan schieben, kann noch immer ein bisschen was bewegen (zwar nicht mehr so wie früher) und ich weiß, dass meine Kinder im schlimmsten aller Fälle abgesichert sind. Auch wenn ich gerne mehr machen würde, meine Kinder zählen hier deutlich mehr. Und wenn ich nicht gezwungen werde, in ein Klein(st)-Unternehmen werde ich nicht mehr wechseln. Ich bin zwar erst seit einem Jahr dabei und "meine" Machinen gehen jetzt erst raus, aber dennoch bin ich ein Teil des Puzzels und selbst meine Tochter identifiziert sich in der Zwischenzeit mit der Firma- Und das ist für mich einfach das wichtigste. ------------------ Grüße. Christian -jpsonics- J. -------------------------------------- Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy2 Mitglied -
   
 Beiträge: 1201 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert Z80 mit 256 kB RAM
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erstellt am: 29. Apr. 2012 19:07 <-- editieren / zitieren -->
Das mit dem "Empfinden" ist einfach, es reisst ein ordentliches Loc, selbst wenn man sich nicht sonderlich integriert hatte. Ärgerte man sich vorher über einige Kollegen, so fehlen einem danach genau die anderen. Dafür kommt auch neuer Ärger dazu, den man vorher durch die rosarote Brille nicht sehen wollte. Bei mir rissen die Kontakte zu den Ex-Kollegen auch durch die räumliche Distanz dann sehr schnell ab, Entweder lebt man autark genug, niemanden zu brauchen (wie ich es mache) oder muß ein Auge drauf haben, sein soziales Netzwerk frühzeitig umzubauen. Das mit dem Frust fange ich anders ab, ich hab ein ähnliches Problem mit unserer Obrigkeit im recht kleinen Unternehmen, ich konstruiere abends und am Wochenende eben meine eigenen Projekte und tobe mich da aus.
------------------ - Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CAD-Mechaniker Mitglied Konstrukteur
 Beiträge: 4 Registriert: 28.04.2012 Win7
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erstellt am: 29. Apr. 2012 17:36 <-- editieren / zitieren -->
Danke für Eure Erfahrunge und Meinungen, hier nur in wenigen Sätzen wie sich die Arbeit für mich in einer Niederlassung eines Konzerns entwickelt hat. Aus einer 100% Tochter GmbH wurde eine Außenabteilung der Mutter. Abteilungen wurden geschlossen oder auf das Hauptwerk verlagert (was für die Leute das gleiche ist) Rund um mich herum wurden in mehreren Entlassungswellen die Kollegen entlassen. Die Fertigung wurde nach Asien verlagert. Die Konstrukteure konstruieren wie am Fließband. Die Maschinen die ich ich fürher konstruiert hatte konnte ich damals von Zeit zu Zeit noch selbst inspizieren und mir Feedback von der Fertigung holen. Jetzt werden wir aufgefordert die Konstrukionen Chinagerecht zu machen, so dass sie nach Wunsch von oben auch der Arbeiter in Asien fertigen und zusammenbauen kann. Gelegentlich wenn was nicht passt bekommt man Bilder der Maschinen die man konstruiert hat gemailt die einem das Wasser in die Augen treiben. Von der Arbeit in einem Konzern die etwas mit der sicheren Arbeit eines Beamten wie in einem Beitrag geschrieben hat das nichts zu tun. </Frust> Was mich aber von Euch interessiert wie die Umstellung von vielen Kollegen in mehreren Stockwerken usw. auf nur ein oder zwei Kollegen in einem Büro Mitarbeitern empfunden habt. mfg CAD-Mechaniker Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ManfredPS Mitglied
 Beiträge: 3 Registriert: 23.08.2011 ..
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erstellt am: 29. Apr. 2012 14:30 <-- editieren / zitieren -->
Du musst der Typ dafür sein, in einem 2-MannIn (Gender-konform?  ) Büro zu sein, denn wenn du in einem Konzern um 16:00 der Stopuhr nach den Dienst beendest, dann überlebst du damit in einem Kleinunternehmen nicht. Da ist es erforderlich, zu arbeiten, bis das Zeug fertig ist, und da kanns mal Mitternacht oder mehr werden. Dafür kannst an einem heißen Tag mal zu mittag baden gehen. Wenn die Familie wichtig ist, gewohnt ist, dich um 17:00 zu Hause zu haben und von dem nicht weichen will, dann wäre mein persönlicher Tip, bleib besser als zu wechseln. Ich sehe Mitarbeiter großer Konzerne (mögen mir Ausnahmefälle verzeihen) ähnlich der Beamtensituation. In einem komischen Blatt steht "ich darf nicht mehr als 10 Stunden am Tag arbeiten", also darf ich nicht und wenn meine Arbeit noch nicht fertig ist, dann ist sie das eben nicht. Im Kleinunternehmen musst du anders agieren, anders denken, anders "ticken", und eben dieses "überlebt" nicht jeder. Fest steht (und das muss dir vorweg bewusst sein) die Hektik und Anspannung im Kleinunternehmen ist größer als in einem Amt (denn ist sie das nicht, ist dein Job mangels Aufträgen in Gefahr). Dafür kannst du dich voll einbringen, deine Arbeit wird, so sie gut ist, geschätzt und gewürdigt. Kunden/Anwender deines Produkts werden sich äussern und du wirst Feedback bekommen (gut und schlecht) und das bringt dich in deiner Entwicklung weiter (wenn du bereit bist dieses Feedback und auch Kritik anzunehmen). Im Großkonzern hast du möglicherweise nicht mal Kontakt mit dem Kunden, kein Feedback wie deine Arbeit angekommen ist. Man kann der Typ dazu sein, dass das egal ist, aber dann .... Meine 2c, viel Erfolg jedenfalls in deiner Zukunft. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister

 Beiträge: 4321 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 29. Apr. 2012 10:34 <-- editieren / zitieren -->
Hallo, Ich betreibe ein kleines (2-3 Mann) Konstruktionsbüro und schreibe mal von der anderen Seite: - Bezahlung kann vielleicht besser sein (aber beim Konzern gibts oft schwer quantifizierbare Zusatzleistungen) - Sicherheit wird vielleicht etwas geringer sein Aber wenn der Konzern ein Problem hat, haut er genauso die Leute raus, und es bleiben nur die Allerbesten und eine Handvoll Günstlinge übrig - Das Allerwichtigste ist die "persönliche Chemie". Man sitzt ja den ganzen Tag beinand, ist sich ZeitxNähe näher als der eigenen Familie. Ich würde versuchen, im Urlaub oder per Zeitausgleich mal ein paar Tage im kleinen Konstruktionsbüro zu "schnuppern". Das mit der geringeren Fahrtstrecke wäre für mich ein sehr wichtiges Argument, das kann man auch ganz direkt in Geld umrechnen. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
CAD-Mechaniker Mitglied Konstrukteur
 Beiträge: 4 Registriert: 28.04.2012 Win7
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erstellt am: 29. Apr. 2012 10:13 <-- editieren / zitieren -->
Hallo gerocadplan, danke für Deine Antwort. Ich habe mir über die Vor- und Nachteile schon weit mehr gedanken gemacht als ich hier genannt habe, ich möchte hier auch keine Beratung was ich tun soll. Ich wollte nur Erfahrungen von Euch zu diesem Thema wissen. Das die kürzere Fahrzeit so unwichtig ist sehe ich nicht so. Nach 550000 km und 5 verschlissenen Autos bin ich bestimmt nicht empfindlich was das Fahren angeht, aber die Zeit die mir deshalb mit meiner Familie fehlt ist schon ein entscheidenter Faktor der Lebensqualität. Also, was für Erfahrungen habt Ihr gemacht? mfg CAD-Mechaniker Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
gerocadplan Mitglied

 Beiträge: 96 Registriert: 16.11.2005
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erstellt am: 29. Apr. 2012 07:53 <-- editieren / zitieren -->
Bei einigen Kollegen ist der Wunsch da, von einem kleinem Konbü zu einem Konzern zu wechseln. Viele weitere Punkte, mehr als das, was Du genannt hast, sind zu bedenken. - kennst du den Inhaber schon länger - wie lange gibt es das kleine Büro schon - wie gut ist er am Markt positioniert - ist das Tätigkeitsfeld spezialisiert oder breit gefächert - bist du bereit, öfters mit einer anderen CAD-SW zu arbeiten - eventl. hast du auch Einsätze bei den Kunden vor Ort - wenn du mit dem Weiterkommen bei Deinem jetzigen AG nicht zufrieden bist, spreche deinen Vorgesetzten an - wie stellst du dir ein Weiterkommen bei dem Kleinraumbüro vor - die kürzere Wegstrecke kann nur unter ferner liefen deine Entscheidung beeinflussen - triffst du die falsche Entscheidung, brauchst du u.U. gar nicht mehr zu fahren - ... - ..... und: - als Konstrukteur wirst du wissen, was eine Anforderungs-/Entscheidungsmatrix ist.
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CAD-Mechaniker Mitglied Konstrukteur
 Beiträge: 4 Registriert: 28.04.2012 Win7
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erstellt am: 28. Apr. 2012 22:18 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Forum, ich würde gerne mal Eure Erfahrungen zu folgendem Theme wissen. Ich arbeite seit 15 Jahren als Konstrukteur in einer Niederlassung mit ca. 100 Mitarbeitern, der Konzern hat insgesamt über 1000 Mitarbeiter. Die Arbeit macht insgesamt schon noch Spaß, jedoch komme ich für mich gesehen irgendwie beruflich nicht weiter. Ich habe jetzt ein Angebot als Konstrukteur in einem bisher Ein-Man-Ingenieurbüro anzufangen. Die neuen Aufgaben hören sich sehr interessant an, ich hätte statt eine Stunde Fahrzeit einfach nur noch 20 min. Außerdem wird mit moderner 3D CAD software gearbeitet, im meiner jetzigen Firma kommen wir da seit Jahren über 2D nicht hinaus. Jetzt meine Frage: Wie habt Ihr die Umstellung erlebt von einer größeren Firma und Großraumbüro zu einem Zwei-Mann Büro? Welche Arbeitsrechtlichen Erfarhungen als Arbeitnehmer habt Ihr gemacht? Danke für Eure Infos. P.S. ich bin 44 Jahre alt. mfg CAD-Mechaniker Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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