Hallo Martin,
ich erstelle Prototypen für Landtechnik. Dort sind relativ viele Teile beweglich (teils frei beweglich innerhalb von Anschlägen, teils geführt über Linearaktuatoren (Hydraulik, Pneumatik, Elektrisch).
Hab früher mit Flex. BG gearbeitet, der Schuß kann aber ganz gut nach hinten losgehen.
Heute baue ich mir einen Aktuator immer aus Rohr und Kolben. Wie erwähnt über Bedingungen ineinandergesteckt (Achsgleichheit, Parallelität gg. Verdrehen und ein Offset als Hub). Die Rohteile (Realitätsnahe Dummies - weil Kaufteile) erstelle ich so, daß der Offset gleich meinem Hub ist, d.h. Offset = 0 --> Hub ebenfalls 0 bzw. ganz eingefahren.
Der Aktuator mit Rohr und Kolben stellt eine eigene BG. Der Offset ist dabei die einzig sichtbare Bedingung, so bleibt sie auch in übergeordneten BG´s sichtbar und veränderbar.
Was NICHT geht ist z.B. eine Bewegung "flüssig/stufenlos" darzustellen, z.B. um zu sehen ob´s auf halber Strecke i-wo kracht. Für so einen Zweck kannst du den Offset inaktivieren und dann in der nächst-übergeordneten BG die betreffende BG auf Flex stellen.
Bei einer Lenkachse mit 2 Lenkzylindern (einer fährt aus, der andere ein) habe ich die Aktuatoren nicht als BG erstellt, sondern das Rohr und die Stange als Einzelteile mit in die Montage genommen. Einem Zylinder habe ich den Hub-Offset verpasst, dem anderen nur einen "Referenz-Offset" um zu sehen auf welchem Hub er steht. (bzw. welcher Hub ihm "von außen über die Kinematik induziert" wird.
Flex-UnterBG in einer Flex-UnterBG -- keine Ahnung ob/wie es funktioniert. Kann aber Probleme geben, da dir ggf. die Teile der Flexgruppe "umkippen", wenn du die Flexgruppe über eine gesteuerte verschiebst. Ich bin bisher besser damit gefahren, die Zylinder zu steuern und alle Freiheitsgrade zu schließen.
Eine Rückmeldung im Sinne von "max Hub erreicht" - Fehlermeldung, oder "Anschlag erreicht" - Fehlermeldung kenne ich leider nicht. Ggf. kannst du in der BG mit deinem Hub-Offset über Boolsche Operatoren was machen. Würde sich aber nur gegen einen "Eingabefehler" auswirken (z.B. max Hub eines Zylinders 350mm, Eingabe 530mm.
Ich verfahre so, daß ich während einer Konstruktion so im Detail drin bin daß ich die Zahlen kenne. Manchmal hinterlege ich mir Grenzwerte in den Bemerkungen eines Bauteils, um mal dort nachzusehen wenn ich sie vergessen habe.
Bin zwar für mein Vorgehen schon mal als quick and dirty kritisiert worden. Zu Recht, wenn jemand Großserienteile oder dgl. konstruiert. In meinem Fall muß ich eine komplette Maschine aus dem Nichts zaubern, bei der ich zwar ein paar Bewegungen simulieren kann, Grenzpunkte anfahren kann, Maximal- und Minimalwerte bestimmen kann. So quick wie´s geht, und nur soweit sauber wie es für das Rausziehen von Fertigungsrelevanten Daten (Zeichnungen, Montagezeichnungen, DXF) nötig ist. Kaufteile nur wo nötig und nur so ausführlich wie nötig. Die Maschinen werden i.d.R. nur 1x gebaut (very very very customized...).
Zu oft schon die Erfahrung, daß der Kunde doch wieder was umwirft und somit nicht allzuviel Arbeit umsonst gewesen sein soll...
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Frei nach Pippi Langstrumpf: Widdewiddewitt - ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!
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