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Hallo liebe Community,

ich möchte mich in nächster Zeit als FEM-Ingenieur bewerben. Sicherlich werde ich in einigen Unternehmen einem Fachgespräch ausgesetzt werden. Mit welchen Fragen müsste ich rechnen? Sicherlich irgendwelche Grundlagen zur FEM. Hat jemand schon Erfahrungen gesammelt und würde darüber berichten.

LG

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Hallo,

 

Zitat:

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Original erstellt von Axel71:
Sicherlich werde ich in einigen Unternehmen einem Fachgespräch ausgesetzt werden. Mit welchen Fragen müsste ich rechnen? Sicherlich irgendwelche Grundlagen zur FEM.

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Ich kenne einige Unternehmen, die deine Eignung beurteilen, indem du als Einsteiger während eines "Probearbeitstages" deine Fähigkeiten unter Beweis stellen musst.
Meist handelt es sich dabei um eine einfache Berechnungsaufgabe in der du mit Hilfe eines erfahrenen Kollegen ein kleines "Projekt" ausarbeitest.

Dabei müsstest du z.B. mit einem Preprozessor ein Bauteil vernetzen, einen Lastfall aufbauen und anschließend in einem Postprozessor das Ergebnis auswerten.

Wenn du vorgibst, dass du z.B. umfassende Erfahrungen in Abaqus / Explicit hast, so würde ich von dir erwarten, dass du mit Hilfe dieser Erfahrungen auch eine leichte Aufgabe in hauseigenen expliziten Code mit Hilfestellung lösen kannst.
Der fachliche Background sollte dementsprechend vorhanden sein.

Bei der Bearbeitung einer solchen Aufgabenstellung kann man das Fachgespräch eigentlich gleichzeitig integrieren.

- Welcher Kontakttyp sollte gewählt werden, und wenn warum?
- Woraus ergibt sich der Zeitschritt und wie ist dieser definiert?
- Welche Möglichkeiten gibt es den Zeitschritt positiv als auch
  negativ zu beeinflussen?
- ...

Gemeinsam würde dann das Input-Deck im Hilfe deiner Vorschläge aufgebaut.

Vieles hängt dann im großen Maße natürlich von den Angaben in deiner Bewerbung ab.

Wenn du angegeben solltest, dass du mit Hypermesh vernetzen kannst, Abaqus als Solver kennst und unter Linux/Unix fit bist (passt alles haargenau auf die ausgeschrieben Position in der Stellenanzeige), dann kann eine solche Aufgabe darin bestehen:

- unternehmensinterne Verzeichnisstruktur für das Projekt unter
  Verwendung der Shell erstellen und Projektdaten kopieren

- Bauteil mit Hypermesh vernetzen und Lastfall aufbauen

- manuelle Anpassungen im Deck unter Verwendung von
  emacs, nedit, vi, ... (je nach Vorliebe) vornehmen
 
- Auswertung mit Hyperview durchführen

Dies wäre dann meines Erachtens für die in der Bewerbung getroffen Angaben nicht zuviel verlangt.

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Viele Grüße

Dominik

[Diese Nachricht wurde von Dominik.Mueller am 19. Feb. 2009 editiert.]

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Zitat:

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Original erstellt von Axel71:
ich möchte mich in nächster Zeit als FEM-Ingenieur bewerben. Sicherlich werde ich in einigen Unternehmen einem Fachgespräch ausgesetzt werden. Mit welchen Fragen müsste ich rechnen? Sicherlich irgendwelche Grundlagen zur FEM. Hat jemand schon Erfahrungen gesammelt und würde darüber berichten.

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Ich kenne die Situation aus der umgekehrten Perspektive. Auf der Suche nach einem geeigneten FEM-Berechner überprüfe ich als allererstes, ob die naturwissenschaftlichen Grundlagen (Mathematik, technische Mechanik, Festigkeitslehre, Plastizitätstheorie) vorhanden sind. Sind die nicht da, ist alles weitere völlig sinnlos.

Als zweites erwarte ich eine gehöriges Maß an Praxis und Sicherheit im Umgang mit Rechnersystemen. Und erst dann kommen ggf. bereits vorhandene Kenntnisse mit einem bestimmten FEM-Programm.

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Zitat:

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Original erstellt von JPietsch:
Ich kenne die Situation aus der umgekehrten Perspektive. Auf der Suche nach einem geeigneten FEM-Berechner überprüfe ich als allererstes, ob die naturwissenschaftlichen Grundlagen (Mathematik, technische Mechanik, Festigkeitslehre, Plastizitätstheorie) vorhanden sind. Sind die nicht da, ist alles weitere völlig sinnlos.

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Dieser Einschätzung schließe ich mich an. Ein Bewerber sollte zuallererst fundierte Kenntnisse in Mechanik und Festigkeitslehre mitbringen. Auf ein spezifisches FEM-Programm, das in unserer Firma verwendet wird, kann ich ihn in relativ kurzer Zeit selbst einschulen.

Der schwierigste Teil einer FEM-Berechnung ist, das reale mechnische Problem auf ein idealisiertes mathematisches Modell zu abstrahieren. Wenn ein Bewerber weiss, was es in der FEM für Randbedingungen gibt, und wie man diese einsetzt, hat er schon sehr gute Karten.

Elementare Grundlagen zur FEM, über die man bescheid wissen sollte, sind z.B. die Anwendungsgrenzen einer linearen FEM-Berechnung, wie die Elementsgröße ein Berechnungsergebnis beeinflusst, oder das Auftreten von Spannungssingularitäten.

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Inzwischen hatte ich schon zwei Vorstellungsgespräche bei zwei großen Unternehmen. Kein U. hat mich fachlich ausgefragt. Das einzige war, dass ich über Studien- und Diplomarbeit sprechen musste. Viel wichtiger war denen, dass ich englisch spreche. Ansonsten waren es ganz lockere Gespräche.

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