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Autor Thema:  Kunststoff Datenblätter - Toleranzen Grenzwerte (1728 / mal gelesen)
rhrumpel
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erstellt am: 11. Aug. 2016 09:41    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo zusammen,

im Gespräch mit Kaufleuten kommt es immer wieder zu dem Punkt, wo der Kaufmann oder sein Kunde Grenzwerte, oder Toleranzen für die Datenblattwerte von Kunststoffen einfordert. Die Datenblätter weisen typischerweise nur Einzelwerte aus. Im Falle von PA auch mal trocken/konditioniert, aber auch dort nur Einzelwerte.

Die meisten vergleichen diese Datenblätter mit den gewohnten Angaben von Stahlsorten. Dort sind für z.B. E-Modul oder Zugkräfte Toleranzen oder Wertebereiche angegeben.

Die Kaufleute/Kunden argumentieren nun dass man an diesen Grenzwerten doch einen PP von einen PA oder einen PA6 von einen PA66 oder PA12 unterscheiden können müsse.

Meiner Meinung nach sind:
a) Datenblätter technische Verkaufsbroschüren mit eingrenzenden Haftungsauschschluss
b)die Kunststoffarten über die Art und Weise der chemischen Zusammensetzung und Verkettung
klassifiziert, jedoch nicht anhand von technologisch messbaren Werten. Die Basiseigenschaften des Polymers werden
durch den chemischen Aufbau bestimmt, nicht über die "Legierungsbestandteile" oder technologische Grenzwerte wie beim Stahl.
Es gibt PA6 die sehr weich und zäh sind, ebenso wie PA6 die sehr hart und spröde sind. Dennoch sind es PA6.


FRAGE:
Hat jemand eine Quellenangabe, welche solche Werte mechanischer Prüfungen mit entsprechenden Grenzwerten ausweist und diese einzelnen Kunststoffsorten zuweist? Der aktuelle Sächtling hat solche Tabellen, allerdings ohne Quellennachweis. Und unsere PA´s weichen von den dortgenannten Werten nach oben hin ab.
Kätzerische Frage: Sind es deshalb schon höherwertige Kunststoffe und keine PA´s mehr? Betrügt uns der Hersteller, weiß er nicht was er tut?

Wie seht Ihr das?

Gruß
Ralf 

------------------
Die Faulheit hat der Herr vor den Verstand gesetzt. 

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N.Lesch
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WF 4

erstellt am: 11. Aug. 2016 18:16    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für rhrumpel 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo , das Thema habe ich 8 Semester studiert.

" Die Basiseigenschaften des Polymers werden
durch den chemischen Aufbau bestimmt "
Das stimmt nicht ganz.
Die Eigenschaften hängen auch noch vom Verzweigungsgrad, von dem Molekulargewicht ( die länge der Moleküle ) und vom Copolymeren, falls vorhanden , ab.
Die meisten Spritzgsstypen sind kein reinen Homopolymere.
Ich gehe mal vom Spritzguss aus. Wenn das Material überhitzt wird oder mit zu viel Druck durch zu kleine Tunnelangüsse geschickt,
um die häufigsten Fehlerquellen zu nennen, dann verändern sich die Eigenschaften natürlich auch.
Technische Polyamide sind auch oft Wärmestabilisiert, sie enthalten Mittel die den thermischen Abbau für eine gewisse Zeit verhindern.
Meistens sind das 10 bis 20 000 Stunden.
Die Datenblätter der Rohstoffhersteller beziehen sich natürlich auf das Rohmaterial. Wenn es schonend verarbitet wird, ändert sich da kaum etwas.
Aber bei PA GF hängt natürlich alles von der Orientierung und Richtung der Glasfaser ab.
Außerdem kristallisiert PA und das hängt wiederum von der Abkühlgeschwindigkeit ab. Die ist natürlich außen anders wie innen.

Natürlich gibt es bei PA Unterschiede wie Tag und Nacht , des wegen geht es einfach nicht ohne konkrete Typenbezeichnung und genaues Studium der Datenblätter.
Wenn Du Probleme mit den Toleranzen hast, dann nimm Mineral oder Glaskugel verstärktes Material. 
Das ist ein sehr umfangreiches Thema.

------------------
Klaus

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rhrumpel
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erstellt am: 15. Aug. 2016 11:48    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo Klaus,

zunächst mal vielen Dank.

"Die Eigenschaften hängen auch noch vom Verzweigungsgrad, von dem Molekulargewicht ( die länge der Moleküle ) und vom Copolymeren, falls vorhanden , ab. "
Das würde ich unter "chemischen Aufbau" genauso zusammenfassen. 

Ich habe kein Problem mit Toleranzen am Bauteil.
Der Kaufmann bzw. Kunde möchte Toleranzen im Kunststoffdatenblatt.

Es soll nicht E-Modul 3500MPa erscheinen.
Es soll E-Modul 3000 - 4000 MPa oder 3500 ±500 MPa erscheinen und zwar am Besten im Datenblatt der Hersteller. (Das machen BASF und BAYER bestimmt... Hüstel)
Eben vergleichbar wie beim Stahl.
Nach dem Motto ein PA6 hat immer diese Werte, egal wo und wie teuer ich den kaufe.

Daher die Frage, habt Ihr soetwas schon mal auf Datenblättern gesehen?
Ich kenne nur Datenblätter mit Einzelwerten.
Und ich weiß ein PA6 ist noch lange nicht vergleichbar zu einem anderen PA6. 

Viele Grüße
Ralf

------------------
Die Faulheit hat der Herr vor den Verstand gesetzt. 

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N.Lesch
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WF 4

erstellt am: 15. Aug. 2016 16:50    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für rhrumpel 10 Unities + Antwort hilfreich


PA_66_Norm.PNG

 
Bei Stahl ist auch nur der E-Modul fast imer gleich,
alle andren Werte sind auch vom Behandlungszustand oder Umformgrad abhängig.

Im Bild ein Auszug von PA aus Campus.
Das steht für jede Angabe eine konkrete Norm. Da sollte alles drin stehen.
Das ist aber bie Stahl genau so .

------------------
Klaus

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