Hi nikemax3,
ich denke, die sog. Integrationspunkte heißen auch auf englisch "integration points".
(1) Die Integrationspunkte sind jene Punkte im finiten Element, an denen bestimmte Größen (u.a. Spannungen, aber auch Elementsteifigkeitsmatrizen) möglichst exakt berechnet werden. Da es einen viel zu großen Aufwand bedeuten würde, im gesamten Elementgebiet jene Größen zu ermitteln, beschränkt man sich aus Gründen der Effizienz eben auf diese sog. Integrationspunkte. Mathematisch wird hierfür häufig die sog. Gauß'sche Quadratur angewandt, mit der es möglich ist, Integralwerte auf Basis einer relativ kleinen Anzahl von Stützstellen und Gewichtungsfaktoren exakt zu bestimmen.
(2) Die Positionen der Integrationspunkte sind abhängig vom verwendeten Element - für einen gegebenen Bauteilquerschnitt kann dies in Abhängigkeit vom Elementtyp und der Diskretisierung an ganz unterschiedlichen Positionen sein.
(3) siehe Antwort --> (2)
(4) Die Integrationspunkte liegen (wieder abhängig von Elementtyp und Integrationsordnung) zumeist im Elementgebiet. Dies bedeutet, dass die Stellen maximaler Beanspruchung (die ja i.d.R. am Elementrand sind) nicht (!) übereinstimmend mit den Integrationspunkten sind. Zumeist sind die Spannungsangaben an den Integrationspunkten numerisch am ehesten zutreffend, aber eben nicht die Spannungsgrößtwerte.
Ich hoffe, das hat Dir ein wenig geholfen. Es kann teilweise relativ schwierig sein, eine wirklich geeignete Elementformulierung für ein spezielles Berechnungsproblem zu finden, denn viele Programme bieten Elemente mit unterschiedlicher Integrationsordnung an (sog. vollintegrierte bzw. unterintegrierte Elemente). Diese unterscheiden sich dann in Anzahl und Lage der jeweiligen Integrationspunkte ... die ganze Geschichte kann also recht aufwendig werden ...!
Trotzdem viel Glück (Spaß) und guten Rutsch.
Rüdiger
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