---

Hallo,

kann mir vielleicht jemand einen Literatur- oder Artikelhinweis geben, der sich mit dem Thema: Interpretation von Festigkeitsberechnungsergebnissen beschäftigt? Es geht mir dabei um die Beurteilung von Spannungs- und Verformungsergebnissen aus FEM Berechnungen im Hinblick auf statische Festigkei, Sicherheit und Dauerfestigkeit.

Vielen Dank schon mal vorab!

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

 

Zitat:

---

Original erstellt von pklemm:
kann mir vielleicht jemand einen Literatur- oder Artikelhinweis geben, der sich mit dem Thema: Interpretation von Festigkeitsberechnungsergebnissen beschäftigt?

---

Generell muß man, um das Simulationsergebnis einer Festigkeitsberechnung sachgerecht und sinnvoll interpretieren zu können

1) absolut sichere Kenntnisse in technischer Mechanik, Festigkeitslehre, Elastizitätstheorie und Pastizitätstheorie besitzen

2) die vorliegende reale Fragestellung vollständig verstanden haben

3) deren Abstraktion in Form des Simulationsmodells verstehen, insbesondere die Übersetzung realer Lasten und Umgebungsbedingungen in FEM-Randbedingungen

4) die Möglichkeiten und Grenzen des verwendeten Simulationsprogrammes kennen und einschätzen können

5) die Zuverlässigkeit der verwendeten Werkstoffdaten bewerten können

6) in der Lage sein, das Simulationsergebnis an Hand von Messungen und Praxisversuchen validieren zu können

Eine spezielle Literatur-Empfehlung, gerade was die Interpretation von FEM-Ergebnissen betrifft, abzugeben, ist nicht ganz einfach. Ganz brauchbar, da nicht allzu akademisch und recht praxisnah, fand ich

Peter Fröhlich, "FEM-Anwendungspraxis", Viehweg Verlag

Ein solches oder ähnliches Buch ersetzt aber auf gar keinen Fall die oben von mir genannten fachlichen Voraussetzungen.

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

vielen Dank für den Tipp. Ich werde mir das Buch mal ansehen.
Bei den Voraussetzungen stimme ich Ihnen zu. Leider ist es aber in der Praxis so, dass eben nicht immer exakt diese Grenzen im Hinblick auf Werkstoffdaten, Ersatzmodelle und Abstraktionsgrad gezogen werden können und oft auch nicht genügend Zeit für die eingehende Betrachtung besteht. Wir haben auch mit Unterstützung echter Profis auf dem Gebiet festgestellt, dass es immer wieder durchaus Interpretationsspielraum gibt.
Artikel, die diese Problematik aufgreifen, sind vermutlich auch deshalb rar, weil sie zu viel "Angriffsfläche" bieten würden.
Vielleicht findet sich ja doch noch mehr!

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP

---

Zitat:

---

Original erstellt von pklemm:
Bei den Voraussetzungen stimme ich Ihnen zu. Leider ist es aber in der Praxis so, dass eben nicht immer exakt diese Grenzen im Hinblick auf Werkstoffdaten, Ersatzmodelle und Abstraktionsgrad gezogen werden können

---

Sie können nicht exakt gezogen, aber mit genügend Fachwissen und Erfahrung realistisch eingeschätzt werden, so daß dann auf Basis vorliegender Berechnungsergebnisse sinnvolle Aussagen gemacht werden können. Ohne diese Voraussetzungen produziert man im günstigsten Fall nichtssagende, bunte Bilder, im schlimmsten Fall gefährliche Falschaussagen und Fehlinterpretationen.

Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP