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Solid Edge bei ALU-Line:

Ästhetik und Funktionalität



Die Produkte von Alu-Line zeichnen sich durch eine hohe Funktionalität bei gleichzeitig ebensolcher Ästhetik aus. Alle werden mit dem CAD-System Solid Edge konstruiert, welches auch einen einfachen Datenaustausch mit Kunden ermöglicht. Die Betreuung des Unternehmens hat die PBU CAD- Systeme GmbH, Aichach übernommen.

Bad Saulgau, dem Sitz von Alu-Line, ist es gelungen, die Freundlichkeit und Gemütlichkeit einer kleinen Kurstadt mit Hightech der Region zu kombinieren - zum Vorteil aller.
Eines der Hightech-Unternehmen dort ist die Alu-Line Metallbearbeitungs GmbH. Das Unternehmen, am Rande der Schwäbischen Alb im Landkreis Sigmaringen gelegen, wurde 1985 von Alfons Zimmerer gegründet. Er war zuvor im Vertrieb von Aluminium Profilen für ein Presswerk tätig und hatte dann die Idee, die Profile auch zu sägen und zu bearbeiten.


Bei Alu-Line sind aktuell 6 Solid Edge Arbeitsplätze installiert.

Sein erster Mitarbeiter war Ernst Sigmund, der heutige Geschäftsleiter Technik. Die beiden haben dann Alu-Profile kundenspezifisch gesägt, gebogen und gebohrt.

Durch den berühmten Zufall kamen sie recht bald mit dem Anwendungsfeld „Reisemobile“ in Kontakt. Konkret gab es das Angebot eines Reisemobilherstellers, die Dachreling und die Leitern zu fertigen. Das gelang offensichtlich so gut, dass Alu-Line immer mehr mit Reisemobilen in Verbindung gekommen ist.

„Inzwischen haben wir diverse Eigenprodukte im Reisemobil-Bereich, wie Hubbetten, Fahrradträger, Dachrelings und auch weiterhin Aluminium-Profile, gesägt, gebohrt und gebogen“, wie der Konstruktionsleiter Daniel Sigmund sagt.

Heute sind diverse Reisemobil-Hersteller Kunden bei Alu-Line im In- und Ausland - bis hinüber nach Australien und Neuseeland. Dieser Teil macht ca. 60% des Unternehmensumsatzes aus. Die anderen 40% entfallen auf das Segment: Klassischer Industriezulieferer. Sigmund: „Wir liefern alles, was mit Aluminiumteilen und -baugruppen zu tun hat.“

Dazu kommen Blechteile für den Eigenbedarf, wie für Kunden, die einer eigenen Blechfertigung entstammen, welche in den letzten Jahren aufgebaut wurde.

Alu-Line hat eine enorm hohe Fertigungstiefe, die auch einen eigenen Werkzeugbau umfasst. Alles was gebraucht wird, um Teile zu spannen, zu biegen oder sonst wie zu bearbeiten, wird selbst gemacht.


Als eine solche Hüllgeometrie werden Reisemobile an Alu-Line übergeben.

In den letzten 30 Jahren ist das Unternehmen gut gewachsen. Was mit zwei Personen und einer kleinen Halle begann, wurde zu einem leistungsfähigen Mittelständler mit ca. 100 Mitarbeitern.

IT bodenständig

Die ohnehin bodenständigen schwäbischen Techniker sind es auch bei der IT-Ausstattung geblieben. Die kaufmännische IT ist geprägt durch ein zweckmäßiges ERP-System, welches auf Initiative mehrerer Maschinenbauer in der Region Oberschwaben erstellt wurde, heute jedoch als Standardprogramm angeboten wird. Davon setzt Alu-Line 30 Lizenzen ein.

Die technische IT ist repräsentiert durch 6 Solid Edge-Lizenzen, die seit 2011 eingeführt wurden. Die Aluminium-Spezialisten haben sich für dieses CAD-System entschieden, „weil unsere Kunden im Reisemobil-Bereich zumeist ebenfalls Solid Edge einsetzen“, wie Daniel Sigmund ausführt. Somit hat man mit dem Datenaustausch keinerlei Probleme und kommt insgesamt schneller voran.


Reisemobil-Bett als 3D-Modell in Solid Edge.

Die Empfehlung des Händlers und Betreuers, PBU CAD-Systeme Aichach, kam ebenfalls von einem Kunden. Somit waren die Randbedingungen gesetzt. Bevor nun der Einsatz von Solid Edge näher beschrieben wird, zunächst ein Blick auf das System selbst.

Für den Maschinenbau bestens geeignet

Solid Edge wurde einstmals vom bekannten CAD-Hersteller Intergraph entwickelt und war das erste System, welches die Möglichkeiten von Windows voll ausnutzte.
Nach einer strategischen Umorientierung bei Intergraph gelangte Solid Edge zu Unigraphics und mit dem Kauf von Unigraphics in die Hand von Siemens, wo es neben NX als zweites System, über den Händlerkanal, angeboten wird.


Fahrradträger für einen Kastenwagen dargestellt als Solid Edge Modell.

Solid Edge basiert auf dem Parasolidkern (ebenfalls aus dem Hause Siemens) und bietet im Prinzip „alles“, was ein Maschinenbauer so braucht:

  • 2D CAD und 3D CAD Programm
  • Best-Practise im Maschinenbau

für Bauteil- und Baugruppenkonstruktionen

  • inkl. vollwertigem 2D CAD für DIN-normgerechte Zeichnungserstellung
  • sehr gutes Blechmodul für die Konstruktion von Blechteilen
  • Funktionen für die Simulation
  • Kabelbaumkonstruktion
  • Modul für den Rohrleitungsbau
  • intuitive Bedienung durch Windows-Oberfläche
  • Schnittstellen für den Datenaustausch
    (z. B. AutoCAD, Inventor, SolidWorks, Pro/E)
  •  Konvertierungsassistent für Daten aus AutoCAD (DWG/DXF und anderen 2D-Produkten

Eine Besonderheit ist die Synchronous Technology, die es ganz grob gesagt erlaubt, parametrische, historiengebundene Geometrie mit nichtparametrischer Geometrie zu „mischen“, besser gesagt synchron zu bearbeiten. Beide Technologien können aber auch unabhängig voneinander genutzt werden. Vorteile hierfür werden bei Änderungen von Bauteilen gesehen, sowie bei der Bearbeitung importierter Fremdteile.


E-Mofa, aufgebaut aus Profilen von Alu-Line.

Solid Edge hat 4 Ausbaustufen, so dass die Anwender je nach Bedarf auswählen können.

Die Ausbaustufe Solid Edge Design and Drafting beinhaltet alle Basisfunktionen, mit denen Sie ein Einzelteil, eine Baugruppe sowie eine 2D-Zeichnungsableitung erstellen können. Solid Edge Foundation bietet zusätzlich Funktionen für die Flächenkonstruktion, Sheet Metal (Blechteile konstruieren, Abwicklungen erzeugen), Schweißverbindungen und Rahmenkonstruktion. Mit Solid Edge Classic nutzen die Anwender darüber hinaus die Bauteilanalyse, Engineering References, Rendering und die Maschinenbau-Bibliothek für Normteile. Die höchste Ausbaustufe Solid Edge Premium beinhaltet zudem noch die Baugruppenanalyse, Kabelbaumkonstruktion und Funktionen zur Verrohrung. Die verschiedenen Ausbaustufen können außerdem mit zusätzlichen Modulen als Add-ons erweitert werden.

Alles auf SE

„Wir entwickeln und konstruieren alle unsere Produkte mit Solid Edge“, sagt Rainer Storz, Produktentwickler im Hause Alu-Line. Das geschieht grundsätzlich in 3D, aber auch Zeichnungen spielen eine wichtige Rolle. „Wir bekommen oft von unsrem Industriekunden nur Skizzen oder Zeichnungen, die für unsere Produktion aber nicht geeignet sind. Wir bauen von solchen Teilen dann neue, fertigungsgerechte Zeichnungen im CAD-System auf“, so Storz weiter.

Bei einer so stark auf Profilen basierten Konstruktion darf man natürlich erwarten, dass diese alle auch in einer entsprechenden Bibliothek zu finden sind. Genau so ist es auch. „Dabei handelt es sich zu 70% um von uns entwickelte Profile, die restlichen 30% kommen von Lieferanten“ (Sigmund). Letztere liefern im Prinzip nur die Basisgeometrie per DXF (2D) an Alu-Line. Hier werden sie dann zu 3D-Stangen extrudiert und abgespeichert. Das hat einen Vorteil bei der späteren Bearbeitung in der Werkstatt: Das CAM-System übernimmt das 3D-Modell und setzt die Bearbeitungen darauf auf.

Darüber hinaus können die Konstrukteure auf eine umfangreiche Bibliothek mit Betriebsnormteilen zurückgreifen. Für noch weitergehende Kauf- und Normteile wird Trace Parts genutzt. R. Storz: „Wir benennen die von Trace Parts heruntergeladenen Teile sofort mit einer eigenen Artikelnummer, so dass eine klare Einordnung in unsere Konstruktionswelt erfolgt.“

In Sachen Blechkonstruktion wird selbstverständlich der sehr leistungsstarke Blechmodul von Solid Edge genutzt. U. a. befinden sich alle in der Fertigung genutzten Stempel und Biegewerkzeuge auch wieder in einer Bibliothek, so dass der jeweilige Konstrukteur gar nicht erst Geometrien erzeugt, die dann hinterher nicht gefertigt werden können.
Da in der Blechproduktion Maschinen von Trumpf eingesetzt werden, kommt auch „Trutops“ von Trumpf in der Arbeitsvorbereitung zum Einsatz. Der Ablauf ist so, dass sich der Bearbeiter die Solid Edge Modelle vom Server holt, diese in Trutops abwickelt und die nötigen Bearbeitungen anbringt. Allerdings erfolgt die Datenübertragung von Solid Edge an Trutops über eine Standard-Schnittstelle. Eine direkte Kopplung gibt es nicht!

Soviel zur allgemeinen Konstruktionsumgebung bei Alu-Line.

Für die Konstruktion von Reisemobilzubehör, speziell für die Betten, ist es so, dass die Konstrukteure vom jeweiligen Reisemobilhersteller eine Hüllgeometrie des Reisemobils in 3D erhalten (siehe Bild). In diese „Hülle“ hinein konstruieren Rainer Storz und seine Kollegen ihre Betten.

Im CAD-System ist es durchaus möglich, die Betten in verschiedenen Positionen darzustellen, um genau zu sehen, ob sie kollisionsfrei in ihre Tages- und Nachtposition gebracht werden können. „Ansonsten erfolgen alle weiteren Tests direkt an unsrem Prüfstand“, wie Storz betont.

Bei allen diesen hier nur kurz angedeuteten Arbeiten fühlen sich die Konstrukteure in Bad Saulgau bestens von Solid Edge unterstützt: „Es gibt bis heute nichts, was wir an dem System zu kritisieren hätten. Solid Edge erlaubt es, alle unsere konstruktiven Absichten umzusetzen“, so der Konstruktionsleiter Daniel Sigmund.

Ein entsprechendes Lob gibt er auch an PBU als Partner: „Wir sind mehr als zufrieden; wir haben zuverlässige Ansprechpartner und die gesamte Betreuung läuft sehr gut!“
Befragt nach Zukunftsaspekten ist man sich sicher, dass eine umfassende Datenverwaltung (PDM) ebenso eine Rolle spielen wird, wie ein übergreifendes CAM-System, welches geeignet ist, die speziellen Bearbeitungszentren für die Profile, Standard-BAZ und evtl. Roboter zu programmieren.


Die beiden Informationsgeber in Bad Saulgau: Rainer Storz (links) und Daniel Siegmund.

Über PBU CAD-Systeme
Vom Hauptsitz in Aichach (bei München) und von weiteren Niederlassungen in Filderstadt (bei Stuttgart) und Moers (bei Düsseldorf) aus werden mehr als 600 Kunden in der computerunterstützten Produktentwicklung betreut. Mit über 7.000 installierten Softwarelizenzen in den Bereichen CAD, CAM, CAE und PDM zählt die PBU zu den erfolgreichsten Partnern seiner PLM-Software-Lieferanten, allem voran der Siemens AG. Das mittelständische Unternehmen beschäftigt rund 45 Mitarbeiter.

www.alu-line.de
www.pbu-cad.de

- Karl Obermann -
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