Hallo Thomas,
das ist so die Philosophie von SolidWorks, [Persönliche Meinung] die leider wegen der potentiellen Neukunden aus dem 2D Bereich[/Persönliche Meinung] immer weiter aufgeweicht wird.
Das ganze sieht so aus: du hast 8 verschiedene Linienstärken in SolidWorks zur Auswahl, in allen Dokumenttypen und für alle Objekte, wo man irgendwas mit Linienstärken machen kann (also z.B. auch die Stärke der Hinweislinien an Beschriftungen).
Die Linienstärken heißen Dünn, Normal, Dick, Dick(2), Dick(3) ... Dick(6). Die könnten auch Egon, Heinz, Marlies, Karla, ... heißen.
Auf dem Bildschirm sind diese Linienstärken hart verdrahtet in der Darstellung: Dünn = 1 Pixel, Normal = 2 Pixel, Dick = 3 Pixel usw. bis Dick(6) = 8 Pixel
Typischerweise wird wie früher am Brett 2 oder 3 Linientypen verwendet: das alte 0,5-Schema mit 0,5-0,35-0,25 Linienstärke würde also mit den 3 Linientypen Dünn, Normal, Dick auskommen, wir haben uns (auch früher am Brett schon) die 0,35 gespart und arbeiten nur mit 2 Linienstärken, also Dünn und Normal. Das kann man am Bildschirm auch gut unterscheiden, ohne das die Zeichnungen am Bildschirm so vollschwarz aussehen.
So weit so gut. Jetzt kommt ein Ausgabegerät ins Spiel, z.B. ein Drucker. Da hat SolidWorks sehr clever gedacht und für das Drucken dann eine anpassbare Übersetzung gemacht, je nachdem, wie dick man die Linien gedruckt haben wollte. Wenn ich also ein TIFF mit 300 DPI in 1:1 erstelle wird bei uns die Liniendicke Dünn auf 0,25mm gestellt und Normal auf 0,5mm, perfektes Bild. Geb ich eine A0 Zeichnung auf dem A2 Drucker aus sieht das Ergebnis am Besten aus mit Dünn=0,18 und Normal 0,35. Wer ein A1 auf A4 ausdruckt um es zum Kunden zu faxen wählt lieber Dünn=0,05mm und Normal 0,13mm - ist noch zu unterscheiden und kommt beim Faxen rüber, ohne nur einen schwarzen Klumpen zu produzieren.
Das ganze Verfahren war (leider: war) deswegen so gut, weil ich nicht eine Änderung an meinem Dokument durchführen musste, obwohl ich nur ein anderes Ausgabemedium gewählt habe.
Leider kommen offensichtlich zu wenig Ex-AutoCADler mit dieser Vorstellung zu Recht. Deswegen wurde die Einstellung der Linienstärken mittlerweile in der 2009 an das Dokument gekoppelt und ich muss es jetzt für jedes Dokument einzeln einstellen und infolgedessen das Dokument ändern, wenn ich auf ein anderes Ausgabegerät muss. Totaler Blödsinn, wie ich finde, aber wenn's schee macht
Das, was die meisten Anwender eigentlich möchten und schon seit Jahren gerne hätten hat SolidWorks aus mir unbegreiflichen Gründen noch nie gemacht: die Linientypen auch für den Bildschirm einstellbar machen. So dass ich z.B. einstellen könnte, dass Dick(5) auch nur ein Pixel breit ist. Ich bräuchte es nicht, aber meiner Einschätzung nach ist es das, worüber die meisten Neuanwender stolpern und dann versuchen, an den Linienstärken im Druckmenu zu schrauben ... so wie du in diesem Fall 
Ich hoffe zumindest etwas Klarheit in das Mysterium Liniendicken in SolidWorks gebracht zu haben ... und mir geht es zusätzlich einen Tick besser, weil ich mal wieder öffentlich über die Änderung der dokumentbezogenen Linienstärken wettern konnte 
Ciao,
Stefan
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