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Thema: Auftragsböre (4129 mal gelesen)
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KB Gerken Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 05.02.2011 NX 7.5
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erstellt am: 25. Feb. 2013 10:06 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
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tanzbaer1963 Mitglied Maschinenbautechniker, Konstrukteur
Beiträge: 824 Registriert: 15.02.2007
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erstellt am: 25. Feb. 2013 10:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für KB Gerken
Hallo Ulli, und ein herzliches Willkommen im WBF. Schau mal hier, dort findest Du einen Link "Projekte" nach Gulp. Daneben gibt es eine ganze Reihe sogenannter "Freelancerportale", auf denen diverse Projekte angeboten werden. Ich habe mich auch mal in einem solchen Portal registriert, in der Hoffnung auf diesem Weg an neue Kontakte und somit auch an neue Aufträge zu kommen. Das Ergebnis war leider doch recht ernüchternd. Nach meiner persönlichen Erfahrung werden 98% die Projektangebote von Projektvermittlern (Hays, Solcom und wie sie alle heißen) angeboten. Die sammeln dann zwar fleißig Kontaktdaten, aber richtige Projektangebote sind dabei noch nicht heraus gekommen. Wenn man einigen Berichten glauben darf, sieht das für den IT-Bereich wohl etwas anders aus. Ich für meinen Teil habe dieses Thema mittlerweile abgehakt und mache halt Werbung auf den klassischen Wegen. Die besten und lukrativsten Aufträge habe ich aber immer noch durch Mundpropaganda erhalten. Ingenieurbüros oder andere Kontaktpersonen, die mich bei anderen Firmen empfohlen haben, Kontaktpersonen, die mal die Firma gewechselt haben etc.pp. Ich habe mir aber mal ein anderes Portal angesehen, Xing.de . Dies ist kein "Auftragsvermittlungsportal", aber eine Plattform, auf dem man seine Kontakte pflegen kann. Das Interessante hierbei, bei entsprechender Pflege können sich hier regelrechte Netzwerke bilden. ------------------ Gruß Ingo Theorie ist,wenn man alles weiß und nichts funktioniert. Praxis ist,wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Bei mir wird Theorie und Praxis vereint: Nichts funktioniert und keiner weiß warum! [Diese Nachricht wurde von tanzbaer1963 am 25. Feb. 2013 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
KB Gerken Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 05.02.2011 NX 7.5
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erstellt am: 25. Feb. 2013 11:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo Ingo, zunächst vielen Dank für die schnelle Antwort. Tja, meine Erfahrungen gehen genau in die gleiche Richtung. Habe mich dann irgend wann bei freelancer abgemeldet. Viele Güße Ulli ------------------ Gruß Ulli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 25. Feb. 2013 11:19 <-- editieren / zitieren -->
Hallo Ulli Wenn du Aufträge suchst, kommst Du nicht drumherum, persönlichen Kontakt direkt zu Auftragsvergebern zu suchen. Ist derzeit verdammt schwer, weil es mehr Dienstleister als Projekt-Anbieter gibt. My-Hammer, GULP und was es noch alles gibt, haben eines gemeinsam: den billigsten Anbieter für eine ausgeschriebene Arbeitsleistung zu finden. Da spielt es keine Rolle, ob ein kostendeckender Erlös erwirtschaftet wird. Und dazu kommt noch eines: diese Vermittler machen immer ihren Schnitt. Gerade GULP gibt an, dass Freiberufler derzeit so begehrt wie nie sind und nennt erzielbare Stundensätze, die gerade im Konstruktionsbereich nur selten erzielt werden. Und bei XING ist erkennbar, dass es auch mehr Jäger als Hasen gibt und deshalb nur über den Preis, der nicht niedrig genug sein kann, ein "Auftrag" zu Stande kommt. Und du fütterst andere mit. Ist ein Weizenbier im Gasthaus etwa wertvoller, wenn nicht eine Bedienung, sondern mehrere Bedienungen servieren? Besser: Klinken putzen, gute Arbeit abliefern, Marktnische suchen, Spezialistenstatus anstreben. Und nicht verleiten lassen, am Wettrennen um den billigsten Anbieter teilzunehmen. Schließlich mußt du von deiner Arbeit leben können, wenn du selbstständig bist. Ist das nicht möglich: festen Job suchen. UUUPPS da war Ingo schneller, schließe mich seiner Meinung an. Mein Kollege meint noch dazu: Die Recruiter bei solchen Sklavenmärkten haben i.d.R. fast keine Ahnung von dem Produkt, das sie vermarkten sollen. Kommt mal eine Anfrage von diesen Dödels: 3D-Konstrukteur gesucht z.B. können die nicht beantworten, ja welche 3D-SW. Ist für die Spackos alles das selbe. Der Fachkräftemangel wäre sofort behoben, wenn diese "Personalsolutions-Vorgaukler die Jobs, die Sie vermitteln wollen, selbst ausführen könnten. Können Sie aber nicht. Deshalb versuchen sie sich ja auch als Recruiter. Da werden selbst Blindfische von denen als absolute Spezialisten vermarktet, sobald jemand gefunden ist, der nur den niedrigsten Stundensatz anbietet, damit die eigene Gewinnmarge für fast 0,000 Eigenleistung und Haftung maximiert wird. Und die Deppen von Einkäufern leisten der Dequalifizierung von Konstruktions- und Entwicklungsarbeit noch Vorschub. Armes Deutschland, hast du kleines Fuchs. [Diese Nachricht wurde von radloser am 25. Feb. 2013 editiert.] [Diese Nachricht wurde von radloser am 25. Feb. 2013 editiert.] |
KB Gerken Mitglied
Beiträge: 4 Registriert: 05.02.2011 NX 7.5
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erstellt am: 25. Feb. 2013 16:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:
Hallo radloser, sehr gut Anmerkungen. Dem kann ich nur zustimmen. Man sollte der Dequalifizierung von Konstruktions- und Entwicklungsarbeit keinen Vorschub leisten. Wir sind schließlich die Spezialisten. Sozusagen das Rückrad der deutschen Industrie. Also an alle : .. lieber mal relaxen und neue Kräfte für neue Aufgaben generieren, als seine Qualifikation zu verscherbeln ! ------------------ Gruß Ulli Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 26. Feb. 2013 07:06 <-- editieren / zitieren -->
Fast schon lächerlich muten die immer gleichen Phrasen der Projektvermittler an: spannende Projekte, entwickeln Sie sich weiter mit uns, werden Sie Mitglied unseres Teams, nie forderten Freelancer höhere Stundensätze wie heute ( fordern: ja; bekommen: i.d.R nein, eher weniger als vor 5 Jahren). Und dann erwarten sie "abgerundete" Profile, was immer das auch sein mag. Und einen Lebenslauf. Als Selbstständiger arbeitest du doch in einem Werkvertragsverhältnis, da ist doch der Name der Eltern, deine Steuerklasse, deine Konfession und die Anzahl deiner Kinder nicht von Bedeutung. Verlangst vom Maler, der dein Wohnzimmer renoviert, auch einen CV ? Oder sie wollen eine Projektliste mit exakten Daten: Beginn, Ende, Kunde, Ansprechpartner. Auf diese geschickte Art und Weise kommen sie an Firmenadressen, um dort selbst vorstellig zu werden. Und dich dort anzubieten, aber halt für weniger Knete, sie müssen ja auch von was leben. Und sie sammeln Daten, wo du nicht weißt, was damit passiert und wohin sie noch weiter gegeben werden. Wenn du mit schon ausgeführten Projekten wirbst: keine Firma und keinen Ansprechpartner nennen, wenn du nicht 100%ig sicher bist, was der von dir bei einer Rückfrage weiter gibt. Neidhammel gibt es überall und der Neidfaktor wächst. Nachtrag:
Zitat: Ich habe mir aber mal ein anderes Portal angesehen, Xing.de . Dies ist kein "Auftragsvermittlungsportal", aber eine Plattform, auf dem man seine Kontakte pflegen kann. Das Interessante hierbei, bei entsprechender Pflege können sich hier regelrechte Netzwerke bilden.
Ich kenne niemanden, der über dieses Netzwerk unmittelbar mit einem auftragsvergebenden Unternehmen direkt und ohne Umwege einen Auftrag erhalten hat. Vielmehr stürzen sich die Vermittler auf diese Einträge, um Daten zu sammeln und ihre Datenbanken zu füttern. Von wegen es hat xing gemacht. Sicher kann man Netzwerke bilden und pflegen, aber er Nutzen ist eher bescheiden, ausser man hat Langeweile und braucht eine Zeitvernichtungsmaschinerie. Nur selten treten "Kontakte" wieder in Kontakt und in manchen Gruppen und Foren ist weniger los als auf Beerdigungen, von Feng schui, aloe vera und anti-age Foren abgesehen. [Diese Nachricht wurde von radloser am 26. Feb. 2013 editiert.] |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 03. Mrz. 2013 09:00 <-- editieren / zitieren -->
Die Wirklichkeit sieht anders aus: das Gesetz gegen Scheinselbstständigkeit veranlasst zunehmend Unternehmen, keine "Projekte" an Freelancer, insbesondere im Bereich Konstruktion zu vergeben. Eine Statusprüfung durch den Sozialversicherungsträger zieht sich lange hin, und landet der Vorgang beim Sozialgericht können es schon mal 4 Jahre werden. Drohen dann Nachzahlungen, wird es richtig teuer. Nicht für den Projektvermittler, sondern für Auftraggeber und Auftragnehmer. Wird kein kostendeckendes Honorar erzielt, das die Beiträge zur KV und RV beinhalten muss, Finger weg. Zu denken geben sollte einem Projektsuchenden, wenn er einen Stundensatz angeben soll, nach dem dann auch abgerechnet wird. Ob das o.g. Gesetz in allen Ausführungen Sinn macht oder ob es dazu dient, z.B. die freiberuflichen Konstrukteure aus dem Markt zu drängen? Auf Anforderung per PM verschicke ich einen link, der den Stand der Scheinselbstständigkeitsdebatte zeitnah behandelt. [Diese Nachricht wurde von radloser am 03. Mrz. 2013 editiert.] |
TomTannes Mitglied Entwickler
Beiträge: 7 Registriert: 02.03.2013 Windows 7 auf AMD QuadCore 16GB 1TB Geforce gtx 660 Linux Ubuntu 12.04
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erstellt am: 05. Mrz. 2013 10:39 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für KB Gerken
Hallo, ich bin Entwickler und Selbsständig, ich suche auch ständig nach neuen Netzwerken in denen ich neue Jobs finden kann, jedoch habe ich hauptsächlich nur schlechte Erfahrung gemacht was das angeht. Hat sonst noch jemand Tipps? Gruß ------------------ ------- LG Tom Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 05. Mrz. 2013 14:15 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: Hat sonst noch jemand Tipps?
Wenn Du mehr Zeit verplemperst, um Aufträge zu bekommen oder Deine Netzwerke zu pflegen, als du zum Arbeiten und Geldverdienen noch hast, dann such dir einen Angestelltenjob. Die Zeiten für Einzelkämpfer sind vorbei. Dafür sorgt das Scheinselbstständigkeitsgesetz und die unzähligen Vertriebler der Zeitarbeitsfirmen. Außer, du kannst behaupten, dass Du was kannst, was andere nicht können. Und dann musst du es auch noch glaubhaft vermarkten können. Über solche Netzwerke suchen Firmen auch nur Billigstanbieter. Tatsächlich bieten sich ja auch genügend Dienstleister ohne den Umweg über Netzwerke oder Projektvermittler an. Nur müssen dann die Einkäufer selbst selektieren, wer das billigste Angebot macht. Deshalb überläßt man diesen Part den Vermittlern (Prodschäkt-Kompanie- Pissines-Solutschions-Mänägement-Consulting-Änschiniring z.B.) und die recrutieren ihre MA sehr gerne aus Netzwerken wie z.B. XING. Derzeit sind sehr viele Schattenboxer unterwegs, weil trotz Fachkräftemangel sehr viele keinen Job finden, ausser sie bringen Geld mit. Wollen oder müssen sich derzeit soviele dem gesundheitsschädlichen Stress aussetzen und sich als Kanonenfutter der Industrie verheizen lassen? Für diese lächerlichen Stundensätze (O-Ton Einkäufer: in China und Indien arbeiten die Ing. für ein Viertel), die derzeit erzielt werden? Und irgendwann steht ein Betriebsprüfer der RV oder KV vor der Tür und weist dir 5 Jahre Scheinselbstständigkeit nach mit der Konsequenz: du musst die Beiträge nachzahlen. Dann bist du im Arsch.
[Diese Nachricht wurde von radloser am 05. Mrz. 2013 editiert.] |
Roland Schröder Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dr.-Ing. Maschinenbau, Entwicklung & Konstruktion von Spezialmaschinen
Beiträge: 13189 Registriert: 02.04.2004 Autodesk Inventor
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erstellt am: 05. Mrz. 2013 14:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für KB Gerken
OK, wir haben verstanden, dass in Deinen Augen Selbständigkeit keine gute Option ist, aber abgesehen von der Marktlage ist auch die Gesetzeslage veränderlich und der subjektiven Wahrnehmung unterworfen. Wenn der erwähnte Llink dazu so geheim ist, dass Du ihn hier nicht posten kannst, dann schick ihn mir doch bitte. ------------------ Roland www.Das-Entwicklungsbuero.de It's not the hammer - it's the way you hit! Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 05. Mrz. 2013 15:05 <-- editieren / zitieren -->
Zitat: wir haben verstanden, dass in Deinen Augen Selbständigkeit keine gute Option ist,
.. nicht grundsätzlich, aber vorrangig dann, wenn man auf Projektvermittler angewiesen ist. Selbstständigkeit bringt Risiken mit sich, die der Auftragnehmer dann allein trägt. Vermittler, verdienen mit, aber tragen kein Risiko. www.ihk-berlin.de Dok.-Nr. 7993
[Diese Nachricht wurde von radloser am 05. Mrz. 2013 editiert.] |
Ex-Mitglied
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erstellt am: 18. Jun. 2013 18:17 <-- editieren / zitieren -->
Was einem passieren kann, wenn man schon mal über Projektvermittler "Aufträge" bekommt: Reutax-Insolvenz. "Schon mal" deshalb: nur wer das niedrigste Angebot abgibt, kommt in die Auswahl. Den Firmen, die Engineering-Leistungen zum Spottpreis einkaufen ergeht es oft genau so wie meinem Nachbarn, der sich über eine Handwerkerbörse eine Firma gesucht hat, die ihm einen Edelstahl-Aussen-Kamin liefern und montieren sollte. Halb fertig und nicht ordnungsgemäß montiert, minderwertige Billigware. |
bgischel Moderator ...und Dippel-Ing ET...
Beiträge: 15740 Registriert: 09.03.2001 Und sonst...!?
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erstellt am: 18. Jun. 2013 21:44 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben: Nur für KB Gerken
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