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Autor Thema:  Der Berechnungsingenieur (7527 mal gelesen)
ansbeginner
Mitglied



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Beiträge: 28
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erstellt am: 07. Mrz. 2005 00:30    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities

Hallo,

da ja irgendwann mal das Studium beendet ist und man sich Gedanken macht was dann so kommen könnte... Was braucht man eigentlich unabdingbar für "Skills", um als Berechnungsingenieur erfolgreich einzusteigen? Nach welchen Kriterien wird ausgewählt, welche Fächer, brauch ich nen sehr gut in Mathematik (was natuerlich nicht vorhanden etc...

Gruss,
Lars

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JPietsch
Moderator
Administrator PDMLink


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erstellt am: 07. Mrz. 2005 08:49    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für ansbeginner 10 Unities + Antwort hilfreich

Zitat:
Original erstellt von ansbeginner:
da ja irgendwann mal das Studium beendet ist und man sich Gedanken macht was dann so kommen könnte... Was braucht man eigentlich unabdingbar für "Skills", um als Berechnungsingenieur erfolgreich einzusteigen?

Wie so vieles läßt sich das kaum mit einer allgemeinen Formel beantworten.

Außer Frage steht natürlich, daß ein Berechnungsingenieur fundierte Kenntnisse in Mechanik, Festigkeitslehre und Elastizitätstheorie haben sollte, um mit FEM erzielte Ergebnisse interpretieren zu können.

Als Weiteres sind Kenntnisse in den mathematischen Grundlagen der FEM ebenfalls mehr als nur hilfreich. Auch wenn von den Herstellern von FEM-Programmen noch so häufig gepredigt wird, ihre Programme seien inzwischen von jedem Konstrukteur oder Feld-, Wald- und Wiesen-Projektingenieur bedienbar, ist dies schlicht und einfach falsch. Ohne Grundkenntnisse in der der FEM zugrundeliegenden Mathematik ist einfach nicht nachvollziehbar, warum sich beispielsweise unter bestimmten Umständen eine FEM-Struktur aus Tetraedern völlig anders verhält als eine aus Brick-Elementen. Und ohne die Möglichkeit, bei der Ergebnisinterpretation die numerischen und die physikalischen Einflüsse auf ein bestimmtes Ergebnis erkennen und klar voneinander trennen zu können, ist man als Berechnungsingenieur aufgeschmissen, weil man keine wirkliche Ergebnissicherheit hat.

Zum Dritten sollte ein Berechnungsingenieur so fundierte Kenntnisse wie nur irgend möglich von der Technologie haben, auf deren Feld er sich mit seinen Berechnungen tummelt. Sprich: Ein Berechnungsingenieur, der irgendwelche Fliesspressvorgänge simuliert, um damit Werkzeuge auszulegen, muß Ahnung von Umformtechnologie haben, damit er mit seinem Programm nicht irgendwelchen Nonsens rechnet, der sich anschließend auf der Maschine sowieso nicht umsetzen läßt. Oder: Ein Berechnungsingenieur, der irgendwelche Bauteile auf Festigkeit auslegt, muß genau über die tatsächliche Beanspruchungssituation (also den konkreten technischen Einsatzfall) dieser Bauteile Bescheid wissen, um aus den realen Verhältnissen numerische Größen für seine Simulation abstrahieren zu können. Und so weiter und so weiter...

Diese speziellen, auf seinen Tätigkeitsbereich zugeschnittenen Fachkenntnisse sind aber im Vorfeld (sprich: während des Studiums) überhaupt nicht zu erlernen. Daher halte ich es für unerläßlich, daß ein Berechnungsingenieur genau wie ein Konstrukteur oder ein Key-Accounter bei Beginn seiner beruflichen Tätigkeit zunächst ein mehrwöchiges oder sogar mehrmonatiges Training/Einarbeitungssprogramm durchläuft, um die Firma, die Fertigungsprozesse, die Abläufe und (vor allem!!!) die Technologie nicht nur kennenzulernen, sondern so weit zu verinnerlichen, daß er für seinen Arbeitgeber in nutzbringenderweise Berechnungen anstellen kann.

Wie lange ein solches Training "on the job" dauert, hängt nicht nur von vorhandenen Vorkenntnissen und der betreffenden Technologie ab, sondern auch, ob bereits erfahrene Berechnungskollegen vorhanden sind, um den Berufsstarter in seinem eigentlichen Job einzuarbeiten.

Klar, daß so etwas zunächst einmal Kosten verursacht und so mancher Geschäftsleitung sauer aufstößt. Langfristig ist dies aber der einzige vernünftige Weg, um FEM nutzbringend für ein Unternehmen einzusetzen.

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clastro
Mitglied
Dipl.-Ing.


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Beiträge: 44
Registriert: 11.11.2004

erstellt am: 07. Mrz. 2005 12:43    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für ansbeginner 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo!

Da ich das eine oder andere Bewerbungsgespräch hatte vor kurzem, schreibe ich mal kurz meine Erfahrung. Bei einer Bewerbung handelte es sich um die Stelle eines Berechnungsingenieurs, dessen Aufgabe es ist Crashsimulationen durchzuführen. Die Bewerbung lief so ab, dass ich zuerst beim zuständigen Abteilungssleiter war und er mir ein wenig über das Team und die Aufgaben erzählte. Meine "Skills" interessierten nicht wirklich, auf meine Arbeit und Erfahrung wurde nicht eingegangen. Auf meine Frage, ob ich auf eine Schulung in den entsprechenden Programmen geschickt werde, bekam ich zur Antwort, dass das vorhandene Know How von Mitarbeiter zu Mitarbeiter weiter gegeben wird. Das fand ich nicht wirklich gut, aber anscheinend muss überall gespart werden.
Dann ging es zu einem "Personaler", der wiederum nicht auf meine bisherigen Erfahrungn bzw. Vertiefungsrichtungen einging. Es wurde eher knallhart nach persönlichen Dingen gefragt.
Zum Ende des Gesprächs habe ich gefragt, was denn nun verlangt wird, und ich bekam zur Antwort: "Durch ihre Ausbildung im Studium sind sie dazu in der Lage sich überall einzuarbeiten. Sie benötigen ein halbes  Jahr, bis sie wissen um was es geht und ein weiteres bis sie wirklich eigenständig arbeiten können."
Bei einem weiteren Bewerbungssgespräch spielten meine Vertiefungsrichtungen ebenfalls keine große Rolle, es wurde zumindest nicht darauf eingegangen.
Das lässt nun zwei Schlüsse zu: entweder es spielt wirklich keine große Rolle was du im Studium gemacht hast, oder die Fächer sprechen für sich, dass keine weiteren Fragen gestellt werden.
Die Situation am Arbeitsmarkt lässt sich für mich schwer abschätzen, aber ich habe mich als "Möchtegern Berechnungsingenieur" nun für eine Promotionsstelle entschieden, da ich in den entsprechenden Abteilungen während meiner Praktika viele Berechnungsingenieure eben mit einem Dr. Titel sah.
Vielleicht hat ja hier jemand Erfahrung, ob eine Promotion noch Türen öffnen kann, oder ob es heute keinen Vorteil mehr bringt. In Zeiten von Master oder Bachelor sehe ich aber ein wenig die Felle weg schwimmen, was den TU-Ingenieuer angeht.
Mein Fazit also: Noten helfen vielleicht einfacher ein Vorstellungsgespärch zu bekommen. Im Gespräch wird man aber auf andere Sachen geprüft - und das ist absoluter Psychostress. Bereite dich also darauf vor. 

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ife
Mitglied
Berechnungsdienstleister FEM


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Beiträge: 1397
Registriert: 29.10.2002

IFE Deutschland
Simulation ANSYS
Workbench MAPDL Multiphysics CFX

erstellt am: 07. Mrz. 2005 16:58    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für ansbeginner 10 Unities + Antwort hilfreich

Promotion ist bei den renomierten Forschungseinrichtungen von Vorteil. Dr. oder TU-Abschluss bei den grossen Markenherstellern in der Berechnung, Entwicklung. Aber auch FH ok (kosten auch weniger). Mittlere Firmen Markenprodukthersteller wohl vermehrt FH und auch BA-Ingenieur (bspw Baden-Wuertemberg u.a.). Bei kleinen Zulieferern vielleicht eher FH, BA-Ingenieur, Techniker. Alles nur 'gefuehlte' Tendenzen.

Tendenziell haben Grossunternehmen groesseren Bedarf an Simulation [FEM u.a. Bauteilauslegung, Dimensionierung, Produkt- und Funktionsverifikation, ausgepraegteres Arsenal an CAE-Waffen] weiter/tiefergehenden Analyseaufgaben.

Ob ein MBA oder ein MSc etwas bringt, als Aufsatz auf ein FH-Diplom oder (soll auch vorkommen) als Zusatz zu Unistudium, kann ich nicht sagen. Wenn der Bedarf vom Arbeitgeber konkret geaussert wird, ok.

Wenn man zuegig mit der TH fertig ist, einem die Grundlagenfaecher,  klassische Physik liegen, und/oder oben genannte Aspekte relevant sind, ist eine Promotion sicher einen Gedanken wert.

Ob man beim Vorstellungsgespraech auf einen Interviewer stoesst der passt, ist wohl Glueckssache.

------------------
Gruesse,
Frank Exius
IFE Deutschland
Mo-Fr 9:00-18:00 Uhr durchgaengig
Dienstleistung in ANSYS ife-ansys.de
Simulation Berechnung FEM Digital Prototyping

[Diese Nachricht wurde von ife am 28. Okt. 2009 editiert.]

[Diese Nachricht wurde von ife am 28. Okt. 2009 editiert.]

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gebert
Mitglied
Ingenieur


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Beiträge: 133
Registriert: 06.07.2004

erstellt am: 07. Mrz. 2005 23:58    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für ansbeginner 10 Unities + Antwort hilfreich

Meine Meinung:
Wenn ein Berufsanfänger als Berechnungsingenieur angestellt werden soll, dann nicht wegen seiner Fähigkeiten (da Erfahrung zählt), sondern weil er(oder sie natürlich) günstiger und eventuell motivierter ist. Das was in der Regel an Unis und FHs bzgl. FEM passiert, kann man verglichen mit der Industrie vergessen.
Was hauptsächlich zählt ist der Eindruck von der Persönlichkeit.

Wichtigste Eigenschaften sind also Spieltrieb, Freude an den Möglichkeiten der Simulation und Lernbereitschaft.

Wenn man Karriere machen will, sollte man Tätigkeiten, die Liebe zum Detail und eine gewisse Beharrlichkeit erfordern, vermeiden, einfach weil dann der Aufstieg zu lange dauert. Besser verdienen kann man auch wo anders, z.B. im Vertrieb. Also für Leute, die Simulation nicht "lieben" ist Berechnungsingenieur keine gute Wahl. Exzessiv Mathe ist m.E. nicht nötig. Viel mehr ist praktisches und räumliches Denken von Nutzen.

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Roland Leiter
Mitglied
Berechnungsingenieur


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Beiträge: 659
Registriert: 08.11.2000

ProE und ProM i2, 2001, WF und WF2
HPxw6000, x4000

erstellt am: 14. Mrz. 2005 15:36    Editieren oder löschen Sie diesen Beitrag!  <-- editieren / zitieren -->   Antwort mit Zitat in Fett Antwort mit kursivem Zitat    Unities abgeben: 1 Unity (wenig hilfreich, aber dennoch)2 Unities3 Unities4 Unities5 Unities6 Unities7 Unities8 Unities9 Unities10 Unities Nur für ansbeginner 10 Unities + Antwort hilfreich

Hallo,

möchte noch ergänzen:
Kenntnisse in der Elastizitätstheorie und Bruchmechanik
Modellbildung
Sorgfalt und hinterfragen der eigenen Ergebnisse

------------------
HTHHope this helps (Hoffe, es hilft weiter)
Roland

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