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Thema: technische mathematik und CAD (2819 mal gelesen)
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Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 19. Mrz. 2003 16:11 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
schönen nachmittag zusammen ich hätte da mal eine frage. gibts hier in der community jemanden, der technische mathematik (so heisst die fachrichtung in österreich) studiert hat und dennoch irgendwie irgendwo manchmal mit CAD-Systemen, vorwiegend Flächen zu tun hat? ich denke da an gebiete wie flugzeugbau, eben automobilindustrie, gussindustrie, schiffsbau,... ich stehe vor der überlegung, ob ich eher maschinenbau angehen soll oder eben technische mathematik, da ich gerne herumtüftle und rechne. deshalb würde ich das gerne kombinieren, mal etwas flächendesign und konstruktion und dann wieder ab in die berechnung, oder siehts in der realität anders aus? mfg andy PS: weiss zufällig wer ein gutes CFD oder FEM forum in deutscher sprache? Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jean Mitglied Konstruktionsingenieur
 
 Beiträge: 454 Registriert: 05.11.2001 Wo die Sonne des Wissens niedrig steht, werfen selbst Zwerge grosse Schatten!!!
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erstellt am: 19. Mrz. 2003 22:14 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
@andy, ich werde mich natürlich hüten Dir zu sagen was Du studieren sollst aber aus meiner Erfahrung: Studium ist das Eine, das Leben das Andere. Wenn man immer vorher wüsste was kommt... Meine Erfahrung aus dem Automobilbau, ein Wechsel Konstruktion zu Berechnung findet statt, es ist schliesslich gut auch mal über den Tellerrand zu gucken. Allerdings spreche ich hier in Zeiträumen von Jahren. Solang dauert es schon um sich in neue Fachgebiete und dabei so "anspruchsvolle" wie Automobilbau, Flugzeugbau etc. einzuarbeiten (soll keine Wertung im Vergleich mit anderen Fachgebieten sein). Ein CAD-System z.B. UG, Catia bedienen zu können heisst nicht konstruieren zu können, genausowenig wie ein FEM-Programm handeln zu können noch nicht den Berechner ausmacht. ------------------ Gruss Jean Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 20. Mrz. 2003 08:58 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
hallo jean danke erstmals für deine antwort. weiss zwar nicht, ob das so recht das passende forum ist und die richtige rubrik, aber einen versuch wars wert. bei mir siehts ja so aus, dass ich zur zeit das 3 jahr arbeite mit catia v4 und etwas v5, aber meiner meinung anch noch zu wenig, aber am markt gibts für ingenieursbüros noch nicht so viel v5-arbeit. wird sich auch noch ändern. klar, dass man für so komplexe programme zeit braucht. aber mir fehlt hier etwas, eben die berechnung von vielem. deshalb habe ich mir einige mathematikbücher gekauft und 3 strömungsmechanikbücher und ein numerikbuch, die ich einstweilen dahinlese und staune und nachrechne. das ist eher mein gebiet. berechnung mit etwas konstruktion. deshalb wollte ich wissen, ob jemand etwas vergleichbares studiert hat, was ich vorhabe zu studieren, um dann zu erfahren, welche tätigkeitsbereiche mir offen stehen. 2 jahre habe ich noch bedenkzeit bevor ichs anpacke und derweil kann ich noch weitere erfahrungen sammeln. in österreich ist es ja so, dass im "normalen" konstruktionsbereich nicht sonderlich gerechnet wird sondern alles eher pi mal daumen geschätzt wird anhand von erfahrungswerten. es gibt zwar schon auch bereiche, wo fem und cfd usw eingesetzt werden, nur sind das die ausnahme von der ach so bekannten regel. mir liegts aber in der natur, technische hintergründe vollends zu begreifen, weshalb für mich ein studium - ich sage es mal so ausm bauch heraus - ZWINGEND erforderlich ist um meine bedürfnisse zufrieden zu stellen... eh schon wissen: forschergeist und entdeckungsdrang ) also, wenns studierte mathematiker oder maschinenbauer gibt, vielleicht was hier posten danke vielmals mfg andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Jean Mitglied Konstruktionsingenieur
 
 Beiträge: 454 Registriert: 05.11.2001 Wo die Sonne des Wissens niedrig steht, werfen selbst Zwerge grosse Schatten!!!
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erstellt am: 20. Mrz. 2003 13:36 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
@andy, wie gesagt meine Erfahrungen kommen aus dem Automobilbau. Da ist die Spezialisierungauch entsprechend. Berechnungen am Fahrzeug sind mittlerweile so komplex, dass sie ohnehin nur ueber entsprechende Simulationen erfolgen. Im allgemeinen Maschinenbau, den ich derzeit studiere, sind die Anforderungen anders. Da kann ich mir z.T. vorstellen, dass ein Ing. beides macht. Je komplexer jedoch die Maschine ist umso mehr wird es in Spezialisierung gehen. Dazu kommt, dass der Konstrukteur kaum die Maschine als Gamzes sondern "seinen" Teilbereich bearbeitet. ------------------ Gruss Jean Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Catrin Ehrenmitglied Ingenieurin Maschinenbau/Informatik
    
 Beiträge: 1928 Registriert: 12.12.2000
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erstellt am: 20. Mrz. 2003 17:38 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hallo andy, ich bin studierte Maschinenbauerin und habe gleichzeitig noch Informatik draufgepackt. Wohl aus den gleichen gruenden wie Du , ich wollte verstehen, womit ich arbeite. Im Berufsleben habe ich dann gemerkt, dass ich weniger die bin, die gut und gern konstruiert, sondern eher die bin, die weiss, wie es geht, wenn man ein CAD-System hat, mit dem man zu einem Ziel kommen will und muss. Jetzt zeige ich den Leute, wie es geht, finde Wege, wenn Fragen gestellt werden und muss dabei natuerlich erst mal selbst hinterfragen. Viel lernen, immer up-to-date bleiben und natuerlich auch gut mit Mathematik umgehen. Schwerpunkte bei mir sind aber weniger die mathematischen probleme, sondern die Anwendungen, die mathematisch geloest werden koennen. Und manchmal seufze ich: wenn doch etwas mehr mathematisches Verstaendnis bei den Leuten da waere, dann wuerde manches Problem gar nicht erst auftauchen. Auf jeden Fall hat mir mein Weg gezeigt: Wenn Du nach dem Studium in den Beruf gehst, faengt alles von vorn an. Du weisst nicht, was in 5, 10 oder 15 jahren sein wird. Du legst nur den grundstein, was aber drauf gebaut wird, entwickelt sich erst. beste Gruesse Catrin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 21. Mrz. 2003 10:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
hallo @jean dachte mir eh fast, dass du aus der automobilbranche bist. was ich so rauslese aus dem catiaforum zb, da handelt es sich ja meist um automobilisten bzw zulieferer. das hier viele bereiche sind, in denen man sich speziell mit gewissen problemstellungen zu befassen hat und hierfür viel zeit braucht weiss ich. ich hab auch ungefähre vorstellungen darüber, wie komplex die berechnungsverfahren sind. crashsimulationen mittels ls-dyna, strömungsverhalten im innenraum oder strömungswiderstand und aerodynamik aussen mittels icem cfd oder fluent,... ich kenne diese problemstellungen, weil ich interessehalber schon seit meiner technischen schulausbildung und dank des internets damit begonnen habe, mich in diese richtungen zu informieren. das war mit 16 jahren, mittlerweile bin ich 22. was also möglich ist und nötig ist, um high-techprodukte zu entwickeln kenne ich etwas durch reinschnuppern in diverse fachzeitschriften, bücher, informationen von softwareanbietern,...usw usf. du erwähnst ja den allgemeinen maschinenbau. in dem bin ich wohl derweil vorwiegend tätig, nicht explizit im automobilbau, aber eben zu 60%. und hier kann man selber rumrechnen und konstruieren, ABER. es sind alles nur faustformlen und handelt sich um einfachste berechnungsalgorithmen, wie zb durchbiegungen von trägern/wellen, biegespannungen, lebensdauerberechnungen von maschinenteilen/elementen. aber wie gesagt so nach dem schema f=F*l^3/(3*E*I). nichts mit eigenentwicklung von mathematischen modellen für gewisse problemstellungen. ich bin mittlerweile in einigen firmen im deutschen raum und hauptsächlich im österreichischen gewesen und muss sagen, dass in jedem bereich derartiges optimierungspotenzial brach liegt bzw nicht verwendet wird. und das stört mich. diese vereinfachung von technisch komplexen problemstellungen. man wirkt dem halt entgegen, dass man möglichst gross und schwer baut und massiv, denn das wirds eh schon aushalten. weiters kennen viele konstrukteure bionik nicht oder wissen mit dem begriff des methodischen konstruierens nichts anzufangen. wenn es in unserem büro zu schwierigeren arbeiten im mathematischen sinne kommt, fragen manch ältere kollegen mich. und ich finde, das ist kein gutes zeichen. ich habe nicht studiert, werde aber dennoch gefragt, wie ich gewisse dinge löse würde, wenn sie komplexer sind. es gäbe ja genügend kleinere aber gute berechnungsprogramme, die den konstrukteur direkt unterstützen können, wie zb designspace. aber was bringen aussagen wie "ah, i denk, des wird scho haltn, is eh massiv" usw etc.. @catrin
maschinenbau + informatik habe ich auch schon in betracht gezogen, aber ich denke es wäre für mich dann zu intensiv vom zeitaufwand her. du erwähnst mitunter, dass du die bist, die weiss, wie es geht und wie man ans ziel kommt. so etwas in der art stelle ich mir für mich ja auch vor. aber meine überlegung mit dem studium der technischen mathematik hat ja zum hintergrund, dass man hier nicht so branchengebunden ist, wie zb bei einem reinen maschinenbaustudium. so weit ich mich bereits informiert habe sind bei den absolventen die aussichten so, dass sie in den verschiedensten bereichen unterkommen können, in denen mathematik angewandt wird. sei es im automobilbau, maschinenbau, stahlerzeugungsprozesse, finanzmathematik, elektrotechnik, informatikbereiche,... und das ist eben finde ich das interessante, weil man hier eben nicht so fixiert ist auf eine branche, obwohl es sich bei beinahe allen branchen um technisch industrielle handelt. und du sagst ebenso, dass man nicht weiss, was in 5,10,15 jahren los ist. das wäre ebenso ein entscheidungsgrund, nicht so branchenspezifisches zu studieren. weshalb ich ja anstelle von maschinenbau, informatik jetzt eben zur mathematik tendiere. eine frage noch an die allgemeinheit. hat euer gewähltes studium eure erwartungen vom berufsleben erfüllt oder in gewissen bereichen nicht so? mfg andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Catrin Ehrenmitglied Ingenieurin Maschinenbau/Informatik
    
 Beiträge: 1928 Registriert: 12.12.2000 HP ZBook 15 Windows 7 / V5R24
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erstellt am: 21. Mrz. 2003 15:08 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hallo Seraphim, ich habe den MB und die Informatik geweahlt, weil ich mich da auch nicht festlegen musste. Habe inzwischen in verschiedensten Branchen gearbeitet: - Forschung und Entwicklung (TU) - Kunststoffkonstruktion (Zahnbuersten, Overhaedprojektoren,...) - Automobilentwicklung - Vorrichtungskonstruktion Musste mich zeitweise auch mit Themen aus dem Schiffbau beschaeftigen. Also ein glatter Rundumschlag :-) Mathe ist dazu auch geeignet! Aber dann such dir einen Bereich der praktischen/angewandten Mathematik raus, sonst hast Du spaeter gegen zu viele Vorurteile zu kaempfen, dass Du der blanke Theoretiker waerest. Beste Gruesse Catrin Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 21. Mrz. 2003 16:22 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
servus catrin naja, deshalb tendiere ich ja zur technischen mathematik, weil man hier auch genug praktischen bezug hat. man macht hier in etwa das, was man bei maschinenbau auch macht, nur noch intensiver mit viel mehr rechnen. und wenn ich studieren beginne habe ich schon 4 praxisjahre eben in einigen maschinenbaubereichen, das heisst dann, dass ich kein "fachtrottl" wäre, da ich ja eine technische schule für maschinenbau besucht habe und ja eben durch die konstruktionstätigkeit auch viel gesehen habe bisher. aber jetzt kommt sowieso die überfrage von mir schlechthin : du hast nicht zufällig einige links zu skripten deiner uni? ich lad da gern pdf-dateien runter, da die doch merklich billiger sind, als bücher vom springer/vieweg/teubner-verlag. falls du da was hast, wärs cool. mfg und schönes wochenende andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomas109 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CMO , Cpt.ret.

 Beiträge: 9367 Registriert: 19.03.2002 Xeon E3-1240 V2 @ 3.40GHz Dell620s i5 Geforce GT 620 8GB; IV 4 - 2019 RIP, aktiv 2020 AICE .
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 08:53 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hi Andy! Vor über 20 Jahren bin auch ich vor eben diesem Problem gestanden. Auch in Linz. Ich habe mich für technische Mathematik entschieden und am Ende des 1.Studienabschnitts war klar, daß ich (für mich) auf dem falschen Dampfer bin. Nach ein paar Jahren Beruf habe ich dann Maschinenbau ergriffen, damals in Linz noch als Kolleg geführt, und jetzt mache ich (nach einigen Jahren praktischer Erfahrung) das, was Du in meinem Profil nachlesen kannst. Soziale Bindungen hatten aber auch ihr Gewicht in meinen Entscheidungen. Heute würde ich die Fachhochschule für Automatisierungstechnik wählen. Liegt vor der Haustüre. ------------------ lg Tom mcds Datensystem GmbH
[Diese Nachricht wurde von thomas109 am 23. März 2003 editiert.] Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
os Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstruktionsingenieur

 Beiträge: 2458 Registriert: 16.09.2002
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 11:18 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hallo Nichts gegen deinen sprühenden Enthusiasmus alles nachrechnen zu wollen, auch nichts gegen Dein, meiner Meinung nach niederschmetterndes Urteil gegenüber allen Konstrukteuren dieser Welt, aber hier mal meine Meinung dazu. Du denkst sehr idealistisch und zu theoretisch. Nach fast 18 Jahren konstruktivem Igenieurmaschinenbau, mit ordentlichem mathematischem Hintergrund habe ich folgende Erfahrungen gemacht: - hundertprozent nachgerechnete Machinen gibt es nicht (ich spreche hier von Werkzeugmaschinen). Die Berechnungen stellen im allgemeinen den Idealfall dar. Kommen irgenwelche Ausnahmen zum greifen ist die Theorie dahin. Beispiel: Die Werkzeugmaschinen werden immer leichter und filigraner. Alles schön und gut, wenn man sich an die Auflagen während der Bearbeitung hält. Ändert man aber mal einen Parameter, d.h. man wählt ein größeres Werkzeug für die Bearbeitung, oder oder.. , kippt das ganze mathematische Modell und die Maschine als solche taugt zu nichts mehr. "Da lob ich mir dann doch eine Maschine die 30 Jahre alt ist, aus Erfahrung raus konstruiert wurde, "zu schwer ist", aber allen Ansprüchen genügt". - Idealismus hin oder her. In der heutigen, schnellebigen Zeit ist es manchmal von Nöten, 5 gerade sein zu lassen, d.h. wenn ich ein Produkt anbiete , der Kunde es in 6 Wochen haben will, kann ich nicht hergehen und 4 Wochen lang mathematische Modelle aufstellen. In dieser Zeit hat die Konkurenz das Ding geliefert. - Meiner Meinung nach zeichnet sich ein Konstrukteur in der heutigen Zeit durch folgende Fähigkeiten aus: Flexibilität, Kreativität und vor allen Dingen Phantasie. Zu guter Letzt spielt die Erfahrung auch eine sehr große Rolle. Versuch diese Eigenschaften mal in einem mathematischen Modell zu verwirklichen. Du wirst Jahre dazu brauchen, wenn überhaupt. Ein kluger Mann hat mal gesagt: lieber eine neuzig prozentige Lösung jetzt, als eine hundertprozentige nie. - zu guter Letzt noch was nicht ganz ernst zu nehmendes (ironisch gemeint) wie beurteilst Du Menschen ? Z.B deine Freundin? Versuchst du sie auch in ein mathematisches Modell zu stecken? Viel Erfolg!! Wie gesagt nicht ganz ernst gemeint. Im Übrigen, was du als PI MAL DAUMEN zitierst ist in der Regel aus der Erfahrung geboren. Gruß und schönen Sonntag Olaf
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Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 13:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
hallo thomas, olaf danke für die postings erstmals. jetzt geb ich aber auch meinen senf dazu @thomas ich habe ja zum glück noch etwas bedenkzeit, bevor ichs wirklich anpacken werde, aber in linz gibts ja maschinenbau nicht, sondern mechatronik. ich würde aber gerne in linz bleiben, wegen meiner freundin, freunden, usw usf. ich denke, dass ich es sowieso dann erst genau sagen kann, ob es das ist, was ich will, oder ob ich dann nach 1 oder 2 semestern doch lieber mechatronik nehmen sollte. was mich bei dir interessieren würde, wäre die begründung, warum du dann doch nicht die mathematik gewählt hast... @olaf hab dank für deine angebrachte kritik, war wohl angebracht. und wenn du von meinem "niederschmetternden urteil gegenüber allen konstrukteuren der welt" redest, dann habe ich wohl zu euphorisch und kurzsichtig meinen standpunkt untermauert.ich will hier mal eben auf deine punkte auch eingehen und dann selber noch das ein oder andere schreiben. 1)das es 100% nachgerechnete oder vorab berechnete maschinen nicht gibt oder nur in sonderfällen ist klar. es wäre in keinem falle wirtschaftlich, die technische wertigkeit durch berechnen dermassen zu erhöhen, somit aber die wirtschaftliche wertigkeit auf der strecke bleibt. ich habe mit dem berechen auch eher gemeint, dass es mich bei spezialfällen interessiert, nicht gleich von neuem das rad erfinden sondern bestimmte bereiche zu optimieren, um dadurch eine gesamtoptimierung zu erwirken. klar, soll man da zugunsten der gesamtkonstruktion handeln und nicht so lange ein detail dermassen für sich selbst optimieren, dass es dann fürs gesamte produkt eigentlich einen schwachpunkt darstellt. dass alte maschinen oft noch zeitgemäss sind und vielleicht hin und wieder auch benutzer/wartungs freundlicher will ich auch nicht bestreiten. aber dennoch halte ich es für sinnvoll, altbewährtes weiterzuentwickeln und zu optimieren aber nicht so lange, bis man sich in einem teufelskreis verrennt. 2)bezüglich meinem idealismus und meiner theoretischen denkweise möchte ich vorab noch kurz was sagen. ich bin seit jeher interessiert an philosophie und gedankenspielen, was aber nicht heisst, dass ich mich nicht belehren lassen würde und starrköpfig bin. diskussionen sind immer erwünscht. sie dienen ja meist der lösungsfindung, und nicht der problembekämpfung. wie du schon sagst, muss man sich auch nach dem markt und nach kundenwünschen richten und kann nicht herumtheoretisieren und utopische termine vom kunden genehmigt haben wollen. hierzu ein kleines beispiel: ein kollege von mir hat eine vorrichtung für ein blechunternehmen entwickeln müssen, bei dem 4 walzen so angeordnet sind, dass das blechband eine s-förmige verformung durchmacht und so eine kaltverformung, die die blecheigenschaften bessert (ich hoffe du kannst dir hierunter was vorstellen, so genau kenne ich die maschine auch nicht im detail). jedenfalls hat der kunde gemeint, er braucht hier eh nur die durchbiegung rechnen und die zugkraft, die man braucht um das band hier durchzubekommen. ich habe ihm dann geraten, er solle sich da doch mal bei einem institut für umformtechnik informieren, welche kräfte denn auftreten und welche dimensionen denn zu erwarten sind. er hat es dann berechnen lassen und rausgekommen ist halt, dass er bei seiner konstruktion maximal ein 2mm blech durchlassen kann. gefordert war bis 10mm. der kunde hat das abgestritten und uns alle als idioten beschimpft und dass wir einen idiotischen statiker gehabt hätten. er, unser kunde, sei seit über 30 jahren in der blechbearbeitung tätig und würde sich besser auskennen. naja, maschine gebaut, blech getestet, und es geht eben wirklich nur ein 2 mm blech durch. jetzt will ers umbauen lassen. frage: was kostet mehr? die berechnung vorab und eine änderung der konstruktion, oder lieber erst die maschine so bauen lassen, sehen was geht und nacher draufkommen, dass der konstrukteur doch keine flasche war? worauf ich rauswill ist, dass es manchmal billiger kommt, wenn man doch etwas mehr zeit investiert, als nacher mit umbauen nochmals von vorne an alles rangehen, denn eines ist klar. beim 2. mal wird von uns teurer auch angeboten. 3) deine erforderlichen fähigkeiten für einen konstrukteur sehe ich ebenfalls als voraussetzung. ich würde aber noch gerne technisches und mathematisches grundverständnis hinzugeben. also, es ist nicht so, dass ich alles bis ins kleinste detail und vollkommen berechnen will. aber doch halt gerne viel . was noch hinzukommt ist ja, dass es branchen und abteilungsspezifisch ist. in einer F&E-Abteilung für raumfahrtprodukte oder akw-komponenten ist man hier sicher etwas genauer, als zum beispiel bei "allgemeineren" maschinenbausparten. 4) bezüglich meiner mathematischen freundin. sie meint auch, dass ich manchmal zu genau, abstrakt und eher schwer zu verstehen bin  5) ich habe nichts gegen erfahrung. ich lasse da gerne kritik bei meinen hirngespinsten von erfahrenen, älteren kollegen zu. ist ja nur förderlich. wenn sie meine wo widerlegen können, gut, halte ich mich hieran. wiederlege ich deren behauptung, sind sie auch erfreut, was gelernt zu haben...und so solls ja sein in diesem sinne, danke nochmals für die mühe, was zu schreiben und schönes wochenende. mfg andy  PS: vielleicht liest ja hier mal ein fertiger technischer mathematiker mit, dessen meinung wäre sehr gefragt... 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Lucian Vaida Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. / Konstruktion

 Beiträge: 3847 Registriert: 14.11.2002 Inventor 2022.2 Windows10 21H2 HP Z240
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 14:04 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hallo Seraphim! Deine jugendliche Arroganz empfinde ich als fast normal aber lass dir sagen, dass du dir ein ziemlich falsches Bild von der Realität gemacht hat. Das könnte u.U. dazu führen, dass dein beruflicher Weg voller Enttäuschungen in eine Sackgase landet. Selbstverständlich gibt es auch Firmen, in welchen so agiert wird wie du es beschrieben hast. Diese Vorgehensweise wirst du sehr häufig in den Unternehmen des Sondermaschinenbaus antreffen. Hier ist der Konstruktionsanteil am Gesamtumsatz sehr hoch und dadurch bedingt werden sehr pragmatische, schon fast als empirisch zu bezeichnende Methoden angewendet. Aber wie immer gibt es auch hier Einschränkungen. Wenn du 250t durch die Weltgeschichte bewegen willst, hilft dir die Erfahrung kaum bzw. sind deine Ängste so groß, dass du einfach zum Taschenrechner oder zum Berechnungsprogramm greifst. Hast du hohe Taktzeiten oder Wechsellast musst du dich gegen Ermüdungsschäden absichern (meistens auch rechnerisch). Usw. In der Serienkonstruktion, wo die Konstruktionskosten nur ein kleinen Anteil am VK – Preise halten, wird in jedem seriösen Unternehmen optimiert. Hier kommt es an auf Material- und Fertigungskosten und letztendlich auf eine bis ins letzte Detail ausgefeilte Technik (siehe Automobilindustrie). Zusätzlich wird das Ganze auch durch die ISO9000 und im allgemeinen durch die Produkthaftung relativiert. Bringst du einen oder mehrere Menschen um mit deiner „Konstruktion“ (siehe ICE-Unfall bei Eschede) kommst du vor den Kadi und dein Leben sieht scheiße aus. Auf jeden Fall musst du für jede konstruktionstechnische Entscheidung eine nachweisbare Begründung bereithalten um solchen Situationen vorzubeugen. Leider sind sich dieser Tatsache die wenigsten Konstrukteure bewusst. Also, junger Mann, du siehst, dass es genug Potential für deine „Rechenwut“ gibt. Du musst nur den richtigen Arbeitgeber finden und ihm die richtige Ausbildung bzw. Qualifikation nachweisen können. Um dem Ganzen eine konstruktive Note zu geben, schlage ich dir folgendes vor: Wenn dein hohes Selbstwertgefühl in der Realität eine Begründung haben sollte, dann geh zur Uni und mach was gescheites. Alles andere ist ein fauler Kompromiss. Gruß, Lucian P.S. Trotz oder gerade wegen meines Uni – Studiums, habe ich es genossen als Konstrukteur zu arbeiten. Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Lucian Vaida Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. / Konstruktion

 Beiträge: 3847 Registriert: 14.11.2002
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 14:15 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
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Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 16:40 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
hallo lucian danke für deinen kritischen beitrag. mittlerweile kommts mir so vor, als würden die meisten studierten konstrukteure sich von mir denunziert vorkommen. hm, das liegt wohl daran, dass in deutschland ein etwas anderer weg zum konstrukteursdasein führt, als hier in österreich. aber darauf gehe ich nicht näher ein. ich habe schon respekt vor konstrukteuren und von solchen eures schlages (diejenigen,die die letzten kommentare abgaben). das war ja auch der sinn und zweck meines threads. ich habe meine problemstellung geschildert und habe einige fragen gestellt, auf die ich mir keine antwort geben kann und leider viele meiner kollegen auch nicht, da die bisher die gleiche bildung haben wie ich. vielleicht ist es jugendliche arroganz, wie du es nennst, vielleicht bin ich auch zu sehr theoretisch, wie olaf erwähnte, so kommt es euch vor und es wird bestimmt auch seine gründe haben, wieso ihr so von mir denkt. mir stellt sich eben die frage, was wohl der bestmögliche zukünftige weg für mich wäre. es bringt mir nicht sonderlich viel, mich an universitäten bei studenten zu erkundigen, da die nur über das studium berichten können, nicht aber über ihren alltag nach dem studium und diese meinung ist mir halt wichtig, was nicht heissen soll, dass die meinung der studierenden von mir unbeachtet bleiben wird. das soll mir genau dazu deinen nicht einem weg voller beruflicher enttäuschungen zu folgen oder in einer sackgasse zu landen. im grossen und ganzen muss ich aber mal sagen, dass mein thread mittlerweile die gewünschte diskussionsform annimmt  schliesslich seid ihr diejenigen, die mittles studium/erfahrung und mehr lebensweisheit mir gute ratschläge erteilen könnt. mfg andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 16:43 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
Zitat: Original erstellt von Lucian Vaida: Hallo Seraphim!Nach deinem letzten Beitrag, fang ich an hinter Jesajas geflügeltem Wesen einen Menschen zu erkennen. Das freut mich. Gruß, Lucian
hallo nochmals lucian ich weiss, dass du dich hier auf meinen nicknamen beziehst, aber was genau erfreut dich an deiner erkenntnis? ich hab deswegen etwas gegrübelt, würds aber lieber genau wissen und frag lieber direkt nochmals nach. mfg andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
os Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstruktionsingenieur

 Beiträge: 2458 Registriert: 16.09.2002 2001,WF,WF2... Handbuecher V13,14-20
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 16:49 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hallo Ganz kurz nur zu Punkt 3 , technisches und mathematisches Grundverständnis. Ich weiß nicht was Ihr unter technischer Mathematik versteht? Wir leben doch in einem geeinten Europa, d.h. der Konstrukteur aus Österreich macht im Prinzip das gleiche wie der aus Deutschland. Es scheint mir, daß du den Begriff Konstrukteur nicht richtig verstehst, oder fehlinterpretierst. Der Konstrukteur ist kein "Maler" wie du es hier erscheinen lässt. Ich weiß nicht wie es sich da bei euch in Österreich verhält, bezüglich der Titel die sich jemand anheften darf. Nur mal kurz zum Verständnis und zum Nachdenken: 3 Semester Mathematik 3 Semester Physik 3 Semester Statik 3 Semester Festigkeitslehre 3 Semester Werkstoffkunde 3 Semester Strömungslehre 3 Semester Darstellende Geometrie 3 Semester Elektrotechnik 3 Semester Thermodynamik 3 Semester Rechts, sozial und Wirtschaftswissenschaften ..... Das ist das Grundstudium, also nichts wie bei "GZSZ" einfach mal einen Job machen. Und weiter geht's 3 Semester Meß- und Regeltechnik 4 Semester Konstruktionstechnik 3 Semester Strömungsmaschinen 2 Semester Kolbenmaschinen 3 Semester FEM 2 Semester Fördertechnik 3 SEmester Wärmetechnik 2 Semester Vorrichtungsbau 2 Semester Kunststofftechnik . . Ich könnte das Ellenlang fortsetzen, hab aber keine Lust mehr. In fast jedem dieser Zweige wird technische Mathematik betrieben, objektgebunden. Hier noch eine Aufgabe für "Tüftler": An einem Würfel, 1m hoch 1m breit ist eine Leiter angelehnt, d.h. die Leiter berührt den Boden, die Würfelkante und die senkrechte Wand. Wie lang ist die Leiter? Es ist hierfür eine Funktion zu entwickeln. Gruß Olaf ------------------ Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Wyko Mitglied Application Engineer CAD, Support/ Schulung/Installation ACAD/Revit

 Beiträge: 204 Registriert: 19.06.2002 Moderator ADT / RoCAD Erfahrung auf CAD seit 1995. CAD-Support/ -Schulung AutoCAD
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 17:02 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
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os Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstruktionsingenieur

 Beiträge: 2458 Registriert: 16.09.2002
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 17:19 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
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thomas109 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CMO , Cpt.ret.

 Beiträge: 9367 Registriert: 19.03.2002 Xeon E3-1240 V2 @ 3.40GHz Dell620s i5 Geforce GT 620 8GB; IV 4 - 2019 RIP, aktiv 2020 AICE .
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 17:50 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hi Andy! Nach Olafs Beispiel hätte ich mich damals gesehnt. Algebra und Analysis-Vorlesungen bestanden aus der Abfolge Satz - Beweis - Satz - Beweis. Die einzigen Zahlen, die ich sah, waren die Indizes der Variablen. Und in Topologie wurde es dann auch nicht besser. Der Physik- und EDV-Anteil (Fortran, PL II) waren (für mich) noch das Spannendste an diesem Studium. Darum habe ich die technische Mathematik an den Nagel gehängt. Die Prüfungen vom ersten Abschnitt habe ich noch so irgendwie gemacht und am Anfang des 5.Semesters war dann Schluß. Wenn Du Dir eine FH oder TU suchst, bekommst Du noch ausreichend Theorie, bzw. hast zusätzliche Entfaltungsmöglichkeiten in diese Richtung, falls es Dir doch zu wenig wäre . Das Kriterium Ortswechsel hat immer ein Rolle gespielt. Als ich das MB-Kolleg anging, war Bambina Nr.1 schon da.
------------------ lg Tom mcds Datensystem GmbH Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
os Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Konstruktionsingenieur

 Beiträge: 2458 Registriert: 16.09.2002
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 18:03 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
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Lucian Vaida Ehrenmitglied V.I.P. h.c. Dipl.-Ing. / Konstruktion

 Beiträge: 3847 Registriert: 14.11.2002 Inventor 2022.2 Windows10 21H2 HP Z240
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 18:41 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hi Andy! Ich unterhalte mich lieber mit Menschen als mit Jahwes Engel. Die könnten mich nämlich durchschauen und dann sind die Probleme mit Big Boss vorprogrammiert (z.B. keine Chancen auf Lottogewinn).  Quatsch! In den ersten Beiträgen hast du einiges ziemlich unglücklich formuliert. Es klang nach heftigen Vorurteilen. Dagegen konnte der letzte Beitrag als eine solide Gesprächsgrundlage gesehen werden. Mein Rat steht noch. Wenn du Grundlagenarbeit im Maschinebau machen willst, geh zur Uni. Es ist nicht leicht aber du nimmst viel Theorie mit. Danach stehen dir zahlreiche Möglichkeiten offen inkl. die Konstruktion. Gruß, Lucian Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
Seraphim Mitglied konstrukteur

 Beiträge: 51 Registriert: 27.02.2003
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 21:12 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:         
guten abend @os ich führ dir hier mal die "standard"-ausbildung eines konstrukteurs in österreich näher, damit dir das bekannt ist und du vielleicht meinen standpunkt besser verstehst, falls du denn willst  also, es gibt in österreich diverse HTBLA's..höhere technische bundeslehranstalten zu diversen fachrichtungen wie automatisierungstechnik, mechatronik, elektrotechnik, waffentechnik, motor und kfz-technik. man kann hier so ab dem 15./16. lebensjahr eintreten und macht in der regel eine 5-jährige ausbildung durch, die sowohl praxisunterricht an fertigungsmaschinen und in diversen fertigungsbereichen vermittelt, als auch eine theoretische ausbildung eben den gewählten zweig betreffend mit unterschiedlichen schwerpunkten. man macht zwar alles so durch, was du aufgezählt hast. aber eben nicht in so einer tiefgehenden art und weise. ist ja wohl logisch, da man mit 15-18 (manche noch bis ins höhere alter) nicht immer nur an seine ausbildung interessiert ist sondern gerne auch mal parties macht und sich dem anderen (oder auch dem eigenen) geschlecht intensiver widmet. übrigens kommt zu der technischen ausbildung auch noch die allgemeine, wie zb englisch, deutsch,..usw hinzu. nach der schulzeit macht man die matura, vergleichbar eurem abitur. jetzt ist man fertig für den arbeitsmarkt, oder fürs studieren oder für existenzielle fragen hin und wieder auch  es gibt die möglichkeit, während dem letzten jahr eine projekt/diplomarbeit zu machen und man ist nacher diplom-htl-ingenieur oder man arbeitet 3 jahre in einem technischen betrieb und sucht dann um den titel ingenieur (meiner meinung nach eine reine alterserscheinung) an. es gäbe noch einige dinge mehr hierzu zum erklären, aber das lasse ich einstweilen mal weg und wenn bedarf besteht, schreib ichs gerne ausführlicher. tja, sämtliche kollegen und konstrukteure, die ich bisher (!!) kennengelernt habe sind diesen weg gegangen oder haben eben das ganze in der abendschule oder einem kolleg gemacht. es gibt natürlich auch den beruf technischer zeichner, aber ich denke, der ist eurem berufsstand gleichzusetzen. soviel mal zu unserer ausbildung im alpenraum . was ich gernell davon halte behalte ich für mich... du gehst schon richtig in der annahme, dass konstrukteure, nicht nur in europa, sondern global die gleiche tätigkeit ausüben, nur ist die ausbildung spezifisch. und darauf wollte ich hinaus. weiters habe ich den konstrukteur hier nicht als maler erscheinen lassen, was ich hiermit klarstellen möchte. bezüglich technischer mathematik: gut, vielleicht gibt es diesen studienzweig bei euch in deutschland explizit nicht, oder vielleicht vereinzelt wo im angebot für die studierenden. was wir unter technischer mathematik verstehen ist bestimmt eurer auffassung gleich. nur fällt bei diesem studium der komplette maschinenbauliche ansatz weg und befasst sich rein mit der theorie der materie. (ich habe einen studienplan angehängt, der bei bedarf oder interesse angesehen werden kann). es ist auch so wie thomas109 weiter unten erwähnt (satz-beweis-satz-beweis...) @lucian bezüglich dem namen muss ich dir gestehen, dass ich eigentlich ein ziemlich gottloser mensch bin... ich denke, dass mit dem lottogewinn lass lieber sein, da treten eher andere dinge ein, als so eine (freudige?!) überraschung  damit, dass einiges grundsätzlich falsch formuliert wurde bin ich dann auch gekommen. es ist aber manchmal auch nicht einfach, jemanden etwas vermitteln zu wollen. man sagt A, meint aber eigentlich B und das gegenüber versteht womöglich sogar noch C... liegt wohl daran, dass man manches als bekannt voraussetzt, obwohls eigentlich nicht der fall ist. aber naja, schelte hat noch keinem geschadet und ich bin gerne bemüht, etwas richtigzustellen oder genauer zu erklären, wenn es angebracht ist. zu deinem rat sei noch etwas gesagt: bei mir sieht es so aus, dass ich noch 18 monate arbeiten werde und dann ein studium beginnen werde. ich gehe diesen weg, weil ich somit ein selbsterhalterstipendium bekomme (ab einer gewissen arbeitszeit steht einem dieser anspruch in österreich zu). deshalb habe ich ja die möglichkeit noch die verschiedenen studienrichtungen abzuwägen. und deshalb bin ich um erfahrungsberichte ja sehr dankbar. fix ist nur, DASS ich studieren werde, aber es ist och nicht so fix, WAS es wird...tendenz technische mathematik mfg andy Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
thomas109 Ehrenmitglied V.I.P. h.c. CMO , Cpt.ret.

 Beiträge: 9367 Registriert: 19.03.2002 Xeon E3-1240 V2 @ 3.40GHz Dell620s i5 Geforce GT 620 8GB; IV 4 - 2019 RIP, aktiv 2020 AICE .
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erstellt am: 23. Mrz. 2003 21:23 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
@Olaf! Grade war mein Antwort noch da, dann wieder weg ... Nach zwei Stück wurde entschieden, daß es genügt. Die beiden bereiten ausreichend positiven Streß. Bis Nr.1 den Führerschein macht, dauerts noch ein bisschen. Die Zeit bis dahin wird aber wahrscheinlich sehr schnell vergehen. Je älter die Kinder werden, desto mehr beschleunigt die Zeit. Aber dazu hat Einstein nichts hinterlassen ...
------------------ lg Tom mcds Datensystem GmbH Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
AndreasN Mitglied Dipl.Ing. Maschinenbau
 
 Beiträge: 343 Registriert: 30.10.2000
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erstellt am: 27. Mrz. 2003 17:54 <-- editieren / zitieren --> Unities abgeben:          Nur für Seraphim
Hi Seraphim, schön, wenn Du Dir Deinen Weg so durchplanst. Vergiss es (Ausnahmen bestätigen die Regel)! Ich habe Maschinenbau studiert und wollte anschließend LKW bauen. Ich habe während des Studiums auch jeden Kontakt mit dem PC strikt abgelehnt. Nach dem Studium gabs aber keine Jobs. Ich habe eine CAD Fortbildung gemacht und bin gleich da geblieben, habe also nur noch am PC gearbeitet. Ich dachte na gut, machst du eben CAD. Negenbei habe ich mich ein ganz klein wenig für Dokumentenverwaltung interessiert. Was soll ich sagen, mittlerweile arbeite ich mehr als SAP-Berater, als im CAD Bereich. Was will ich damit sagen: Erkundige Dich über Inhalte der Studiengänge und suche Dir das aus, was Dir im Moment zusagt. Alle anderen Gedanken an die fernere Zukunft sind wenig sinnvoll. ------------------ Gruß Andreas Eine Antwort auf diesen Beitrag verfassen (mit Zitat/Zitat des Beitrags) IP |
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