Zitat:
Original erstellt von Surf-Ace:
Weiß jemand wo ich solche Materialwerte herbekomme? Wo kann ich ggf. die Materialwerte bestimmen lassen?
Bei einem Labor/einem Institut/einer Forschungseinrichtung, welches sich mit Materialforschung und der Ermittlung von Materialkennwerten befaßt. Es gibt Hochschulinstitute, die so etwas können, sowie jede Menge halb- und quasi-privatwirtschaftliche Institute (Stichwort Fraunhofer, Max-Planck und so weiter...) Hinzu kommen diverseste Ingenieurdienstleister, die ebenfalls so etwas anbieten.
Unsere (äußerst leidvolle) Erfahrung ist allerdings, daß die Reaktionszeiten solcher Einrichtungen (insbesondere bei bei den öffentlich-rechtlichen) zumeist im Wochenbereich, bisweilen sogar im Monatsbereich liegen, und daß die Kosten für die Ermittlung allein eines einzelnen Fließkurvensatzes häufig völlig indiskutabel sind.
Als Konsequenz haben wir die Investition in eine Prüfanlage in die Hand genommen, um zukünftig Materialkennwerte selbst zeitnah und zuverlässig ermitteln zu können.
Aber bevor Du solche Anstrengungen unternimmst: Frag doch mal den Hersteller Deines Lochbleches, ob er das nicht selbst kann. Bislang haben wir unsere Fließkurven nämlich immer von unseren Werkstofflieferanten bekommen. Das erforderte zwar stets eines massiven Drucks seitens unseres Einkaufs auf die jeweiligen Lieferanten, bis deren QS endlich entsprechend parierte, und pünktlich kam der Kram auch nie, aber dafür war's wenigstens für uns kostenlos.
Für die Werkstofflieferanten gibt es aber einen sehr guten Grund, nicht wie eine Glucke auf diesen Kennwerten zu hocken: Ohne Frage wird nämlich in der gesamten Produkt- und Prozessentwicklung immer mehr, häufiger und umfassend mit FEM simuliert. Und ein Werkstofflieferant, der zu seinen Produkten keine (für FEM ausreichenden) Kennwerte liefert, ist irgendwann aus dem Geschäft raus. Erzähl das doch mal Deinem Lochblechhersteller...
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