Warum nicht MSC? MARC/Mentat zum Beispiel kann Dir eine Menge an umformtechnischen Aufgabenstellungen erschlagen, gerade und speziell im Bereich der Massivumformung. Hier kommst Du nämlich mit einem Tool wie Autoform oder PAM Stamp, die ganz auf Bleche ausgerichtet sind, nicht weiter. Was Du brauchst, ist ein 3D-Programm mit Volumenelementen und der Fähigkeit zum automatischen Remeshen. Wenn Du beim Umformen die Umformkräfte richtig erfassen willst, ist die Verwendung eines impliziten Solvers (MARC, ANSYS, ABAQUS implicit) unerlässlich. Ein expliziter Solver (LS-DYNA-3D, ABAQUS explicit) rechnet zwar wesentlich schneller, berechnet aber kein Kräftegleichgewicht pro Iterationsschritt und ist daher eher für Aufgabenstellungen wie die Crashsimulation zu gebrauchen.
MSC.Autoforge (heißt jetzt Superform) kann das in Teilbereichen sogar noch besser als das normale MARC. Hinter Autoforge verbirgt sich der Solver von MARC mit einer speziell für die Umformtechnik angepassten Mentat-Oberfläche.
Für Deine Aufgabenstellung (Umformprozess mit anschließender Festigkeitsberechnung) taugen beide Programme sehr gut. Damit bei der Festigkeitsberechnung allerdings auch etwas Sinnvolles rauskommt, sind exakte Werkstoffdaten unerlässlich. Am wichtigsten für einen Berechnungsfall wie den Deinen ist die Fließkurve, um die Verfestigung des Werkstoffes möglichst realitätsnah zu erfassen. Wenn es sich um eine Warmformgebung handelt (z.B. Schmieden) mußt Du darauf achten, daß Du über temperaturabhängige und geschwindigkeitsabhängige Werkstoffdaten verfügst. Bei der Kaltverformung geht man allgemein von einem vernachlässigbaren Einfluss der Formänderungsgeschwindigkeit aus (Ausnahmen gibt es allerdings zur Genüge).
Als Literatur empfehle ich:
K. Lange, "Umformtechnik", Springer Verlag
Tschätsch, "Praxis der Umformtechnik", Vieweg Verlag
Als Quelle für Werkstoffdaten:
Doege, "Fließkurvenatlas"
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