>>... aufgrund der schieren Komplexität ...
>>Welcher Sinn liegt also in der entkoppelten Eigenfrequenzbetrachtung einzelner Bauteile?
Die Betrachtung wichtiger Einzelteile kann sehr wohl einen ersten Eindruck vermitteln, in welchem Frequenzbereich man mit Eigenschwingungen zu rechnen hat. Wenn das Gesamtmodell tatsächlich zu komplex ist, um mit vertretbarem Rechenaufwand und glaubwürdigen Randbedingungen zum Ziel zu kommen, dann ist eine Näherung immer noch besser als schiere Ungewissheit.
>>Kommt es durch die Kopplung der Bauteile in einer Baugruppe nicht zu einer Verschiebung der Eigenfrequenzen?
Ja, sicher.
Aber wenn Du Dein Modell und das Ziel Deiner Simulation betrachtest:
- Kannst Du nicht durch vernünftige Annahmen hinsichtlich der jeweiligen Einbausituation und Anwendung von Federn und Dämpfern zu einem relativ genauen Ergebnis kommen?
- Wie genau müssen denn die Frequenzen und Amplituden bestimmt werden, um hinsichtlich der Beurteilung des Gesamtsystems eine hilfreiche Aussage zu erhalten? Geht es um eine Verbesserung der Konstruktion oder einen förmlichen Sicherheitsnachweis?
Als "dummer Systemadministrator" stehe ich oftmals im Konflikt mit Anwendern, die immer höhere Rechenleitung verlangen, um absolut perfekte Ergebnisse erzielen zu können. Kaum jemand ist bereit, mal über vertretbare Kompromisse von Aufwand und Nutzen nachzudenken.
( Ich denke dann gerne zurück an den ersten PC: 640kB Arbeitsspeicher, 1MHz Taktrate... )
------------------
Rainer Schulze
Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP