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Autor Thema:  Vergüten - Anlassen allgemein (6443 mal gelesen)
andi-a
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Beiträge: 5
Registriert: 06.05.2011

erstellt am: 18. Mrz. 2012 20:00    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo,

bin auf dem Gebiet der Wärmebehandlung von Stahl sehr unerfahren und habe einige Grundsatzfragen, ich hoffe mir kann jemand helfen:
Aus dem Stahl CF53 1.1213 haben wir ein Werkzeug gebaut anschließend wollten wir das Werkstück härten bzw. vergüten.
Jetzt finde ich dazu unterschiedliche Angaben, die ich nicht einordnen kann.
In einem Werkstoffdatenblatt findet sich die Angabe Härten bei 815 - 845°C und abschrecken in Öl. Soweit so gut.
Angelassen werden soll der Werkstoff bei 550-660°C. http://www.dew-stahl.com/fileadmin/files/dew-stahl.com/documents/Publikationen/Werkstoffdatenblaetter/Baustahl/1.1213_de.pdf
Unser Werkstofflieferant sagte jedoch Anlassen bei 200°C.
Ich habe das Buch "Wärmebehandlung von Stahl" aus dem Europa-Verlag gekauft. Dort sind 4 Temperaturstufen des Anlassens beschrieben. Die 1. Temperaturstufe von 100 - 200°C dient dabei dazu den Werkstoff nach dem Härten zu entspannen und etwas an Zähigkeit zurück zu gewinnen.
Dort ist auch ein Schaubild das zeigt das das Anlassen eines unlegierten Stahls mit C-Gehalt von 0,5% (ist Cf53 ja oder?) bei 200°C einen Härteabfall von ca 5-6 HRC zur Folge hat. Ein Anlassen bei 600°C senkt die Härte auf 15 HRC.
Ein paar Seiten weiter steht, das CF53 ein typischer Vergütungsstahl ist der bei 550 - 660°C angelassen wird.
Ich habe im ersten Versuch den Stahl nach dem Härten mit 600°C angelassen und er war total weich nachdem Härten war er aber auf jeden Fall hart. (ein falsches Vorgehen beim Anlassen kann ich jedoch nicht ausschließen). Deswegen denke ich aktuell Anlassen bei 200°C ist richtig.
Ich verstehe nicht ganz den Unterschied zwischen den beiden Anlassvorgängen. Sind mit diesem Werkstoff beide Vorgehen richtig bzw. gibt es Unterschiede im Werkstoffverhalten.
Vergüten ist doch normalerweise das Einstellen der Härte und Zähigkeit durchs Anlassen. Kann ich jeden Stahl vergüten oder nur spezielle?
Das Anlassen bei 200°C (1.Anlasstufe) ist auch bei jedem Stahl möglich?
Was sind Vor-und Nachteile der beiden Anlassvorgänge?
Danke für die Hilfe.

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Gerhard Deeg
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erstellt am: 19. Mrz. 2012 07:09    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für andi-a 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo Andi,

wenn ich in den Unterlagen richtig gelesen habe, ist das ein Vergütungsstahl für Flamm- bzw. Induktionshärtung. Außerdem ist das ein Stahl mit mehr als 0.2% C was ja für einen härtbaren Stahl spricht.
Wenn Du auf eine Anlasstemperatur von über 500 Grad gehst, sieht es so aus, als wenn Du den Stahl Spannungsfrei nach einer Bearbeitung glühen möchtest.

Die beiden Verfahren, die Du ansprichst ist:

Anlassen nach dem Härten um die Spannungen, die sich aufgebaut haben wieder rauszunehmen, damit der Stahl nicht bricht wie Glas.
Das andere ist ein Spannungsfreiglühen nach einer Bearbeitung, wenn z.B. geschruppt wurde, sehr viel und schnell und unterschiedlich Material abgetragen wird, damit die Spannungen, die sich aufgebaut haben wieder abgebaut werden, wenn der Stahl anschließend einer Wärmebehandlung wie Härten unterzogen werden soll nicht noch mehr Spannungen aufbaut die nicht mehr aus dem Stahl herausgenommen werden können.

HTH und ich konnte Dir etwas helfen.

Gruss Gerhard

------------------
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Jens2001
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Beiträge: 556
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CAD: Pro/E Wildfire 2.0
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erstellt am: 14. Apr. 2012 10:43    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für andi-a 10 Unities + Antwort hilfreich

Das Anlassen nach dem Härten verfolgt zwei verschiedene Ziele

1. Wenn ich nach dem Härten niedrig anlasse, so tue ich das beispielsweise bei Werkzeugen wie Feilen, Meißel, ich will eine möglichst hohe Härte erzielen, die Spannungen aus dem Werkstück sollen aber raus und es soll nicht wie Glas brechen ich lasse also je nach Material mit verhältnismäßig niedriger Temperatur an.

2. Ich habe Bauteile keine spanende Werkzeuge, bei denen ich keine Härte erreichen möchte sondern nur eine gesteigerte Festigkeit bei guter Zähigkeit da mir gerade nix besseres einfällt z.B. einen Hammer. Dieser soll möglichst hohe Festigkeit haben und auch möglichst zäh sein aber eben nicht hart.
Hier wird dann eben deutlich höher angelassen. Das Beispiel mit dem Hammer habe ich deshalb gewählt, weil Schlosserlehrlinge der "Alten Schule" dies am eigenen Leib gespürt haben. Denn die haben ein vergütetess Stück C60 bekommen und sich ihren eigenen Hammer daraus gefeilt.
Wer das mal gemacht hat, vergisst das nie wie ekelhaft zäh sich das Zeug feilen lässt, aber es ist eben nicht hart und lässt sich noch feilen.

Hoffe ich konnte die Sache jetzt gut erklären.

lg Jens

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