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Thema: Gewinde und Kollisionen (2169 mal gelesen)
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Jochen Ertl Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 07.12.2000
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erstellt am: 07. Dez. 2000 16:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Ihr alle, Wir haben folgendes Problem bei der Modellierung von Außengewinden: Für jedes Part mit Gewinde werden 2 Konfigurationen benötigt; - eine, in der das Gewinde mit seinem Nenndurchmesser mit Gewindedarstellung modelliert ist, um es in einer Fertigungszeichnung richtig bemaßen zu können; - eine weitere, modelliert auf Kerndurchmesser, damit das Part in einer Baugruppe auf Grund der Durchdringung mit der entsprechenden Gewindebohrung keine Kollision verursacht. Ich halte das nicht für praktikabel, gerade auch im Hinblick auf ein PDM-System, das ja jede Konfiguration als neues Teil ansieht !! Gruß Jochen Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
StefanBerlitz Guter-Geist-Moderator IT Admin (CAx)
Beiträge: 8756 Registriert: 02.03.2000 SunZu sagt: Analysiere die Vorteile, die du aus meinem Ratschlag ziehst. Dann gliedere deine Kräfte entsprechend und mache dir außergewöhnliche Taktiken zunutze.
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erstellt am: 08. Dez. 2000 12:13 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jochen Ertl
Hallo Jochen, welche Alternative schlägst du vor? Okay, okay, das Beste wäre natürlich, dass die Modeller automatisch erkennen, wenn eine Interferenz gewünscht ist und diese intern irgendwie anders handhaben, aber ich glaube nicht, dass wir darauf warten sollten. Die Vorgehensweise mit den Konfigurationen ist zumindest im Hinblick auf die Modellierung erfolgversprechend. Vielleicht könnt ihr euren PDM-Hersteller ja davon überzeugen, dass in bestimmten Situationen (wie dieser) Konfigurationen nicht als separates Teil abgelegt wird. (Wir arbeiten bei uns z.B. nur so, benutzen also überhaupt keine Konfigurationen, um echte Varianten mit Konfigurationen zu erzeugen und verwalten die Konfigurationen nicht einzeln. Ich weiss, dass wir uns einen mächtigen Teil der Funktion dadurch versagen, aber der organisatorische Aufwand ist anders viel größer.) Nochmals: wie stellst du dir eine Alternative dazu vor? Vielleicht haben auch andere Leute eine Idee? Sogar aus einem ganz anderen Lager, denn dieses Problem ist nicht auf SolidWorks begrenzt. Ciao, Stefan
------------------ -- Inoffizielle Solidworks Hilfeseite http://solidworks.cad.de EMail: Stefan.Berlitz@solidworks.cad.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
MichaelHomann Mitglied Maschinenbau Ingenieur
Beiträge: 92 Registriert: 06.06.2000
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erstellt am: 08. Dez. 2000 15:35 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jochen Ertl
Hallo Zusammen Wir haben auch diese Problematik. Wir haben an eine Art Beschriftung gedacht(virtueller Sonderzylinder mit Körperkanten). Doch auf eine tolle SW Lösung könne wir auch nicht warten. Deshalb eine Alternative nach dem Motto besser als garnichts. So jetzt lass ich die Katze aus dem Sack. Wir modellieren einen Bolzen mit Kerndurchmesser(zB 8.16mm für M10). Anschließend wird eine Gewindedarstellung mit 8.15999mm eingefügt.Jetzt Modellieren wir eine ROTIERTE OBERFLÄCHE mit Nennmass. Es gibt zwar eine nicht ganz astreine und korrekte Zeichnung, aber besser als garnichts. Und wer ist schon perfekt . Wer möchte dem schicke ich ein Beispiel. Einfach kurze Mail an mich: michael.homann@notes.bosch.de Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Mechmichi Mitglied Entwicklungsingenieur
Beiträge: 74 Registriert: 15.11.2000
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erstellt am: 09. Dez. 2000 19:46 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jochen Ertl
Hallo Zusammen, mal eine (vielleicht blöde) Frage zum Thema Interferenzen. Sind solche Interferenzen ein Problem für Solidworks? Von einem Bekannten weiß ich, daß in seiner Firma bewußt Interferenzen in Baugruppe zugelassen sind, in genau solchen Fällen. Die arbeiten allerdings mit IDEAS. Gibt es wichtige Gründe dafür sowas in SWX zu vermeiden? (Ich bin neu auf dem Gebiet) Michael Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
StefanBerlitz Guter-Geist-Moderator IT Admin (CAx)
Beiträge: 8756 Registriert: 02.03.2000 SunZu sagt: Analysiere die Vorteile, die du aus meinem Ratschlag ziehst. Dann gliedere deine Kräfte entsprechend und mache dir außergewöhnliche Taktiken zunutze.
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erstellt am: 10. Dez. 2000 11:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jochen Ertl
Hallo Michael, SolidWorks (bzw. der Modeller darunter, also der Parasolid-Kern) hat im Prinzip kleinere Problemchen, wenn in Baugruppen Interferenzen auftreten. Mir fallen auf Anhieb ein paar Gründe ein, warum man Interferenzen vermeiden sollte:
- es kann (muss nicht) passieren, dass in Darstellungsart verdeckte Kante ausgeblendet oder verdeckte Kanten grau Kanten oder Linien nicht richtig dargestellt werden. Dies betrifft insbesondere Zeichnungen, da es da nunmal keine Möglichkeit gibt, auf schattiert zu schalten. In der SW2000 ist allerdings eine Option hinzugekommen, wodurch die Darstellung genauer gemacht wird.
- die Rechenzeiten in Baugruppen mit massiven Interferenzen gehen deutlich in die Höhe. Wir hatten schon Beispiele, da gingen in Baugruppen die Rechenzeiten für einen Modellaufbau von über 10 Minuten auf 13 Sekunden herunter, nachdem alle Interferenzen beseitigt wurden.
- manchmal lassen sich einige seltsame Verhaltensweisen beim Modellaufbau oder Verknüpfungen auf die Interferenzen zurückführen. Wenn man Teile an die VARs oder SolidWorks zur Analyse schickt wird immer zuerst verlangt die Interferenzen zu beseitigen und tatsächlich lösen sich dann viele Problem.
- wenn absichtlich Interferenzen eingebaut sind kann man diese bei der Interferenzprüfung nicht automatisch herausfiltern und muss mühsam die ganze Liste durchgehen. Eine Interferenzprüfung als Konstruktionshilfe sollte man logischerweise immer machen!!
Zusammenfassend läßt sich sagen, dass SolidWorks (bzw. der Parasolid) durchaus auch mit Interferenzen umgehen kann, dass es aber einige (wenige) Situationen gibt in denen diese zu Problemen führen. Da es offesichtlich keine Regel dafür gibt, sollte man versuchen generell ohne auszukommen. Und weil es in 90% aller Fälle nie Probleme gibt, verstehen (natürlich ?) wir User nicht, warum es in den restlichen 10% zu Problem kommt und wollen dass logischerweise gelöst haben und uns nicht mit Workarounds herumschlagen. Ciao, Stefan PS: bin bis nächste Woche (18.12) nicht zu erreichen, also wenn ihr nichts von mir hört ... Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
HarryD Mitglied Dipl.-Ing. Maschinenbau
Beiträge: 597 Registriert: 01.12.2000
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erstellt am: 10. Dez. 2000 19:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jochen Ertl
Hallo Leute, das Problem habe ich bei uns in unserer Insellösung völlig unnormgerecht gelöst: Außengewinde werden mit Kerndurchmesser erzeugt. Innengewinde ebenfalls. Die Folge ist im Modell keine Interferenzen zu bekommen, in der Zeichnung ist die Darstellung meist akzeptabel, da die Gewindelinie im Außenteil di Kontur des Innenteil andeutet/ersetzt. Wenn man jetzt noch beherzigt, daß Normteile nicht geschnitten werden, kann man damit leben und spart sich eine Menge administrativen Aufwandes, um das Problem in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten mit Cadenas-PartSolution. Um jedes Bauteil nur einmal zu erzeugen und hier über den Speichernamen eine Eindeutigkeit zu erhalten, habe ich die Erzeugung von Normteilen mit Nenndurchmesser gesperrt. Gruß Harry Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jochen Ertl Mitglied
Beiträge: 3 Registriert: 07.12.2000
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erstellt am: 15. Dez. 2000 07:34 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Ihr Alle, erst mal Danke für Eure Vorschläge. Die Möglichkeit den Kerndurchmesser zu modellieren, und lediglich in der Zeichnungsableitung das Gewindemaß anzugeben, erscheint mir im Moment als die einfachste. Zudem haben wir von einem Anbieter von CAD/CAM-Programmen (camcenter-gmbh.de, Programm: Esprit) erfahren, dass es die Möglichkeit gibt, vor der Erzeugung des CNC-Datensatzes ein Volumen auf das SW-Teil zu modellieren. Dieses Volumen hat keinen Einfluß auf das SW-Teil, wird aber im CNC Programm berücksichtigt. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
JM Mitglied
Beiträge: 223 Registriert: 02.11.2000 SW2006 SP5.0 Produktiv SW2009 SP4.1 Tesr
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erstellt am: 15. Dez. 2000 15:30 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für Jochen Ertl
Hallo, eine kurze Bemerkung zu Interferenzen: Es gibt zwei gravierende Nachteile, weswegen mann auf Interferenzen verzichten sollte. 1. die schon genannte fehlerhafte Darstellung von verdeckten und die teilweise fehlende Darstellung von tangentialen Kanten 2. und wesentlich schlimmer, es kann vorkommen (vor allem bei Teilen mit vielen Flächen), daß man sich stundenlang die Mühe macht eine Zeichnungsableitung zu erstellen, diese auch immer wieder zwischenspeichert, aber SW irgendwann an den Punkt kommt, zu sagen "jetzt reichts" mit dem Durchrechnen der evt. Lösungen und sich beharrlich weigert die Zeichnung überhaupt noch zu speichern (ist mir mehrfach so gegangen) JM Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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