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Thema: Biegeprofi gefragt (3093 mal gelesen)
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Leopoldi Mitglied Heimwerker i.R. www.max-mg.de
Beiträge: 1382 Registriert: 16.07.2009 Unter Win10-Pro 64Bit: (TC21)-TC2020 Pro Platinum
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erstellt am: 15. Jul. 2011 17:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo, ich möchte ein Blech mehrfach biegen und habe folgende Unklarheiten: 1. Kann ich auf dem Objekt mehrere Biegelinien vorab einzeichnen, welche dann mitgebogen werden? 2. Im Beispiel (siehe Bild) gelingt es mir nicht den Abstand zur Kante nach unten (Minuswert) vorzugeben??? Evtl. habe ich auch z.Zt. nur einen Blackout mfg. Leopoldi
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Blechi Mitglied Techniker / Geschäftsleiter
Beiträge: 374 Registriert: 26.12.2001
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erstellt am: 15. Jul. 2011 18:07 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leopoldi
Hallo Leopoldi 1. Ich zeichne die Biegelinien immer in der Abwicklung ein, anschliessend muss nur die Reihenfolge beim Biegen stimmen, dann klappt es prima. Oder meinst du, dass bei allen Linien automatisch gebogen wird? Das geht nicht, schon weil Leute wie ich verschiedene Winkel, Biegeradien und z.T. neutrale Tiefen einstellen müssen. 2. Geht mir genau so, ist mir bisher überhaupt nicht aufgefallen. Da ich die Biegelinien in der Abwicklung einzeichne, brauche ich den Abstand zur Kante sehr selten. Versuch es doch mal von der unteren Kante aus, dann funktioniert es. (Ist aber logisch, dass sich TC so verhält...) Gruss Kurt Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leopoldi Mitglied Heimwerker i.R. www.max-mg.de
Beiträge: 1382 Registriert: 16.07.2009 Unter Win10-Pro 64Bit: (TC21)-TC2020 Pro Platinum
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erstellt am: 15. Jul. 2011 23:27 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Kurt Wenn ich eine Reihenfolge bei den eingezeichneten Biegelinien einhalte klappt es nun prima. Ich muss mich jetzt mal genauer damit beschäftigen damit ich meine Maße einhalte! mfg. Leopoldi
[Diese Nachricht wurde von Leopoldi am 16. Jul. 2011 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leopoldi Mitglied Heimwerker i.R. www.max-mg.de
Beiträge: 1382 Registriert: 16.07.2009 Unter Win10-Pro 64Bit: (TC21)-TC2020 Pro Platinum
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erstellt am: 16. Jul. 2011 16:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Bei meinen Versuchen scharfkantig zu biegen ist mir folgende Ungereimtheit aufgefallen: Gebe ich als Biegeradius "0" ein funktioniert das Biegen überhaupt nicht. Gebe ich als Biegeradius "0,001" ein funktioniert das Biegen. Angezeigt werden aber nur "0 mm". Mit dieser Einstellung kann ich nun fröhlich weiterbiegen bis das ich wieder ein "0" eingebe. Fortsetzung siehe oben. mfg. Leopoldi Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wilhelm Bruns Moderator
Beiträge: 1841 Registriert: 05.03.2009 Windows10 64 Bit 8GB Arbeitsspeicher Nividia G Force Grafikkarte TC 2016 Pro Platinum TC 2017 Pro Platinum TC 2019/2020 Pro Platinum TC 2020/2021 Pro Platinum
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erstellt am: 17. Jul. 2011 06:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leopoldi
Hallo Ulli Biegen mit Radius 0 ist auch in der Realität nicht möglich. Da verhält sich TC schon richtig. Ist ja auch so eine Sache. Das Biegen mit einem CAD Programm trifft die Realität nur selten. Materialstärke kann man noch eingeben, auch die neutrale Fase. Rückstellverhalten, art des Materials schon nicht mehr. Auch die art der Biegemaschiene auch nicht, sei es eine Presse oder eine Schwenkbiegemaschiene Und selbst inherhalb einer Charge können sich die Bleche beim Biegen auch anders verhalten. Was das Rückstellverhalten angeht siehe den anhang Gruss aus dem Münsterland: Wilhelm Nachtrag: Wenn es was scharfkantiges sein soll, kommst du um ein Strangprofil nicht herum.
[Diese Nachricht wurde von Wilhelm Bruns am 17. Jul. 2011 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leopoldi Mitglied Heimwerker i.R. www.max-mg.de
Beiträge: 1382 Registriert: 16.07.2009 Unter Win10-Pro 64Bit: (TC21)-TC2020 Pro Platinum
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erstellt am: 17. Jul. 2011 14:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Wilhelm, ich habe in TC scharfkantig gebogen, weil dann die (innere) Schenkellänge theoretisch gleich bleibt. Im "Knickpunkt" ist das Material nicht gestaucht - hier ist also auch die Neutrale Linie bei "nahezu" Null. Soweit die Überlegungen. In TC kann ich jedoch Minimum 0,5 als Neutrale Linie eingeben. Auch der Anfügerechner gibt 0,4... aus? Ergo: Irgendwo hakt es noch in meinen Überlegungen. mfg. Leopoldi [Diese Nachricht wurde von Leopoldi am 17. Jul. 2011 editiert.]
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Blechmann Mitglied Projektant / Entwickler
Beiträge: 48 Registriert: 12.04.2008 TC 15,2 pro, Konstruktonspaket SolidWorks Inventor 2008 AMD Turion 64 MK36, 2,0 GHz 4 GB RAM NIVIDIA GeForce Go 6100/512MB
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erstellt am: 17. Jul. 2011 17:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leopoldi
Hallo, wie Wilhelm schon sagt, in der Praxis funkioniert eine Biegung mit Radius "0" nicht. Die Neutrale Tiefe ist lt. DIN 6935 (1975-10)immer von der Materialstärke und vom Radius abhängig. Da bei der Ermittlung der Neutralen Tiefe der Öffnungswinkel und das Material nicht berücksichtigt wird, können die Berechnungsergebnisse immer nur Näherungcharakter haben. Bevor man also mit den berechneten Werten große Stückzahlen zurecht schneidet, sollten immer Probekantungen vorgenommen werden. Ich habe für die Berechnung der Lage der Kantlinien vor längerer Zeit (TC 12,5 Pro) einmal eine Exel-Tabelle ins Forum gestellt. Die ist in diesem Zusammenhang noch aktuell. Die Excel-Datei mit dem Anfügerechner ist eigentlich nur dafür gedacht, dass mann den Eigabewert für die Anfügehöhe ermittelt, um eine genau definiert Schänkellänge zu gewährleisten. Diese Excel-Datei werde ich bei nächster Gelegenheit erweitern, da man mit ihr, vom Ausgangsblech ausgehen, für jede Seite nur eine Anfügung berechnen kann. Wenn man an dies Anfügungen eine weitere Anfügung erstellen will, funktioniert sie nicht, weil hier die zweite Anfügung auch zu einer Vergrößerung der ersten Anfügung führen würde. Man muß diese bei der Berechnung der ersten Anfügung berücksichtigen. Noch größer sind die Auswirkungen, wenn man noch weitere Anfügungen realisieren will. Ich werde mir mal ein paar Gedanken machen und mich dann wieder melden. Tschüß Blechmann Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Blechi Mitglied Techniker / Geschäftsleiter
Beiträge: 374 Registriert: 26.12.2001
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erstellt am: 18. Jul. 2011 23:26 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leopoldi
Hallo Leopoldi Die neutrale Tiefe ist nie bei null, das Material wird auch beim Falten zu einem Teil gestaucht. Wo die neutrale Fase liegt hängt vom Werkstoff, dessen Festigkeit, vom Biegeradius und vom Biegeverfahren ab. Die extremste Streckung stellte ich bisher bei einer neutralen Linie bei 1/3 der Materialdicke fest, weniger als 1/3 stellte ich bei uns noch nie fest, auch beim Falten nicht, aber wie gesagt hängt das auch vom Biegeverfahren ab. Gruss Kurt Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Blechmann Mitglied Projektant / Entwickler
Beiträge: 48 Registriert: 12.04.2008 TC 15,2 pro, Konstruktonspaket SolidWorks Inventor 2008 AMD Turion 64 MK36, 2,0 GHz 4 GB RAM NIVIDIA GeForce Go 6100/512MB
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erstellt am: 21. Jul. 2011 10:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Leopoldi
Hallo zusammen, natürlich kann die neutrale Tiefe nicht bei „0“ liegen. Das ergibt sich schon aus dem Ausgangpunkt für die Berechnung nach DIN 6935 (1975-10). k = 0,65+1/2xlog (r/s) nt = (s/2)xk Der zu erst zu ermittelnde Korrekturwert „k“ ist nichts anderes als ein Prozentsatz der neutralen Phase (halbe Blechdicke) in Abhängigkeit von der Blechdicke und dem Biegeradius. Der Prozentwert entspricht der neutralen Tiefe. Es handelt sich hier um nichts anderes, als ein Verschiebung der neutralen Phase in Richtung Biegeradius, also nach innen. Wie ich schon gesagt habe, stecken in dieser Berechnungsmethode einig Unzulänglichkeiten. Es wird das angewandte Biegeverfahren, so wie es Blechi schreibt, nicht berücksichtigt, das Material spielt vorerst keine Rolle und auch nicht die Länge der Biegelinie. Die Praktiker unter euch werden festgestellt haben, dass bei Biegungen der Öffnungswinkel über die gesamte Länge der Biegelinie nicht 100%-ig gleich ist. Es findet nicht nur eine Verschiebung der neutralen Phase in Richtung Biegeradius (also nach innen), sondern auch nach links und rechts statt. Das Material bewegt sich, wenn man so will, in Richtung des geringsten Widerstandes. Weiterhin wird der Öffnungswinkel der Biegung nicht berücksichtigt. Es ist doch einleuchtend, dass β 45° zu einer stärkeren Verschiebung der neutralen Phase nach innen führt als β 135°, das heißt zu einer geringeren neutralen Tiefe. Dies ist zwar für die Praxis in den allermeisten Fällen zu vernachlässigen, die Bemerkung soll lediglich dem besseren Verständnis dienen. Für uns als TC-Anwender spielt das keine Rolle, übrigens gilt das auch für die Nutzer der meisten anderen und viel teureren CAD-Programme. Letztlich zeigt sich immer erst an der Kantbank, ob die Berechnungen ausreichend genau waren. Mehr Sicherheit bringt da eigentlich nur, die Erfassung der Abweichungen aus der eigenen Praxis über länger Zeit und deren Berücksichtigung in den Berechnungen. Das wird, wegen der Kosten, bei Einzelstücken oder geringen Stückzahlen umso wichtiger. Tschüss Blechmann Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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