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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach und Erfahrungen zum Thema Abschlussarbeiten / Studentenarbeiten in euren Unternehmen. Ich suche unter anderem auch entsprechenden Anlaufstellen im Internet, wo wir Themen für Abschlußarbeiten anbieten können (außer die bekannten Jobbörsen).

Wir stehen vor dem Problem, daß wir Themen zu vergeben haben, aber leider keine (geeignete ?!?) Studenten dafür finden. Aushänge an den örtlichen Hochschulen, Kontakte über die entsprechenden Fachschaften haben wir soweit schon durch, die Resonanz war dann doch eher bescheiden.

Es handelt sich um inhaltlich geschlossene Aufgabenstellungen, bei denen es üblicherweise um Machbarkeitstudien im Bereich Produktentwicklung mit einem ausgeprägten konstruktiven Anteil (Methodik, Konzepte, Detailierung) handelt. Also sehr konkrete Themen bei denen auch konkrete Ergebnisse gefordert sind.

Es besteht bei uns der Eindruck, das gerade diese Art der Aufgabenstellung auf potentielle Kandidaten sehr abschreckend wirkt, da am Ende der Arbeit ja ein sehr handfestes Ergebniss stehen soll (z.B Konzept, Konstruktion, rechnerischer Nachweis, Wirtschaftlichkeit.. usw). Es wurde uns original schon gesagt, daß die Aufgabenstellung einem Bewerber zwar hoch interessant aber zu "anspruchsvoll" sei und er lieber an einem Institut eine "sichere" Projektarbeit ablegen wolle um seine Note nicht zu gefährden.     Es entstand der Eindruck, daß er mit "anspruchsvoll" wohl eher "anstrengend" meinte.

Eine weitere Erfahrung ist, dass Studenten ohne eine gewisse finanzielle Mindestentlohnung nicht mehr bereit sind solche Aufgaben anzunehmen. Natürlich müssen sie ihren täglichen Lebensunterhalt bestreiten und auch über die Runden kommen, aber Vergütungsansprüche von über 1000 Euro monatlich halte ich im Rahmen einer Abschlussarbeit als unangebracht. Die Abschlussarbeit ist doch Teil der Ausbildung und das Unternehmen bietet dem Studenten eine sehr gute Betreuung und eben die praxisnahe Ausbildung / Vorbereitung auf das Arbeitsleben eines Ingenieurs. Klar ist ohne Moos nix los, aber wir halten z.B. eine leistungsabhängige Vergütung am Ende der Arbeit (Prämie) als sinnvoller und auch motivierender.

Gerade kleinere Unternehmen wie wir scheinen wenig Anziehungskraft für Absolventen zu haben, die Meisten versuchen halt in größerern Konzernen unterzukommen. Da wird dann wohl eher Wert auf den Bekanntheitsgrad des Arbeitgebers gelegt, als auf die Inhalte der Arbeit.

Welche Erfahrungen habt ihr mit der Thematik gemacht, wie kommt Ihr an eure Diplom- Masterarbeiter ?

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Gruß
Frank

[Diese Nachricht wurde von F.Anna am 26. Feb. 2010 editiert.]

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Hallo Frank,

ich hab "leider" nur Erfahrung als Student (von früher, ganz früher und damals  ), aber mir ist in deinem sehr angenehm zu lesenden Beitrag folgendes aufgefallen:

Zitat:

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Original erstellt von F.Anna:
Es handelt sich um inhaltlich geschlossene Aufgabenstellungen, bei denen es üblicherweise um Machbarkeitstudien im Bereich Produktentwicklung mit einem ausgeprägten konstruktiven Anteil (Methodik, Konzepte, Detailierung) handelt. Also sehr konkrete Themen bei denen auch konkrete Ergebnisse gefordert sind.

Es besteht bei uns der Eindruck, das gerade diese Art der Aufgabenstellung auf potentielle Kanidaten sehr abschreckend wirkt, da am Ende der Arbeit ja ein sehr handfestes Ergebniss stehen soll (z.B Konzept, Konstruktion, rechnerischer Nachweis, Wirtschaftlichkeit.. usw).

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Das klingt für mich nach einer sehr interessanten Aufgabe ... für einen externen Dienstleister mit Berufserfahrung. Vielleicht auch für einen der Konstrukteure, die ihr nicht eingestellt oder vorher rausgeworfen habt. Aber für einen Studenten vielleicht doch etwas anspruchsvoll.

Zitat:

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Original erstellt von F.Anna:
Eine weitere Erfahrung ist, dass Studenten ohne eine gewisse finanzielle Mindestentlohnung nicht mehr bereit sind solche Aufgaben anzunehmen. Natürlich [...] aber Vergütungsansprüche von über 1000 Euro monatlich halte ich im Rahmen einer Abschlussarbeit als unangebracht [...] aber wir halten z.B. eine leistungsabhängige Vergütung am Ende der Arbeit (Prämie) als sinnvoller und auch motivierender

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Und wie wird diese leistungsabhängige Vergütung aussehen? Ist die nach einforderbaren Kriterien ausgelegt oder ist der Student dann auf euren Goodwill angewiesen? Welcher Größenordnung schwebt euch da vor, kommt das auch nur annähernd an die Bezahlung heran, die ihr einem Externen Dienstleister dafür geben würdet/müsstet?

Sorry, dass so hart zu sagen, es hört sich für mich eher so an als wollt ihr für eine ingenieursmäßige Arbeit einen Studenten billig einsetzen und mit "sehr gute Betreuung und eben die praxisnahe Ausbildung / Vorbereitung auf das Arbeitsleben eines Ingenieurs" abspeisen. Das hört sich für mich nach einem alle 3 Tage über die Schulter schauen und "Wie weit bist du?" an inkl. unbezahlter Überstunden an - nichts, was mich wirklich reizen könnte, wenn ich daran interessiert bin, meinen Abschluss zu machen statt noch ein paar Monate zu "lernen".

Bezahlt entsprechend, stellt einen nach dem Abschluss gesicherten 3-5 Jahresvertrag in Aussicht, oder eben eine adäquate Gegenleistung für eure Aufgabe, dann wird es vielleicht einfacher auch ein paar passende Studenten zu finden.

Just my 2 cent 

Ciao,
Stefan

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Hallo Stefan,
vielen Dank für Deine Antwort, auf die ich gerne eingehe.

Thema: Komplexität der Aufgabe:

Die Arbeiten sind KEINE fremdfinanzierten Arbeiten aus dem aktuellen Tagesgeschäft, sondern aus einem internen Ideenpool generierte Aufgabenstellungen, die vorbereitet, durchdacht und so geplant sind, daß ein Bearbeiter dies auch schaffen kann. Den Detailgrad, Arbeitsumfang und die Tiefe der Arbeiten sind den persönlichen Bedürfnissen anpassbar und werden im Vorfeld abgestimmt.
D.h. konkret: Für uns steht kein Benefit dahinter, der sich in das aktuellen Tagesgeschäft der Projekte einplanen lässt. Wir wollen in bestimmten Themengebieten weiterkommen und bieten hier Möglichkeiten für Studenten dies im Rahmen ihrer Ausbildung umzusetzen.

Eine Abschlussarbeit ist meiner Meinung nach immer noch Ausbildung und zwar das Anwenden des theoretischen Wissen im Berufsalltag. Hier lernt man wohl am Meisten.

"Ausbeuten" des Studenten:
Die Arbeiten sind von Fremdfinanzierung unabhängig und haben reine interne Wurzeln. Wir suchen keine "billigen" Arbeitskräfte sonderen interessierte Leute, die ihre Motivation unter anderem aus der Aufgabenstellung schöpfen. Gerade hier liegen die Stärken unserer Aufgabenstellungen.

In einem Unternehmen unserer Größe ist eine Diplomarbeit immer auch eine intensive "Bewerbungszeit" und mit entsprechenden Kandidaten sind die finanziellen und beruflichen Rahmenbedingungen ausgehandelt. Konkret heißt dass, das die Art der Prämie (z.B. abhängig von der Endnote) und die Aussicht auf eine Festanstellung immer kommuniziert und auch vertraglich festgehalten werden. Für uns ist dies die effektivste Möglichkeit neue Mitarbeiter zu gewinnen. Dies hat sich sehr gut bewährt und wir haben so auch schon sehr gute Mitarbeiter einstellen können.

Die Betreuung ist eine wirkliche Betreuung mit einer vollständigen Integration in unser Team. Keine wöchentliche Kontrolle nach dem Motto " Mach mal.. ich schau es mir dann mal an..."  Der betreuende Mitarbeiter ist somit auch mitverantwortlich für den Erfolg der Arbeit und muss es auch so sehen. Der Student hat einen eigenen Arbeitsplatz in den Büroräumen der Angestellten und nicht in der Abstellkammer.

Was ich nur feststellen wollte ist, dass sehr viele nur nach der Kohle und nach dem einfachsten Weg zum Abschluss fragen, ohne sich auf die Inhalte der Arbeit zu konzentrieren.

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Gruß
Frank

[Diese Nachricht wurde von F.Anna am 26. Feb. 2010 editiert.]

[Diese Nachricht wurde von F.Anna am 26. Feb. 2010 editiert.]

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Hallo Frank,

das hört sich sehr vielversprechend an, ich glaube jeder Student, der bei euch seine Abschlußarbeit machen darf kann sich glücklich schätzen. Du weißt aber auch genauso wie ich dass solche Rahmenbedingungen nicht die Regel sind.

Zitat:

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Original erstellt von F.Anna:
Was ich nur feststellen wollte ist, dass sehr viele nur nach der Kohle und nach dem einfachsten Weg zum Abschluss fragen, ohne sich auf die Inhalte der Arbeit zu konzentrieren.

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Ja, aber wundert dich das wirklich? Das ist der Unterschied zwischen Job und Beruf. Zwischen Betriebswirtschaft und Ingenieurswesen. Zwischen Human Ressource und Personalentwicklung. Sie bekommen das heute beigebracht, als Tugend, nicht als eines Ingenieurs unwürdig.

Wann durftet ihr das letzte Mal als Ingenieure ein Problem zu Ende lösen? Wann hat das letzte Mal ein technischer Fortschritt gegen das Einhalten des Budgets gesiegt? Wann ...

Ich hoffe du verstehst meinen Punkt. Ich gehe mit dir vollkommen konform, dass diese Entwicklung gerade für Techniker und Ingenieure, die ein Interesse daran haben Aufgaben zu lösen traurig ist und ich hoffe sehr, dass wieder die Zeit kommt, wo man die interessanten Aufgaben nicht in den Abendstunden im Hobbyraum löst. Aber im Moment ist sind die Controller im Vorteil.

Ciao,
Stefan

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Zitat:

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Original erstellt von F.Anna:
Vergütungsansprüche von über 1000 Euro monatlich

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Ich war froh, daß ich für meine Diplomarbeit keine Gebühren zahlen mußte! Flug, Wohnung und Lebenshaltung waren so schon teuer genug. Aber das ist wohl der Unterschied zwischen Diplomarbeit an einer Uni und in einem Unternehmen.

Bei den genannten Bedingungen hätte ich mir gut vorstellen können, bei Euch eine Abschlußarbeit zu schreiben. Ich kann nicht verstehen, warum Ihr so wenig Zuspruch bekommt.

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Cheers,
    Jochen

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Hallo,

vielleicht liegts an der Formulierung der Ausschreibung und an die Anforderungen an die Bewerber? Es muß nicht immer an den Bewerbern selbst liegen, in der Art daß Sie etwas einfaches sicheres suchen(wobei ich das verstehen kann).
Ich weis daß derzeit die Abschlußarbeiten sehr knapp sind um so mehr wundert mich es daß ihr solche Probleme habt Bewerber zu finden. Wie ist denn der Kontakt zu Hochschulen? Gebt ihr euch mühe mit Hochschulen in der Umgebung zusammen zu arbeiten? Habt ihr Konakt zu den Hochschulen/Professoren?

gruß Heiko

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Hier sind die Arbeiten:
http://www.adete.com/index.php?option=com_content&view=article&id=32&Itemid=78

Hmm ja, ich hab' den Schein schon einige Jahre ..

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