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Thema: minimale Wandstärke einer Gleitbuchse (2638 mal gelesen)
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daniu Mitglied Mechanik-Entwickler
Beiträge: 866 Registriert: 03.11.2004 Intel Xeon W3550 12GB RAM; NVidia Quadro 4000 Win 7 Enterprise 64bit; NX7.5 TeamCenter 8
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erstellt am: 04. Sep. 2007 10:17 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo! Kein Platz hab ich und deshalb frage ich mich, wie stark ein Messingbüchschen (Innendurchmesser 4) minimal sein muss, damit es sich noch preiswert fertigen lässt (also - ab wann gibt es Schwierigkeiten?). Im Moment bin ich bei 5,3 Aussendurchmesser. Abzüglich Klebenut bleibt vor dem auf Maß hohnen eine Wandstärke von 0,65mm (Im Endzustand 0,6). Angebote dafür sind kein Problem, aber ich könnte den Platz auch anderweitig gebrauchen. Was ist die Schmerzgrenze oder bin ich schon da? Material ist im Moment vermutlich MS58 AKA CuZn39Pb3 oder gibt es was besser gleitendes und trotzdem noch finanziell sinniges? Kräfte gibt es nahezu nicht. Soll aber dafür gut gleiten und zwar axial. Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
Beiträge: 824 Registriert: 15.02.2007
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erstellt am: 04. Sep. 2007 10:31 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
Hallo Daniel, eine fertige Gleitbuchse (INA, IGUS und Konsorten) geht nicht? (Aussendurchmesser Ø5,5mm) IMHO die preiswertere und einfachere Wahl. Gruß Ingo ------------------ Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
daniu Mitglied Mechanik-Entwickler
Beiträge: 866 Registriert: 03.11.2004 Intel Xeon W3550 12GB RAM; NVidia Quadro 4000 Win 7 Enterprise 64bit; NX7.5 TeamCenter 8
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erstellt am: 04. Sep. 2007 11:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi! Danke für die Antwort! Nein - geht nicht. Hatte ich auch schon in Betracht gezogen. Wie gesagt: 5,3 ist mir zu groß ... Die andere Buchse ist von der Form her auch zu besonders für sowas und mit der (Form) spare ich mehr, als ich mit einer Standardbuchse sparen würde. Es ist auch nicht so abgefahren, da ein Zeichnungsteil zu nehmen. Es ist Feinwerktechnik, nicht Maschinenbau. Das Problem ist eigentlich das Teil um diese Buchse - das soll nämlich mehr Wandstärke bekommen um kräftiger zu werden. Im Moment hat es eine Wandstärke von 0,45mm (Material: 1.4112 gehärtet) Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002
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erstellt am: 04. Sep. 2007 12:00 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
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GWS Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur Sondermaschinenbau
Beiträge: 2367 Registriert: 23.07.2001 SolidWorks 2020 / EPDM 2020/ Win 10 pro 64 auf Lenovo P50 Nach 15 Jahren auch wieder Inventor (2022)
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erstellt am: 04. Sep. 2007 12:51 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
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daniu Mitglied Mechanik-Entwickler
Beiträge: 866 Registriert: 03.11.2004 Intel Xeon W3550 12GB RAM; NVidia Quadro 4000 Win 7 Enterprise 64bit; NX7.5 TeamCenter 8
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erstellt am: 04. Sep. 2007 13:21 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi! Auch Dir vielen Dank! Erstens steht da: Wann nehme ich sie nicht? wenn mechanische Nacharbeit der Wandfläche erforderlich ist ich kann aber die beiden Buchsen nicht so genau zueinander ausgerichtet montieren, wie es nötig ist. Zweitens finde ich die Preise nicht besonders berückend. So wesentlich viel teurer sind meine Zeichnungsteile ehrlich gesagt nicht. (natürlich ist ein Zeichnungsteil doppelt so teuer, aber eben nur doppelt so teuer ...) Drittens ist mir der Bund schon im Weg. Da müsste ich mir noch weitere Gedanken machen - die sich angesichts der oberen Punkte nicht lohnen. Will jetzt nicht wie ein kleines Kind (oder ein Chef) alle angebotenen Lösungen einfach ablehnen, aber ich beschäftige mich schon eine ganze Zeit damit und IGUS war das allererste was ich geschaut habe ... Es ist ja nett, dass ihr mitdenkt. Meine eigentliche Frage kann keiner beantworten? Hart auf hart will mein Chef glaub nicht hören - kann ich mir jedenfalls kaum vorstellen. Je besser gleit desto gut und ich muss wie gesagt die beiden Buchsen in einer Aufspannung nacharbeiten ... Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
flavus Mitglied Techniker+Familienerhalter
Beiträge: 1378 Registriert: 09.04.2005
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erstellt am: 04. Sep. 2007 13:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
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Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002 IV bis 2019
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erstellt am: 04. Sep. 2007 13:42 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
"Hart auf hart" machen wir oft bei (kleinereren) Bauteilen, die extremen Bedingungen unterworfen sind (vor Allem extreme Lastspielzahl und extreme Verschmutzung) und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, und zwar sowohl mit gehärteten als auch nitrierten Teilen. Typische Anwendungsfälle hier sind: Lager von Ofenwagen (extreme Umweltbedingungen), Lager bei Werkstückklemmung (Kleinteile, verschleissfrei auch nach vielen Mio Lastspielen). Aber es erfordert natürlich eine sachgerechte Konstruktion, Nacharbeit im Einbauzustand ist etwas schwierig, müsste aber zur Not gehen, bei Serienfertigung aber eher ungünstig. Wie sich das in Deinem speziellen Fall zeigen würde kann ich aber nicht sagen, mangels Kenntnis weiterer Randbedingungen. Wenn Du Wandstärken von wenigen 1/10mm suchst, da bist Du ja schon bald bei galvanischen/chemischen Beschichtungen. Also so in der Richtung: Bauteile fertigen, gemeinsam honen/schleifen/räumen, Beschichten. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
ThoMay Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstrukteur
Beiträge: 5242 Registriert: 15.04.2007
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erstellt am: 07. Sep. 2007 19:59 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
Hallo und einen schönen guten Tag Daniel. Machesmal hat mann auch verfl***** wenig Platz. Auch "will" der Chef nix Neues. Hier kann ich mich nur der Meinung von Leo anschließen und beitragen, das wir bei gleiten "Hart auf Hart" sehr gute Erfahrung mit nitrocarburieren gemacht haben. Beigefügter Link zeige dir das Verfahren. Vieleicht kannste deinen Ceffe überzeugen. http://durferrit.de/media/pdf/Tenifer_QPQ_deutsch.pdf Gruß KOELRIT
------------------ Es gibt keine dummen Fragen, nur unzweckmäßige. Hierauf bekommt man dann machesmal eine unzweckmäßige, freundliche Antwort. [Diese Nachricht wurde von KOELRIT am 07. Sep. 2007 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
daniu Mitglied Mechanik-Entwickler
Beiträge: 866 Registriert: 03.11.2004 Intel Xeon W3550 12GB RAM; NVidia Quadro 4000 Win 7 Enterprise 64bit; NX7.5 TeamCenter 8
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erstellt am: 08. Sep. 2007 17:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hi! Na - wenn ihr meint werde ich da doch nochmal drüber nachdenken. Eigentlich ist es so, dass wir keine "extremen" Bedingungen haben. Es wirken so gut wie keine Kräfte. Allerdings kommt es drauf an, dass das Lager auch keine Widerstandskräfte liefert. Bisher sitzt an der Stelle eine kleine feine gepaarte Kugelführung. Das mit dem Platz und so ist meine Sache - es handelt sich hierbei um sowas ähnliches wie eine Neukonstruktion und ich bin der Konstrukteur. Wenn ich was überzeugendes liefere lässt sich mein Chef bestimmt überzeugen - logischerweise. Es gab auch schon dir Überlegung das ganze Teil aus Messing zu machen, zu vernickeln und die Buchsen praktisch wieder freizureiben bzw. am (chem.) vernickeln zu verhindern. Vielleicht sollte ich da nochmal dran weiterdenken ... Gruß Daniel Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Leo Laimer Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CAD-Dienstleister
Beiträge: 26028 Registriert: 24.11.2002
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erstellt am: 08. Sep. 2007 17:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
Das Teil gleich als Lager zu gestalten wäre sicher einfach und effizient. Eine kleine Warnung vor dem Material Messing: Das kann quietschen, ganz unglaublich. Besser gleich aus (Lager-)Bronze machen. Wenns wirklich Kleinteile sind würde der Preis ja nicht so die grosse Rolle spielen. ------------------ mfg - Leo Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
murphy2 Ehrenmitglied -
Beiträge: 1726 Registriert: 30.07.2002 C 64 Amiga 1000 mit 8.5 MB RAM und Seagate ST225 RLL formatiert
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erstellt am: 10. Sep. 2007 12:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für daniu
Länge der Buchse? Bis 0.3mm Wandstärke darf ein Dreher keine Probleme haben. Man kann auch noch darunter gehen, muß dann aber die Bohrung von innen stützen, ich bin schon bis auf 0.15mm gegangen. Aber das Teil zerdatscht man schon fast beim Anschauen. Passung Qualität 6 bis 8. Aufpassen bei der Montage, hier treten (beim Einpressen?) Kräfte auf, ggf. mit Führungsstift einpressen, Verkanten unbedingt sicher verhindern. Die Buchse machen Sie von der Materialstange, ich würde erst Bohrung machen und danach aussen, man kann da auf 0.01mm genau zustellen und nur den Zylinder stehen lassen, danach das Teil abstechen. Damit das Ringerl nicht in den Spänen landet (und dort nicht mehr gefunden wird), fahre ich immer mit einem dünnen Schaft (hier also ca. 2mm Durchmesser) in die Bohrung (mit dem Reitstock), dieser Stift fängt den Ring beim Abstechen auf. Langdrehereien anfragen, 10 Teile in Sonderanfertigung können sehr teuer sein, 250 dafür billiger und der Rest in den Mülleimer. Wir haben hier um die Ecke übrigens ein Unternehmen, das die Innereien für Druckmanometer fertigt, das ist auch lauter so Feinmechanikgrusch aus Messing. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |