Jochen,
die Finite-Elemente-Methoden sind numerische Verfahren für das Aufstellen und Lösen von Differentialgleichungen, mit deren Hilfe das Verhalten von Systemen in Physik und Technik beschrieben werden.
Die Genauigkeit der FEM erreicht damit höchstens jene der ihr zugrundeliegenden mathematischen Modelle: Deshalb ist Deine Frage eher die nach der Gültigkeit mathematischer Ansätze für die Beschreibung des realen Systemverhaltens (und das hat erst mal wenig mit FEM zu tun).
In der Praxis kannst Du davon ausgehen, dass z.B. die elementare Balkentheorie einigermaßen zutreffend das Beanspruchungsverhalten moderat belasteter Strukturen dieser Dimensionalität beschreibt. Also wirst Du hier kaum Unterschiede zwischen realer Bauteilprüfung und mechanischem Modell (oder eben FEM) finden. Wenn größere Unterschiede auftreten, dann sicherlich eher aufgrund von Meßfehlern!
Die "Kalibrierung" von Finite-Elemente-Methoden bzw. einzelnen Rechenprogrammen erfolgt mit Hilfe von vielfach beschriebenen Benchmark-Problemen (die neben der Ergebnisqualität auch z.B. Rechengeschwindigkeit u.a. bewerten helfen). Für jedes FEM-Programm findest Du entsprechende Beispiele in den beigefügten Verification-Manuals. Auch bei NAFEMS sind entsprechende Beispiele dokumentiert.
Gruss
Rüdiger
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